Nach Amazon: Auch Microsoft kauft Atomreaktor-Produktion

Thread Starter
Mitglied seit
06.03.2017
Beiträge
113.565
Laut eines Berichts der The Seattle Times haben sich Constellation Energy und Microsoft auf eine Vereinbarung verständigt, nach der der verbleibende Reaktor von Three Mile Island bis 2028 wieder ans Netz gebracht werden soll, damit die Atomstromproduktion von Microsoft für den Betrieb der Rechenzentren genutzt werden kann. Constellation Energy will dazu 1,6 Milliarden US-Dollar in Three Mile Island stecken.
... weiterlesen
 
Wenn Du diese Anzeige nicht sehen willst, registriere Dich und/oder logge Dich ein.
Ändern kann man es nicht, aber ein havariertes Atomkraftwerk wieder anfahren... kann man machen. Ist ja einer der nicht betroffenen Reaktoren.
Tschornobyl läuft ja auch auf den verschonten Töpfen weiter. Nur Fukushima wird rückgebaut.
Und immerhin war es ja nur eine teilweise Kernschmelze.
:kotz:

Würde mich wohler fühlen wenn die da einen flammneuen Reaktor hinstellen würden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie macht man das bei uns? Schließt man da Windräder und Solarpanels an die KI an?
 
Bis 2028 ist der Hype durch. Vielleicht ist es dann auch nicht mehr so spannend sinnfrei Energie zu verschwenden.
 
Wie macht man das bei uns? Schließt man da Windräder und Solarpanels an die KI an?
Das würde man nicht nur bei uns so machen, sondern überall da es billiger ist. Die gehen die AKW Route auch nur weil die AKWs schon da sind und jede Firma erster beim KI Hype sein will, daher jeder Tag zählt. Müsste die Energie Versorgung von Grund auf neu gebaut werden, würde man nach Möglichkeit auf Wasserkraft und falls nicht möglich auf Solar und Windkraft setzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist es: Die Amerikaner fahren Altmeiler wieder an. Das machen die ja nicht, weil es teuer ist.

Und wir in Deutschland fahren die vier letzten modernsten AKW runter… Das kann ich mir immer noch nicht erklären.

Rein für den sozialen Frieden kann ich ja auch gut damit leben. Und es wäre ja auch nicht schlimm, wenn es einen sinnvollen Plan dahinter gäbe.

Aber stattdessen laufen uralte saudreckige Kohlemeiler weiter und werden sogar verlängert. Ich mein, das macht man ja auch nicht, weil man Spaß daran hat, sondern weil es gebraucht wird.

Und dann der Klopper dazu: Jetzt sollen auch alle Kohlemeiler abgeschaltet werden. Wo ist der Plan? Ich sehe ihn nicht…
 
Und baut dann geplant bis 2038, um ihn dann 2050 in Betrieb zu nehmen. :fresse:

Das ist nicht Deutschland, ich denke da steht soviel Geld hinter, das würde schneller gehen.
Aber ja hast Recht, der Saft aus der Dose wird jetzt gebraucht, nicht in ein paar Jahren.
 
Das ist es: Die Amerikaner fahren Altmeiler wieder an. Das machen die ja nicht, weil es teuer ist.

Und wir in Deutschland fahren die vier letzten modernsten AKW runter… Das kann ich mir immer noch nicht erklären.

Rein für den sozialen Frieden kann ich ja auch gut damit leben. Und es wäre ja auch nicht schlimm, wenn es einen sinnvollen Plan dahinter gäbe.

Aber stattdessen laufen uralte saudreckige Kohlemeiler weiter und werden sogar verlängert. Ich mein, das macht man ja auch nicht, weil man Spaß daran hat, sondern weil es gebraucht wird.

Und dann der Klopper dazu: Jetzt sollen auch alle Kohlemeiler abgeschaltet werden. Wo ist der Plan? Ich sehe ihn nicht…

Verstehe schon deinen Punkt. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass es eine schlechte Situation noch schlechter gemacht hat und hätte.

Zur Erinnerung:

  • 2000 beschließt Rot-Grün den Ausstieg aus der Atomkraft und gibt der Wirtschaft den Auftrag mit: lasst die AKW auslaufen und baut eure Infrastruktur um, mit dem Ziel 2021 fertig zu sein und das letzte AKW abzuschalten.
  • 10 Jahre später - 2010, also auf halbem Weg beschließt Schwarz-Gelb den Ausstieg vom Ausstieg. Aber auch nicht ganz, sondern um eine Teilweise Verschiebung um bis zu 14 Jahren.
  • 1 Jahr später - 2011 beschließt wieder Schwarz-Gelb den Ausstieg vom Ausstieg vom Ausstieg beginnend mit einem Moratorium und schaltet quasi über Nacht die älteren Meiler einfach ab - so weit man das mit einem AKW überhaupt machen kann.
  • 2023 also 12 Jahre später und 2 Jahre nach dem eigentlich das letzte AKW hätte abgeschaltet werden sollen, geht die Debatte in Rot-Grün-Gelb wieder auf und man möchte ein Ausstieg vom Ausstieg vom Ausstieg vom Ausstieg. Und tatsächlich werden die Laufzeiten für 3 AKW kurzfristig noch mal verlängert - danach soll aber wirklich Schluss sein.

Kurz danach geht die Debatte aber wieder auf und es wieder darüber diskutiert ob langfristig Kernspaltung nicht um Strommix dazu gehören sollte. Man diskutiert also innerhalb von 20 Jahren ob man zum 5. Mal in einer großen Frage komplett die Richtung ändern will. Wenn die Wirtschaft und zum Teil auch die Bevölkerung etwas von ihrer Regierung verlangen, dann ist das: Verlässlichkeit und Planungssicherheit.

Nur um mal einen Blick dafür zu bekommen, wie langfristig die Planungen sein müssen um einen Richtungswechsel geordnet einzuleiten:

  • Arbeitsverträge: Neue Mitarbeiter müssen ausgebildet werden bzw muss die Wirtschaft an die Bildung melden wie hoch der Bedarf an Mitarbeitern in X Jahren ist. Kerntechniker wird man schließlich nicht über Nacht und niemand fängt an zu Studieren wenn man davon ausgeht, dass es keinen Bedarf mehr gibt. Mitarbeiter die gekündigt haben, einen neuen Job haben und vielleicht sogar umgezogen sind müssen zurück geholt werden. Oder andersrum: müssen gekündigt werden.
  • Brennelemente: Es dauert 18 - 24 Monate Brennelemente zu bestellen, da diese nicht einfach auf Vorrat rumliegen sondern für den jeweiligen Reaktor angefertigt werden. Je nach Brennelement brennt dann so ein Ding ca. 4 Jahre.
  • Versicherung: So ein Reaktor ist Versichert. Ohne Versicherung wird er nicht betrieben. Lustig, wenn etwas passiert macht jede Versicherung der Welt die Grätsche. Vielleicht ist das der Grund, warum es in Deutschland keine Versicherung mehr gibt, die Reaktoren versichern möchte. Man müsste also irgendwie eine staatliche Versicherung aufbauen oder Versicherer irgend wie dazu bewegen Reaktoren wieder zu versichern. Keine Ahnung wie lange sowas dauert oder ob das überhaupt geht.
  • Bau: Aufgrund der steigenden Sicherheitsansprüche steigen auch die Bauzeiten. Eigentlich hat der Bau zwischen 7 und 10 Jahren gedauert. Wenn man aber schaut wie lange die jetzigen Bauzeiten von aktuellen Projekten aussehen... Hinkley Point in den USA wird mindestens 10 Jahre brauchen und in Frankreich sieht es noch schlimmer aus. Für den Bau des ersten Reaktors seit 20 Jahren brauchte man ganze 17 Jahre. Wenn man überlegt wie schnell in Deutschland gebaut wird, scheint alleine der Bau nur eines AKW eine Generationenaufgabe zu sein, wo der "Bauherr" den Auftrag seine Kinder vererben muss - wie früher bei den großen Kathedralen. Der Rückbau so eines Kraftwerks dauert ähnlich lange. Man geht von bis zu 10 Jahren aus. Also ich schalte es ab und dann dauert es noch mal eine ganze Dekade.
  • Kosten: Das gleiche gilt für die Kosten. Flamanville war geplant mit 3 Milliarden und kostete jetzt 13 Milliarden.

Worauf will ich hinaus: egal ob man für AKW oder gegen AKW ist, die Entscheidungen sind sehr sehr sehr langfristig und sowohl die Bevölkerung aber vor allem die Betreiber brauchen auf Jahrzehnte hin Planungssicherheit. Was Deutschland macht ist das Gegenteil von Planungssicherheit: Ja, nein, doch nicht, etwas länger, etwas kürzer, ne vielleicht doch ganz, oder doch nicht?

Egal wie wir uns entscheiden, wir sollten uns entscheiden und danach die Debatte abschließen und unsere Ressourcen in diese Richtung bündeln. Forschen kann man natürlich trotzdem an allem. Und nur als Nebeninformation:
  • Frankreich musste eine Reihe von AKW abschalten, weil es im Sommer zu heiß war. Eventuell ein Problem was häufiger vorkommen könnte.
  • In Indien fällt der Preis für Strom aus Erneuerbaren teilweise auf 3 Cent pro kWh. Das führte dazu, dass einige AKW Betreiber sich sorgen machen, dass ihre AKW nicht mehr wirtschaftlich sind. Paradox: Indien ist eines der Länder, die auf eine AKW Strategie gesetzt haben und weitere AKW bauen wollen. Nur das die Betreiber angst haben, dass sie umsonst bauen.
 
Hardwareluxx setzt keine externen Werbe- und Tracking-Cookies ein. Auf unserer Webseite finden Sie nur noch Cookies nach berechtigtem Interesse (Art. 6 Abs. 1 Satz 1 lit. f DSGVO) oder eigene funktionelle Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir diese Cookies setzen. Mehr Informationen und Möglichkeiten zur Einstellung unserer Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.


Zurück
Oben Unten refresh