miniSAS Buchse "fehlt" auf Mainboard

jimbolo

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Hi Zusammen,

ich habe folgendes Mainboard hier rumfliegen: https://www.asus.com/de/Commercial-Servers-Workstations/P9AIC25504L/overview/

Ich würde gerne eine M.2 SSD als Bootlaufwerk einsetzen und habe dann noch 2x regulär SATA frei. Soweit so gut.

Nun unterstützt das Mainboard aber auch miniSAS. Auf dem Layout des Boards sind die auch so zu erkennen. Wie zu sehen fehlen Kühlkörper und die eigentlichen miniSAS Buchsen. Was müsste ich denn alles tun, um hier miniSAS derart nachzurüsten, dass ich eine Speicher-Backplane od. auch einzelne weitere SATA Platten mittels einer Kabelpeitsche anschließen kann?
 
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Was müsste ich denn alles tun, um hier miniSAS derart nachzurüsten, dass ich eine Speicher-Backplane od. auch einzelne weitere SATA Platten mittels einer Kabelpeitsche anschließen kann?
Eine entsprechende SATA oder SAS Controllerkarte in den PCIe Slot (der hat PCie 2.0 x4) stecken wäre die einzige Möglichkeit. Auf dem Board könntest Du zwar theoretisch eine Buchse auflöten, aber dies wäre sinnfrei, da dies auf anderen ASUS P9A Versionen (P9A-I/C2550/SAS/4L und P9A-I/C2750/SAS/4L) mit 2 zusätzlichen Marvell 88SE9485 8 Kanal SAS HBAs bestückt sind:
Diese fehlen auf deinem Board
Du müsstest also neben den miniSAS Buchsen auch noch die beiden Marvell 88SE9485 auflöten, dass BIOS des P9A-I/C2550/SAS/4L aufspielen und beten das dann auch alles läuft. Dies lohnt sich nicht, zumal die Atom C2000 (Avoton) einen Bug haben, der die Lebensdauer beschränkt, sollte Dein Board eine der betroffenen CPUs haben, wird sie irgendwann ausfallen, je höher die Last ist, umso früher. Du hast einfach das falsche Board um darauf aufbauend einen Storageserver zusammenzustellen.
Ich würde gerne eine M.2 SSD als Bootlaufwerk einsetzen und habe dann noch 2x regulär SATA frei.
Nur einen, s.o., da steht zwei SATA Ports oder "1 x SATA3 6Gb/s ports + 1 x M.2 connector", mit der M.2 SATA SSD wäre dann nur noch einer der beiden SATA Ports verfügbar.
 
@Holt Danke dir schon einmal für deine Antwort. Das ist sehr hilfreich. Die Löterei gebe ich mir mit der Zukunftsperspektive bestimmt nicht. :rolleyes2: :rolleyes2: :rolleyes2:
Dies lohnt sich nicht, zumal die Atom C2000 (Avoton) einen Bug haben, der die Lebensdauer beschränkt, sollte Dein Board eine der betroffenen CPUs haben, wird sie irgendwann ausfallen, je höher die Last ist, umso früher.
Ausfallen heißt "Peng" und aus? Also besser direkt ein neues Board einbauen? Oder ist es ein "silent failure" und irgendwann bootet er nicht mehr? Von der Thematik mit der C2000 Serie habe ich noch nie gehört. :cautious: Ehrlich gesagt würde es mich auch nicht stören, wenn das Ding irgendwann kaputt ist und ich dann ein neues Mainboard einbaue. Aber nicht, dass wir die CPU die Daten auf der Platte dann zerstört. Das wäre doof, auch wenn alles gebackupt ist.

Wenn ich da jetzt eh schon neu anfangen muss (?), dann würde ich wohl Proxmox drauf installieren und das Teil als Dauerläufer etablieren. Den Storage-Server könnte dann eine andere Hardware übernehmen.

Welches Board mit dem selben Formfaktor eignet sich denn hier? Ich habe ein 1U Supermicro Gehäuse, in dem das Board aktuell steckt. Das würde ich eigentlich auch gerne beibehalten und weiterverwenden.

Nur einen, s.o., da steht zwei SATA Ports oder "1 x SATA3 6Gb/s ports + 1 x M.2 connector", mit der M.2 SATA SSD wäre dann nur noch einer der beiden SATA Ports verfügbar.
Habe ich auch gelesen, allerdings steht irgendwo anders auch, dass die M.2 und SATA eine Line teilen und somit die Geschwindigkeit bei paralleler Nutzung einbrechen würde. Naja, sei's drum. Ich habe mir überlegt, eine SSD zum Booten und für die VMs zu installieren und daneben eine HDD als Speicherlaufwerk, das wiederum über Netzwerk gebackupt wird (Kombination aus Plain ZFS sync / retr bzw. Proxmox Backup Server).
 
Ausfallen heißt "Peng" und aus? Also besser direkt ein neues Board einbauen? Oder ist es ein "silent failure" und irgendwann bootet er nicht mehr?
Das weiß ich auch nicht, da müsste ich auch googlen und am Ende ist es doch egal, ausgefallen ist ausgefallen.
Welches Board mit dem selben Formfaktor eignet sich denn hier? Ich habe ein 1U Supermicro Gehäuse, in dem das Board aktuell steckt.
Welches Gehäuse hast Du denn genau? Das bisherige ist ja ein Mini-ITX, es gibt z.B. von den Atom C3000 einige Mini-ITX Boards und auch zahlreiche Xeon-D Mini-ITX Boards, sowohl von denen mit den alten Broadwell-DE 1500/1600ern also auch den aktuell Xeon-D 2000 auf Skylake-SP Basis. Gerade wenn man auch 10GBase-T Netzwerk, ECC RAM und viele SATA Ports auf kleinem Raum möchte, gibt es da viele interessante Boards, wie das Supermicro A2SDI-H-TF mit dem C3758 8 Kerner, 12 SATA 6Gb/s Ports, zwei 10GBase-T Ports und IPMI. In meinem Heimserver, der auch als NAS dient steckt das Supermicro X11SDV-4C-TLN2F retail, aber nur weil es damals noch keine Xeon-D 2000er gab, sonst wäre es ein Supermicro X11SDV-4C-TLN2F oder das Supermicro X11SDV-8C+-TLN2F geworden.

Aber es gibt viele Varianten mit unterschiedlichen Optionen und Preisen, schau halt welche Deine Ansprüche am Besten erfüllt und noch ins Budget passt.
Habe ich auch gelesen, allerdings steht irgendwo anders auch, dass die M.2 und SATA eine Line teilen und somit die Geschwindigkeit bei paralleler Nutzung einbrechen würde.
Nein, man kann SATA Lanes nicht dynamisch zwischen zwei Geräten teilen, dass die geshared sind, bedeutet das entweder der eine oder andere Anschluss funktioniert und dies wird mit einem Mux-Demux zum Bootzeitpunkt aufgrund der Belegung einmal eingestellt und danach funktioniert dann in dem Fall nur ein SATA Port und der M.2 Slot oder beide SATA Ports. Um mehr als ein Gerät an einem SATA Port betreiben zu können, müsste man einen Port Multiplier verwenden, nur unterstützen meines Wissens nach keine der Intel SATA Host Controller SATA Port Multiplier. Zusatzcontroller wie die von ASMedia, JMicron oder auch Marvell machen dies, aber zumindest ASMedia und JMicron verkaufen ja auch selbst solche SATA Port Multiplier.

Wenn Du neben der SSD, es scheint ja nur eine M.2 SATA unterstützt zu werden und da würde ich ehrlich gesagt lieber eine im 2.5" Formfaktor als im M.2 Formfaktor verwenden, schon weil M.2 SATA langsam am Aussterben ist, mehr als eine HDD verwenden willst ohne ein anderes Mainboard zu kaufen, dann bleibt ja noch die Option eine SATA Controllerkarte zu verwenden, oder ist der PCIe Slot schon belegt? Für 4 Ports gibt es da z.B. die Digitus DS-30104-1, die habe ich selbst noch irgendwo rumfliegen und sofern man nicht den blödsinnigen HyperDuo Cache verwenden will (da wird nur der Anfangsbreich des Adressraums fest auf die SSD gespiegelt, ähnlich wie ein RAID 1, anfangs hat man eine tolle Performance weil die Daten ja alle auch noch auf der SSD stehen, danach nicht mehr, wenn der Adressbereich jenseits der Kapazität der SSD belegt worden ist, weil die Daten die da stehen eben nie gecacht werden), ist die in Ordnung. Es gibt mit dem gleichen Marvell 9230 auch noch z.B. die InLine 76617D oder die offenbar baugleiche DeLOCK 89395, bei denen aber alle 4 Ports immer intern und nicht per Jumper auf extern umstellbar sind.

Es gibt noch, denn diese Zusatzcontroller scheinen auch so langsam vom Markt zu verschwinden, die meisten haben wohl nur noch SSDs und ein oder zwei HDDs und ggf. ein NAS, wenn sie mehr Speicherplatz brauchen (die PC Gehäuse haben ja auch immer weniger 3.5" Einbauschächte), eine Menge an Auswahl, aber ich würde einen Marvell 9230 nehmen, denn einmal steckt deren kleiner Bruder 9125 in viele Fertig-NAS mit Marvell ARM CPUs und dann sind die auch in den HPE ProLiant MicroServer Gen10 (mit AMD CPUs) verbaut. Die Treiber Unterstützung dürfte also gut sein.
 
Welches Gehäuse hast Du denn genau?
Es müsste ziemlich sicher dieses hier sein: https://www.supermicro.com/en/products/chassis/1u/504/sc504-203B

Außen ist leider kein Typenschild ersichtlich, muss ich mal aufschrauben, fiel mir aber auch innen letztes Mal nicht auf. Habe das Gehäuse gerade nicht im Zugriff.

Das weiß ich auch nicht, da müsste ich auch googlen und am Ende ist es doch egal, ausgefallen ist ausgefallen.
Jein, mir ging es darum, ob die Daten auf den HDDs dann noch in Ordnung sind oder ggfs. durch den Ausfall "kaputt geschrieben" werden. Aber im Kern hast du natürlich recht. Ist Murks.

Nein, man kann SATA Lanes nicht dynamisch zwischen zwei Geräten teilen, dass die geshared sind, bedeutet das entweder der eine oder andere Anschluss funktioniert und dies wird mit einem Mux-Demux zum Bootzeitpunkt aufgrund der Belegung einmal eingestellt und danach funktioniert dann in dem Fall nur ein SATA Port und der M.2 Slot oder beide SATA Ports.
Vielen Dank für die Erläuterung, wieder was gelernt!

Folgender Plan: ich würde gerne 1x 2,5" SSD 1TB verbauen und 1x 3,5" HDD WD Gold >= 8TB.

Die von dir verlinkten Mainboards sind leider zu teuer. Gibt es irgendwas, was auf dem Gebrauchtmarkt Sinn macht? Das Ding ist eigentlich nur als kleiner Backupserver, allenfalls mit Proxmox und kleinen Services (Nextcloud o.ä.) im privaten Umfeld, gedacht. ZFS und ein verhältnismäßig geringer Stromverbrauch sind mir halt wichtig, daher dachte ich eignet sich das Mainboard, da es ECC RAM unterstützt.

Vielen Dank für deine ausführliche Hilfe! 👍👍👍
 
Es müsste ziemlich sicher dieses hier sein
Für eine PCIe Karte wäre dann noch eine Riser Card nötig, wegen deren Bauhöhe.

Jein, mir ging es darum, ob die Daten auf den HDDs dann noch in Ordnung sind
Da musst Du mal selbst googlen, aber es gibt doch ein Backup:
daneben eine HDD als Speicherlaufwerk, das wiederum über Netzwerk gebackupt wird
Mit Ausfällen muss man sowieso immer rechnen.

Folgender Plan: ich würde gerne 1x 2,5" SSD 1TB verbauen und 1x 3,5" HDD WD Gold >= 8TB.
8TB sind ja nicht viel, dafür reicht eine HDD ja locker.

Gibt es irgendwas, was auf dem Gebrauchtmarkt Sinn macht?
Gebrauchte HW interessiert mich nicht und die Angebote kommen und gehen, da musst Du selbst die Augen offen halten.

ein verhältnismäßig geringer Stromverbrauch sind mir halt wichtig,
In dem Fall ist die Version ohne SAS Zusatzkontroller natürlich besser.
 
Gebrauchte HW interessiert mich nicht und die Angebote kommen und gehen, da musst Du selbst die Augen offen halten.
Klar, das wollte ich damit auch nicht sagen. Ich formuliere die Frage mal anders: Gab es innerhalb der letzten 3-6 Jahre Mainboards, die derweil vermeintlich "alt" sind, nach denen es sich aber lohnt, sich auf dem Gebrauchtmarkt umzuschauen und die ein passendes Format haben? :-)
 
Gab es innerhalb der letzten 3-6 Jahre Mainboards, die derweil vermeintlich "alt" sind, nach denen es sich aber lohnt, sich auf dem Gebrauchtmarkt umzuschauen
Harware ist meist auf eine Nutzungsdauer von 5 Jahren ausgelegt, meist hält sie zwar länger, aber ich würde mir keine HW mit mehr als 5 Jahren mehr ans Bein kaufen, wobei es aber Ausnahmen gibt, mein Supermicro X11SDV-4C-TLN2F hat einen externed Life Cycle von 7 Jahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und mit welchen Einbauschächten? Laut der Supermicro Seite gibt es ja verschiedene Optionen. Wobei mehr als zwei 3.5" HDDs wohl auf keinen Fall reinpassen werden, womit es als Storagegehäuse wenig taugt. Aber für eine SSD und eine HDD reicht dies ja, mehr kann das Board ja auch nicht und solange man damit auskommt, kann man ja nehmen was man hat. Beachte aber, dass nur M.2 SATA im Formfaktor 2242 unterstützt werden, laut Handbuch auch nur von 16GB bis 128GB (wobei es mit größeren Kapazitäten eigentlich auch keine Probleme geben sollte, ich wüsste jedenfalls nicht wieso), daher auch meine Empfehlung lieber eine SATA SSD im 2.5" Formfaktor zu nehmen.

Vernünftige Lüfter scheint das Gehäuse auch nicht zu haben, es dürfen ja nur CPUs bis zu einer TDP von 35W verbaut werden und das Bild zeigt eindeutlig einen CPU Kühler mit Lüfter, was bei der Boardauswahl zu beachten wäre. Aber wenn Du mehr als die eine HDD willst, dann würde ich auch gleich ein neues Gehäuse nehmen, dies hier ist ebenso wie das Mainboard einfach zu limitiert.
 
Und mit welchen Einbauschächten? Laut der Supermicro Seite gibt es ja verschiedene Optionen. Wobei mehr als zwei 3.5" HDDs wohl auf keinen Fall reinpassen werden, womit es als Storagegehäuse wenig taugt. Aber für eine SSD und eine HDD reicht dies ja, mehr kann das Board ja auch nicht und solange man damit auskommt, kann man ja nehmen was man hat. Beachte aber, dass nur M.2 SATA im Formfaktor 2242 unterstützt werden, laut Handbuch auch nur von 16GB bis 128GB (wobei es mit größeren Kapazitäten eigentlich auch keine Probleme geben sollte, ich wüsste jedenfalls nicht wieso), daher auch meine Empfehlung lieber eine SATA SSD im 2.5" Formfaktor zu nehmen.
So werde ich es auch machen. 2,5" SSD + 3,5" HDD, das passt auch rein. Es würde sogar, rein vom Platz her, noch eine zweite 2,5" Platte passen (beide dann übereinander).

Ich habe halt das Problem, dass ich in meinen 19" Schrank nur eine max. Tiefe von ca. 40cm einbauen kann. Da fallen dann viele größere Gehäuse raus. Die Dell R210 / 230 / 240 Reihe wäre auch schön, jedoch aktuell leider noch außerhalb des Budgets.

Ich frage mich, wie da eine vernünftige Lösung aussehen kann, die allen Anforderungen gerecht wird.
 
Je mehr Einschränkungen man hat, finanziell oder eben durch sowas wie einen 40cm tiefen 19" Schrank nutzen zu wollen, umso mehr Kompromisse muss man am Ende eingehen und am Ende selbst entscheiden was unter diesen Bedingungen die vernünftigste Lösung für die eigenen Anforderungen ist.
 
Je mehr Einschränkungen man hat, finanziell oder eben durch sowas wie einen 40cm tiefen 19" Schrank nutzen zu wollen, umso mehr Kompromisse muss man am Ende eingehen und am Ende selbst entscheiden was unter diesen Bedingungen die vernünftigste Lösung für die eigenen Anforderungen ist.
Ja, du hast recht. Ich bin eben Softwerker und muss ich jetzt mal in die ganzen Hardware-Themen einarbeiten. Für meine Anforderungen reichen auch Systeme, die vor 5-10 Jahren state-of-the-art waren. Mir fehlt einfach die Übersicht. Gib mir irgendwas, auf dem Linux läuft - egal ob schnell oder langsam - und ich komme klar. Welcher Prozessor, welches Mainboard, welcher RAM da im Detail werkeln war für mich bislang nicht wirklich relevant. Erst jetzt, wo ich auch außerberuflich zuhause beginne, mich mit dem Thema auseinander zu setzen, folgen die Fragen ...

Dir jedenfalls vielen Dank für deine ausführlichen und hilfreichen Antworten. Ansonsten scheint sich ja hier niemand mit der Frage befassen zu wollen. :wayne:
 
Für meine Anforderungen reichen auch Systeme, die vor 5-10 Jahren state-of-the-art waren.
Beachte nur, dass Hardware nicht ewig hält und die meisten Server- und Desktop Hardware von den Herstellern nur für eine Nutzungsdauer von 5 Jahren ausgelegt ist. Natürlich hält sie meist länger und nicht selten auch doppelt so lange, aber irgendwann gibt irgendwas mal auf und wenn nur eine kalte Lötstelle sie lahmlegt, es muss nicht immer ein Problem wie bei den Atom C2000 sein, obwohl man derartige Schwächen sicher auch in anderen Halbleitern finden wird, nur wenn sie erst nach merh als 5 Jahren Nutzungsdauer auftreten, dann sind sie eben kein Bug, weil die Hardware dann sowie über die Nutzungsdauer hinaus sind. Ausnahmen sind halt Hardware für besondere Anwendungen wie Automotive, Embedded, Industirial oder Military und nicht zufällig kostet solche Hardware eben auch deutlich mehr für oft deutlich weniger Leistung. Es lohnt sich auch einfach nicht jede Hardware für eine möglichst lange Nutzungsdauer auszulegen, da dies die Hardware nur unnötig teuer machen würde und die allermeisten Systeme sowieso nach einigen Jahren gegen neuere, leistungsstärkere und zu effizientere ersetzt werden, wobei alleine die bessere Effizienz nicht selten den Wechsel rentabel macht.

Dies bedeutet nicht, dass man nicht trotzdem als Heimanwender nicht einige Jahre gebrauchter Serverhardware gut nutzen kann, man sollte es nur nicht ganz vergessen, wenn es darum geht was man dafür bezahlt und was man davon noch an Lebensdauer erwarten kann.
Dir jedenfalls vielen Dank für deine ausführlichen und hilfreichen Antworten.
Gerne geschehen.
 
Beachte nur, dass Hardware nicht ewig hält und die meisten Server- und Desktop Hardware von den Herstellern nur für eine Nutzungsdauer von 5 Jahren ausgelegt ist. Natürlich hält sie meist länger und nicht selten auch doppelt so lange, aber irgendwann gibt irgendwas mal auf und wenn nur eine kalte Lötstelle sie lahmlegt, es muss nicht immer ein Problem wie bei den Atom C2000 sein, obwohl man derartige Schwächen sicher auch in anderen Halbleitern finden wird, nur wenn sie erst nach merh als 5 Jahren Nutzungsdauer auftreten, dann sind sie eben kein Bug, weil die Hardware dann sowie über die Nutzungsdauer hinaus sind. Ausnahmen sind halt Hardware für besondere Anwendungen wie Automotive, Embedded, Industirial oder Military und nicht zufällig kostet solche Hardware eben auch deutlich mehr für oft deutlich weniger Leistung. Es lohnt sich auch einfach nicht jede Hardware für eine möglichst lange Nutzungsdauer auszulegen, da dies die Hardware nur unnötig teuer machen würde und die allermeisten Systeme sowieso nach einigen Jahren gegen neuere, leistungsstärkere und zu effizientere ersetzt werden, wobei alleine die bessere Effizienz nicht selten den Wechsel rentabel macht.

Dies bedeutet nicht, dass man nicht trotzdem als Heimanwender nicht einige Jahre gebrauchter Serverhardware gut nutzen kann, man sollte es nur nicht ganz vergessen, wenn es darum geht was man dafür bezahlt und was man davon noch an Lebensdauer erwarten kann.
Sehr gut zusammengefasst. Ich schnuppere derzeit in die ganze Thematik rein und möchte zunächst nicht unnötig Geld verbrennen, daher kaufe ich gebraucht. Ich bin auch schon in das ein oder andere Fettnäpfchen getreten und habe etwas "falsches" gekauft und dabei wieder etwas neues gelernt. Okay, sind halt ein paar EUR weg oder es wird auf Kleinanzeigen wieder zum selben Preis abgestoßen ... ich habe kein Problem damit, 800€ für irgendetwas zu bezahlen, was am Ende 5-10 Jahre hält und zur Anforderung passt. Bis ich meine eigenen Anforderungen aber kenne, muss ich noch etwas "lernen". Soweit mein Ansatz. :-) Leider habe ich niemanden im Bekanntenkreis, der mir hier über die ersten Hürden hilft oder mich berät. Also muss es auf die harte Tour gehen ...😬
 
Bis ich meine eigenen Anforderungen aber kenne, muss ich noch etwas "lernen".
Die eigenen Anforderungen zu kennen, ist der Schlüssel zum Kauf der passenden Hardware, auch wenn es eben bei weitem so leicht ist wie es zunächst klingen mag. Die Definition der eigenen Anforderungen dürfte sogar der schwerste Teil bei der Auswahl von Hardware sein. Firmen treiben dafür nicht umsonst so viel Aufwand, heuern externes Consulting an, wenn eigene Resourcen dafür fehlen und machen Tests mit Hardware die ggf. auch vom Supplier (z.B. dem Systemhaus) dafür zur Verfügung gestellt wird.

Heimanwender erschlagen dies Problem gerne damit die schnellste Hardware zu kaufen die ins Busget passt, was ja auch nicht so schlimm ist, es ist ja ein Hobby und große Kinder unterscheiden sich von kleinen durch den Preis ihrer Spielzeuge, aber wenn die Kosten dies nicht erlauben, dann sollte man das Problem präziser angehen, was aber eben auch mit viel mehr Arbeit verbunden ist. So muss man z.B. lernen Flaschhälse genau zu erkennen um zu wissen welche Verbesserung überhaupt wie viel Performance bringen können und damit wo es sich lohnt mehr Geld auszugeben. Ich schreibe extra nicht investieren, denn Investionen sind Ausgaben mit dem Ziel damit Geld zu verdienen und dies ist bei Computerhardware für Heimanwender meistens schwer und daher sollte man es so sehen wie es in aller Regel ist: Es sind Konsumausgaben und keine Investments!
 
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