[Kaufberatung] NAS/Server für Büro mit maximal 10 Mitarbeitern

Wedanta2002

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Rostock
Hallo Zusammen,

ich benötige hier euer Fachwissen und bin über jeden Rat und Vorschlag sehr dankbar.

Ausgangssituation: Wir sind mit unserer IT Firma extrem unzufrieden. Dies hat mehrere Gründe. Einer der wichtigsten ist, dass die Firma ein paar hundert Kilometer weg sitzt und ich sowieso fast alles selber machen muss. Darüber hinaus wurden wir mehrfach schlecht beraten was Arbeitsplatzrechner, Preise und Innovationen angeht. Die IT Firma berät am Bedarf eines Büros mit maximal 10 Mitarbeitern vollkommen vorbei. Nun nutzen wir leider ein Novell Netzwerk und auch die Mails laufen über Groupwise. Die Mails sollen aber noch da bleiben wo sie sind...

Wir haben einen Server im Büro, den aber von uns leider keiner bedienen kann. Auch kann diesen kaum ein andere IT Firma bedienen, da auch Novell. Lange Rede kurzer Sinn....

Wir möchten uns gerne nach und nach von der Abhängigkeit dieser IT Firma lösen. Der erste Gedanke dabei ist ein wirklich sicheres NAS System anzuschaffen, was man auch selber bedienen kann.

1. Welches System bzw. welche Konfiguration würdet ihr unter folgenden Voraussetzungen empfehlen:

  • maximal 10 Mitarbeiter
  • wir benötigen eigentlich nicht mehr als 4TB Gesamtvolumen. Zu 99% sind es Office Dateien und Bilder
  • Mitarbeiter greifen alle zeitgleich auf die Daten zu, allerdings nur einer zeitgleich pro Datei. Gibt es Möglichkeiten, dass 2-3 User zeitgleich in einer Datei sind, wie zum Beispiel bei googledrive?
  • maximal 3 Laptops sollen von außen auf die Dateien Zugriff haben. (maximal einer zur gleichen Zeit) - wir haben eine Leitung von O2 (50mbit down und 10mbit up). Laut Speedtest liegen die auch an.
  • Gelöschte Daten müssen wieder aufrufbar sein, wenn ein Mitarbeiter unabsichtlich etwas gelöscht hat oder eine wichtige Datei falsch überschrieben hat. Maximal 24 Stunden zurück

Persönlich finde ich die Lösung des SHA interessant, das Synology mit anbietet

2. Wie würdet ihr das optimale Backup dafür lösen?

3. Welchen Router würdet ihr empfehlen?


Vielen Dank für eure Vorschläge...

Sollte hier ein IT Experte aus Rostock oder Umgebung sein, darf er uns auch gerne im Büro direkt beraten :)
 
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Proliant Microserver Gen8 oder Dell T20 Poweredge wenn du basteln möchtest, Synology oder Qnap für fertige Lösungen.

Für den Zugriff von außen,openvpn-Access Server installieren,ist kostenlos für 2 Nutzer,man kann jedoch auch 2 vms oder lxc(Proxmox) anlegen für den Zugriff für 4 Benutzer.

Beide haben Platz für mindestens 4 Platten,also für die Hochverfügbarkeit kann raid 1,0,10 konfiguriert werden,unter Proxmox sogar ZFS(benötigt mehr RAM).
Für 10 Mitarbeiter völlig ausreichend,mit sogar Luft nach oben. Für 10 Mitarbeiter sollte eine FritzBox genügen(7490,7390 oder eine von den neuen..7580) mit denen lassen sich ebenfalls VPNs realisieren,bzw Portfreigaben für openvpn. Falls etwas mehr benötigt wird auch gerne einen ubiquity-edge Router auf Debian-Basis.

Backup in die Cloud oder an externe Festplatte oder über Netzwerk an einen anderen Standort spiegeln,je nachdem wie sicher das Backup sein soll...auf jeden Fall den Restore(Notfall bei Havarie,Brand,Stromausfall etc) planen,denn was nützt das Backup wenn der Restore nicht funktioniert.


Gesendet von iPhone mit Tapatalk Pro
 
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Gerne was fertiges, also dann Synology.

Benötige ich für den Zugriff von außen bei denen auch openvpn-Access oder haben die andere Programme / Apps dafür?

Das Backup gerne an einen anderen Standort spiegeln. Welche Lösung nutze ich da? gibt es da auch eine App bzw. Möglichkeit mit Synology?
 
Externer Zugriff:
Bei Synology kannst du von außerhalb via der Quickconnect-ID zugreifen. Du brauchst dann weder Portweiterleitungen, noch VPN Server, sondern erhälst eine ID (mit der das NAS auch über den Browser erreichbar wird) und dann können sich die Nutzer mit ihren Account Daten einloggen. Ist natürlich kostenfrei, für egal wie viele Nutzer. Sämtliche von Synology entwickelten Apps unterstützen die Quickconnect-ID, bei den Dritt Anbieter Programmen kann ich es dir nicht sagen.

BackUp:
Ein externes BackUp kann auf eine Vielzahl von Diensten erfolgen:

r-sync Server, WebDAV, S3-Speicher, MS Azure, OpenStack Swift, IBM Softlayer, RackSpace, Amazon Drive, Dropbox, Google Drive, hubiC, HiDrive, SFR NAS Backup, hicloud S3

Ich nutze derzeit sowohl die Sicherung auf eine externe Platte, als auch Amazon Drive. Denn dort zahlt man zur Zeit lediglich 70€/p.a. und hat so viel Speicher wie man möchte. Ich belege derzeit 14 TB und es hat sich noch niemand beschwert. Das Back Up lässt sich natürlich verschlüsseln (würde ich auch empfehlen), somit hat Amazon keinen Einblick in das was du dort hoch lädst.
Ansonsten ein günstiges NAS (DS 116 etc. pp.) kaufen, beim Geschäftsführer zu Hause aufstellen und als HyperBack Up Ziel mit Hilfe der Quickconnect-ID einrichten. Ist im Endeffekt auch vollkommen ausreichend und auf Dauer preiswerter als jeder externe Dienstleister, sofern ihr nicht plötzlich massiv mehr BackUp Platz braucht.

Datei Versionierung / Wiederherstellung:
AFAIK kann man bei Synology nicht einstellen das von einer Datei nach einer Änderung 24 Stunden lang ein altes Abbild gespeichert werden soll. Was allerdings möglich ist, ist das man beliebig viele Versionen eines Dokumentes aufhebt. Dann müssten die MA halt dazu angehalten werden bei Fehlern darauf aufmerksam zu machen, damit die Datei dann händisch wiederhergestellt werden kann. Ich weiß nicht wie oft sowas wirklich bei euch vorkommt und ob das dann praktikabel ist, aber soweit ich weiß ist das die einzige Möglichkeit die Synology out of the box anbietet.

Parallele Bearbeitung von Dokumenten:
Das neue "Office" Paket soll dies ermöglichen. Dazu empfiehlt sich dann auch das "Chat" Paket, welches während der Bearbeitung der Dokumente eine Kommunikation zwischen den Mitarbeitern ermöglichen soll.

Synology schrieb:
Synology Office ermöglicht die Zusammenarbeit an Online-Dokumenten in Echtzeit. Mehrere Teammitglieder können gleichzeitig an einer einzigen Version desselben Dokuments arbeiten.

Was "Office" im Detail bietet, kannst du hier lesen:

https://www.synology.com/de-de/dsm/6.0/packages/Office

Live Demo:
Falls du mal sehen möchtest ob du mit dem DSM (Betriebssystem der Synology Geräte) zurecht kommst, so gibt es auch eine Live-Demo:

https://www.synology.com/de-de/dsm/live_demo

Auch "Office" und "Chat" sind dort verfügbar.

PS:

Zum Thema wiederherstellen versehentlich überschriebener Dateien: Wenn ihr täglich ein BackUp auf ein USB Medium fahren würdet, dann kann natürlich auch vor dem Sicherungsvorgang die betroffene Datei aus der letzten Sicherung wiederhergestellt werden.
 
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Datei Versionierung / Wiederherstellung:
AFAIK kann man bei Synology nicht einstellen das von einer Datei nach einer Änderung 24 Stunden lang ein altes Abbild gespeichert werden soll. Was allerdings möglich ist, ist das man beliebig viele Versionen eines Dokumentes aufhebt. Dann müssten die MA halt dazu angehalten werden bei Fehlern darauf aufmerksam zu machen, damit die Datei dann händisch wiederhergestellt werden kann. Ich weiß nicht wie oft sowas wirklich bei euch vorkommt und ob das dann praktikabel ist, aber soweit ich weiß ist das die einzige Möglichkeit die Synology out of the box anbietet.


Die Plus-Modelle von Synology bieten BTRFS-Snapshots. Damit lassen sich Dokumente im Windows-Explorer unter "Vergängerversionen" anzeigen.
Kann man z.B. alle 30 Minuten mit 24h Aufbewahrung machen.
 
Der Externe Zugriff über Quickconnect ID scheint sehr interessant zu sein.

Als Backup finde ich die letztere Variante am besten. Kann man das HyperBack dann auch als Aufgabe setzen, das er das beispielsweise alle 3 Tage automatisch macht?

Die Datei Versionierung wäre also über BTRDS möglich. Das Versionen zurückgeholt werden müssen, passiert im Jahr vielleicht 5x. Bei allen bisherigen Fällen bemerkten es die Mitarbeiter auch sofort und haben direkt "Alarm geschlagen".

Das Office von Synology habe ich mir mal angesehen. Das ist ja etwa wie bei googledrive. Mit dem richtigen Microsoft Office geht das nicht wenn man normale über den Windows Explorer drauf zugreift? Ich möchte es gerne so einfach wie möglich für die Mitarbeiter halten, sonst nutzt es wieder keiner. Einfach bedeutet wie gewohnt über den Windows Explorer auf die Festplatte und die gewohnte Ordnerstruktur durchgehen bis man bei seiner Datei ist oder bei Excel eben zuletzt genutzte Dokumente öffnen.



Welche Hardware genau würdet ihr für das NAS im Büru und welche für das NAS als Backup empfehlen?
 
Der Externe Zugriff über Quickconnect ID scheint sehr interessant zu sein.
Geht auch mit bel. DynamicDNS-Diensten.

Als Backup finde ich die letztere Variante am besten. Kann man das HyperBack dann auch als Aufgabe setzen, das er das beispielsweise alle 3 Tage automatisch macht?
Den des initialen Backups kannst du festlegen. Was die darauffolgenden Backups anbelangt, so musst du lediglich Abstände von dem Vorbackup spezifizieren.

Das Office von Synology habe ich mir mal angesehen. Das ist ja etwa wie bei googledrive. Mit dem richtigen Microsoft Office geht das nicht wenn man normale über den Windows Explorer drauf zugreift? Ich möchte es gerne so einfach wie möglich für die Mitarbeiter halten, sonst nutzt es wieder keiner. Einfach bedeutet wie gewohnt über den Windows Explorer auf die Festplatte und die gewohnte Ordnerstruktur durchgehen bis man bei seiner Datei ist oder bei Excel eben zuletzt genutzte Dokumente öffnen.
Mehr als eine Person kann eine Datei nicht bearbeiten, denn sonst würde man in einen Lostupdate laufen.
Bei MS Office wird zeitgleicher Zugriff verhindert und es erscheint eine Warnung, dass die Datei bereits von Nutzer xyz auf demComputer abc bearbeitet wird.

Welche Hardware genau würdet ihr für das NAS im Büru und welche für das NAS als Backup empfehlen?
In beiden Systemen würde ich mindestens zwei Bay empfehlen, damit die Datenverfügbarkeit sichergestellt wird.
Ein Ausfall des Filer während des Arbeitszeit wird deutlich teuerer sein, als die Mehrkosten für ein größeres System samt Platten.

Beziehen die Angaben (4TB Daten) auf den derzeitigen Bestand oder handelt es sich hierbei um erwartete Datenmenge?
Im Falle vom ersteren würde an beiden Enden ein zweibayer reichen. Fürs Büro würde dann z.B.: DS216+II (wegen BTRFS) und Backup DS216j in Frage kommen.
Sollte sich bei den 4TB um derzeitigen Bestand handeln, so dürfte eine 4Bay-NAS der günstigere Weg sein.
 
Also die 4TB sind schon sehr weit gedacht. Derzeit nutzen wir 500GB inkl. Software Images als Backup.
4TB auch nur, damit man theoretisch die nächsten 5-7 Jahre Ruhe hat und man über Speichermenge nicht nachdenken muss.

Welche Festplatte würdest du empfehlen?
 
Empfehlen würde ich die WD RED 4TB - Platten. Bei der Bestellung müsstest du lediglich noch schauen, dass es sich hierbei um nicht OEM-Platten handelt.
Innerhalb der ersten drei Jahre würden diese, bei Defekt, von WD ausgetauscht werden.
Da es jeweils zwei Bayer sind, so wird auch während des Betriebs mit nur einer Platten zu keinen Unterbrechungen kommen.
SHR-1 oder RAID1 müsstest du hierfür natürlich nutzen.
 
ok, also wären Platten wie die Seagate Enterprise NAS HDD etwas übertrieben, richtig?

Nutze selbst seid 2 Jahren 12 WD RED 4TB zuhause und hatte bisher absolut keine Probleme.

Ich überlege sogar noch Synology High Availability zu nutzen. Wir haben Tage in der Saison, da können selbst 2 Stunden Ausfall schon dramatische Folgen haben.
 
Für eine Synology dieser Klasse (DS216+II) ist es in der Tat übertrieben. Der naheliegende Vorteil ist selbstverständlich die 5-jährige Garantie, was man aber auch bei WD Red Pro-Series hat, welche ebenfalls eher für deutlich größere Anlagen gedacht sind.
Synology bietet zudem High Availablity erst ab DS716+(II), wenn man bei zwei Bays bleiben will, an.
Du musst dir halt Gedanken machen, wie viel Kosten zu verkraften sind. Auch wäre ein USV nicht ganz verkehrt, wenn man einen Ausfall kaum verkraften kann.
 
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Du solltest dir die Kosten überlegen. Sinnvoll wäre vielleicht sogar ein 4 Bay System, dann legst du 3x HDD ein und zusätzlich eine SSD (128gb reichen, Empfehlung Samsung 850 evo/pro) als Read-Cache. Wenn die SSD ausfällt hat dies keine Folgen, daher ist kein teures Enterprise-Modell notwendig.

Die Synology prüft lediglich ob die Datei auf dem SSD Cache liegt. Falls ja, wird die Datei von dort "ausgegeben" falls nicht wird die HDD angesprochen.

Ich würde zur 916+ greifen. Technisch ein super Gerät, mit 8GB Ram nur 50 Euro teurer als die 2GB Version und 4 Bay.
http://geizhals.de/synology-diskstation-ds916-a1439658.html

Und ein gut gemeinter Ratschlag:
Man kann an vielem Sparen, allerdings bitte nicht beim NAS. Rechne dir mal den Stundenlohn deiner Mitarbeiter aus und wie viel es dich kostet wenn das NAS selbst für 2-3 Stunden ausfällt.
 
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