Hmm, ich lese da seit einiger Zeit mit, und frage mich schon, ob Du nicht übers Ziel hinausschiesst und letztlich enttäuscht sein wirst.
Natürlich kannst Du mit Deinem Geld machen, was Dir gefällt, und wenn Du Spass daran hast ans technisch machbare zu gehen, dann tu das!
Aber trotzdem würde ich Dir raten Dir das nochmals durch den Kopf gehen zu lassen.
Grundsätzlich willst Du ja, dass Deine Papierbilder gleich aussehen wie am Monitor.
In dieser Form ist das Ziel unerreichbar.
Unter anderem deshalb, weil Fotopapier nur einen Kontrast von ca. 1:100 hat, ein guter Monitor aber etwa 1:1000. Fotos, die am Monitor wegen des leuchtenden Kontrast super aussehen, enttäuschen auf Papier immer. Das war schon zu Zeiten der Dias so, die auch einen Kontrastumfang von etwa 1:1000 haben.(
Farbmanagement für Hobbyfotografen)
Ausserdem sind die Farbräume von Fotopapier und Monitor (auch AdobeRGB) nicht identisch. Bei manchen Farben hat ein guter Fotodrucker einen grösseren Farbumfang, bei anderen einen kleineren. Weiters beeinflusst das Licht, unter dem das Papierbild betrachtet wird, natürlich den Farbeindruck - Du müsstest Dir also noch eine Normbeleuchtung zulegen und die Bilder nur unter dieser betrachten (
Softproof).
Kurz: Mit einem gehobenen Monitor mit AdobeRGB-Farbraum und einem durchgängig farbkalibrierten Workflow erreichst Du das überhaupt machbare weitestgehend.
Eine sinnvolle Ausstattung wäre in meinen Augen:
- Einer der oben empfohlenen Monitore (von pajaa, #15) oder der LG 27MB85Z für ca. € 700.- (Test in aktueller c't 5/2015).
- Ein Colorimeter wie das X-Rite i1 Display Pro
- Eine sorgfältige Auswahl eines Belichtungs-Dienstleisters
Damit bleibst Du auch in Deinem Budget und die grosse Enttäuschung, die Du mit Deinem jetzigen Monitor hattest, bleibt Dir zukünftig erspart.
Die Kosten für eine durchgehende 10-Bit Farbauflösung würde ich mir wirklich sparen.
Gemessen am Aufwand, 10 Bit in Betrieb zu nehmen, waren wir vom Ergebnis etwas enttäuscht: Einzig auf in 10 Bit erstellten Grauverlauf-Testbildern konnten wir einen sichtbaren Unterschied feststellen. Auf Raw-Fotos, die wir mit einem guten Objektiv und einer Vollformat Kamera der Oberklasse aufgenommen hatten, konnten wir die Unterscheide zwischen 8- und 10-Bit-Anzeige dagegen nur im direkten Vergleich erahnen.
Quelle: c't 5/2015
Darin ist ein ausführlicher Artikel und Tests von harwarekalibrierbaren Monitoren.
Die beste Website zu dem Themenkomplex, die ich kenne:
Color management and color science: Introduction
Nur so als Denkanstoss.