Okay - mal ein kurzer Crash Course ...
Du hast lt. Info einen P4 2,4B
Der hat 133MHz Front Side Bus und 2400MHz interne Clock Geschw. und 512kB L2 Cache - jedoch kann er noch kein Hyperthreading (Fähigkeit in einem Takt etwas mehr als eine Operation auszuführen - um das zu nützen versucht der so quasi eine Emulation einer 2. CPU). Bringt aber eh nur wenig an Performance.
Gut - wie funktioniert das mit der CPU ... einfache Erklärung - der FSB von 133MHz ist im Prinzip alles was von der CPU weg geht - und die 2400MHz sind im CPU (Kerntakt). Die P4s nützen eine Technologie die den externen Takt zur Northbridge (das ist der Hauptchip am Mainboard über den RAM und AGP / PCI usw angebunden sind) 'quasi' vervierfacht. (Deshalb auch oft die Bezeichnung von 533 FSB - ist aber eigentlich nur 133MHz Quad Pumped = x4). Die 133 sind auch ausschlaggebend für den CPU Takt - dieser hat wie schon so oft gelesen einen Multiplikator der bei Pentiums, etwa ab dem PII - 300 (glaub ich) fix ist. Rechnung 2400 / 133 = 18.
D.h. wenn Du den CPU jetzt übertakten willst mußt du mit dem FSB hochgehen da das das einzige ist das Du im BIOS für den CPU ändern kannst. - z.B. Du stellst den auf 145 dann bekommst Du 145 x 18 = 2610 MHz am CPU.
Soweit alles klar - dann ist es gut.
Merke - damit steigt auch im Prinzip "quasi 533" des FSB (145 x 4 = 580).
Die neuen P4s haben einen FSB von echten 200 MHz (x4 = 800).
Gut - früher wurde der Takt der PCI und des AGP Slots mit einem Teiler berechnet.
FSB 100 x 2/3 (2/3 ist der Teiler) = 66,6 MHz für den AGP und 1/3 bei PCI = 33,3MHz.
Wenn man aber jetzt den FSB erhöht steigt dadurch auch der AGP und PCI.
Ein wenig MHz abweichung (~ 10%) machen noch nichts - aber ab dann können Karten Probleme machen oder nicht mehr laufen. Und meist hat man bei hohen FSBs keine passenden Teiler mehr - Ende der Fahnenstange des Übertakten.
Deshalb gibt es bei den meisten neuen Mainboards eine Möglichkeit den AGP und PCI auf Ihren Standard Werten zu fixieren. Das solltest Du auch auf jeden Fall machen.
Zu den RAM.
Die Bezeichnungen PC2100/2700/3200/4000 usw. stehen für die theoretische Bandbreite der DDR Rams. Die sind dann eigentlich <echte MHz>-<quasi verdopplung durch DDR Technologie> : 133-266/166-333/200-400/233-466 für die obigen Bezeichnungen.
Wie Du siehst rennen PC2100er DDR Rams eigentlich auch mit 133MHz. Dank DDR aber 'theoretisch' mit 266. (Einen Takt Herz kannst Du Dir wie eine Sinuskurve vorstellen - DDRs können in einem Takt nicht nur eine Operation ausführen sondern 2. Wobei die 2. beschränkt ist soviel ich weiß)
Die Mainboards haben für die Speicher ebenfalls Teiler bzw. Multiplikatoren. Der echte Takt ergibt sich wieder abhängig vom FSB. Bei Dir sind es default 133 x (2,5/2) = ~ 166 = DDR333 = PC2700.
Hier gilt auch - je höher der FSB desto höher laufen dann die RAMs. Mit der aktuellen Einstellung müsstest Du den FSB auf 160 stellen um so DDR400 (Deine RAMs) auszunützen. Mit etwas Glück und einem halbwegs guten CPU sollte das drin sein.
Die "Kombination" wie Du sie nennst ist das Timing der RAM Chips. Jede Zahl steht für eine Eigenschaft - wobei die wichtigste (meist) an erster Stelle steht. Das so genannte CAS Latency (auch CL abgekürzt). Es besagt im Prinzip wie viele Takt Zyklen (Cycles) das RAM verzögert bis wieder auf es zugegriffen werden kann. Je niedriger - desto schneller. Hier gibt es bei DDR1 Speicher meist diese Möglichkeiten: 2,0 / 2,5 / 3,0. Bei P4s haben aber meist die MHz eine gewichtigeren Aspekt in der Geschwindigkeit als die Latenz. Bei Athlon 64er sind zwar auch die MHz am wichtigsten aber die Latenz ist ebenfalls sehr ausschlaggebend für schnelle RAMs.
Was Deine können entnimmst Du entweder den Stickern auf den Riegeln (falls da was drauf steht) - oder findest es einfach heraus.
ACHTUNG - es kann sein daß der PC gar nicht mehr startet falls Du die zu niedrig stellst. Dann hilft nur noch ein CMOS Clear (Batterie vom Mainboard kurz raus und nach 10 Seks wieder rein) oder per Jumper (siehe Mainboard-Handbuch). Dann läuft alles wieder auf default. Gilt übrigens auch falls Du beim Übertakten der CPU zu hoch gehst und er nicht mehr startet bzw. Du nicht mehr ins BIOS kommst. Die meisten DDR Rams laufen gut mit 2,5-3-3-7. Was Deine bei welchen Takt können musst Du selbst herausfinden. Gut dafür eignet sich MEMTEST (
www.memtest.org). Da kann man ein Diskettenimage herunterladen - das dann auf eine Diskette entpacken lassen - und davon booten. Da kommt dann ein blauer Bildschirm und der MEMTEST läuft automatisch los.
Falls Du einen PASS schaffst ohne daß er Dir einen (oder mehrere) Errors oder ECC Errors anzeigt laufen die RAMs fein mit der aktuellen Einstellung. (Übrigens siehst Du da links oben auch einen kleinen Geschwindigkeitstest des L1 Cache CPU / L2 Cache CPU / RAM. Sollte mit höherem FSB bzw. niedrigeren CL bei den RAMs auch steigen.
Falls das Programm einfriert - läuft das System NICHT bei den aktuellen Einstellungen. Kann dann entweder an den RAMs / der CPU oder an der Spannung in Volt an einen der beiden liegen.
Also - ich würd' die RAMs mal auf AUTO / Default lassen bzw. SPD bei den Settings (dann nimmt er automatisch die x-x-x-x Timings die er meint die bei der Geschwindigkeit OK sind).
Dann erhöhe den FSB schrittweise um 5 MHz. (Kannst ja beo 140 anfangen)
Im Windows dann mit Prime95 oder SuperPI oder 3DMark 01SE testen ob das System stabil ist. Bekommst Du alle aus dem Internet. Beim Prime95 startest Du einfach unter Options - Torture Test den ersten und lässt den mal für 10 Min laufen. Wenn Du dann stoppst und er keine Warnings oder Errors schreibt sieht's mal ganz gut aus.
Das würd ich solange machen bis es Probleme gibt (entweder beim Windows Start - im Win - oder bei einem der Tests - z.B. Freezes / Errors / Abstürze / Reboots o.Ä.)
Dann kannst Du ein wenig die Spannung am CPU erhöhen. (VCORE im BIOS).
Default Deines Chips ist etwa 1,525 Volt. Erhöhe den denn auf z.B. 1,6 und schau ob die Fehler dann weg sind. Falls nicht versuch halt 1,65 usw. Geh aber nicht sehr viel höher als 1,7 oder 1,75. Dein Kühler ist zwar gut - aber wer weiss. Und ausserdem wenns dann noch nicht besser wird wirds bei mehr warscheinlich auch nicht wirklich besser.
Wenn Du dann bei einem Punkt angelangt bist wo das System wirklich nicht mehr gut läuft nimm den letzten der noch gut lief und bleib mal da.
Dann kannst Du mit dem 'Feintunen' beginnen. Sprich schauen ob die RAMs da mit besseren Timings als vorgeschlagen laufen. Bzw. mehr Spannung auf die RAMs geben. (VDimm) - aber nicht mehr als 2,85Volt. Bessere RAMs sind für 2,8 ausgeschrieben (einige DDR500er) - manche Leute holen das letzte aus den RAMs mit 2,9 - und manche geben denen ohne Gnade über 3 Volt - was ich aber nicht wirklich machen würde. (Können auch nur wenige Mainboards) Gleiches gilt für CPU - einige Leute mit super Kühlungen geben so einem P4 wie Deinem auch 1,8 Volt VCore und mehr.
Wichtig dabei ist daß Du immer die Temperatur bei Last (Benchmarken/Testen) im Auge behältst (Ein Tool im Windows zum anzeigen der Temp des CPUs wäre nicht schlecht - MainboardMonitor oder ASUS Probe oder so)
Und daß MEMTEST keine Fehler bringt.
(Oft schein ein System super zu laufen - bringt aber im MEMTEST Fehler - dann läuft das System NICHT 100% stabil - und es kann zu Abstürzen oder Datenfehlern kommen !)
Auch Prime95 solltest Du dann mal mehrere Stunden laufen lassen und schauen ob Fehler auftreten.
Und bedenke wenn Du was total falsch machst oder es übertreibst kannst Du Dir auch Deine Hardware zerstören ! Also VORSICHT !!!
Ich sag mal daß Du Dein Sys auf etwa 2,8 GHz / DDR 390 bringen kannst mit Timings 2,5-4-4-7 (oder besser).