Es wird laufen wie immer: Es passiert nichts und eben dann, wenn das Kind tot unten im Brunnen liegt, wird Microsoft etwas auf die Finger gepätschelt.
Und die Presse? Die frühere Salamitaktik über Jahrzehnte brauchen Firmen heute gar nicht mehr, es rollt ja keine journalistische Negativflutwelle mehr auf sie zu. Richtig harte Kritik am Hardwarezwang von W11 gab es auch nicht, trotz der aktuellen Umweltsituation. Recall medial zerlegen? Bloß nicht!
Wer alt genug ist, erinnert sich vielleicht noch daran, dass zu Pentium III Zeiten eine einfache Seriennummern in der CPU für einen riesigen Aufschrei sorgte. Dann deaktivierte Intel die Seriennummer per Voreinstellung und behauptete, sie lasse sich nicht per Software einschalten - woraufhin die c't bewies, dass das nicht stimmte. Die internationale Kritik war so vehement, dass Intel davon wieder Abstand nahm und der P4 ohne S/N kam. Dabei blieb es bis heute. Auch bei TCPA/Palladium übte die Presse ihre Macht als vierte Gewalt zum Schutze der User voll aus. Vergleicht das mal mit Recall ...
Da wünscht man sich wirklich den Installer von W98 zurück, wo man einfach auswählen konnte, was man installieren wollte ...
Wenn ich die letzten Jahre etwas lernen musste, dann, dass die vierte Gewalt tot ist - leider auch im IT Bereich. Sie hat sich selbst entmündigt, wie(so) auch immer es dazu kam.
Die Ironie ist ja, dass Microsoft selbst dann in einem System hängt, wenn die User jetzt auf Linux wechseln - Pluton lässt grüßen. Aber auch hier keine Welle der Kritik.
Ist halt alles nur "zu unserem Vorteil", man muss einfach ganz fest daran glauben, zumal uns die Vergangenheit ja immer wieder gezeigt hat wie sehr man Großkonzernen vertrauen kann. Die sind immer grundehrlich und handeln nur im besten Sinne ihrer Konsumenten. Sei es nun Nestle oder Microsoft ...
Bin gespannt ob wir in 20 Jahren an unseren Rechnern noch in der Lage sind das Gegenteil zu behaupten.
@passat3233
Wo kein Kläger, da kein Richter.