Ja der Dollar und Euro verlieren ihren wert, wir werfen danach das Geld zur Beheizung in eine brennende Tonne, es fallen Bomben vom Himmel und wir jagen uns mit Speeren.
Auch wenn unser allgemeines Finanzsystem nie perfekt war, so kann man noch einen 50 Jahre alten 100 Mark Schein bei der Bank einlösen. Das ist ein System auf das ich setzen würde und nicht der käsige Kryptowährung Blödsinn.
Aber manche Traumtänzer bilden sich ein man könnte irgendwann den Handwerker, die Miete oder Ähnliches mit einer Kryptowährung bezahlen die man sich selber ohne Mühe "erarbeitet" hat.
Aber ganz ehrlich, wenn Fussballer, Basketballer, Youtuber, Influencer und andere nutzlose Knilche Millionen verdienen dann sollen sich die Leute die sich aktuell mit Kryptowährung beschäftigen eben auch was dazuverdienen.
Es wäre eigentlich auch nicht sonderlich negativ zu betrachten wenn der Kram ökologisch nicht einfach so ein absoluter Schwachsinn wäre.
Die Frage ist, was du für die 100DM von damals heute noch kaufen kannst. Ob du die damals geleistete Arbeit die dur für diese 100DM erbracht hast, noch im Ansatz zurück erhältst. Wie wahrscheinlich ist das für die heutigen Euro und Dollar?
In den letzten 20-30 Jahren der Globalisierung hat übrigens importierte Deflation dazu beigetragen, dass die Geldentwertung in den Coreregionen nicht so stark stattgefunden hat, wie sie ohne eine in die Peripherie ausgelagerte Fertigung vieler Industriegüter stattgefunden hätte. Nur das wird nicht auf ewig so weitergehen können.
Geldentwertung muss nicht gleich in irgend ein MadMax Szenario münden, allerdings muss man feststellen dass die gesellschaftliche Stabilität der letzten 75 Jahre zumindest hier in Europa historisch eher die Ausnahme war. Heißt jetzt nicht, dass da irgendetwas so kommen muß, kategorisch ausschließen würde ich es aber auch nicht wollen. In extremen Fällen wo es keine funktionierende digitale Infrastruktur mehr gibt, fährt man eh mit Edelmetallen besser. Die Wette die man mit Kryptos eingeht, ist eher die dass es zwar eine gewisse, zumindest leichte finanzielle Instabilität geben wird, es dabei aber so friedlich bleiben wird, dass überregionale Kommunikation weiterhin möglich ist.
Was den Wert des Bitcoin angeht: Grundlage ist eine zuverlässige, sichere Technologie einen raren Token bereitzustellen. Eine ausreichend hohe Anzahl an Menschen ist bereit diese Technologie zu nutzen und sieht darin aufgrund der technischen Grundlagen eine Art Zertifizierung für geleistete menschliche Arbeit, also einen Wertspeicher. Mit steigender Nutzerzahl steigt der Wert dieser Technologie, in Form des raren Tokens. Das nennt sich Netzwerkeffekt. Die langfristige Preisentwicklung ähnelt dabei derjenigen einer Adoptionskurve für neue Technologien. Anfangs leichter Anstieg, der exponentiell zunimmt und irgendwann, zukünftig immer stärker in Sättigung gehen wird. Beim Bitcoin kommt hinzu, dass es die Halvings gibt, die Einfluss auf die gefundenen Bitcoin je Zeiteinheit aus der Gesamtmenge der knapp 21Mio Bitcoin nehmen. Das triggert die bekannten Boom & Bust Zyklen. Aber auch ohne diese Halvings würde es wie überall zu Über- und Untertreibungen in der Kursentwicklung kommen, nur wären diese dann stärker extern beeinflußt. Und logischerweise haben auch beim Bitcoin externe Ereignisse massiven Einfluß, wie man am Corona-Dump sehen konnte. Von diesem Deflationsschock hat sich der Bitcoin übrigens im Vergleich zu Aktienindizes schneller erholt.
Was den ökologischen Aspekt angeht: Auch wenn es jetzt noch deiner Ansicht wiederspricht, stell dir mal vor Bitcoin wäre dieser stabile Wertspeicher auf den sich eine Mehrheit der Menschheit geeinigt hat. Du würdest also das wieder heraus bekommen, was du für für deine geleistete Arbeit eingezahlt hast plus der zwischenzeitlich gestiegenen weltweiten Produktivitätssteigerung durch technischen Fortschritt. Preissteigerungen gäbe es nur aufgrund von nicht vorhersehbarer Mangelteuerung, nicht aber aufgrund von Inflation. Logischerweise kann niemand vorhersagen, ob es irgendwo zu Unglücken oder Naturereignissen kommt, die Einfluß auf das verfügbare Angebot nehmen und somit zu Mangelteuerung führen. Das ist aber streng von Inflation zu trennen, weil es komplett andere Gründe hat.
In dieser gedachten Welt, wo deine geleistete Arbeit morgen tendenziell mehr wert ist als heute, würdest du dir genauer überlegen, was du dir anschaffst. Ob das nächste Wegwerfprodukt wirklich sein müsste, ob du wirklich bereit bist für Image und Schein zu bezahlen. Jedenfalls wäre zumindest der wirtschaftliche Anreiz dafür höher als er es heute ist. Logischerweise würden auch Unternehmer genauer überlegen ob sich eine bestimmte Entwicklung oder Invsetition lohnt. Der Preis ein wirtschaftliches Risiko einzugehen, wäre ein viel natürlicherer, als der heute durch inflatorische Währungen mit niedrigen Zinsen subventionierte. Also wird auch der Unternehmer tendenziell langfristiger denken und sich den nachhaltigeren Kundenwünschen anpassen.
Meine These ist, dass der Mensch mit seinem wirtschaftlichen Handeln den geringsten ökologischen Fußabdruck hinterläßt, wenn er einen solchen zuverlässigen Wertspeicher hat und man im Übrigen sein wirtschaftliches Handeln möglichst wenig einschränkt. Man muß sich nur mal ansehen, in welchen Wirtschaftssystemen in der Vergangenheit die größten ökologischen Schäden entstanden sind... In Systemen wo zumindest ansatzweise Marktwirtschaft existierte oder überall da wo es irgendwelche Fünf-Jahres-Pläne gab?
Und du kannst auch heute schon überall in Bitcoin indirekt bezahlen, nämlich indem du ihn zuerst in was auch immer tauschst. Das ist auch was er ist, Tauschmittel und nicht Zahlungsmittel. Die Zahlungsfunktion wird nicht direkt auf der Blockchain abgebildet, sondern über Layer. Ob du dabei den Umweg über dein Bankkonto, Paypal oder Lightning gehst, ist prinzipiell erstmal egal und wenn dann eher eine Frage des Komforts und über die Kontrolle der Transaktionen.