Aussage bleibt nach wie vor bestehen: 12900KS ist eine Gaming CPU, wurde fürs Gaming hochgezüchtet
Hochgezüchtet ist ein sehr unpassender Begriff, denn im Grunde ist der Unterschied ja nur das Binning, die Dies aller Desktop Linien des Modells (also T, ohne Zusatz, F, K, KF und eben des KS) sind ja die gleichen und es gibt ja wohl nur zwei verschiedene Dies für die Alder Lake-S (also Desktop) Reihe, das mit 8+8 und das mit 6+0 Kernen. Daher würde ich nicht von dafür gemacht oder hochgezüchtet reden, sondern dafür ausgewählt, eben weil es die taktfreudigsten Dies sind. Bei AMD werden ja auch ie taktfreudigsten Chiplets in die 5950X gepackt und nicht in die EYPC, deswegen sind diese Chiplets ja auch nicht hochgezüchtet oder extra dafür entwickelt worden, die hätten auch genauso in einem EYPC landen können, wären sie nicht so taktfreudig gelungen.
Die Leute, die Anwendungen wie AutoCAD, Solidworks und Co. verwenden, tun dies auf zertifizierten OEM Workstations, die der Arbeitgeber stellt. Da kosten alleine die Lizenzen manchmal mehr als ein Highend-Gaming PC. Und da stecken mit Sicherheit keine CPUs mit offenem Multiplikator drin. Solche Systeme müssen in erster Linie stabil laufen und mit der Software harmonieren.
Eben und zum stabil laufen gehört eben i.d.R. auch ECC RAM um Probleme mit RAM Fehlern zu vermeiden, denn die zeigen sich ohne ECC RAM nur indirekt, etwas durch den Absturz eines Programms, einen BSOD oder auch mal durch Datenkorruption. Beim Rendern mögen Bitfehler nicht so auffallen, aber wer professionelle Berechnungen anstellt, der möchte auch sicher sein das sie stimmen und er jedes mal zum gleichen Ergebnis kommt. Nichts ist schlimmer als wenn bei der Wiederholung ein anderes Ergebnis rauskommt, denn dann weiß man nicht ob es ein Bug im Programm ist oder was und wenn man die Berechnung dann nochmal wiederholt und bekommt wieder das gleiche Ergebnis wie beim ersten mal, was macht man dann? Was soll man nun glauben? Wenn man das Programm auch noch selbst entwickelt hat, dann geht das große Debuggen los, was am Ende wahrscheinlich zu nichts führt, da eben das falsche Ergebnis einfach nur ein zufällig gekipptes Bit war.
Die meisten Leute unterschätzen RAM Fehler, weil sie glauben der Rechner würde dann eben immer einfach nur abstürzen, dabei ist genau dies selten der Fall, weil nur ein sehr kleiner Teil des RAMs von wirklich für das Betriebssystem wichtigen Code oder Daten belegt wird. Rechner mit RAM Fehlern können lange sehr stabil laufen und die RAM Fehler können die komischsten Effekte erzeugen. Ich hatte selbst vor vielen Jahren mal den Fall, dass ich an einem Rechner der ständig lief und nie abgestützt ist, regelmäßig Dateien zu Archiven gepackt und auf einen USB Stick gezogen habe. Dabei hatte ich immer wieder Archive die sich nicht entpacken ließen und bin dann dazu übergangen die immer zweimal zu Packen und zwei Archive auf den Stick zu schreiben und habe dann ein Programm geschrieben um die Bitweise zu vergleichen und es war bei den korrupten Dateien immer das gleiche Bit gekippt. Später hat dann ein RAM Test mit Memtest86 auch gezeigt, dass es einen Hard Error bei einem der RAM Riegel bei genau diesem Bit gab.
Man sollte dabei auch nicht vergessen, dass der Explorer beim Kopieren von Dateien sonst unbelegtes RAM als Puffer nutzt und dies kann sehr viel sein, wenn die Datei(en) groß und die Quelle schneller gelesen werden kann, als das Ziel die Daten wegschreibt. Da er die Geschwindigkeit auf Basis des gelesenen Datenvolumens anzeigt, scheint dann das Kopieren am Anfang immer schnell zu gehen und dann plötzlich langsam zu werden, eben in dem Moment wo der Puffer voll ist und am Ende scheinen der Kopiervorgang abgeschlossen zu sein, aber nicht enden zu wollen. Das ist dann der Moment wo nur noch die Daten aus dem RAM Puffer geschrieben, aber nichts mehr gelesen wird. Wer nach Kopiervorgängen öfter mal korrupte Dateien hat, der sollte also unbedingt mal das RAM testen, denn HDDs, SSDs und auch USB Sticks haben intern eine ECC für jeden Sektor / jede NAND Page und geben Lesefehler aus, wenn die Daten nicht zur ECC passen und nicht mit ihrer Hilfe korrigiert werden können, die liefern also korrupten Daten (außer in besonderen Fälle wie bei den ATA Streaming Befehlen für Echtzeitvideoaufzeichnung, aber die nutzt Windows nicht).
Mit DDR5 wird das hoffentlich besser, da es bei DDR5 eine On-Die-ECC gibt und seit DDR4 ist auch die Übertragung der Daten mit einer CRC abgesichert, was bei HDDs schon seit der Einführung von Ultra-DMA ebenfalls gemacht wird.
Jede Line bekommt einen eigenen Fokus: U ist für Ultrabooks und stromsparen. K ist für OC und Gaming, Xeon ist für Workstation / Server usw. usw.
Eben, eine ordentliche Workstation hat einen Xeon zu haben und Intel hat ja die Xeon Linien der Mainstream Sockel nun sogar in Xeon-E (Server) und Xeon-W (Workstation) aufgeteilt. Wobei für beide eigentlich immer der Anspruch ist, dass sie 24/7 dauerlastfähig sind, aber Server eben headless betrieben werden, während bei Workstations öfter als bei Servern eine hohe Singlethreadperformance wichtig ist. Deshalb haben bei den Xeon Scalable die
Ice Lake-W Modelle auch höhere Turbotakte als die
Ice Lake-SP CPUs.
Oder ein 12900K könnte evtl. sogar besser rendern, als ein einsteiger Xeon (wobei,.. ich glaube sogar der kleinste Xeon ist besser... hab ich jetzt nicht save im Kopf).
Definiere besser! Sie können es sicher schneller, wenn sie in einem Board mit entsprechend großzügigen Power Limits und damit OC arbeiten, was die Xeon Plattformen i.d.R. nicht erlauben, weil da der Fokus eben auf dem stabilen Betrieb und zuverlässigen Ergebnissen liegt.
Beworben wird einfach der angepeilte Use-Case.
Eben, die Zielgruppe für einen 12900KS sind die Gamer. Man kann fast jede CPUs mit dem passenden Befehlssatz für jeden Zwecke nutzen, so wie man mit einem Teelöffel auch einen Tunnel graben kann, aber so wie es bessere Werkzeuge zum Tunnelgraben gibt als Teelöffel, so gilt auch bei CPUs, dass man die passende CPU (und damit Plattform) für die jeweiligen Anwendung wählen sollte, wenn es ordentlich werden soll. Die ideale CPU für alle Anwendungen gibt es nicht, es gilt also immer die passende für die jeweiligen Anwendungen auszuwählen. Diese Kunst beherrschen scheinbar viele hier im Forum nicht, aber es ist nicht anderes als das passende Werkzeug auszuwählen, so wie man eben auch keinen Bagger nimmt, um sich den Zucker in den Kaffee zu kippen. Aber bei so manchen Kommentaren hier, frage ich mich ob die auch meckern, dass wenn sie einen Bagger sehen, der doch viel zu unhandlich ist und zu viel Diesel verbraucht, damit sie ihren Zucker in den Kaffee bekommen.