Netzteildefekte wegen schaltbarer Steckdosenleiste in Kombi mit Power on Loss AC?

Mr. Krabs

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Servus zusammen.

Habe da eine Frage. Habe einen Ryzen 7 3700x, ASRock x570m pro 4 mit 32GB RAM und Ner 5700Xt. Alles außer RAM ist wassergekühlt.

Die Wasserkühlung läuft über ein zweites Netzteil im Nachbarraum. Ich schalte meinen PC und das Netzteil der Wasserkühlung per AVM Fritz Taster am PC ein. Also ein Tastendruck und 2 DECT Steckdosen von AVM schalten ein.
Das Netzteil der Wakü nebenan ist am ATX Stecker gebrückt (grün und schwarz) .

Der PC geht automatisch an, wegen der UEFI Einstellung "Power on loose AC" oder wie die Option heißt.

Jetzt zur Frage. Ist es auf Dauer schädlich fürs Netzteil, wenn jedes Mal so gestartet wird? Hintergrund ist der, dass innerhalb von 2 Monaten 2 Netzteile ausgestiegen sind. Ein BeQuiet DARK Power Pro 11 1000W und ein älteres Cooler master mit 500W oder 520W.

Das Bequiet wurde von Listan geprüft und getauscht. Es stand im Fehlerbericht: nur 5Vsb vorhanden. Mit dem Coolermaster (Not-Netzteil ) tritt nun der gleiche Fehler auf. Sprich, der PC startet nicht und es blinkt nur noch die Activity LED vom LAN Port. Sonst kommt nichts.

Ist genau das selbe Fehlerbild. Ein neues, drittes Netzteil ( neues Austauschgerät von Bequiet) hat keine Probleme. Da fährt der PC normal hoch.

Entstehen irgendwie höhere Strom-bzw Spannungsspitzen, wenn quasi gleichzeitig die Netzspannung angeschaltet und der PC gestartet wird? Möchte ungern das Austauschnetzteil Schritten.

Ach ja, am Wakü Netzteil sind Aquacomputer Octo etc. verbaut. Das ist per USB Kabel dann mit dem PC verbunden. Keine Ahnung, ob das von Belang ist.

Hat da einer ne Idee?
 
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Die Netzspannung zu schalten ist absolut ein Streßfaktor für diverse Komponenten im NT, wegen der erheblichen Anlaufströme. Die aktuellen dicken Modelle von BQ im Bereich 1000 W haben m.W. deswegen ihren Netzschalter gar nicht mehr direkt am Eingang, steht glaub auch drauf.

Wenn du schon Soft-Power verfügbar hast, dann würde ich mir dafür irgendwas einfallen lassen. Keine Ahnung, was es da als "Tastendruck-Simulator" gibt, aber eigentlich brauchst du ja nur einen Mikrocontroller mit WLAN wie einen ESP8266 oder sowas, und Stromversorgung irgendwie über +5Vsb. Wenn du lustig bist, kannst du damit auch gleich das Power-Good-Signal überwachen, das Nennverhalten steht in jeder Version der ATX-Netzteilspec.
 
Danke für die Antwort.
Also können diese Schäden durchaus entstehen. Normalerweise würde ich ja sagen, dass das ja kein Problem sein sollte. Weil diese Power in Loss AC Funktion ja schon ewig alt ist.
Es macht ja eigentlich keinen Unterschied, ob ich die Spannung durch ne Schaltbare Steckdose schalte und der PC dann angeht oder ob ich den Netzschalter am Netzteil anschalte und der PC startet?

Obwohl ich nicht weiß, ob bei den AVM Steckdosen zweipolig abgeschaltet wird oder nur einpolig. Im Netzteil selbst wird ja mMn nur einpolig getrennt. Das BeQuiet und das Coolermaster haben beide ganz normal den Kippschalter hinten am Netzanschluss.


Wenn durch dieses geschalte, wie in meinem Fall Schäden entstehen, so muss ich dann halt auf diese "Startfunktion" des PCs halt verzichten.
 
Es macht ja eigentlich keinen Unterschied, ob ich die Spannung durch ne Schaltbare Steckdose schalte und der PC dann angeht oder ob ich den Netzschalter am Netzteil anschalte und der PC startet?
Es macht einen riesen unterschied ob du jedes mal die Stromzufuhr abschaltest oder den PC normal anschaltest.

Wenn du die Stromzufuhr komplett trennst, dann werden im Netzteil die Kondensatoren voll entladen. Wenn du dann wieder einschaltest gibt es jedes mal eine schöne Stromspitze je nach Modell bis zu 60 70A, weil sich die Kondensatoren aufladen. Das also jedes mal ein "kleiner Einschlag" ins Netzteil und auf Dauer nicht so gesund.

Die Power on Loss AC Funktion ist eigentlich dazu gedacht, das wenn mal der Strom ausfällt, die Kiste danach automatisch wieder angeht. Nicht um sie dauerhaft so an und auszuschalten.

Wenn du normal über den PC einschaltest, steht das Netzteil ja unter Strom und du hast auch Spannung auf der 5 V SB
Wenn du da einschaltest gibts nur nen kleinen Stromfluss und das wars. Belastet das Netzteil also wesentlich weniger.
 
Es macht ja eigentlich keinen Unterschied, ob ich die Spannung durch ne Schaltbare Steckdose schalte und der PC dann angeht oder ob ich den Netzschalter am Netzteil anschalte und der PC startet?
Doch. Wenn du Strom draufgibst, muß erstmal der Primärelko geladen werden, das belastet neben diesen die Bauteile zur Einschaltstrombegrenzung. Das eigentliche Einschalten des Netzteils (Soft-Power-On) ist natürlich auch eine Belastung, wobei mit ATX 3.0 die Netzteile einige 10000 Schaltzyklen abkönnen müssen, weil u.U. immer mal wieder kurzzeitig von S0ix in S0 geschaltet wird. Wie die das dann mit der PFC machen, ist mir nicht so ganz klar, die müßte ja dann theoretisch immer mit an- und ausgehen. (Ich bin mir ziemlich sicher, daß die im Standby nicht mitläuft.)
 
Danke für die Antworten.

Nochmal: Was ist denn der Unterschied zwischen:

Netzspannung am Netzteil liegt an (Kippschalter
auf 0) und ich den Kippschalter am Netzteil auf 1 Stelle und der PC direkt hochfährt.

Und

Wenn der Kippschalter am Netzteil bereits auf 1 steht, aber die Netzspannung durch eine Schaltbare Steckdose nicht anliegt?


Also, es ist doch egal, WO der Stromkreis geschlossen wird. Ob an Trennstelle "schaltbare Steckdose" oder "Kippschalter am Netzteil", oder nicht?

Ich muss dazu sagen, dass ich den Schuko Stecker so rum eingesteckt habe, dass wirklich die Phase getrennt wird durch die schaltbare Steckdose. Am Netzteil hab ich vor Jahren bei meinem alten Superflower Netzteil nachgeschaut, dass auch intern bzw am Netzteil Kippschalter die Phase getrennt wird. Habe das Netzkabel also immer passend eingesteckt. Zugegeben, beim Bequiet Netzteil und Coolermaster hab ich es nicht überprüft, ob dort der gleiche Kontakt durch den Netzteil Kippschalter getrennt wird. Zumindest ist es identisch eingesteckt.
 
Die relativ simplen PC NTs haben oft auch große Entstörkondensatoren an ihrem 230V Anschluss. Je nachdem in welchem Phasenwinkelmoment man das NT mit dem 230V Netzstrom verbindet, kann so für einen kurzen Moment ein sehr hoher ungebremster 230V Stromimpuls entstehen. Mechanischer 230V Schalter(z.B. Steckdosenleiste )oder Relais(dect AVM switch) verschleißen bei so hohen Schaltlasten sehr schnell, und fangen dann oft an zu prellen (prasseln, stottern, Wackelkontakt). Dadurch kann der KaltstartStromimpuls noch größer werden, und das NT auch im Betrieb Schaden nehmen.

Beim SoftStart sind die Entstörkondensatoren schon geladen, weil die 230V Netzspannung ja schon(noch) am NT angeschlossen ist. Wenn dann der PowerOn Kontakt gebrückt wird, werden die Primär Kondensatoren über einen Vorwiderstand kontrolliert geladen, um den SoftstartStromimpuls in Grenzen zu halten. Dieser SoftstartStromimpuls ist auch weniger kritisch, weil der mechanische Netzstromschalter an der Steckerleiste oder am NT( oder das AVM switch Relais) schon geschlossen ist. Und in den Zustand sind Schalter oder Relais deutlich belastbarer, als wenn sie einen hohen Schaltstrom überbrücken müssen.
 
Als ProblemLösung könnte man ein sehr kleines 12V Steckernetzteil an den AVM switch stecken, und mit den 12V aus dem Steckernetzteil ein 12VRelais bestromen. Das 12V Relais brückt dann wiederum den PowerOn Kontakt am PC-Netzteil, sobald der AVMswitch zu schaltet. Dann kannst du das PC-Netzteil immer am 230V Netzstrom lassen, und trotzdem mit dem AVMswitch ein- und ausschalten.

Andere Möglichkeit wäre ein kleineres PumpenNT am AVMswitch, was dann hoffentlich auch kleinere Entstörkondensatoren hat, und somit einen ausreichenden kleinen KaltstartStromimpuls generiert, um das AVM Relais nicht zu beschädigen.
 
Als ProblemLösung könnte man ein sehr kleines 12V Steckernetzteil an den AVM switch stecken, und mit den 12V aus dem Steckernetzteil ein 12VRelais bestromen. Das 12V Relais brückt dann wiederum den PowerOn Kontakt am PC-Netzteil, sobald der AVMswitch zu schaltet. Dann kannst du das PC-Netzteil immer am 230V Netzstrom lassen, und trotzdem mit dem AVMswitch ein- und ausschalten.
Achja, /PS_ON muß ja dauerhaft runtergezogen werden, damit das NT anbleibt - Denkfehler meinerseits. Das macht es natürlich einfacher. Zitat ATX12V Power Supply Design Guide:
When PS_ON# is pulled to TTL low, the power supply should turn
on the four main DC output rails: +12VDC, +5VDC, +3.3VDC and -12VDC. When
PS_ON# is pulled to TTL high or open-circuited, the DC output rails should not deliver
current and should be held at zero potential with respect to ground.

Es wäre natürlich trotzdem ganz nett, wenn man das noch logisch mit dem Power-Good-Signal verbandeln könnte.

Ein Problem sehe ich noch, das Netzteil am angeschlossenen Board vorbei einzuschalten wird u.U. nicht funktionieren. Da bräuchte man dann wirklich einen "Tastendruck-Simulator" als Powertaster-Ersatz. Wobei auch das mit einer relativ simplen Schaltung machbar wäre... man braucht quasi einen RC-Hochpaß, einen Widerstand und eine Diode in Reihe und einen npn-Transistor, um das Einschalten einer Konstantspannungsquelle in ein kurzzeitiges Runterziehen zu übersetzen. Nur für das Ausschalten müßte ich mir nochmal was einfallen lassen, und LTspice den ganzen Quatsch zur Simulation vorwerfen...
 
Im Pumpen/Radiator Zimmer hat er doch garkein Mainboard, sondern nur das PC-NT und den AVMswitch. Oder hab ich das falsch verstanden?
 
Genau. Im Nachbarraum ist nur die Wakü. Die hängt an nem Octo. Das Octo wird durch das zweite Netzteil versorgt. Geschaltet wird das " Wakü Netzteil" vom Fritz Taster. Das Octo ist aber per USB mit meinem PC verbunden.
 
Also brauchst du ja auf jeden Fall 5V und 12V.. Es gibt kleinere Dual IndustrieNTs die beide Spannungen liefern. Deren KaltstartStromimpuls ist aber auch so um die 40A, zumindest was ich auf die Schnelle so gesehen habe.

Dann bleibt nur die erste Möglichkeit mit dem kleinem SteckerNT und Relais am AVMswitch, die dann ein kleines 200W PC-NT PowerOn schalten. Sollte dann aber ein PC-NT mit niedrigem Standby-Verbrauch sein, weil es dann ja stendig am Netzstrom bleibt.
 
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