Aktuell bewegt sich die 3te Gen des Bulldozer bei Multi Core benchmarks ja auf Sandy Bridge IPC was völlig aussreichend ist.
Ich denke mal, du hast dich da etwas ungünstig ausgedrückt. IPC auf Sandy Niveau neben dem Taktvorteil der BD CPUs würde bedeuten, das die BD CPUs der 3. Generation auf Haswell Leistungsniveau agieren. (es sind gut und gerne 20% mehr Takt) Das sehe ich keineswegs... Nichtmal in Multicore Benches... In diversen Benchmarklisten sind da ziemlich große Unterschiede zu sehen. (was gerade im weniger stark zulegenden CPU Mainstream Bereich schon ne ziemliche Hausnummer ist)
IPC von Bulldozer ist weit unterhalb von Sandy. Zumindest im Schnitt. AMD CPUs holen aktuell ihre MT Power über die Breite. Was ein Fluch und ein Segen zu gleich ist. CMT skaliert sehr gut für das, was es ist. Aber mit dem entscheidenden Nachteil, das man diese MT Power gleichsam eben nicht auch in ST zu bieten hat. Hier hat SMT prinzipbedingt immernoch klar die Nase vorn. Ein i7 spielt mit bis zu 50% Load (über alle Threads) seine Stärke voll aus, was in Alltagssoftware extrem stark durchschlägt. Und ein FX8 Prozessor von AMD benötigt zwingend Volllast um seine Stärke ausspielen zu können. Nur ist der Markt eben alles andere als darauf hin ausgelegt, permanent Volllast zu erzeugen. Das machen ein paar Power ANwendungen, da steht AMD gut da, die Masse hingegen krebst immernoch im niedrigen Auslastungsbereich rum. Ist so... Und wird auf absehbare Zeit auch weiterhin so bleiben.
Das gleiche Problem wie die AMD CPUs haben auch Intels HighEnd Ableger bis hin zu den großen Xeons. Intel hat das ganze aber ziemlich geschickt gelöst indem man den Markt einfach aufgesplittet hat. Mainstream bis vier Cores/acht Threads und Umsatz über die Menge der verkauften CPUs holen. HighEnd über die Breite der CPUs und Umsatz über den Preis anstatt der absolut abgesetzten Menge.
Mir wird schlecht, wenn ich die Listenpreise der aktuellen Xeon E5-26xx v3 CPUs sehe. Es zeichnet sich sogar der Weg ab, das Intel die hochtaktenden Modelle abermals preislich weit oben ansetzt im gegensatz zu den niedrig taktenden Modellen... Willst du einen Mix aus breiten CPUs mit hohem Takt (um wenig über die Breite skalierende Anwendungen ebenso abzudecken) musst du ziemlich tief in den Geldbeutel greifen... Oder du verzichtest auf die Breite und nimmst die hochtaktenden wenig breiten Modelle. Was dich dann im Dual CPU oder mehr Serverbereich trotzdem häufiger teurer kommt, weil du pro CPU lizensierte Software eben entsprechend doppelt und dreifach kaufen musst!
AMD,s cpu,s sind gut genug, es liegt eher daran das Intel einen Fertigungsvorteil hat, das AMD CPU,s so das nachsehen haben.
Das allein auf die Fertigung zu schieben, halte ich für nicht zielführend, auch wenn es einfach und naheliegend ist.
Auch bei Intel sitzen nur Menschen
Und TSMC, GloFo und wie sie noch alle heißen haben rein von der technischen Seite her da einfach mal überhaupt keinen Nachteil. Es benötigt gerade in der Forschung einfach jemand mit der zündenden Idee zum richtigen Zeitpunkt. Diese Idee ist aber nicht zwingend mit den finanziellen Mitteln verbunden auch der "Kleine" kann diese Idee weit vor dem "Großen" haben und entsprechend darauf hin arbeiten.
Mal ganz davon ab, selbst wenn AMD heute in Intels Fabs 22nm FX8 oder Kaveri APUs herstellen würde, sie währen schlicht und ergreifend nicht schneller bei gleicher technischer Basis... Sie währen bestenfalls etwas schneller durch bessere Effizienz, gleicher Verbrauch bei mehr Leistung. Ob das hingegen reichen würde, die teils horenden Abstände wenigstens auszubügeln? -> fraglich...
Es zeigt sich einfach, dass man 10 Jahre Marktmanipulation nicht einfach mit 1,25MRD wieder gutmachen kann
Dieses Marktmanimulationsargument wird doch seit je her schon vors Loch geschoben... Ganz ehrlich, es gab zu eben genau diesen Zeiten noch konkurenzfähige AMD Produkte.
Wir hatten seinerzeit A64 Modelle und A64-X2 Modelle gegen P4 Netburst im Vergleich auf der Arbeit. (Fujitsu Siemens Fertig PCs). Wie die Preise damals ausschauten, weis ich nicht mehr im Detail.
Aber was hast du heute? Ich sehe weder konkurenzfähige Server CPUs noch konkurenzfähige Mobile CPUs. Und der Desktop Bereich krebst bei AMD in der fast untersten Region rum, die denkbar ist.
Der Preisvorteil ist für AMD ebenso dahin... Was man aktuell (noch) hat, ist der APU Markt. Ein Markt, den AMD sich selbst geschaffen hat. Nur ist Intel hier auch mit riesigen Schritten im Kommen. Denn AMD deckelt einfach an der technischen Grenze der Speicherbandbreite an. Und das ziemlich häftig, wie dGPUs mit fast gleicher Ausführungseinheiten Anzahl aber GDDR5 VRAM zeigen. Die Skylake GT4e wird die aktuelle Haswell GT3e um grob 75% in der Rohleistung übertreffen. Wird wohl aller Vorraussicht nach auch auf DDR4 setzen und über die Monate auch von schnellen RAM profitieren. Zusätzlich hat man noch den dedizierten Speicher an der GPU.
Bleibt unterm Strich einzig der Softwarenachteil auf Intel Seite...
Ob Excavator dagegen anstinken kann? Abwarten. Nach den aktuellen Meldungen will AMD doch die TDP auf 65W senken. Was aus meiner Sicht nicht unbedingt dafür spricht, dass man absolute Leistung aus dem Silizium holen kann/will.
AMD hat viel eher zur falschen Zeit aufs falsche Pferd gesetzt. Und das nicht nur einmal. CMT als Technik hätte im Serverbereich gut funktioniert. Da wo es auch auf Breite ankommt, im Mainstream Bereich hingegen war es einfach fehl am Platz... Der Vorteil kommt nicht zum tragen und der Nachteil ist durch die lahme IPC Power leider nicht durch das bisschen mehr Takt und den Turbo ausgeglichen worden. So tritt man bei AMD ziemlich auf der Stelle.
Man schaue sich mal Benches im Schnitt über die Jahre an. Man konnte 2008 mit nem Quadcore Phenom I ähnliche Performance erziehlen, wie es heute Kaveri mit den zwei Modulern schafft. Klar, Kaveri ist am Ende bedeutend schneller, aber das kommt vielmehr und fast ausschließlich über den hohen Takt. Bei Taktgleichheit (beide um die 3GHz), nimmt sich das nicht sonderlich viel. Während Intel da extreme Schritte nach oben machte... Das ist und bleibt aus meiner Sicht ein Designentscheidungsfehler, der einfach nix mit der Marktmanipulation zu tun hat. Man setzte zur falschen Zeit aufs falsche Pferd.