[User-Review] QNAP TS-251D mit QM2-2S10G1TA 10G/SSD Karte und WD HDDs/SSD by RcTomcat

RcTomcat

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Willkommen zu meinem Review des QNAP TS-251D
qnap01ekjjp.jpg


Als einer von drei Testern durfte Ich das QNAP TS-251D im Zuge eines Lesertests auf Herz und Nieren prüfen. Für Speicherplatz sorgen eine SSD und zwei HDDs aus dem Hause Western Digital.
Wie sich das NAS in meinem Haushalt schlägt möchte ich in diesem Review aufzeigen.

Inhaltsverzeichnis / Table of Contents

» Verpackung & Inhalt
» Technische Daten
» Erscheinungsbild
» SSD Profiling
» Storage
» Performance
» Der HDMI Port
» Migration
» Weitere Apps
» Upgrade des RAM
» Fazit


1. Verpackung & Inhalt
Gut gepolstert erreicht den Kunden das NAS Gehäuse selbst, ein Netzteil samt Netzkabel, ein Netzwerkkabel (CAT.5e), diverse Schrauben für den Einbau von SSDs und eine Schnellstartanleitung. Alles sauber in einem braunen Karton verpackt. Da es an der Verpackung nichts zu bemängeln gibt fällt dieser Teil auch extrem kurz aus.


2. Technische Daten
Das QNAP TS-251D setzt auf eine Intel Celeron J4005 CPU. Damit stehen zwei Kerne mit 2-2,7 GHz zur Verfügung. Die CPU verfügt über eine Intel HD Graphics 600 Einheit, damit wird der HDMI Port betrieben. Eine Infrarotschnittstelle ist auch verbaut, die nötige Fernbedienung ist jedoch nicht Bestandteil des Lieferumfangs und müsste extra erworben werden.
AES-NI wird ebenso wie Hardware-accelerated Transcoding, also die Hardwarebeschleunigte Transcodierung, von der CPU unterstützt.
Des Weiteren sind ab Werk 2GB DDR4 2400 SO-DIMM RAM verbaut.
Das NAS unterstützt maximal zwei Festplatten/SSDs im Formfaktor 2,5 oder 3,5 Zoll.
Zusätzlich können via einer PCIe Erweiterungskarte SATA oder NVMe SSDs sowie Netzwerkschnittstellen nachgerüstet werden.
Für den Test wurde eine QNAP QM2-2S10G1TA Karte geliefert. Hier sind zwei SATA SSD M.2 Slots und eine 10G Netzwerkanbindung auf einer Karte verbaut. Gekühlt werden diese zwei SSDs und der Netzwerkchip via einem massiven Kupferkühler samt Lüfter.
Zum Anbinden von weiteren externen Geräten stehen insgesamt 5 USB Anschlüsse zur Verfügung. Vier sind auf der Rückseite verbaut, einer in der Front. Von diesen 5 USB Ports sind lediglich zwei USB 3.2 Gen 1 Ports, die übrigen verwenden den USB 2 Standard.
Auf der Rückseite ist auch der Ethernet-Port des NAS zu finden. Dieser leistet maximal 1Gbit. QNAP gibt den maximalen Stromverbrauch mit 15,25W an.
Bei den HDDs handelt es sich um 10TB WD RED welche mit Helium gefüllt sind. WD gibt 2,8W Stromverbrauch im Leerlauf an, bei Zugriffen erhöht sich dieser auf 6,3W. Die Platten sind natürlich für den Dauerbetrieb geeignet.
Die SSD stammt auch aus dem Hause Western Digital und hört auf den Namen SA500. Die SA500 ist speziell für den Einsatz in einem NAS vorgesehen und in den Größen 500GB bis 2TB erhältlich. Für den Test wurde ein 500GB Exemplar geliefert. WD gibt 560MB/s für sequenzielles Lesen und 530MB/s für sequenzielles Schreiben an.

3. Erscheinungsbild & Einbau
Das NAS selbst ist in weiß gehalten. Das Gehäuse besteht, mit Ausnahme der Rückseite, vollständig aus Kunststoff.
Das Festplattenbay ist mit einer via einem Magnet in Stellung gehaltenen Blende verschloßen und kann über einen kleinen Schieber an der linken Seite zusätzlich arretiert werden. Ich empfinde dies als ein sehr gelungenes System, die Front wirkt dadurch sehr aufgeräumt und "clean".

Auf der Rückseite finden sich vier der fünf USB Ports, ein Gbit LAN Port und der HDMI Anschluss. Ebenso ist dort der PCIe Slot zu finden.

Festplatten werden in einen Kunststoffrahmen werkzeuglos montiert. Wahlweise können natürlich auch Schrauben von unten durch den Rahmen verwendet werden, dies ist jedoch nicht notwendig.
Durch die Schnellverschlussleisten werden die Platten auch etwas entkoppelt.


Die SSD wird in den PCIe Adapter von QNAP montiert. Dieser basiert auf einem schweren Kupferkühler mit Lüfter.

Unter diesem Kühler sind auch Temperatursensoren für die SSDs verbaut. Einer dieser Fühler ist oberhalb der SSD im Bild zu sehen. Je SSD wird auch ein Wärmeleitpad mitgeliefert.
Der Netzwerkcontrollerchip stammt von Aquantia. Hier kann notfalls auch ein passender Treiber besorgt werden.


Um die Karte einbauen zu können müssen die Schrauben an der Rückseite gelöst werden. Dann lässt sich das Kunststoffgehäuse entfernen.

Oberhalb des Lüfters befindet sich der PCIe Slot. Um hier eine Karte verbauen zu können muss jedoch erst die PCIe Blende entfernt werden. Diese war bei mir sehr fest verschraubt und konnte nur mit Mühe entfernt werden.
Anschließend kann die Karte verbaut werden. Eventuell muss vorher noch die an der Karte verbaute Slotblende getauscht werden. QNAP liefert hier verschiedene Varianten als Zubehör zur Karte mit.


4. Aufbau & Grundkonfiguration
Die Einrichtung des QNAP TS-251D ist sehr einfach.
Via dem Tool QFinder Pro, welches von der Homepage des Herstellers heruntergeladen werden kann, findet man das NAS im Netzwerk. Alternativ kann man natürlich auch einfach auf seinem Router nachsehen welche IP vergeben wurde.
Via der IP gelangt man auf das Webinterface des TS-251D. Hier begrüßt einen der Einrichtungsassistent.

Es wird ein Name, ein Kennwort, die Zeitzone samt NTP Server, Netzwerkeinstellungen wie die IP, DNS und Gateway sowie die Beschaffenheit der verwendeten Clients im Netzwerk (Linux, Mac, Windows) erfragt. Danach wendet der Wizard die Einstellungen an und man gelangt auf die eigentliche Managementoberfläche.

In meinem Fall war hier nach dem Login direkt ein Firmwareupdate verfügbar welches ich natürlich sofort durchführte.
Einen Reboot später gelange ich erneut auf die QTS Managementoberfläche.

Diese ist mir durch mein bestehendes QNAP bereits bekannt. Ich empfinde sie als sehr aufgeräumt und intuitiv. Da ich aber bereits seit über 10 Jahren ein QNAP NAS verwende ist dies natürlich nicht sonderlich aussagekräftig.
Für Neulinge gibt es eine kleine Tour durch die Oberfläche.


5. SSD Profiling
Das SSD Profiling Tool beschreibt eine SSD bis zu einem gewählten Füllstand und misst die Performance. So wird z.B. erst bis 10% Füllstand beschrieben, dann gemessen. Anschließend wird bis 15% aufgefüllt bevor erneut gemessen wird. Dies geschieht bis zu einem durch den Anwender definierten maximalen Füllstand. Hierdurch kann dann später gesagt werden wie voll eine SSD geschrieben werden kann ohne Performanceeinbußen zu bemerken.
In dem durch das Tool erstellten Bericht kann man auch die gewünschten IOPS angeben, das Tool nennt dann den freizuhaltenden Speicher in Prozent. Praktisch für User die eine gewisse Performance gewährleisten möchten.


6. Storage
Öffnet man Storage & Snapshots so begrüßt einen der Einrichtungsassistent. Mit diesem soll ein neuer Storage Pool angelegt werden.

Direkt zu Beginn muss man sich entscheiden ob Qtier verwendet werden soll oder nicht.
Qtier ist eine Tiering Technology. Hierbei werden oft genutzte Speicherblöcke auf schnellere Platten/SSDs ausgelagert um den Zugriff auf diese zu beschleunigen. Damit sollen wichtige Daten schneller zur Verfügung stehen.
QNAP schreibt dass mindestens 4GB RAM erforderlich sind, sonst könnte es zu Auswirkungen auf die Systemperformance kommen. Probieren werde ich es später 😉
Alternativ kann die SSD später auch als Cache konfiguriert werden. Hierbei werden ebenfalls Dateien, von denen das NAS annimmt das sie häufig benötigt werden, auf die SSD kopiert. Schreibvorgänge finden generell auf die SSD statt, anschließend werden die Daten auf die langsamen HDDs verschoben.
Qtier kann ebenfalls später aktiviert werden.
Ich entscheide mich für ein reines RAID1, also einen Spiegel. Damit ist eine gewisse Ausfallsicherheit gegeben sollte eine der beiden Festplatten ein Problem bekommen. Durch den RAID 1 komme ich auf 9,09TB nutzbaren Festplattenspeicher.

Die SSD wird vorerst als reiner Cache konfiguriert da ich diesen bei Bedarf (z.B. für die Benchmarks) einfach aktivieren bzw. deaktivieren kann. Die Wandlung auf Qtier wird dann nach den Benchmarks erfolgen.

Auf dem Storage Pool erstelle ich zwei Volumes. Eines ohne Verschlüsselung, das andere mit.
Beide Volumes werden als „Thick“ erstellt, sprich sie nehmen den vollständig konfigurierten Platz ein. Thin würde Platz erst bei Bedarf zuweisen, das kostet Performance und ist für meine Benchmarks nicht sinnvoll.
Nun lautet die Devise „abwarten und Tee trinken“ während sich die beiden Festplatten synchronisieren. Dieser Prozess ist je nach Einstellung sehr CPU lastig und stört nur meine Benchmarks. Die Default Einstellung für die Priorität eines Resyncs steht auf Medium. Daher lasse ich das NAS nun über Nacht in Ruhe den Spiegel erstellen 😊
Warnung: Das NAS piept über einen eingebauten Lautsprecher bei bestimmten Ereignissen. Neben Neustarts und Problemen ist dies auch nach Abschluss der RAID Synchronisation der Fall. Man sollte also nicht direkt daneben schlafen wenn man nicht durch ein hohes Piepen geweckt werden möchte ;)

7. Performance
Der SSD Cache wurde als „All IO“ konfiguriert (dort wo ein Cache verwendet wurde). Alternativ gäbe es Random IO welches sich hauptsächlich an Virtualisierung und Datenbanken richtet. Alle nachfolgenden Benchmarks wurden fünf Mal ausgeführt und dann der Mittelwert der Messungen gebildet. Alle NAS wurden, soweit nicht anders angegeben, mit 1Gbit/s an mein Netzwerk angebunden.
Los geht es mit ein paar manuellen Tests. Hier wurde eine 60GB große VHDX auf das NAS kopiert.
Encrypted Share Write 4GB Iso via 1Gbit/s: 110MB/s
No-encrypted Share Write 4GB Iso via 1Gbit/s: 110MB/s
Lesend ist das NAS hier ebenso schnell. Hier ist eindeutig die Gbit Schnittstelle der Flaschenhals.
Mit einer 10Gbit Anbindung erreicht das NAS ohne Cache 220MB/s sowohl lesend als auch schreibend, mit Cache steigt die Performance auf 320MB/s lesend und 287MB/s schreibend. Hier wird die 10Gbit Netzwerkkarte nicht vollständig ausgelastet. Warum die Werte allerdings so niedrig bleiben kann ich (noch) nicht nachvollziehen. Die SSD sollte laut Herstellerangaben und NAS internen Benchmarks noch wesentlich schneller sein. Meinen PC als Flaschenhals würde ich ausschließen. Zwei NVMe SSDs sollten mehr als genug Lese/Schreibleistung liefern um die 10Gbit Karte auslasten zu können. Um den Sachverhalt zu klären ist ein Ticket bei QNAP offen. Laut NAS internem Benchmark sollte die SSD 530MB/s read bzw 255 MB/s write leisten. Gerade die write Leistung weicht stark (ungefähr 50%) von der Herstellerangabe ab. Sollte sich hier etwas ergeben werde ich alle nachfolgenden Messungen nochmals durchführen.

7.1 Vergleich QNAP TS-410, TS-453A, TS-251D-2G und Synology DS213
Der Vergleich der Testkandidaten ist natürlich nicht ganz fair. Die TS-410 ist das älteste Modell im Vergleich und wurde bereits 2009 auf den Markt gebracht.
Das macht sich auch in den Benchmarks bemerkbar, hier ist einfach die 800MHz CPU am Limit. Die TS-410 wird mein Langzeitspeicher für Backups werden. Anmerken möchte ich dass das NAS auch noch nach über 10 Jahren von QNAP mit Updates versorgt wird! Daher gibt es, mit Ausnahme der nicht mehr zeitgemäßen Performance, keinen Grund das NAS auszumustern. Bedingt durch das Alter können aber leider keine Snapshot Kopien synchronisiert werden, das NAS unterstützt einfach keine Snapshots. Daher wird hier eine Versionierung auf Dateiebene als Langzeitbackup eingesetzt werden.
Das Synology NAS ist auch nicht mehr das jüngste Stück Hardware, arbeitet aber auch noch ordentlich.

benchmarksnok7d.png


In den Benchmarks ist klar ersichtlich was der SSD Cache in Kombination mit der 10G Karte für Vorteile bietet. Sowohl mit ATTO als auch im manuellen Test sind die Kombination aus 10G+Cache und nur 10G mit Abstand führend. Ohne die 10G Anbindung profitiert man bei einzelnen Verbindungen kaum vom Cache, hier limitiert einfach die 1Gbit/s Netzwerkkarte.
Das TS-251D ist dann gleichauf mit der moderneren Konkurrenz aus dem eigenen Haus und dem Synology DS213. Lediglich die Kandidaten TAS-168 und TS-410 leisten sich Ausreißer. Sie sind aber auch die mit Abstand ältesten Modelle.

iopsz7jpj.png


Hinsichtlich der IOPS zeichnet sich ein leicht anderes Bild welches mir bisher nicht ganz plausibel erscheinen mag.
Im Anvil‘s Storage Utilities Write 4K Szenario sind die Varianten 1Gbit/s mit und ohne Cache besser als die 10Gbit/s Varianten. Ebenso ist die 1Gbit/s + Cache Variante durchweg führend in meinen Messungen. Warum dies so ist kann ich mir aktuell nicht ganz erklären, trotz mehrmaligem messen bleibt das Ergebnis immer dasselbe. Ich tippe hier auf dasselbe Problem wie beim regulären kopieren von Daten via 10G hinsichtlich der Auslastung der 10G Schnittstelle. Sobald meine Nachforschungen hier etwas ergeben ergänze ich natürlich an dieser Stelle den Test bzw. messe nochmals nach. Eventuell trägt das offenen Ticket bei QNAP zur Lösung bei.
Die im Test auch vertretene TAS-168 bildet nach der TS-410 das Schlusslicht. Bei beiden NAS ist schlicht die CPU am Limit.

Hinsichtlich der Performance möchte ich daher keine abschließende Aussage treffen. Dazu sind gerade die IOPS Messungen schlicht zu verwunderlich.
Als Zwischenfazit kann man jedoch sagen, dass das QNAP TS-251D sich keine Schwächen hinsichtlich der 1Gbit Performance leistet.

8. Der HDMI Port
Das NAS verfügt auf der Rückseite über einen HDMI Anschluss über welchen es mit einem TV oder Monitor verbunden werden kann. Auf der QNAP Weboberfläche muss hierzu die HybridDesk Station installiert werden. Zu finden ist diese via HDMI Display Applications.
Sobald diese aktiviert wurde können via dem App Center weitere Anwendungen, welche dann via der HDMI Oberfläche genutzt werden können, installiert werden. Zu finden sind hier z.B. Chrome, Facebook, Firefox, Spotifiy, TuneInRadio, LibreOffice und diverse Programme von QNAP wie die Music oder PhotoStation. Damit nicht immer zwischen Fernseher und PC hin und her gelaufen werden muss ist eine Remote Desktop ähnliche Funktion enthalten. Damit kann man die HDMI-Oberfläche bequem vom PC aus steuern und z.B. Spotify einrichten.
Die HDMI-Oberfläche sieht dann ungefähr so aus:
hdmi6sk3d.png

Voraussetzung für alle QNAP Multimedia Apps wie der Video, Photo oder MusicStation ist die Multimedia Console. Hier muss zuerst der Dienst aktiviert werden. Versucht man z.B. die VideoStation auf der HDMI Oberfläche zu starten erhält man bei nicht aktiviertem Multimedia Dienst die folgende Meldung. Leider ist die Schaltfläche zur Aktivierung nicht an dem in der Fehlermeldung angegebenen Ort zu finden.
multimedias1joi.png

Ist alles aktiviert spield das NAS aber x264 Inhalte problemlos ab.
Für Streamer kann natürlich auch ein PLEX Server direkt aus dem App Center von QNAP installiert werden. Damit konnte ich 3 Endgeräte problemlos mit einem Stream in diversen Auflösungen versorgen.
QNAP bietet neben PLEX und der hauseigenen Multimedia Lösung auch noch weitere Software wie Cinema28 an. Hier muss jeder selbst entscheiden welche Oberfläche ihm am besten zusagt. Ich persönlich verwende gerne PLEX und Kodi.
multimedia-consolelskdw.png


9. Migration von meinem alten NAS
Die Migration ist bei QNAP sehr simpel gehalten. Generell gilt: Alte Platten aus dem alten NAS ausbauen und diese einfach im neuen NAS einbauen.
Für mein altes TS-410 ist dies aber kein gangbarer Weg. 4 Festplatten passen einfach nicht in ein 2 Bay NAS. Daher erstelle ich ein Backup der Einstellungen auf meinem TS-410 und spiele dieses Backup wieder auf dem 251D ein. Damit sind User Accounts, Server Name und Netzwerkkonfiguration migriert. Shares lege ich von Hand erneut an, hier wollte ich eh etwas anders organisieren.
Die Daten werden per Hybrid Backup Station zwischen beiden NAS synchronisiert. Dazu ändere ich auf meinem alten NAS die IP (sonst hätte ich ja zwei mal die gleiche im Netz). Die Übertragung dauert etwas da die TS-410 lediglich eine Gbit NIC besitzt. Dafür funktioniert der Sync aber zuverlässig. Generell wäre auch eine Migration via Snapshots möglich, dies unterstützt das alte TS-410 jedoch nicht.
Eine Migration von einem TS-251D NAS auf ein TS-453A klappt auf Anhieb. Hierzu wurden einfach die beiden Festplatten aus dem TS-251D in das TS-453A eingebaut. Der Start dauerte minimal länger, danach war aber das TS-453A via der ursprünglichen IP des TS-251D erreichbar und alle Daten/Ordner/Einstellungen migriert.

10. Weitere Apps
Ein paar Anwendungen welche QNAP für seine NAS bereitstellt möchte ich an dieser Stelle hervorheben.
Alle verfügbaren Apps zu beleuchten würde schlicht den Rahmen dieses Reviews sprengen, daher sei an dieser Stelle nur eine kleine Auswahl meiner Lieblingsapps vorgestellt.
a. Surveillance Station
Wie der Name bereits andeutet handelt es sich hier um QNAPs „Überwachungsstation“. Hier können diverse IP Kameras eingebunden werden. Dem TS-251D liegen bereits Lizenzen für 2 Kameras bei, mehr können bei Bedarf erworben werden. Meine Instar IP Kamera lies sich dort innerhalb von wenigen Minuten einbinden. Innerhalb der App können Zeiträume zur Aufnahme definiert werden.
Eine ESP32 Cam konnte ich auch problemlos einbinden.
Ich finde die Surveillance Station sehr sinnvoll für Menschen welche eine oder mehrere Kameras samt Aufnahmen zentral verwalten möchten.
b. Container Station
Die Container Station ermöglicht den Betrieb von Docker Containern auf dem NAS. Ich persönlich nutze hier zum Beispiel einen pihole Container, einen für IOBroker und einen für TASMOTA. Generell steht die vollständige Docker Bibliothek zur Verfügung. Die Möglichkeiten sind also nahezu unbegrenzt. Lediglich Updates von Containern sind aktuell noch nicht via der GUI möglich. Entweder verwendet man hierzu eine SSH Session oder man erstellt schlicht einen neuen, aktuellen Container und migriert Daten manuell.
c. Virtualization Station
Alles was eine echte virtuelle Maschine benötigt wird via der Virtualization Station betrieben. Hier können jede Art von Betriebssystem installiert werden. Limitiert wird man in der Praxis nur durch die „kleine“ CPU und den RAM. Zumindest ein RAM Upgrade wäre anzuraten sofern man mehrere VMs betreiben möchte ohne die Performance von anderen Anwendungen zu beeinträchtigen.
Dank dem SSD Cache sind VMs gefühlt deutlich flotter als ohne. Im direkten Vergleich mit der TS-453a merkt man bei der Bedienung eines Windows Server 2019 und eines Debian merkliche Unterschiede.
d. Eigene Cloud
Als App kann auf dem NAS auch owncloud installiert werden. Damit ist der Betrieb einer eigenen Cloud möglich. Um hier allerdings von extern zugreifen zu können müssen die entsprechenden Ports auf dem Router weitergeleitet werden und ein DNS Dienst zwecks dynamischer IP verwendet werden.
QNAP bietet aber auch die hauseigene Lösung myQNAPcloud an. Hier muss man sich allerdings bei QNAP registrieren, dafür ermöglicht einem das Tool dann auch die automatische Router Konfiguration (sofern auf dem Router aktiviert) und stellt außerdem eine URL zum Zugriff von extern bereit. Ebenso können einzelne Dienste dann nach extern freigegeben werden, hier kann man also granular bestimmen was erreichbar sein soll und was nicht.
Ich persönlich nutze bereits einen DNS Dienst welcher mir eine merkbare URL zum externen Zugriff bereitstellt. Port Weiterleitungen erledige ich auch lieber selbst, daher fällt meine Wahl auf Owncloud.


11. RAM Upgrade
2GB RAM erreichen schnell ihre Grenzen sofern VMs oder Container genutzt werden sollen.
Ein RAM Upgrade ist sehr einfach durchzuführen.
Man öffnet schlicht das Gehäuse indem die Schrauben auf der Rückseite entfernt werden. Anschließend lässt sich ein Teil der weißen Abdeckung entfernen. Nachdem nun noch die Festplatten ausgebaut wurden erhält man Zugriff auf den RAM Slot.
qnap19yakf0.jpg

Verbaut ist ab Werk ein ADATA DDR4 2400 2G SO-DIMM. Ich habe ein 8GB Kit von Crucial erworben welches ebenfalls mit 1.2V betrieben wird und auch mit 2400MHz zu Werke geht.
Bei dem Kit handelt es sich um zwei 4GB Module. Laut QNAP werden lediglich 8GB RAM unterstützt. Aus Erfahrung mit meiner TS-453A kann ich sagen, dass auch mehr funktionieren kann. In diesem Fall bleibe ich jedoch bei der maximalen RAM Menge die QNAP angibt, 8GB sollten mir genügen.
Nach dem Zusammenbau des NAS werden 7,87GB RAM erkannt, der Umbau war erfolgreich.

12. FAZIT
Das QNAP TS-251D stellt meiner Meinung nach einen guten Kompromiss zwischen Preis und Leistung dar. Zwei Bays sind für viele Anwender ausreichend, der PCIe Slot gibt die Möglichkeit weitere SSDs und eben auch 10G in das NAS zu bringen.
Mit einer SSD macht besonders Virtualisierung deutlich mehr Spaß. Um hier aber auch ausgiebig virtualisieren zu können bzw. viele Apps einsetzen zu können sollte ein Upgrade des RAM erwogen werden. Ich empfehle hier das Upgrade selbst durchzuführen. Für jemand mit etwas technischem Geschick ist dies innerhalb von Minuten machbar.
Die QTS Oberfläche ist sehr ausgereift und meiner Meinung nach sehr einfach zu bedienen. Einen Bug in der Software (VJBOD nicht anlegbar, Disks Übersicht nicht aufrufbar) behob QNAP innerhalb von drei Tagen nach bekanntwerden.
Die recht niedrigen Schreibraten der SSD trüben aktuell den Gesamteindruck ein wenig. Ich hatte mir irgendwie mehr Power erhofft. Hier gehe ich jedoch von einem Fehler aus. Lediglich 50% der vom Hersteller angegeben Schreibrate wäre dann doch etwas langsam. So ist die SSD ja kaum schneller als eine der HDDs. Die WD RED leisten eine solide Performance und sind für mich auch kaum hörbar.
Der HDMI Anschluss samt der einfach zu bedienenden Oberfläche machen das TS-251D zum Mediacenter. Lediglich der auf der QM2 Erweiterungskarte verbaute Lüfter könnte dem einen oder anderen störend auffallen. Dieser ist teils deutlich hörbar. Ab mehr als 2 Metern Entfernung sollte dies aber kein Problem mehr darstellen.
Das TS-251D ist damit ein guter Allrounder. Es kann, Festplatten mit hoher Speicherkapazität vorausgesetzt, als zentraler Backupspeicher dienen, Dateidienste bereitstelle, Medien streamen und vieles mehr.
Die Erweiterungskarte mit zwei SATA M.2 Anschlüßen und einem 10G Ethernet Port ist eine tolle Erweiterungsmöglichkeit. Lediglich die Lüftersteuerung der Karte könnte leiser sein. Die Performance der QM2 Karte möchte ich an dieser Stelle nicht abschließend beurteilen da hier aktuell noch ein Ticket offen ist. Sollte es sich allerdings um keinen Fehler handeln so wäre die 10G Ethernet Schnittstelle bzw. die SSD Anbindung doch recht langsam.


Ich möchte der Firma QNAP, Western Digital und der Redaktion des Hardwareluxx an dieser Stelle meinen Dank aussprechen. Ein solcher Test macht immer wieder sehr viel Spaß. Das NAS ist aktuell im täglichen Einsatz, gerade größere Dateimengen wie Backups lassen sich dank der 10G Anbindung in der Hälfte der Zeit transferieren.
 
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