Mit 30 Fpi in die Passiv-Zone?

jc2906

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Nach der etwas provokativen Überschrift nun meine einfache Frage: Wie viel Fpi (Lammelen pro Inch) sind für den passiven Betrieb eines normalen aktiv-Radiators optimal?

Grundsätzlich gilt ja:
- ein Radiator mit hoher Fpi ist für höhere Lüftergeschwindigkeiten (mehr Druck) ausgelegt und bei diesen am effektivsten
- mehr Bauhöhe steigert die Leistung

Gelten diese Grundsätze auch im passiven Betriebsmodus?
Ich könnte mir vorstellen, dass in diesem Fall ebenfalls eine hohe FPI vorteilhaft ist, da der Wärmeabgabe an die Luft u.U. gar nicht im Radiator erfolgt sondern auf der Oberfläche. Da würden dann aus der hohen Lamellendickte Vorteile resultieren da sich die Oberfläche erhöht, während die Dicke des Radiators ohne Relevanz ist.

Die Frage stellt sich mir, weil ich derzeit mit einem BI GT360 Stealth die CPU rein passiv kühle und mich frage, welchen Radiatortyp (intern!) ich verbauen sollte, wenn ich zusätzlich noch eine Graka zumindest semi-passiv betreiben will.
 
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Zunächst mal: Think metric!
Fpi ist hierzulande keine gebräuchliche Einheit.

Radiatoren für den aktiven Betrieb mit Lüftern (erzwungene Konvektion) sind grundsätzlich von ihrer Bauart nicht auf den passiven Betrieb (freie Konvektion) ausgelegt. Zwar führt einen geringere Lamellendichte auch für Konvektionsströmungen zu weniger Luftwiderstand, aber der Aufbau normaler Wakü-Radiatoren ist grundlegend nicht für freie Konvektion ausgelegt. Ein optimaler Passivradiator wäre, auf die übliche Netzbauart aktiver Radiatoren übertragen, extrem dick und hätte extrem weite Lamellenabstände mit sehr dicken Lamellen. So etwas findest du nicht bei aktiven Radiatoren, da es für den Betrieb mit Lüftern kontraproduktiv wäre. Vergleiche es am besten mit expliziten Passiv-Radiatoren. Diese sind letztendlich wie Heizkörper aus dem Baubereich aufgebaut, da auch diese passiv mit freier Konvektion arbeiten. Für passive Radiatoren gilt: Möglichst lange Luftwege mit geringem Widerstand und viel Fläche (und damit Kühlleistung) schlägt sich in sehr großem Volumen nieder. Und das aller Wichtigste: Bei Passivradiatoren müssen die Luftwege immer in Richtung der Schwerkraft verlaufen, ansonsten baut sich keine nutzbare Konvektionsströmung auf.

Wenn man aktive Radiatoren als Passiv-Radiator trotz ihrer äußerst schlechten Eignung dafür zweckentfremden möchte, ist der letzte Satz ebenso zu beachten. Am ehesten geht das noch mit sehr großflächigen Slim-Radiatoren (wg. Widerstandsminimierung) und entsprechend großen horizontalen Aufstellflächen. Senkrecht gestellt oder ohne ausreichende freie Zu- und Abströmung der umgebenen Luft (z.B. bei Einbau in Gehäuse) sind aktiv-Radiatoren extrem ungeeignet für passiven Betrieb und zeigen bezogen auf ihre Fläche äußert bescheidene Leistungen. Wenn dann noch enge Lamellenabstände und große Bauhöhe dazu kommen, könnte man sich den Radiator in der Regel ganz sparen.

Der BI GT360 ist dementsprechend, aufgrund seiner Dicke und der engen Lamellenabstände, eine der denkbar schlechtesten Möglichkeiten für Passivbetrieb die es gibt - intern verbaut natürlich erst recht. Dass das dennoch mit einigermaßen bedenkenlosen Temperaturen klappt, liegt daran, dass eine CPU kühltechnisch keine Herausforderung darstellt - die Verlustleistung ist verhältnismäßig klein. Schnelle Grafikkarten heizen mit der drei bis vierfachen Leistung aktueller dicker CPUs ein.
Vom internen Einbau muss man bei Passiv-Radiatoren abgesehen davon grundsätzlich abraten, weil die Zu- und Abströmung dabei suboptiomal für passiven Betrieb ist.

Sollte der Radiator dann auch noch orthognal zur Schwerkraftrichtung verbaut sein, ist er ausschließlich ein Strömungshindernis für den Wasserstrom ohne weitere nennenswerte Effekte. Ein intern verbauter senkrecht stehender dicker Radiator mit engen Lamellenabständen wäre also das das absolut Ungeeignetste für den Passivbetrieb. Im gleichen Volumen wären hier bereits CapeCoras effektiver, obwohl sie nur einen Bruchteil der Wärmaustauschfläche besitzen, aber eben auf den Passivbetrieb ausgelegt sind.

Im Übrigen steigert mehr Dicke die Leistung auch bei aktiv belüfteten Radiatoren nur marginal, da mit der Bauhöhe bei üblichen Lamellenabständen auch bei erzwungener Konvektion der Luftwiderstand steigt. Die Unterschiede zwischen Slim-Radiatoren und überhohen Monster-Radiatoren halten sich daher bei gleichen Eintrittsflächen und gleichen Lüftern sehr in Grenzen. Mit sehr leisen langsam drehenden Lüftern können Slim-Radiatoren sogar im Vorteil gegenüber ihren dickeren Kollegen sein, weil der Luftwiderstand geringer ist.
 
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WOW VJoe2max, es ist immer ein Genus deine Antworten auf eben solche fragen zu lesen(erklärt wie nen 3 Jährigen :) ) gebe es ein "danke-Button" für Antworten würde ich ihm jetzt nutzen. Ausführlich und verständlich erklärt, man muss nichts weiter dazu sagen!!!!
 
Auch von mir: Dickes Lob, toll erklärt
 
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schön, dass meine Frage auch noch andere interessiert hat. Und vorallem vielen Dank an VJoe2max für deine ausführliche und nachvollziehbare Anwort!


Dass ich mit einen 360er, oder auch 480er aktiv-Radi eine Chance habe das System aus CPU und Graka unter Last passiv zu kühlen würde ich auch nicht erwarten. Und für den Fall, dass meine Formulierung zweideutig war: mit intern meinte ich "im Deckel". Das heißt, die Konvektion wird vermutlich durch die Gehäusebelüftung etwas unterstützt.

Da ich im neuen Gehäuse ohnehin einen größeren Radiator einbauen wollte (420er oder 480er jenachdem welches es wird) werde ich mich nun guten Gewissens auf die Suche nach einem mit großem Lamellenabstand machen. Das spielt auch einem möglichst leisen Betrieb mit langsamlaufenden Lüftern in die Hände, ebenso dein Rat eher einen Slim zu verbauen. Und wenn es dann klappt CPU und Graka Idle oder bei wenig Last passiv zu kühlen, dann bin ich schon zufrieden.
 
Dein Ziel kannst du mit einer guten Lueftersteuerung welche dir die Luefter abschaltet wen die Wassertemp unter Wert X faellt erreichen. (funktioniert bei mir 1a)
Im Idle etc schoen ruhig und bei Bedarf doch Leistung satt bei angenehmer Lautstaerke.
Reine passive Kuehlung mit einem Radi der eigentlich fuer aktive Belueftung gedacht ist halte ich fuer wenig sinnvoll. Da fehlen Leistungsreserven, wen die CPU und GPU doch mal kurz zu tun haben schiesst dir die Wassertemp nach oben. Bis die Wassertemp wieder faellt musst du dann ganz schoen lange im idle verbringen.

Ich betreibe selbst ein 24/7 system passiv, allerdings mit echten passiv kuehlern. Bei Bedarf kann ich da auch noch einen kleinen 120er aktiv Radi mit nem 500rpm Luefter zuschalten was vor allem im Sommer durchaus angenehm ist. Ich kuehle auf die Art ein altes 775er Board, nen core2quad und eine alte 8600gt.

Naja finde die Idee ganz Interessant, poste mal bitte deine Ergebnisse wen du das realisieren solltest
 
die Steuerung läuft schon jetzt genau so via T-Balancer - nur geht der Lüfter halt nie an^^
Früher hatte ich noch ne GTS 8800 im System, da war der Lüfter nur selten aus.

Also realisieren werd ich das mittelfristig auf jeden Fall (ob's klappt ist ne andere Frage) - ich kann mich nur noch nicht für ein Gehäuse entscheiden.
Das Temjin 07 find ich bis auf die Port-Luke vorn vom Design her am schönsten, da ist aber ein Radi im Deckel etwas eng. Meine Idee wäre einen 360er Magicool Slim im Deckel zu verbauen. Mit der Bauhöhe ist es da aber eng. Den BI könnte ich dann als Leistungs-Reserve leicht in den Sockel verfrachten.

Das Shinobi XL finde ich design technisch ok, der Umbau wäre einfacher und es würde ein 420er Slim in den Deckel passen.

Das Lian-Li PC-A77FB find ich bis auf die Port-Klappe schick. Nur sagt mir die Innenraumaufteilung nicht so sehr zu und es passt ein 420er Slim Radi in den Deckel.

Das Cooler Master RC 840 find ich von den vieren am häßlichsten, könnte aber ohne großen Umbau einen dicken 420er G-Changer aufnehmen, wobei ein NexXxos UT45 nach VJoe2Max Rat vermutlich der besser Kompromis wäre.

Ich werde zunächst mal testen wieviel der Einbau des Radis im passiv Betrieb im Gehäusedeckel gegenüber einer vertikalen Aufstellung neben dem Gehäuse ausmacht... das würde dann pro oder Contra Temjin sprechen...
 
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So ich hab mal eine kleine Testreihe mit verschiedenen Radiatorpositionen durchgeführt.
Vom Ergebnis bin ich etwas überrascht, denn nur im geschlossenen Gehäuse ist der Radi überhaupt in der Lage zu kühlen. Getestet habe ich die vertikale und horizontale Aufstellung neben dem Gehäuse, sogar mit frei drarauf blasendem Lüfter und in offenem Gehäuse. In allen Fällen stieg die Temperatur schnell auf 36°C bei welchem ich den Test abgebrochen habe.
Nur im geschlossenen Gehäuse mit den beiden Gehäuselüftern (50%) bleibt die Temperatur konstant bei 31° (Test zu Beginn) bzw. 30°C (Test zum Abschluss)

Ds heißt, der semi-passive Betrieb funktioniert überhaupt nur, weil die Konvektion und die Gehäuselüfter erheblich zur Kühlung des Radiators beitragen.
 
Wenn du den Test schon bei 36°C WT abbrichst, kannst du natürlich die Unterscheide zwischen den passiven Konfigurationen nicht sehen. Aktiv-Radis sind eben nicht dafür geeignet - schon gar nicht so kleine. Stationär wird das System da bei der eingespeisten Verlustleistung erst bei höheren Temps.
Einen semipassiv arbeitenden Radiator kann man nicht direkt mit einem komplett passiven vergleichen, denn er ist ja aktiv angeströmt - wenn auch nicht direkt. Die Konvektion im Gehäuse spielt da nur eine untergeordnete Rolle. Die Konvektion die im Radiator selbst erzeugt wird, hält sich aufgrudn des ungeeigneten Aufbaus ebenfalls schwer in Grenzen (siehe komplett passive Konfigurationen).
 
Die Unterschiede zwischen den verschiedenen konfigs sind mir egal - Ziel sollte sein, die relevanten Faktoren herauszustellen, warum der semi-passive Betrieb so gut klappt.

Jetzt hab ich mal die Lüfter auf dem Radi mit in den Test einbezogen und bin zu einem überraschendem Ergebniss gelangt: Die Wassertemperatur steigt, wenn die Lüfter auf dem Radiator laufen. Das habe ich mit zwei Thermometern nachgemessen - mit einem digitalen Küchenthermometer mit Sonde im AGB und mit einem Sensor vom T-Balancer im Schlauch. Der Effekt ist mir unerklärlich - ich vermute irgendwo einen Fehler im Testaufbau...

Also Belastung für den Rechner läuft Skyrim (Kamerarotation um den Char)

Nochmal im Detail:
Ein Lüfter vorn bläst rein, einer saugt hinten raus, beides 120mm Standardteile auf 50% Leistung. Dazwischen im (nicht fühlbaren Luftstrom) hängt die Graka. Es handelt sich um eine 2 Slot-Lösung mit Lüfter welcher nach hinten raus bläst. Neben der Graka steht der AGB mit Pumpe, dürfte also einiges von der Graka an Abwärme mitbekommen.
Der Radiator hängt am Deckel wobei sich die Lüfter (Silenx 120mm) zwischen Radi und Deckel befinden und die Luft nach draußen saugen (grad noch mal verifiziert). Das Netzteil hängt oben im Rechner mit knapp 3cm Abstand zum Radi unter dem 3. Lüfter. Der Netzteillüfter zeigt aber unten.
Sind die Lüfter auf dem Radi aus (alles auf manuelle Steuerung), liegt die WT bei ~30°C. Schalte ich sie ein, steigt die Temperatur auf 34°C. Ein fühlbar gerichteter Luftstrom ist nicht spürbar - das dürfte dem dichten Lamellenabstand geschuldet sein. Staubflocken zeigen aber, dass Luft angesaugt wird.
Wie kann das sein? Wo ist der Fehler?
 
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Nimm erst mal eine reproduzierbare Belastung und kein Spiel zum Testen und dann zeig bitte mal ein Bild von dem Aufbau - vllt. kann man daran den Fehler entdecken.
 
hm, da ich so selten Prime95 spiele - ich find die Story lahm ;) - sind mir Tests im Alltagszenario lieber. Doch ich werde mal synthetische Tests laufen lassen. Es könnte ja auch aufschlussreich sein, die CPU und GPU separat zu belasten.
Ich hab davon abgesehen gestern noch mehrmals beim Spielen die Temperaturen mit Radi-Lüfter an/aus geprüft und das Ergebnis ließ sich jedesmal reproduzieren.

Hier ein Bild:

chaotisch, ich weiß. Ich seh das Case ist schon seit Jahren nur noch als Provisorium. Zeit für was gescheites!
 
Der hat aber mal ein Staubbad genommen oder :d

Dass synthetische Benchmarks nun mal synthetisch sind ist ihre Natur. Es geht hier aber nicht darum ein Alltagsszenario abzubilden, sondern darum einen möglichst konstanten Heizleitung zu erzeugen ;).

Wie lange wartest du eigentlich bis du die Ergebnisse abließt? Das System muss quasistationär sein, wenn du Ergebniss vergleichen willst. Dazu muss a) die Heizleistuns konstant sein und b) genügend Zeit vergangen sein, bis alle Temperaturen im Rahmen der Messgenauigkeit konstant sind.

Wenn die Lüfter wirklich saugen (Motorhalterungsstreben oben) wäre das Ergebnis jedenfalls wirklich nicht nachzuvollziehen. Zwar sind die SilenX eher zu schwach für den BI aber dennoch sollten sie hier zu einer Verbesserung führen und nicht zu einer Verschlechterung der Wassertemps. Dieses Phänomen wäre nur zu erklären, wenn sie nach unten auf den Radi pusten würden und dabei gegen die Konvektion arbeiten würden. Aber selbst dann wäre der Unterschied zu groß.
Verdächtig ist jedoch, dass du keinen Luftstrom spürst.
Das Gehäuse war in beiden Fällen offen oder geschlossen?
 
Wenn das Gehäuse ein Staubbad hatte... könnten die Lamellen eventuell zu sein?
=> Demontage Radiator und Lüfter und Staubsauger benutzen...
 
Ja, das letzte Mal Ausaugen ist schon einige Monate her. Insbesondere die Radiatorentstaubung geht mir immer ziemlich auf den Keks weil die anschließende Remontage mit den Lüftern ein Graus ist. Beim nächsten Case werde ich in jedem Fall eine Plug&Play Radiatorhalterung einbauen, meine Gedanken gehen da in Richtung Magnethalterung...

Die Lüfter saugen definitiv nach oben, ich hab extra noch mal einen ausgebaut und das verifiziert. Das einzige was im eingebauten Zustand mit der Hand zu spüren ist, sind radiale Verwirbelungen. Da ich nur diesem Radi kenne, hab ich das immer für normal gehalten.
Das Gehäuse war desweiteren immer zu, außer bei einem explizit erwähntem Versuch.
Die Temperaturen hab ich beim ersten Test nach je 30 Minuten abgelesen und zwischenzeitlich immer mal wieder kontrolliert. In Relation zu den Anstiegs und Abfallphasen welche sich im Bereich weniger Minuten bewegen, gehe ich davon aus, dass die Temperaturen stationär sind.
Am Wochende hab ich nicht unter kontrollierten Bedingungen getestet, sondern zwischenzeitlich beim Skyrim spielen die Lüfter an bzw. aus gemacht und geschaut wie sich die Temperaturen entwickeln. Ich schätze da lagen Stunden dazwischen.
Wär ich noch Student würde ich mehr Zeit in die Versuchsreihen stecken, aber da ich täglich 13h unterwegs bin, fehlt mir schlichtweg die Zeit für private Rocket-Science.

Staub liegt auch auf dem Radi, aber dadurch sollten die Lüfter schlechtestenfalls nicht bringen und nicht zur einer Erhöhung der Temperatur führen.
Ich hoffe der CPU Bench bringt neue Erkenntnisse...
 
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Sehr mysteriös das Ganze, denn es widerspricht, nach allem was wir bis jetzt gesehen und gelesen haben, den Regeln der Wärmeübertragung und damit den Gesetzen der Physik. Wird auf jeden Fall interessant den Fehler zu finden. Irgendwo muss da der Hund begraben sein.
Wenn du es noch mal mit einem Benchmark probiert hast, wird man kann man zumindest mal sagen ob es an unterschiedlichen der eingespeisten Leistung lag.
 
Komisch finde ich auch dass kein echter Luftstrom durch den Radi fuehlbar sein soll. Es sollte doch zumindest irgendwas fuehlbar sein. Ich nehm mal an dass durch den Staub alles verstopft ist.
Sofern das stimmt koennten die Luefter dazu fuehren dass die warme luft quasi im Radi "stecken" bleibt bzw dort "festgepresst" wird was dann eventuell zu der gemessenen Erhoehung der Temps fuehren wuerde.
Just an idea ;), ansonsten kann ich mir das naemlich auch nicht erklaeren.
 
So, wie angekündigt hab ich ein paar weitere Tests gemacht. Diesmal mit (Dual-)Prime95 und Furmark.

1) CPU-Torture
So das Gehäuse ist zu, der Lüfter vorne bläst mit 50% rein, hinten gehts mit 50% raus. Die Lüfter auf dem Radiator sind aus. Die Lüftersteuerung steht auf manuell. Die Raumtemperatur beträgt kuschelige 22 °C.
Es läuft Prime95 (1x je Kern) mit der Option Large FFTs. Die CPU-Auslastung liegt nachweislich bei 100%.
Nach 66 Minuten beträgt die Wassertemperatur dann gemäß beiden Thermometern 32 °C und ist augenscheinlich stabil.

Nun werden die Radiatorlüfter auf 100% geschaltet. Nach 84 Minuten liegt die Wassertemperatur dann schon lange bei 30°C und wird auch nciht mehr weiter sinken.

Lets make a note here...
Offensichtlich tragen die Lüfter nicht viel zur Kühlung bei. Das mag daran liegen, dass die CPU in Relation zum Radi nicht genug heizt, aber auch daran, dass die Lüfter einfach zu schwach sind um den Radiator effektiv zu durchströmen. Wie gesagt, radial um den Lüfter sind Verwirbungen spürbar, wie ein zylindrischer 2 cm hoher Hurrikan um den Lüfter. ICh hab das immer für normal gehalten.

Genung für heute, die CPU darf sch ausruhen und schlafen - und ich natürlich auch!


2) GPU + CPU Torture
Und weiter gehts:
Dieses Setup entpricht abgesehen von der diesmal definitiv reproduzierbaren Belastung (welche zudem das mximum ist, was der Rechner produzieren kann) genau dem Setup bei vorherigen Skyrim-Test. Ich bin mal gespannt wies weiter geht.
Loot at me still talking when there's science to do...

Alles wieder auf Anfang, Radi-Lüfter aus, wie gehabt Prime95 und diesmal auch noch Furmark dazu mit 2x MSAA im Torture-Modus. Nach 56 Minuten scheint die Wassertemperatur stabil und liegt bei 30,5 °C, die Raumtemperatur beträgt kühle 21,8°C ;).

Nun werden die Radilüfter wieder auf 100° geschaltet und nach weniger als 20 Minuten liegt die Wassertemperatur bei 34°C. Ich denke die kurze Testzeit reicht aus, denn nun schalte ich die Radilüfter zur Überprüfung noch mals und warte.

Nach nur 10 Minuten ist die Temperatur schon auf 32 °C gesunken, nach weiteren 10 Minuten auf 31,5°.

This was a triupmh, huge success...
Nein eigentlich nicht. Damit wäre nur belegt, was das Skyrim-Experiment (wobei mir bei dem Namen eher etwas mit 1000 Affen an 1000 Computer,... vorschebt) auch schon gezeigt hat.
Die Radi-Lüfter sorgen dafür, dass die Wassertemperatur steigt. - Auch wenn mir schleierhaft ist, warum.
Aber ich habe auch gelernt, dass die Lüfter auf dem Radi völlig überflüssig sind, da sie keinen nennenswerten Einfluss auf die CPU Temperatur haben. Hm... schade, dass ich keinen anderen Radi mit größerem Lamellenabstand zum Testen habe.

Und die Lüfter blasen wirklich nach nach oben. Die Motorrahmen zeigen nach oben und ich habe extra zuvor noch mal einen ausgebaut...
Meine einzige Theorie ist daher, dass durch die Radi-Lüfter die nach hinten gerichtete Luftströmung welche die Abwärme der Graka vom AGB wegtransportiert gestört wird.

Auf Tests mit ohne Gehäuse-Lüfter verzichte ich an dieser Stelle mal. Eigentlich wollte ich ja nur herausfinden ob es für eine effektive Passiv-Kühlung mit dem Aktiv Radiator wichtig ist, dass sich dieser
a) oben im Gehäuse befindet
b) von der Thermik und Gehäuse-Lüftern profitiert.

Jetzt hab ich lauter widersprüchliche Daten und bin der eigentlichen Frage nicht nähergekommen...
Allerdings zeichnet sich von anderer Seite eine Lösung ab... ich bin mittlerweile regelrecht verliebt in das TJ07, dass es vermutlich entgegegen aller Vernunft (im Deckel passt wenn überhaupt nur ein kleiner Radi) unbedingt haben *muss*.
Ich schätze ich werde noch mal ein paar Radiatorpositionen nur unter prime95 Belastung testen - ohne die GPU sind die Ergebnisse ja zumindest plausibel...

So wo ist mein Kuchen? ;)

PS: Sorry für den langen Text... die Diskussionrunde ist eröffnet ^^
 
Ich melde mich ja sonst eher selten zu Wort aber der Fall hier interessiert mich!

Kanns vielleicht sein, dass in deinem Case ein Unterdruck herrscht? So wie ich das sehe hast du 3 Lüfter verbaut die Luft aus dem Case befördern (Case, Netzteil und Graka) und nur einen der welche reinschaufelt. Wäre das nämlich der Fall würde, wenn die Radi-Lüfter aus sind kalte Luft von aussen ins Case gesaugt werden. Schaltet man schließlich die Lüfter ein, zwingt man warme Abluft aus dem Gehäuse nach draußen und verstärkt noch den Unterdruck. Das würde erklären wieso die Wassertemperatur bei eingeschalteten Lüftern steigt und liefert auch eine Erklärung für die Luftverwirbelungen (Luft, die an den Lüftern vorbei zurück ins Case strömt).
Geht man davon aus, dass meine Theorie stimmt wärs wohl am sinnvollsten, die Lüfter einfach umzudrehen also Luft ins Case blasen zu lassen.

Eine Sache macht mich allerdings noch stutzig: Wenn nur Prime läuft, funktioniert alles wie es soll, was meine schöne Theorie widerlegen würde.

Ein ausgesprochen interessanter Fall aber ich bin der Sache auf der Spur, Watson :coffee:
 
Also die einzige Erklärung, die ich habe ist, dass es an der 4890 liegt, das belegt ja dein 1.Test, wo die Wassertemp fällt, wenn die Lüfter an sind, sobald die Abwärme von der Graka in Test 2 dazu kommt, steigt die Wassertemp. Interessant wäre es evtl. die Temperatur der Zuluft zu messen, in wie weit sich diese unterscheidet.

€: Und bitte mal die Vcore ordentlich hoch (1,55V) + evtl. nen Ticken mehr Takt, nen E6320 erzeugt nicht wirklich Abwärme im Normaltakt.
 
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Wäre ne Möglichkeit - im geschlossenen Gehäuse kann´s da schon zum Hitzestau kommen, wenn der Radi kaum Luft durch lässt. Dass die Lüfter so wenig Effekt haben kann daran liegen, dass sie nicht gegen den Radiator abgedichtet sind. Gerade im Saugbetrieb wird so womöglich kaum etwas durch den Radiator gezogen sondern hauptsächlich seitlich zugeführt, was die radialen Luftverwirbelungen um den Lüfter erklären würde. Dort sollte man eigentlich nichts spüren, wenn die Lüfter sauber durch den Radi ziehen.
Btw: Was für eine Radiatorblende verwendest du?
 
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Hm, also Unterdruck im Gehäuse kann ich mir nur schwer vorstellen, dafür halte ich das Case nicht für dicht genug.

Die Zu- und Abluft an Front und Heck kann ich tatsächlich messen, dort hängt jeweils ein Sensor vorm Lüfter. Damit sollte sich die Theorie, dass die Abwärme der Graka die Wassertemperatur beeinflusst bestätigen oder widerlegen lassen. Ich denke das werde ich noch machen - auch wenn ich den Sensoren nich traue...

Was Ocen angeht: gute Idee den Leistungsdruck auf den Radi zu erhöhen, aber 1,55 V scheint mir aus dem Bauch heraus etwas viel. Ich hab die CPU bisher selbst bei 3Ghz immer nur mit 1,47 V versorgt.

Die Lüfter sind nicht gegen den Radi abgedichtet und ich verwende keine Radiatorblende. Der Ausschnitt ist auf die Lüfter angepasst und etwas "tailliert". Über den Lüftern sitzen nur klassische Draht-Gitter.

Ich möchte auch nicht mehr zu viel Zeit in diese Gehäuses stecken. Ich würde daher nur noch bei etwas mehr VCore testen, wie es sich mit den Lufttemperaturen am Ein- und Auslass verhält, wenn die Radiatorlüfter im Prime+Furmark Test an bzw. aus sind.
Und wie sich die WT verhält wenn ich den Radi im Prime95 Test neben das Case stelle.
 
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Hm, also Unterdruck im Gehäuse kann ich mir nur schwer vorstellen, dafür halte ich das Case nicht für dicht genug.

Die Zu- und Abluft an Front und Heck kann ich tatsächlich messen, dort hängt jeweils ein Sensor vorm Lüfter. Damit sollte sich die Theorie, dass die Abwärme der Graka die Wassertemperatur beeinflusst bestätigen oder widerlegen lassen. Ich denke das werde ich noch machen - auch wenn ich den Sensoren nich traue...
Dann setz den Sensor doch einfach um bzw. beide, dann kannste direkt zu- und abluft vom Radi messen.
Was Ocen angeht: gute Idee den Leistungsdruck auf den Radi zu erhöhen, aber 1,55 V scheint mir aus dem Bauch heraus etwas viel. Ich hab die CPU bisher selbst bei 3Ghz immer nur mit 1,47 V versorgt.
Also mein E6400 lebt immer noch, der hat das auch problemlos mitgemacht.
 
ich fürchte, hier endet die Sache...

Meine Systemplatte (OCZ Vertex 2) hat heute das zeitliche gesegnet. Ich weiß noch nicht wie lange es dauert, bis der Support mir Ersatz schickt, aber dass ich in 2-3 Wochen immer noch an dem Case rumdoktere nachdem ich auch noch das OS neu eingerichtet habe (tschüss Wochende), ist doch mehr als unwahrscheinlich.

Wertvolle Daten dürfte ich dank Steam und konsequenter Datenablage im NAS zum Glück nicht verloren haben, trotzdem hinterlässt die Sache einen faden Beigeschmack.
Ich danke euch dennoch für euer Interesse und eure Beiträge!
 
OCZ halt :shot:, die haben halt manchmal nicht umsonst nen schlechten Ruf :fresse:, aber mit ner SSD & co sollte das einrichten doch flott gehen. Vor allem sollte man sich ja immer nen Backup ziehen.
 
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