Wenn ich kurz alle Antworten zusammenfassen darf: Bei synthetischen Benchmarks und hohen Drehzahlen (2000UPM und eingeschränkt auch 1350UPM) gibt es vermutlich eine optimale Shroud-Dicke von 30-40mm.
Ich würde hier noch ergänzen wollen:
"... bei synthetischen Benchmarks in synthetischen Testumgebungen..."
Allerdings ist diese bei niedrigen Drehzahlen kaum noch nachweisbar, schon gar nicht in der realen Anwendung.
Völlig korrekt, IMHO.
Bei sehr niedrigen Drehzahlen und blasender Montage können Shrouds den Luftstrom sogar vermindern.
Dies gilt insbes. für Radiatoren mit hohem Luftwiderstand (hohe Lamellendichte), der durch Shrouds nicht überwunden werden kann.
Da Shrouds naturgemäss keinerlei Beschleunigung des Luftstroms bewirken können, sind sie als weitestgehend sinnfreie Spielzeuge für Hobby-Aerodynamiker mit Hang zum "Turbinen-Experten" und Neigung zu WaKü-Materialschlachten anzusehen...
Der ihnen nachgesagte "Druckkammer-Effekt" ist nämlich irrelevant, da er auch ohne Shrouds zustande kommt, und auch deren Volumen daher überhaupt keine Rolle spielt. Physikalischer Fakt (und von jedem leicht zu beobachten) ist, dass die von Lüftern erzeugte Luftströmung quadratisch mit der Entfernung zum angeblasenen Objekt abnimmt - was an der leichten, aber dennoch nicht völlig reibungsfreien Verschieblichkeit der Luftmoleküle gegeneinander liegt, die zu einem Strömungswiderstand der Luft selbst, sowie zu einer Druckausbreitung in alle Richtungen führt. Ein Shroud kann diese unerwünschte Ausbreitung der Luft zwar verhindern, aber das stellt per se keinerlei Verbesserung des Strömungswiderstandes dar, der eben von der Luft selbst und vor allem letztendlich vom Durchströmungswiderstand des Radiators herrührt. Letzterer Widerstand ist nur durch den vom Lüfter selbst erzeugten Luftdruck zu überwinden, d.h. durch optimierte Konstruktion (optimales Verhältnis von Flügelgrössen-, Formen- und Winkeln, geringstmögliche Druckverluste durch rückwärtsgerichtete Leckströmungen). Auch die für Lüfter hier propagierte "geringstmögliche Nabengrösse" ist mit grösster Vorsicht zu geniessen: die Propeller-Flügelblätter haben in Nabennähe aufgrund der dort niedrigeren Umfangsgeschwindigkeit und Fläche den geringsten Luftfördergrad und stellen somit eine veritable Rückströmungs-Leckage dar.
Grundsätzlich stösst aber auch jedes optimierte Prinzip an seine Grenzen: ab einer gewissen Lüfterdrehzahl wird eine Steigerung der Radiatoren-Durchströmung keinerlei Kühlverbesserung mehr bringen, bzw. keine, die in einem vernünftigen Verhältnis zum erzeugten Geräusch steht.
Eine geringe Verbesserung (in Richtung Drehzahlsenkung) ist aber zu bewirken, indem statt Shrouds grössere Lüfter mit Lüfteradaptern verwendet werden, sodass dass z.B. ein 140er Lüfter auf einem 120er Radiator verwendet werden kann. da hier der "Venturi-Effekt", d.h. eine Strömungsbeschleunigung per (trichterförmiger) Durchlass-Verengung genutzt wird. Für Mehrfachradis (Dual/Triple/Quads, etc.) scheidet diese Anordnung jedoch naturgemäß aus.
Für die Wirksamkeit von Radiator/Lüfter-Kombinationen sind daher IMHO ganz andere, praxisrelevante Überlegungen wichtiger:
1. Radiatoren extern: will ich / kann ich 'leise'..? (viel Radiatorfläche bei geringer Drehzahl oder passiv)
2. Radiatoren intern: ist ein ausgewogener Airflow (IN-OUT) im Gehäuse gegeben?
3. gibt es ggf. noch andere, nicht wassergekühlte Komponenten, die einen kühlenden Luftzug im Gehäuse benötigen?
Werden solche Überlegungen vorab nicht angestellt, so kann dies leicht zu sub-optimalen Einbaulagen führen und der ansonsten hochgelobte Radiator X in Kombination mit dem sensationell guten Lüfter Y zeigt ein erschreckend schlechtes Delta von Raum/Wassertemperatur. Und das wird dann kein Shroud verbessern können....
![:D :d :d](/community/styles/default/xenforo/smilies/luxx/biggrin.gif)