Problem von Boot HDD/SSD- Leistung bricht völlig ein

[xelon]

Ich habe derzeit ein Problem, bei dem ich einfach nicht auf die Lösung komme. Ich hatte ein ITX System zusammengebaut und musste immer wieder feststellen, dass das System extrem langsam ist, obwohl der Rechner eigentlich nur fürs Surfen genutzt wurde. Ein Benchmark mit HD Tune zeigte, dass die Transferrate alle paar Sekunden auf 0,1 MB/s völlig einbricht. Ich habe daraufhin die SSD ausgebaut und an einen anderen Rechner angeschlossen: top Werte, alles stabil. Also dachte ich, es könne an dem Controller liegen und habe das recht langsame MSI E350 Board gegen ein ASUS H81I-Plus mit Core i3 getauscht. Leider blieb das Problem auch nach einer Neuinstallation des Systems bestehen: die Werte brachen immer wieder ein, der PC legte Denkpausen ein.

System ursprünglich:
MSI E350
2x2 GB DDR3
Verbatim SSD
Antec Netzteil (150W)

System jetzt:
ASUS H81I-Plus
Core i3 4330
2x2 GB DDR3
Verbatim SSD
Antec Netzteil (150W)


Was ich versucht habe:
- Board gewechselt
- Netzteil. Ich habe die SSD mit Strom eines anderen Netzteils gefüttert, ohne Erfolg.
- Kabel. Sata Kabel getauscht, ohne Erfolg.
- Mal das System auf einer HDD installieren (nicht clonen).


Das Phänomen, welches mir Kopfschmerzen bereitet: Beide Festplatten sind im System installiert.

Boote ich von der SSD und mache einen Benchmark, brechen die Werte der SSD ein und die der zusätzlichen HDD sind stabil:



Boote ich von der HDD und mache einen Benchmark, brechen die Werte der HDD ein und die der zusätzlichen SSD sind stabil:




Grundsätzlich sind mir die Werte des Benchmarks völlig egal. Das Problem ist halt, dass ein flüssiges Arbeiten nicht möglich ist und ich schnalle nicht, weshalb. Habt ihr nen Tipp?

 

[Alex2108]

Ich vermute mal eine Inkompatibilität zwischen der SSD und der HDD. Sowas gabs mal (zumindest habe ich es im Kopf) bei dem Dell XPS17 Notebook. Wenn dort eine SSD zur HDD nachgerüstet wurde, dann gabs auch Stress. Wie es mit dem Betrieb von 2 HDDs aussah, das weiß ich nicht mehr, ob es hier auch Probleme gab.
Eventuell auch ein Treiberproblem des SATA Controllers.

Teste einfach mal die SSD alleine in deinem problematischen System. Ich denke, dann wird das Phänomen verschwunden sein.

 

[xelon]

Danke für den Tipp - leider dürfte das hier nicht greifen. Das Problem trat und tritt auf, wenn NUR die SSD drin ist. Die Kombination mit der HDD habe ich lediglich zu Testzwecken aufgebaut, um zu sehen, wie sich die SSD verhält, wenn sie nicht als Boot-SSD läuft.

 

[Holt]

HD Tune ist für SSDs komplett ungeeignet, lass mal den AS-SSD Benchmark laufen und poste den Screenshot. Inkompatibilität zwischen der SSD und der HDD halt ich für unwahrscheinlich, eher schon die SSD einfach Mist ist, denn diese alten Verbatim 47478, Intenso, Corsair Nova2, Vertex Plus und wohl noch andere Billig-SSD ohne Angabe des Controllers. haben den alten Pison 3105 und der verliert mit der Zeit gewaltig an Performance und macht solche Pausen, was nicht neu ist:

Ich habe mir diese SSD aus der Not heraus gekauft, weil meine HDD den Geist aufgegeben hat.

Hebe die SSD jetzt ca. 1Monat im Einsatz und kann sie nicht weiterempfehlen.
Im Gegensatz zu dieser SSD ist meine alte Hitachi Deskstar 7K100C kein Stück langsamer. Mittlerweile ruckelt mein System, wenn ich mehrere Programme gleichzeitig geöffnet habe, bzw. dies vorhabe. Verschieben von Baugruppen in NX7 ist nicht flüssig möglich.

Windows-Leistungsindex liegt zwar noch wie zu Anfang bei 7,3 ,aber zu spüren ist davon nichts.

Fazit: Größter Fehlkauf der letzten 4 Jahre.

 

[Tzk]

Den Performanceverlust sollte man ja dann im AS SSD Benchmark sehen. Poste doch mal einen Screen davon, gerne auch mit der SSD als Bootplatte und einen 2. mit der HDD.
Die HDD brauchst/solltest du nicht durch den AS SSD jagen, das klappt nicht vernünftig.

 

[Holt]

AS-SSD ist auch für HDDs recht sinnlos, zumal wenn sie nicht leer und frisch formatiert sind. Einfach weil man dann nicht weiß, wo die Testdatei angelegt wird und ob die gar fragmentiert ist. Daher ist HD Tune für HDDs schon passend, denn es ist ein Low-Level Benchmark, der also unterhalb des Filesystems ansetzt.

Das geht, weil HDDs LBAs fest auf Kopf, Zylinder und Sektor umrechnen und diese dann einfach auslesen, egal zu welcher Datei die Daten gehören oder ob es nie beschrieben wurde. SSDs aber mappen die LBAs auf immer wieder wechselnde Speicherbereiche und es kann eben nichts ausgelesen werden, wenn ein LBA noch nie beschrieben oder getrimmt wurde und damit nicht gemappt ist, der Controller liefert dann einfach irgendwas zurück. Obendrein wird mit der Standardeinstellung immer nur alle paar MB mit 64k Zugriffen gemessen, aber 64k sind zu wenig für eine SSD um die maximalen seq. Leseraten auch nur annähernd zu erreichen.

Außerdem führen moderne SSD Controller ein Schattenfilesystem und verteilt die Daten entsprechend so zusammenhängend, wie sie geschrieben wurden. Das Schreiben passt ja normalerweise nicht Clusterweise sondern kann über bis zu 32MB mit einem Befehl gehen, je nach Programm, Treiber, Platte etc. So ein Low-Level Benchmarks funktioniert damit halt nicht, weil der die LBAs eben direkt und hintereinander ausliest, auch wenn auf der Dateiebene dadurch total zusammenhanglos gelesen wird, weil diese zu viele verschiedenen Dateien gehören und daher die Daten nicht so optimal verteilt sind, dass diese auch schnell gelesen werden können.

SSDs und HDDs speichern zwar beide nur Daten, machen dies aber auf komplett unterschiedliche Art und das müssen die Tools und Benchmarks berücksitigen, sonst kommen da keine korrekten Ergebnise raus.

 

[xelon]

Autsch.. Also einfach mal die SSD tauschen. Wobei ich noch nicht verstehe, weshalb sich die Platte so anders verhält, wenn sie als Boot läuft..

 

[Holt]

Das ist doch ganz einfach: Windows greift dauernd auf seine Platte zu, schau mal im Resourcenmonitor auf die Diskaktivitäten. Bencht Du nun diese Platte, so stören diese Zugriffe beim Benchmark und die Zeit die die Platte damit beschäftigt ist, misst HD Tune auch und rechnet sie dem gerade stattfindenden Zugriff zu, wodurch es scheint, dass die Daten dort viel langsamer übertragen werden können und die Kurve dort einen Einbruch zeigt. Wiederholt man die Messung zu einem anderen Zeitpunkt, dann erscheinen diese Einbrüche an anderen Stellen, wo eben gerade gebencht wurde, also Windows mal wieder selbst auf seine Platte zugegriffen hat.

Daher kann man die Platte auf der das gerade laufende Windows liegt auch nicht sinnvoll benchen und wenn man es trotzdem will, sollte man darauf achten, dass möglichst wenig läuft und sich die Programme im Hintergrund beruhigt haben, also z.B. Windows nicht gerade ein dickes Paket mit Updates auf die Platte lädt.