Die WD black hat mir vor 2 Tagen 1 pending sector angezeigt, heute wollte ich nochmal meine Daten sichern, da ist sie schon im Explorer verschwunden.
Jetzt 2 pending Sectors. Ich hab die Platte erstmal abgehängt. Ich hoffe ich kann dennoch noch irgendwie Daten sichern. Beste Methode?
Schwebende Sektoren sind Sektoren deren Daten nicht mehr zur ECC passen. Da die korrekten Daten nicht mehr feststellbar sind, gibt die Platte statt falscher Daten einen Lesefehler als Antwort wenn man versucht diese zu lesen. Das kann auch anderen Gründe als defekte Oberflächen haben, z.B. einen Stromausfall während eines Schreibvorgang der dazu führt, dass eben nicht die ganze Daten plus der neuen ECC geschrieben wurden oder wegen eines Stoßes oder Vibrationen ist der Kopf beim Schreiben aus der Spur gekommen und hat Daten auf der Nachbarspur überschrieben.
Die Controller merken sich die schwebenden Sektoren und prüfen die Daten nach dem erneuten Schreiben auf diese Sektoren, dann verschwinden diese einfach oder werden eben durch Reservesektoren ersetzt, wenn das nicht passiert, dann war die Oberfläche an der Stelle auch nicht beschädigt. Außerdem verspricht WD für die Black dort auch nur eine UBER von 1:10^14, also darf im Schnitt pro 12TB gelesener Daten auch ein schwebender Sektor auftreten, denn genau die sind die Konsequenz einer nicht korrigierbaren Bitfehlers und deren Häufigkeit sagt die UBER aus.
Auf den ersten Blick ist mir die WD Se 1TB aufgefallen, jedoch hat diese eine eingeschränkt Fehlerkorrektur wie sie bei Raid Festplatten zu finden sind.
Eingeschränkt ist die nur zeitlich, denn wie fast alle besseren HDDs hat die Se eben TLER, wobei jede HDD eine Zeitlang versucht problematische Sektoren doch noch erfolgreich zu lesen. Das die eine HDDs mit TLER dies nicht täte, ist schlicht unwahr und sonst wären der UBER auch weitaus schlechter als bei denen von denen man sagt sie hätten kein TLER. Der Unterschied ist nur wie lange sie das versuchen und ob man diese Zeit einstellen kann, denn bei denen mit TLER ist diese i.d.R. einstellbar, entweder mit dem Tool
WDTLER oder unter Linux meine ich mit "smartctl -l scterc,70,70 <device>" (für 7s) und dann eben ab Werk auch kürzer voreingestellt. Meist auf 7s, weil eben die meisten HW-RAID Controller selbst nur 8s auf die Antwort einer Platten warten und die als defekt aus dem RAID werfen, wenn in der Zeit weder Daten noch eine Fehlermeldung kommt. Die Platten ohne TLER haben dagegen meist einen festen Wert und bei der Green beträgt der z.B. meines Wissens 14s.
Ob nun die zweiten 7s so viel ausmachen, kann ich nicht beurteilen, aber generell hat ja von seinen wichtigen Daten sowieso immer ein Backup zu haben, dann kann es einem auch egal sein. Backups sind die bessere Strategie gegen Datenverlust als der Kauf der bestmöglichen HDD, denn auch die besten HDDs können ausfallen und nicht nur HW Ausfälle bedrohen die Daten, und den Verschlüsselungsviren ist es z.B. egal, wie hochwertig die Platte ist deren Daten sie gerade verschlüsseln.
Weiters sind die Werte für Lade/Entlade-Zyklen und nicht korrigierbare Lesefehler pro gelesene Bits leider auch nur auf dem Niveau einer standard Dektop-Festplatte.
Bei WD hat nur die Re eine UBER von 1:10^15, die Red Pro hat die nur auf den ersten Blick, denn da steht 10:10^15, was eben doch nur 1:10^14 ist. Bei Seagate bieten mehr HDDs die 1:10^15er UBER, sogar die einfache NAS Serie in 6TB und 8TB hat die.
Vielleicht doch zu einer WD Re greifen, lohnt sich das?
Das ist genau die gleichen Enterprise Nearline Kategorie wie die Seagate Constellation® ES.3, also mit 24/7 Zulassung, 550TB/Jahr Workloadrating und Zulassung mit beliebig viele HDDs in einem Gehäuse zu arbeiten.
Welche langlebige interne Datenfestplatte würdet ihr mir empfehlen?
Wenn Du eine gute Backupstrategie hast, ist es egal, solange es wenigstens eine mit Zulassung zum Dauerbetrieb ist, da reicht auch eine einfach NAS Platte. Wenn Du keine Backups machst, ist es aber im Grunde genauso egal, die Daten können ja wohl sowieso nicht wichtig sein, weil sie ja auch auf der besten HDD jederzeit verloren gehen können. Wie jede HW kann auch jede HDD jederzeit und ohne Vorankündigung ausfallen, auch wenn sich Ausfälle meist ankündigen.
im Datenblatt der ES.3 steht kein Wert für Load/unload cycles?
Dann schau halt ins
Product Manual, da stehen 600.000, z.B. auch unter 2.11 Reliability.
Das aktuelle Modell ist übrigens seid Oktober 2014 die
Seagate Enterprise Capacity 3.5 HDD 128MB 512e 2TB, SATA 6Gb/s (ST2000NM0024) ab € 131,95, die hat
ebenfalls 600.000 Load-Unload Cycles im Product Manual stehen,
Ist die Platte rein für den Dauerbetrieb ausgelegt - hat sie weniger start / stop cycles als desktop platten (Ein/Ausschaltzyklen)
Kann sein, es gab mal in einem Product Manual einer Enterprise HDD von Seagate den Hinweis, dass bei mehr als 250 Start-Stopp Zyklen pro Jahr die Ausfallrate nicht mehr garantiert wird, bei den üblichen 5 Jahren geplanter Nutzungsdauer bzw. Lebenserwartung "over a 5 year service life", währen das also 1250 Start-Stop Zyklen, während Desktopplatten meist 50.000 haben, wenn sie bei optimalen (Temperatur-) Bedingungen betrieben werden, sonst kann es bis auf 10.000 runter gehen. Das hängt aber eben von der Konstruktion ab, zu oft sollte man HDDs aber nicht in den Standby schicken, da denen das nicht gut tut, sonst riskiert man am Ende nicht genug Strom eingespart zu haben um davon die Ersatzplatte kaufen zu können.
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Seagate garantiert für die ES.3 600.000 LOAD/Unload Cycles, das sollte reichen , oder ?
Load/Unload bezieht sich nur auf das Parken der Köpfe, was die Platten machen um Strom zu sparen (Unload Zustand), Standby oder Ein und Ausschalten, also das Starten und Stoppen der Spindel, wird mit den Start-Stopp Zyklen ausgedrückt. Dabei werden zwar auch die Köpfe geparkt, aber das ist nicht mit den Load/Unload Zyklen gemeint und mehr als 50.000 Start-Stopp Zyklen (Lifetime) habe ich noch bei keiner HDD gesehen.