NVMe nachrüsten. Worauf achten?

crispin132

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Guten Tag,
möchte gerne auf NVMe umsteigen, da die Lese und Schreibgeschwindigkeiten viel besser sind als bei einer sata ssd.
Da mein Dell T20 keine M.2 NGFF Schnittstelle hat, müsste ich das mit einer PCIe Karte nachrüsten.

Hat jemand Erfahrung, ob man mit solchen Karten auch die volle Geschwindigkeit erreicht?
Wird eine NVMe über eine solche Karte auch als Boot Volumen funktionieren (sprich Windows drauf installieren)?
 
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Servus,

wichtig ist, dass ein PCIe 3.0 x4 Slot frei ist um die volle Geschwindigkeit mit dem M.2 Adapter erreichen zu können.
Ich habe es zwar selbst noch nie gemacht, habe aber gehört, dass die SSD´s über die Adapter genau so funktionieren wie über einen M.2 Anschluss, der direkt auf dem Mainboard verbaut ist.

Das mit den Geschwindigkeiten stimmt schon. Ich bin auch von einer "normalen" SSD auf eine M.2 umgestiegen und merke im alltäglichen Betrieb leider nicht wirklich einen Unterschied. Für meinen VM-Host lohnt es sich aber davon abgesehen hat es für meinen Spiele-PC gefühlt nicht viel gebracht (außer bessere Benchmark-Werte natürlich).
 
Wenn du die volle Geschwindigkeit nutzen willst, solltest du darauf achten, dass die PCIe-Adapterkarte einerseits 4x PCIe unterstüzt und zweitens, dass du die sie auch in einen PCIe-Slot steckt der min. vier PCIe Lanes bereitstellt. Die Bauform des Slots ist dafür nicht unbedingt ausschlaggebend. Im Zweifelsfall das Handbuch konsultieren ;).
Die maximale Bandbreite ist darüber hinaus nur erreichbar wenn die Schnittstelle auf dem Board bereits PCIe 3.0 entspricht. Das dürfte bei einem Dell T20 noch nicht der Fall sein. Mit PCIe 2.0 reduziert sich die maximale Bandbreite zwar auf dem Papier um die Hälfte (mit PCIe 1.0 wird sie sogar auf ein Viertel reduziert), aber erheblich höhere Transferraten als bei einer SATA SSD sind damit trotzdem möglich.
Was jedoch den Effekt in der Praxis angeht, sofern du nicht ständig große Dateien hin und her schaufelst, solltest du dir aber keine Illusionen machen. Vom Unterschied zwischen einer SATA-SSD und einet schnellen NVMe SSD mit 4x PCIe 3.0 Anbindung wirst du im normalen Betrieb nichts wahrnehmen. Die Zugriffszeiten sind vergleichbar niedrig.

Wen du trotzdem nachrüsten willst, würde ich schauen, dass die Möglichkeit besteht der M.2 SSD ein wenig Kühlung zu verschaffen. Ohne Kühlung drosseln viele schnelle NVMe SSDs die Geschwindigkeit bei langen Datentransfers, da sie zu überhitzen drohen. Ein Adapter wie dieser erfüllt das z. B. und kann die aktuell maximale Bandbreite ausschöpfen, wenn er in einem PCIe-Slot steckt der min. 4 Lanes bereitstellt: aquacomputer kryoM.2 evo PCIe 3.0 x4 Adapter für M.2 NGFF PCIe SSD, M-Key mit Passivkühler
 
Hätte nur noch einen PCIe x16 Gen2 frei, der Gen3 Slot ist schon von meiner GTX750Ti bestückt.
Dell T20 Steckplätze: 1x PCIe x16 Gen3,1x PCIe x16 Gen2 (nur mit x4 angebunden), 1x PCIe x1 Gen2, 1x PCI
Für riesige Video Dateien wollte mich NVMe zulegen. :) reicht denn ein Passivkühler aus oder sollte man doch einen Lüfter installieren?
 
Das ist noch S. 1150, also Haswell und damit gibt es PCIe 3.0 Lanes nur bei den 16 Lanes der CPU:
Wenn der x16 Slot mit den PCIe 3.0 Lanes belegt ist, dann kann man eine NVMe SSD nur mit PCIe 2.0 x4 anbinden und damit nur mit der Hälfte der Bandbreite. Außerdem ist die Frage ob man davon Booten kann, denn damals gab es noch kein NVMe und durchgehend wurden dies nur bei den S. 1150 Boards mit 90er Chipsätzen (H97 und Z97) nachgereicht, erst ab dem S.1151 (Skylake) war dann NVMe ab der ersten UEFI Version Standard.

VJoe2max, gibt es überhaupt Adapter für M.2 PCIe SSD die weniger als 4 Lanes haben? Also ich kenne keinen. Den von kryoM.2 kann man nehmen, aber ich würde da noch ein paar Euro drauflegen und die ASUS Hyper M.2 X16 Card (90MC05G0-M0EAY0) nehmen, auch wenn man damit in dem System nur eine SSD betreiben kann, so hat man die Zukunftssicherheit, einen Kühler, einen Lüfter und obendrein auch eine 12V auf 3,3V Spannungswandlung. Die 3,3V sind die Spannung die bei Lastwechseln beim Transient Response Tests von Netzteile bei Tomshardware aller Regel die stärksten Ausschlage zeigt und dies hat zuweilen dann auch Problem mit M.2 SSDs gemacht, die sich mit einem solchen Adapter dann auch behoben werden konnten. Da egal welcher der beiden Adapter im T20 sowieso nur einem der beiden x16 Slots betrieben werden könnte, kann man also auch den x16 Adapter nehmen und hat eine bessere Zukunftssicherheit.
 
@crispin132: Ob nun Gen3 oder Gen2 ist wie gesagt nicht so dramatisch für den normalen Betrieb. Wenn´s aber wirklich um´s Daten schaufeln geht, kann PCIe Gen3 schon vorteilhaft sein. Trotzdem wäre das im Verhältnis Jammern auf hohem Niveau.
Edit: Wenn die Graka nicht grad zum Zocken oder zum Rechnen genutzt wird und dort je nach Spiel oder Anwendung am Speicher-Limit hängt, wäre zu überlegen, ob es nicht sinnvoll wäre die Slots zu tauschen. Eine Graka die vornehmlich im 2D-Betrieb arbeitet und sich hauptsächlich langweilt ist auch mit einem 4x PCIe Gen2 Slot noch adäquat angebunden.
Das mit dem booten ist in der Tat ne BIOS/UEFI-Frage. Müsste man wohl ausprobieren. Mein Z97 Board war es jedenfalls nicht so einfach zum Booten von einen NVMe-SSD zu überreden. Nach einem BIOS/UEFI-Update ging es zwar aber ich hab dann doch wider eine SATA-SSD verwendet.

@Holt: Vor allem bei älteren PCIe->M.2 Adaptern die zur Zeit des Umschwenkens auf NVMe bei den M.2 SSDs aufkamen, gab es schon ein paar 1x PCIe und 2x PCIe Adapterkarten die teilweise noch angeboten werden und bei den 4x PCIe Karten mit zwei oder mehr M.2 Slots an Board sollte man sich zumindest vergewissern, ob sich die Lanes sich zusammenschalten lassen, wenn nur eine SSD verbaut wird, oder ob sie fix an die einzelnen M.2 Slots angebunden sind.
Bei der ASUS-Karte würde mich der Lüfter stören - eine zusätzliche Lärmquelle die sich vermeiden lässt. Ein ordentlicher passiv-Kühler reicht imho bestens für die max. 10 Watt die eine M.2 SSD verheizt - zumindest wenn das Gehäuse nicht luftdicht ist. Abgesehen davon ist die ASUS-Karte ganz schön ausladend. Selbst wenn man da hinsichtlich weiterer SSDs mehr Möglichkeiten für die Zukunft hat, ist ja nicht gesagt, dass der TE beim nächsten Rechner wieder auf so ein riesiges ATX-Schlachtschiff setzt ;). Der eigene Spannungswandler ist hingegen ein Pro-Argument. Wenn das Netzteil aber gut dimensioniert ist würde ich das jetzt auch nicht so kritisch sehen, denn wir reden hier bei einer einzelnen M.2 SSD wie gesagt nicht über hohe Leistungen. Bei vier M.2 SSDs mag das langsam relevant werden aber für eine ist es im Normalfall kein Thema.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn die Graka am Speicherlimit hängt, also oft und viele Daten zu ihr übertragen werden müssen, wäre es nicht sehr geschickt diese in einen Slot mit 4 PCIe 2.0 statt einen mit 16 PCIe 3.0 und damit der 8 fachen Bandbreite zu stecken.

Das es für die Boards mit 90er Chipsätzen zu denen der Z97 gehört durchweg BIOS Updates mit NVMe Unterstützung gibt, hatte ich doch geschrieben, der Dell T20 hat aber einen C226 Chipsatz. Die einzige NVMe SSD von der man auch ohne eine solche NVMe Unterstützung im BIOS/UEFI booten kann, ist die Samsung 950 Pro. Im ersten Post des Sammelthreads zum T20 finden man übrigens auch diesen Link: [Guide] NVMe-boot without modding your UEFI/BIOS (Clover-EFI bootloader method)

Alle Slot Adapter für M.2 PCIe SSDs bei Geizhals haben mindestens 4 PCIe Lanes, was Du meinst sind solche PCIe x1 bzw. PCIx x2 Adapter für M.2 SATA SSDs, die auch einen SATA Host Controller enthalten, aber in denen würde eine M.2 PCIe, und alle NVMe SSDs sind PCIe SSDs, sowieso nicht funktionieren.

Den Stecker des Lüfters der ASUS Card sollte man einfach abziehen können, wenn der einem zu laut ist, da sehe ich kein Problem. Außerdem ist ja nicht jeder kleine Lüfter automatisch ein Schreihals, es gibt auch welche die unhörbar leise sind.
 
Sorry für etwas Off-Topic aber: @MinorMistakeMarvin
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Das mit den Geschwindigkeiten stimmt schon. Ich bin auch von einer "normalen" SSD auf eine M.2 umgestiegen und merke im alltäglichen Betrieb leider nicht wirklich einen Unterschied. Für meinen VM-Host lohnt es sich aber davon abgesehen hat es für meinen Spiele-PC gefühlt nicht viel gebracht (außer bessere Benchmark-Werte natürlich).
Falls Deine Signatur korrekt ist und Du eine 512 Gb Samsung M.2 850 EVO hast dann wundert es mich auch nicht daß Du keinen Unterschied merkst. Die 850er Serie (egal welcher Anschluß - also auch M.2) läuft über AHCI (SATA Protokoll). Somit sollte diese genau so schnell/langsam sein wie eine 850er mit SATA Anschluß - sprich 6 Gbit/s ~ in der Praxis etwa 550 MB/s.
Die Anbindung über PCI-Express mittels NVMe erlaubt eine höhere Bandbreite und deutlich mehr IOPS (je nach Anschluß bzw. SSD Modell und auch CPU/Chipsatz).
 
M.2 ist keine Schnittstelle, allenfalls die mechanische Definition welcher Pins welches Signal führt, aber elektronisch ist die Schnittstelle eben SATA und zwar für alle SATA SSD (wie die Samsung 850er) in allen Formfaktoren, also 2.5", M.2 oder mSATA. Das man zwischen einer SATA SSD in 2.5" und einer im M.2 Formfaktor keinen Unterschied merken kann, sollte daher nicht verwundern.
 
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