Netzspannung

danielmayer

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Hallo allerseits,
wir haben hier ja auch einige IT-Elektrofachkräfte, so dass ich euch um Infos bitte:
Seit die Sonne dieses Jahr erstmalig aufgegangen ist, Anfang April, geht die NetzSpannung im Außennetz dem täglichen Sonnenstand mit: 225V früh morgens, 260V mittags und 230V Abends - jeweils „ca“. In der Spitze sind 275V auf/in einem Wechselrichter gesichtet worden.
Den Specs entsprechend steigen die PV-Wechselrichter in unterschiedlichen Toleranzen ab 250V aus, inkl. Batteriesysteme. Soweit so gut bzw nicht so gut.
Wegen eines Posts im 100G-Thread hatte ich die Specs von Switchen und nochmal Wikipedia zur Netzspannung gesichtet.
Demnach ist seit 2009 in Deutschland 230V+-10% definiert, der Mlx SN2700 hat in seinem Datenblatt „100-240V“ stehen.
Da wir in Dorfnetz täglich ab ca 9:30 Uhr jetzt immer über 240V liegen…
Wie ist die Betriebsstabilität der Geräte in Hinsicht auf die zulässigen 253V zu beurteilen?
Mein SMA-Wechselrichter steigt bei exakt 253V mit einem deutlich hörbaren Klacken aus und schaltet dementsprechend sehr hart bei hohen Netzlasten/-Einspeisungen mal eben die Richtung um… kann doch auch nicht gut sein?
Die 253V verstehe ich als harte Grenze, die nicht wiederum tolerant ausgelegt werden kann. Ein Mitnetz-Mitarbeiter fand 260V jetzt auch nicht sooo schlimm… also Schadensersatz bei Geräteschäden gegen Mitnetz?
Die 253V sind ja auch „erst“ seit 2009 definiert, vorher niedriger. Also dürften Geräte aus der Vorzeit (AV-Receiver, z.B. Onkyo 905) schon Probleme bekommen ohne Schadensersatzansprüche?
Müssen alle Geräte ab 2009 Herstellung/Inverkehrbringen die 253V aushalten? Was ist mit Importware? EU ungleich Deutschland, was Netzspannund angeht..
Fragen über Fragen. Wer teilt sein/ihr Wissen?

Danke und Grüße
 
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Entscheidend ist hier die EN 50160.
10% Spannungsüberhöhung sind beim 10Minutenmittel und kurzfristig erlaubt.
275V sind in jedem Fall zu viel.
Ich würde das dokumentieren, gerne als Graphen und das dem Netzbetreiber dokumentiert mitteilen. Mit dem dezenten Hinweis, dass es da noch eine Netzagentur gibt, die sich dafür interessieren dürfte, dass ein EVU auf Vorgaben scheißt. Zeitgleich würde ich darauf hinweisen, dass das Thema Schadensersatz im Raume steht. Ebenfalls würde ich mir schonmal einen Rechtsanwalt suchen.

Die können das Regeln, dazu gibt es im Netz entsprechende Regler und auch Leitstände. Wenn die das nicht hinbekommen, müssen die die Anlagen vom Netz nehmen, wenngleich für erneuerbare Energien ein Vorrang gilt. Was sagt denn die Netzfrequenz?

Ansonsten sind Abweichungen von der Nennspannung immer mit einem degrading gekoppelt. Die Geräte altern also schneller.
Früher hat man gesagt, bei großer Netzspannung hält die Glühbirne nur noch 1/2 so lange.
Die Gerätenorm dazu kenne ich nicht. Ist am Ende auch egal, weil du eh häufiger die Geräte tauschen wirst als wenn sie mit 230V betrieben werden.

der Mlx SN2700 hat in seinem Datenblatt „100-240V“ stehen.
Da wir in Dorfnetz täglich ab ca 9:30 Uhr jetzt immer über 240V liegen…
Das sind die Angaben zur Nennspannung. Was fehlt sind die Grenzbereiche. Es kann sein, dass tatsächlich bei 240V Schluss ist oder dass da noch was geht...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ansonsten sind Abweichungen von der Nennspannung immer mit einem degrading gekoppelt. Die Geräte altern also schneller.
Früher hat man gesagt, bei großer Netzspannung hält die Glühbirne nur noch 1/2 so lange.
Glühbirnen leuchten dann ja auch heller, was sie eben schneller altern lässt, weil die Wendel mehr Material verliert. Aber die anderen Geräte haben Netzteile und die regeln die Ausgangsspannungen selbst und unabhängig von der Eingangsspannungen (natürlich innerhalb gewisser Grenzen) und sollten nicht schneller altern, sie könnten bei zu viel Eingangsspannung allenfalls durchbrennen.
 
Es geht bei der Fragestellung hier nicht um die Geräte selber, sondern um die Netzteile. Denn diese, man glaubt es kaum, sind auch Teil des Gerätes. Egal ob nun intern fest verbaut oder einfach tauschbar. In jedem Fall führt ein(ggf. mehrere bei red. PSU) defektes Netzteil min. zum Geräteausfall und entsprechendem Handlungsbedarf. Des Weiteren ist es, glaube ich, unerheblich ob beim 2k EUR 75" TV nun das (interne) Netzteil kaputt geht oder gleich das ganze Gerät. Kaputt ist erstmal kaputt und dann kann man sich "einfach" wieder einen neuen kaufen oder den versuchen den irgendwo hinzuschicken zur Reperatur, die dann im Normalfall teurer als der Gerätwert ist. Den Stress hat man trotzdem.

Sie altern dennoch schneller, eben weil auch Netzteile auf der Primärseite eine Nennspannung haben, auf die sie hin ausgelegt werden.
Alles was davon abweicht geht in die Bauteilreserven. Und Bauteilreseven brauchen sich irgendwann auf. Das nennt sich degrading (siehe oben) und das steigt mit zunehmender Abweichung von der Nennspannung. (oder mit einfache Worten, je höher die Spannung, desto schneller gehen sie kaputt, genauso wie ich es bei der Glühbirne gesagt habe, denn bei dieser kann man es relativ einfach quantifizieren)

Daher ist dein "sollten nicht schneller altern" ein schönes Wunschdenken, hat aber nichts mit der Realität zu tun. Man kann 230V Netzteile auch auf 500V auslegen, alles kein Problem, nur bezahlt das keiner. Und wozu auch, es gibt schließlich vorhaben, mit was so ein Gerät beaufschlagt wird, außer eben bei manchen Dullinetzbetreibern, die sich die Welt mach, wie sie ihnen gerade gefällt.
Und das betrifft jedes el. Bauteil. Jede Abweichung von der Auslegung geht in die Reserven und damit auf die Lebensdauer. Und nur weil das bei einer Glühbirne deutlich schneller passiert (die Effekte brauchst du mir nicht erklären...) heißt das nicht, dass es bei el. Bauteilen nicht passiert.

In der Industrie sind Netzteile z.B. auf 240V hin ausgelegt und da kommen dann noch 10% drauf, was 264V macht. Aber auch da sind 275V nochmal 11V mehr als die Dimensionierung (inkl. Reserve) des Herstellers. Es degradet also auch schneller.

Ein Durchbrennen passiert in der Regel dann, wenn Isolationsgrenzen überschritten werden und sich dabei dann Strompfade ausbreiten, die zu erhöhtem Leistungsumsatz führen, dies kann man dann durch Knallen, Blitzen und Rauchen feststellen. Dazu muss die Spannung deutlichst höher sein als die Nennspannung. Und dennoch können, bei entsprechendem Fall, auch die Primärspannungen auch auf die Sekundärseite durchschlagen.

Kurzum, die angegebenen Spannung lassen die Geräte (erstmal primär den Netzteilpart selbiger) schneller altern. Dies wiederum führt zu einem höheren Investionsvolumen und dazu eben zu (unnötigen) Mehrausgaben beim Verbraucher. Das ist auch der Grund für die genannte Norm. Es kann einfach nicht jeder machen was er will. Es gibt Absprachen "Normen" wo jeder weiß, so machen wir das und dann ist alles schön. Wenn da jetzt so ein paar Dullies meinen, Netzspannung kann ich machen wie es mir gerade passt, dann wird es für die Verbraucher ein Minusgeschäft.
 
Es geht bei der Fragestellung hier nicht um die Geräte selber, sondern um die Netzteile. Denn diese, man glaubt es kaum, sind auch Teil des Gerätes.
Wie man sich in den ersten beiden Sätzen schon selbst widersprechen kann, ist ja echt aufschlussreich. Den Rest habe ich folglich gar nicht erst gelesen.
 
Wenn dich der Aufbau von elektrischen Verbrauchern überfordert, dann ist es wohl auch besser, dass du nicht weitergelesen hast. Nicht das dich das noch mehr überfordert.
 
Keine Sorge ich habe nicht nur einen Facharbeiterbrief als Elektroniker, sondern dann noch eine Studium in Elektrotechnik drangehängt und bin Ingenieur geworden. Mich würde hier allenfalls überfordern die Dummheit einiger Äußerungen nachzuvollziehen.
 
Na dann solltest du ja in der Lage sein zu lesen und ggf. auch zu verstehen.


The outcomes of this study clearly show a strong relationship between input voltage and EC lifespan with lifespan decreasing as input voltage increases. For example, it can be seen that the median lifespan for an EC when supplied at 230V is 1.6 times the median lifespan when supplied at 270V.
Falls es mit dem Englisch nicht so passt:
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen eindeutig einen starken Zusammenhang zwischen der Eingangsspannung und der EC-Lebensdauer, wobei die Lebensdauer mit zunehmender Eingangsspannung abnimmt. Es ist beispielsweise ersichtlich, dass die mittlere Lebensdauer einer EG bei Versorgung mit 230 V das 1,6-fache der mittleren Lebensdauer bei Versorgung mit 270 V beträgt.

Aber natürlich weiß der hohe Elektro-Ing. Holt mehr als alle anderen und selbst Studien, die das messtechnisch nachweisen, liegen natürlich völlig daneben.

Alle anderen User können das selber nachlesen und sich dann ja selber zusammenreimen, wie weit deine Kompetenzen wirklich reichen.
 
Aus welchem Grund steigt denn die Wechselspannung hinter dem Wechselrichter so starkt an, wenn höhere Gleichspannung aus den PV Modulen bei hoher Sonneneinstrahlung oder niedrigem Verbrauch(voller Pufferakku)anliegt?

Ich dachte du PV Wechselrichter regeln auch die Höhe der Wechselspannung nach. Oder spart man sich die Spannungsregelung beim Wechselrichten, zu Gunsten von höhere Effizienz?
 
Das Grund ist, dass die Netzspannung zu hoch ist, die Wechselrichter können ja nichts einspeisen, wenn ihre eigene Spannung geringer als die Netzspannung ist und entweder hat der Trafo des Netzbetreibers ein Problem oder jemand im Ort einen Wechselrichter der zu hohe Spannungen erzeugt und eben nicht bei 253V abschaltet. Es scheint ja meinige PV Anlagen im Ort zu geben. da die Netzspannung ja offenbar vom Sonnenstand abhängt:
Anfang April, geht die NetzSpannung im Außennetz dem täglichen Sonnenstand mit: 225V früh morgens, 260V mittags und 230V Abends - jeweils „ca“.
Der Trafo des Netzbetreibers über den die Haushalte an die nächste Hochspannungsleitung angebunden sind, sollte mittags eigentlich die Energie die im Ort produziert und nicht verbraucht wird, in die Hochspannungsleitung einspeisen und damit die örtliche Spannung stabil halten, was er aber offenbar nicht tut. Das Problem liegt also beim Netzbetreiber, der das aber nicht so ernst zu nehmen scheint:
Ein Mitnetz-Mitarbeiter fand 260V jetzt auch nicht sooo schlimm…
 
Guten Morgen allerseits,
Vielen Dank für die Infos bislang schon: Sehr informativ!!
Der Netzbetreiber hat auf meinen Telefonterror hin ein Messgerät bei uns installiert (die normgerechten Messstellen in den Wechselrichtern reichen wohl nicht…) und schaut nach.
Ja, wir haben einige PV-Anlagen im Dorf, mit „starkem“ Anstieg in den letzten zwei/drei Jahren. Aus bekannten Gründen, zudem ist unser Dorf sehr öko ausgerichtet und wir private PV noch weiter ausbauen. Ich bin aber schon sehr verwundert, dass zehn neue PV-Anlagen zwischen 5 und 14 kwp schon einen Trafo in die Knie zwingen. Ich halte auch das für eine Ausrede des Betreibers, der Trafo muss vorher schon über Spec gelaufen sein. Über 270V im Netz - wenngleich seltene Spitzenwerte - können nicht an unseren paar kwp liegen.
Der Messtellen-Installateur hatte auch kurz erwähnt, dass ein neuer Trafo schon geplant sei - aber bei einem 500-Seelen-Dorf kann man sich die Priorität ja vorstellen.
Lustig war der Mensch am Telefon wirklich: von „nicht sooo schlimm“ ging es noch weiter. Ich sagte: der Strom kommt nicht weg, m.E. ein Kapazitätsproblem mit dem Trafo. Er darauf: „Und wo soll der Strom hin?! Was meinen Sie damit?!“ - meine Antwort: „Nach Frankreich? Die freuen sich über meinen Strom?“ - er ist wirklich nicht der Hellste und vielleicht ja eher einer aus der Buchhaltung ;)
Ich ergänze gleich noch.
 
Das klingt für mich nach einem überlasteten Stromnetz, durch zu viel eingespeisten PV-Strom. Ob das mit einem größeren Trafo getran ist, wäre ja dann eher Unwahrscheinlich. Da fehlt wohl eher ne entsprechend dicke Stromtrasse oder eine Speichermöglichkeit, um die zu hohe Stromeinspeisung bei gutem PV-Wetter oder Wind ab zu fangen.
 
Ich bin aber schon sehr verwundert, dass zehn neue PV-Anlagen zwischen 5 und 14 kwp schon einen Trafo in die Knie zwingen. Ich halte auch das für eine Ausrede des Betreibers, der Trafo muss vorher schon über Spec gelaufen sein. Über 270V im Netz - wenngleich seltene Spitzenwerte - können nicht an unseren paar kwp liegen.
Die PV können durchaus die Ursache sein, wenn sie mehr Energie Einspeisen als das Dorf gerade verbraucht, kann die Spannung ansteigen, sie sollte es aber nicht, da die Wechselrichter eben bei 253V abschalten sollten und der Trafo die Energie dann ins Hochspannungsnetz einspeisen sollte, wenn im Dorf mehr produziert als verbraucht wird. Dies kann er bzgl. die dahinterliegende Infrastruktur vielleicht gar nicht, das alte Modelle der Strominfrastruktur ja gar nicht darauf ausgelegt war, für die gab es nur den Weg vom Hochspannungsnetz ins 220V Dorfnetz wo nur Strom verbraucht aber nicht erzeugt wird.
Ob das mit einem größeren Trafo getran ist, wäre ja dann eher Unwahrscheinlich. Da fehlt wohl eher ne entsprechend dicke Stromtrasse oder eine Speichermöglichkeit, um die zu hohe Stromeinspeisung bei gutem PV-Wetter oder Wind ab zu fangen.
Die ganze Stromtrasse ist aber eben in der Verantwortung des Netzbetreibers. Auch wenn der den Strom nicht irgendwo eingespeist bekommt, darf die Spannung für den Verbraucher nicht so hoch werden. Da dürften PV Anlagen am Netz sein die nicht bei den vorgesehenen Spannungen abschalten oder die Übersetzungsverhältnisse der Trafos stimmen nicht, wenn also im Nachbardorf welches an der gleichen Hochspannungsleitung hängt, die Netzspannung noch innerhalb der 253V liegt und die PV Anlagen da noch munter einspeisen, geht sie dann im Dorf des TE zu hoch, wenn deren Trafo mehr Sekundärwicklungen (im Verhältnis zu den Primärwicklungen) hat. Den Trafo zu wechseln kann dann schon helfen, damit alle Orte an der gleichen "Hochspannungsleitung" dann auch die gleiche Ortspannung haben.
 
PV Anlagen sollen bis maximal 230V+10% einspeisen. - Bei deinem SMA Wechselrichter funktioniert das auch gut, wenn er bei 230V*1,1=253V umschaltet. Liegt die Netzspannung mittags im Mittel über 253V, hat ein Netzeinspeiser in der Nähe vermutlich keine funktionierende Abschalteinrichtung. Beim häufigeren Auftreten solcher Überspannungen muss der Netzbetreiber die Transformatorspannung niedriger einstellen (über Anpassung der Wicklungen, oder Trafotausch), sodass wieder 230V~ erreicht werden. - Schauen wir mal, was bei der Messung des Netzbetreibers herauskommt.
Elektrogeräte müssen Schwankungen zwischen 252V und 207V abkönnen. Außerhalb dieser Toleranz kann es zu Schäden kommen. Wie schnell, das hängt von der Art/Auslegung des Geräts ab.
Wenn ein Umbau des Trafos nicht genügt, muss das Stromnetz ausgebaut werden. Das kann bei einem 500-Seelen-Dorf aber eine Weile dauern. Bei Geräten, die empfindlich auf Überspannung reagieren, bietet sich ein Wechselspannungsregler/Netzspannungsstabilisator an, um Schäden zu vermeiden.
 
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Arbeiten denn die privaten PV Wechselrichter immer auf dem Spannungsniveau des Stromversorgers, oder nur wenn sie Strom in das Versorgerstromnetz einspeisen?
 
Arbeiten denn die privaten PV Wechselrichter immer auf dem Spannungsniveau des Stromversorgers, oder nur wenn sie Strom in das Versorgerstromnetz einspeisen?
Wenn sie keine Strom einspeisen, dann arbeiten sie ja streng genommen nicht und damit dürfte sich die Frage beantworten.
 
Die privaten Wechselrichter, soweit sie sich nicht im Inselbetrieb befinden, können die Spannung/Netzfrequenz über Blindleistungsregelung oder Reduktion der eingespeisten Wirkleistung beeinflussen.
Da die Reduktion der eingespeisten Wirkleistung eine Ertragseinbuße bedeutet, ist der Austausch von Blindleistung zu bevorzugen. - Oder einfacher ausgedrückt: der eingespeiste Strom muss passend auf die 3 Phasen L1/L2/L3 aufgeteilt werden.
Hier ist schön zusammengefasst, wie das im Einzelnen bei den SMA Wechselrichtern funktioniert:
 
Also hat man zwei getrennte Wechselrichter in seiner PV-Anlage? Ein Wechselrichter der den eigenen Hausstrom aus den PV-Modulen und PV-Akkus erzeugt, und einen zweiten Wechselrichter, der den PV Überschuss sinnvoll verteilt in das 3phasen Stromversorger Netz einspeist?
 
Wieso sollte man zwei getrennte Wechselrichter haben, hängt das eigene Haus nicht auch am Netz? Nur wenn man für sein Haus eine Insellösung mit Akku aufbauen und den überschüssigen Strom ins Netz liefern will, dann müsste man zwei Wechselrichter haben.
 
@s.nase Der Wechselrichter macht ja nichts anderes, als den Gleichsstrom von den Solarmodulen in Wechselstrom für den Eigenverbrauch - und den Restbetrag für das Netz umzuwandeln. Gegebenenfalls wird noch ein Teil in eine Batterie abgezweigt. Prinzipiell reicht also ein Gerät aus. Zudem wird unter 5kW Leistung auch häufig einphasig eingespeist. Das spart bei dem Wechselrichter ein paar Euro.
Mehrere Wechselrichter machen aber schon Sinn, sobald ungleichmäßige Verschattung der Module ins Spiel kommt, oder man Solarmodule auf 2 Dachflächen mit unterschiedlicher Ausrichtung packt. Schaue dir dazu auch mal MPP-Tracker an.
Bsp.:
Bei Verschattung eines Solarmoduls sinkt nicht nur die Ausbeute der verschatteten Solarzellen, sondern auch die Ausbeute der nicht verschatteten Module, wenn die direkt mit demselben Wechselrichter verbunden sind.
Hat man die Hälfte der Module dagegen an einem zweiten Wechselrichter, kann die Modulhälfte ohne Schatten mit höherer Ausbeute betrieben werden.

Interessant wäre für den TE vielleicht noch, welche Geräte denn nun am ehesten durch die Mittags anliegende Überspannung "geröstet" werden können. Vielleicht hat der ein oder andere damit schon Praxiserfahrungen machen müssen und kann sie teilen.
 
welche Geräte denn nun am ehesten durch die Mittags anliegende Überspannung "geröstet" werden können. Vielleicht hat der ein oder andere damit schon Praxiserfahrungen machen müssen und kann sie teilen.
Wenn er schon über 270V gemessen hat und nichts kaputt gegangen ist, dann wird nichts geröstet, die Netzteile haben heutzutage einen recht weiten Eingangsspannungsbereich und wenn 100 bis 240V auf dem Etikett steht, dann gehen die bei 241V nicht gleich kaputt, sondern vertragen meist sogar einiges mehr. Wie viel mehr ist die Frage, aber selbst das gleiche Geräte nur mit einem anderen Netzteil kann sich da ganz anderes verhalten, weshalb die Erfahrungen anderer Leute hier wenig hilfreich sein dürften, sofern diese nicht absolut identische Geräte hatten.

Was dem TE wirklich helfen würde, wäre die Netzspannung im Ort runter zu bekommen, auch damit seine PV Anlage mehr einspeisen kann und nicht ständig bei viel Sonne wegen der zu hohen Netzspannung abschalten muss.
 
Spätestens bei 270 V würde ich mir dann schon langsam Sorgen machen... erstens mal hat dann die APFC nichts mehr zu boosten, mit dem Leistungsfaktor dürfte es also eher mau aussehen, und zweitens haben die Elkos im Primärkreis dann schon 380 V auszuhalten. 400V-Elkos sind jetzt nicht so selten. Der APFC-MOSFET wird auch stärker belastet und kommt ebenso näher an seine Grenzen.

Ich vermute, die ganze Dorfanbindung hat vielleicht generell einen eher hohen Innenwiderstand (und sei es nur bedingt durch einen knapp dimensionierten Trafo), und man hat früher einfach am Trafo eine "spannendere" Sekundärwicklung genommen, um das auszugleichen. Wenn nun auf einmal netto Strom erzeugt statt verbraucht wird, geht das prompt nach hinten los, zumal nun der Spannungsabfall auch in die andere Richtung ist. Der Trafo ist evtl. fest verdrahtet oder nur mühsam umzustellen, im Prinzip bräuchte es hier sowas wie einen massiven Stelltrafo mit nicht unerheblichem Regelbereich und automatischer Nachregelung. Das Problem ist womöglich auch gar nicht bloß lokaler Natur (wenn rundherum auch genug PV ist, wird die Spannung im ganzen Netz hochgehen, und das macht es natürlich nicht leichter).

Wenn das mit dem neuen Trafo noch länger dauert, würde ich mal über Lösungen zur Stromspeicherung im größeren Stil nachdenken. Überhaupt mal abklopfen und zusammenrechnen, was derzeit installiert ist, und ob das in einem vernünftigen Verhältnis zur PV-Kapazität steht. Wenn einem das Netz die Verantwortung nicht abnehmen mag, macht man's halt im Notfall selber. (Gebraucht wird es ja letztlich so oder so, nur dürften die Kosten pro kWh in einer nicht 100% intuitiven Weise von der benötigten Größe abhängen. Grundsätzlich sollte größer günstiger sein, aber z.B. beim Übergang von der Nebenbei-Unterbringung zu einem extra Gebäude dürfte eine gehörige Zacke in der Kurve sein. Billig wird der Spaß sicher nicht, nach Förderung sollte man in jedem Fall Ausschau halten.)

Bei Spannungsschwankungen dieser Größenordnung würde ich für den Haushalt auch eine massive Online-USV anschaffen (Ausgleich zu hoher / zu tiefer Netzspannung sollte eine Standardfunktion sein, und interessant wird es ab ca. 1500 VA), wenigstens für den Betrieb sensiblerer Geräte, und das ist so ziemlich alles jenseits von Wasserkocher und Herd.
 
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Ich vermute, die ganze Dorfanbindung hat vielleicht generell einen eher hohen Innenwiderstand (und sei es nur bedingt durch einen knapp dimensionierten Trafo), und man hat früher einfach am Trafo eine "spannendere" Sekundärwicklung genommen
Das sagte ich ja schon, vermutlich haben die anderen Dörfer die an der gleichen Mittel- und ggf. sogar Hochspannungsleitung hängen, dann einen Trafo mit weniger Sekundärwicklungen. Die haben dann vielleicht 220V, während das Dorf schon normal 230V hat und wenn die ganzen PV Anlangen im Nachbardorf dann dort die Spannung auf 250V anheben, hat die z.B. 10kV Leitung an der die Dörfer hängen schon fast 11kV im Dorf ist die Spannung viel zu hoch. Sowas kann aber nur der Netzbetreiber ermitteln und muss es dann beheben. Das da was nicht optimal ist, sollte er wohl schon gemerkt haben, wenn ein neue Trafo schon eingeplant zu sein scheint:
Der Messtellen-Installateur hatte auch kurz erwähnt, dass ein neuer Trafo schon geplant sei
Nur aufgrund der Spannung in einem Haus in einem Dorf kann man nicht mit Sicherheit sagen was genau das Problem ist, sondern nur raten was es vielleicht sein könnte.
 
Sind die üblichen 3Phasen Wechselrichter an den privaten PV Anlagen in der Lage, die asymmetrischen PhasenBelastungen oder Probleme mit der Blindleistung im Netz des Stromversorgers aus zu gleichen? Oder wird das komplett dem Stromversorger überlassen?
 
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