Hmm, ok, kann sein, dass ich bei dem Vergleich den ich mal gelesen habe, nicht db(A) sondern db mit Sone verglichen wurde.
Dann ist aber Sone und db(a) praktisch gleich, nur eine andere Skala?
Sone entspricht der
Lautheit, die eine psychoakustische Einheit ist; dB(A) entspricht in Annäherung der wahrgenommenen Lautstärke des Menschen der Amplitude von Schallwellen – es handelt sich also um zwei grundsätzlich unterschiedliche Maße.
dB ist die physikalisch-objektive Einheit, d.h. empirisch gemessen in Dritter-Person-Perspektive. Sone ist ein subjektiv wahrgenommener Wert, d.h. ein phänomenaler, aus der Ersten-Person-Perspektive, ebenfalls aus der Psychoakustik.
Die Höhe der Amplitude einer Schallwelle wird in den meisten Fällen in dB formuliert.
- Ein dB entspricht dB=20log (p1/p0).
- p1 ist die Amplitude der Schallwelle; p0 ist das Standard-Bezugsniveau. Die
wahrgenommene Schallintensität ist ein Logarithmus des Verhältnisses von Amplitude zu dem Standardwert (das Bezugsniveau wird in der Regel auf 20 Micropascal festgelegt, da der Mensch ca. 20-20.000 Hz wahrnehmen kann).
Die wahrgenommene Lautstärke ergibt sich – wie von dir schon erwähnt – grundsätzlich aus der
Lautheit und
Tonhöhe, d.h. Frequenz. Bei hoher Frequenz kann ein Ton mit niedrigeren dB Wert lauter wahrgenommen als ein anderer, der eine höheren dB Wert besitzt aber eine niedrigere Frequenz.
Daneben muss die
Grundfrequenz (die tiefste Frequenz) beachtet werden, denn diese bestimmt die wahrgenommene Tonhöhe, selbst wenn sie physikalisch gar nicht besteht. Was bedeutet das? Wenn wir z.B. eine Überlagerung der Frequenzen 440 Hz, 660 Hz, 880 Hz nehmen, so beläuft sich die wahrgenommene Tonhöhe auf 220 Hz; das Muster der Frequenzen ist also ebenfalls relevant.
Ferner ist es so, dass der auditive Cortex des Gehirns mittlere Frequenz neuronal überpräsentiert; u.a. deshalb hören wir mittlere Frequenz besser als sehr tiefe und sehr hohe. Der auditive Cortex ist auch mit anderen corticalen Arealen verbunden, z.B. dem visuellen Cortex oder dem dorsolateralen präfrontalen Cortex (Arbeitsgedächtnis; Aufmerksamkeit). Was resultiert daraus? Daraus resultiert, dass ich z.B. ein Auto als lauter wahrnehme, wenn ich ihm auch visuell meine Aufmerksamkeit schenke und das obwohl natürlich die gleiche objektiv-physikalische dB-Zahl an meinem Ohr ankommt. Man spricht hier von Top-Down Einflüssen, d.h. die Wahrnehmung wird nicht nur Bottom-Up durch die physikalische Umwelt determiniert, sondern auch durch die intrinsische Aktivität des Gehirns. Man könnte natürlich noch Seiten über Seiten über das Thema schreiben – aber genau durch solche Faktoren besteht eben das Problem, dass wir die objektive "Lautstärke" bezogen auf die subjektive Wahrnehmung nicht genau ermitteln können und letztendlich immer an Annäherungen gebunden sind (wie z.B. dB(A)), die bestimmte Bereiche besser und andere schlechter darstellen.