PC startet nicht mehr ...

MarkF

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Hallole,
ich habe hier ein PC-Hardware-Problem, auf das ich mir keinen Reim machen kann:
Ich habe einen älteren 2-Kern-PC, den ich im Bastelkeller ein Gnadenbrot geben wollte. Hierzu habe ich vor etwa einem Jahr ein Upgrade von Win7-64Bit auf Win10-64Bit vorgenommen. Mit einer HDD lief der PC zwar etwa behäbig, aber für den Zweck noch nutzbar. Wegen vordringlicherer anderer Dinge stand er bs heute unangeschlossen in der Ecke. Jetzt wollte ich die HDD durch eine SSD ersetzen, scheiterte aber bereits beim Einschalten: Soweit ich mich erinnere begrüßt(e) mich auch dieser PC beim Einschalten mit einem Pieps. Dafür spricht auch, daß auf dem Motherboard ein Piezo-Summer verbaut ist. Jetzt bleibt das Gerät aber stumm und auf dem angeschlossenen Monitor (Grafik on board) zeigt sich nichts. Zwar beginnt der einzige Lüfter - der Prozessor-Lüfter - sich zu drehen, aber die Power-LED leuchtet nicht. Genauer gesagt: Sie (integriert in den Anschalt-Taster) leuchtet nur kurz beim Einschalten und außerdem während des Drückens der Reset-Taster (für die Dauer des Tastendrucks) auf. DaFür diesen Zeitraum - Reset-Taste gedrückt - läuft auch der Lüfter etwas schneller. Das DVD-ROM-Laufwerk zeigt sowohl beim Einschalten als auch beim Loslasse der Reset-Taste eine kurze Reaktion - die LED leuchtet ein paar Mal kurz und die Mechanik gibt Laut - es ist das übliche Einfahren des DVD-Caddys (sichtbar wenn ich den Caddy vor dem Reset ausfahre). Die HDD-LED leuchtet dann (bei angeschlosserer HDD) ebenfalls (nur) kurz auf.
Die Spannungen habe ich überprüft - alles o.k. Die CMOS-BIOS-Stützbatterie hat volle Spannung; Austausch bringt nicht. Die RAM-Riegel habe ich versuchsweise ausgebaut - kein Unterschied. Angeschlossen ist nur der Monitor, HDD und CDROM. Aber auch HDD und CDROM abgeklemmt bringt keinen Unterschied. Dito - wie erwähnt - Speicher entnommen. Grafikkarte kann ich nicht rausnehmen da, wie erwähnt, Grafik on board.
Zunächst dache ich, daß der Prozessor während des letzten Jahres des Lagerns heimlich gestorben sei, warum auch immer. Aber wieso dann die Reaktion des DVD-Laufwerks und das mit der Reset-Taste? Und was hat das mit der Power-LED zu tun? Sollte die nicht immer leuchten, wenn Spannung da ist? Gibt es noch weitere Dinge, die ich prüfen kann, bevor ich den PC zum Schrott gebe?
Mir ist klar, daß man solche Oldtimer quasi kostenlos irgendwo abstauben kann, mir geht es hier aber nur um die Restverwertung (Neusprech: Nachhaltigkeit). Ist er hin, dann ist es eben so und nicht zu ändern.
 
Die Spannungen habe ich überprüft - alles o.k.
Das Power-Good-Signal auch (ATX Pin 8, grau, sollte innerhalb von 100-500 ms auf+5V gehen)? Nicht daß das NT einen auf Unsympathischsteil macht, weil der eine oder andere Elko platt ist. Rumliegen bekommt denen u.U. nicht so, wenn der Leckstrom eh schon erhöht ist. Die Kontaktsicherheit der Stromstecker wird im Keller auch nicht gerade besser, evtl. mal neu verstöpseln.

Geprüft hast du vermutlich mit einem Multimeter? Das kann trügen, der Ripple kann trotzdem zu groß sein. Hast du bei dem Ding vielleicht wenigstens einen mVAC-Bereich zur Verfügung?

Eine Suche nach maladen Elkos könnte sich auch beim Board lohnen, wenn es das NT nicht ist. Im Zweifelsfall hilft Einheizen mit einem handelsüblichen Haartrockner, vulgo Fön bei der Diagnose.
 
Das Teil stand nicht im Keller, aber im DG, was nicht besser ist (dort ist vor Jahren auch schon mal ein NT verreckt, hat es aber deutlich mitgeteilt). Stecker mehrfach abgezogen, aber ich kann mal das NT aufschrauben und die Elkos inspizieren. Und weil es so schön ist mit einem Skop auf die Spannungen schauen,
Ja, das DMV hat einen mVAC-Bereich. Aber auf dem Skop sehe ich es besser.
Die Elkos auf dem MB habe ich visuell geprüft. Nichts auffälliges, sehen aus "wie neu".
Aber wie ist es mit den Symptomen, die ich nicht einordnen kann (vorletzter Absatz)?
 
Aber wie ist es mit den Symptomen, die ich nicht einordnen kann (vorletzter Absatz)?
Der DVD-Römer hat "Eigenintelligenz" und reagiert daher immer, wenn er Strom hat, das hat also nichts zu sagen.

Das mit der Power-LED ist komisch. Hast du die vielleicht versehentlich mit der HDD-LED vertauscht? Prüfe die Belegung vom Frontpanel-Header vielleicht mal ganz gründsätzlich, ebenso die Funktion der Taster. Der Reset scheint ja wohl zu funktionieren, aber wenn der hängt, stellt sich das System auch tot.
 
Das hatte ich alles schon vorsorglich überprüpft - vorsorglich weil alles im Originalzuzstand ist und bis letzes Jahr sowohl die Power-LED als auch die HDD-LED funktionierten wie sie sollten. Derr Reset-Taster kann nicht hängen, weil seine Betätigung ja, wie geschildert, eine Reaktion bewirkt (wenn auch nicht die gewünschte) - und hängt auch nicht. Wenn die Reaktionen, die ich beobachte und geschildert haben, nicht auf der CPU beruhren, dann kann ja auch einfach die CPU gestorben sein. Oder der BIOS-Chip. Oder irgendwas anderes. DIe Spannungen werde ich mir aber dennoch mal auf dem Skop anschauen, auch wenn ich keine Hoffnung habe, daß es daran liegt.
 
Die CPU wäre da auf meiner Liste der Verdächtigen ganz, ganz weit hinten. BIOS-Amnesie ist zumindest nicht ganz unmöglich, aber da kippen im Zweifelsfall nur enzelne Bits und er bleibt irgendwo mittendrin hängen. (Damals sollte der Chip auch noch gesockelt gewesen sein, das externe Auslesen / Flashen wäre also grundsätzlich nicht gar zu schwer.)

Ohne aktives Power-Good-Signal wird sich das System aber 100% totstellen.
 
Was schreibst Du da für einen Unfug? Mal abgesehen davon, daß dies per se Blödsinn ist: Letztes Jahr lief der PC noch mit Win10-64.
Habe jtzt auch mal den BIOS-Chip aus der Fassung gepopelt. Ohne BIOS-Chip ergibt sich kein Unterschied, alle Symptome wie gehabt. Leider auch nach dem Wiedereinsetzen.
 
Damit hast du jetzt so ziemlich alles durch. Wenn du keinen CH341 o.ä. Flasher hast, würde ich dann als nächstes mal die CPU raus und ihre Kontakte mit Isopropylalk putzen. Ich habe bei LGA775 zwar noch nie Kontaktprobleme erlebt, geschweige denn eine defekte CPU, aber...

Was ist das eigentlich genau für'n Board? Ist das überhaupt Sockel775 mit Core 2 Duo (wie ich vermutete habe) oder irgendwas anderes? 2008 und früher findest du ggf. noch malade Elkos, so 2013 rum leiden gerade Gigabyte-Boards mit Dual-BIOS gern mal unter Flash-ROM-Amnesie (zwei Chips, aber halt nicht die hochwertigsten...). Wenn das gar nicht zu retten ist, findet sich vielleicht beim lokalen Wertstoffhof ein Teilespender (oder Kleinanzeigen o.ä.)...
 
So einen Flasher wollte ich mir ohnehin mal zulegen ... Was aber in diesem Fall nicht helfen würde, weil hier das BIOS in einem PLCC-Sockel sitzt und die gängigen CH341-Sets haben keinen solchen Sockel.
Das MB ist ein ECS-RS482-M ... nicht lachen, ich sagte ja, daß der PC schon älter ist. Es hat einen 939-Sockel. Objektiv betrachtet sollte ich froh sein, daß die alte Gurke von Motherboard nicht mehr funktioniert, und, sollte ich wirklich noch einen PC (für den Keller) brauchen, ein älteres aber nicht ganz so altes Motherboard in der Bucht für kleines Geld schießen. Aber mich wurmt, daß das Teil durch einfaches Herumstehen disfunktional geworden ist und nicht der Hauch einer Ursache zu erkennen ist. Und das Board war für diesen Zweck halt praktisch - alt genug um noch COM- und LPT-Ports zu haben, "jung" genug für USB und Win7 und mit SSD sogar Win10.
Die CPU habe ich mal rausgeholt und mit Iso traktiert, obwohl die Pins absolut neu aussahen. Kein Erfolg, natürlich.
Aufgefallen ist mir aber noch: Wenn ich die CMOS-Batterie rausnehme (und nur dann), dann leuchtet manchmal nach dem Anschalten die Power-LED dauerhaft, der CPU-Lüfter dreht schneller - aber das DVD-Laufwerk gibt keinen Mucks, zieht auch eine zuvor rausgezogene Schublade nicht ein. Sowohl mit als auch ohne CPU/BIOS. Ein weiteres für mich unerklärliches Symptom.
 
Update und finis:
Es hat sich herausgestellt, daß tatsächlich die CPU die Ursache war. Mit einer Ersatz-CPU läuft das Motherboard wieder. Erstaunlich, daß die CPU einfach so, außer Betrieb, stirbt.
 
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