[Sammelthread] Retro PC Projekte

So hier ist es also, mein finales RETRO PC Projekt. Der Silver'n'White Build. Nun also mit der "Snow White", dem V5 6000 AGP Nachbau.

Die Karte ist nutzbar, raucht nicht ab, sieht super aus. Alle Bugs des Originals sind beseitigt, es ist wirklich ein Wunder. So hätte sie sein sollen, die Voodoo 5 6000. Der Dank gilt an Anthony, der den Traum vom Quad SLI Monster (für mich) wahr gemacht hat. Es ist mMn. was Besonderes mit 4 Grafikchips zu spielen. Die Voodoo 5 6000 war schon immer ein Traum für mich.

Ich wollte ursprünglich nur ein System bauen. Das Voodoo 5 5500 AGP System, welches mir auf 3 RETRO LANs gute Dienste erwiesen hat. Ein cooles System, welches mir schon damals immer vorschwebte. Pentium III-S mit einer V5 5500, tolles Setup. Das System läuft bis heute einwandfrei.

Danach wollte ich unbedingt ein GeForce FX 5800 Ultra System bauen. Aber auch 2019 gingen die Preise für eine FX 5800 Ultra bereits durch die Decke...von daher war die Quadro FX 2000 ein guter Ersatz. Ich habe zwar mittlerweile eine FX 5800 (non Ultra) zu Hause, aber die bleibt mal als Reserve in der antistatischen Hülle.

Das "NV30" System ist aber auch sehr gelungen. Danach folgte der Dream Build 1998, gefolgt vom Slot A 1000 Build. Beige Gehäuse, bunte Kabel, einfach authentisch und mega geil finde ich. Der Slot A Build ist ein Prunkstück, er muss aber in Behandlung. Kiste läuft aktuell nicht mehr richtig. Denke mal das Board zickt hier rum. Aber der Build wird wieder richtig lauffähig gemacht. Mir ist es persönlich schon sehr wichtig, dass die Kisten allesamt lauffähig sind.

Im Anschluss musste ich mal was anderes probieren. Ein P4 Willamette Build in einem Big Tower? Hört sich toll an oder? Das P4 Rambus System ist auch toll geworden. Ein 90cm langes IDE Kabel hat gerade so ausgereicht. Aber es hat geklappt. Hier habe ich schon kämpfen müssen mit der IDE-Verkabelung. Geiles System.

Das Purple XP System ist eigentlich nur entstanden, weil mir mein Freund @Schweigand die Asus V8460 Ultra Deluxe bei EKA gezeigt hat und auch den Deal mehr oder weniger eingefädelt hat. Ich hatte noch Gehäuse und Parts zu Hause, daraus ist das System entstanden. Das mit Abstand schönste System finde ich. Die Kombination aus Purple und Kupfer ist nicht zu schlagen. Das waren jetzt dann bereits 6 Systeme, bei Ebay habe ich für relativ wenig Geld ein InWin S500T Gehäuse gefunden, Das wollte ich unbedingt haben, weil ich die InWin Gehäuse in beige absolut mega finde. Was folgte? Ein Build natürlich. :) Slot 1, Intel PIII 1Ghz, Intel 440BX, 3dfx Voodoo 3 3500TV, AWE64 Gold, Windows 98 SE. Das System ist aktuell meine Windows 98 Maschine und die V3 finde ich auch sehr toll. Ich hatte hier ursprünglich überlegt, auf eine Matrox G400 MAX, oder eine TNT2 Ultra zu setzen (beide Karten habe ich zu Hause). Spricht man von 3dfx verbauen die Leute, V2 SLI, Voodoo 5 5500 und wenn mal V3, dann die 3000er, oder die 3500er Compaq Edition. Selbst im Voodooalert sind die Systeme mit einer V3 3500 TV rar. Ich finde aber die Karte mit der Kabelpeitsche hat es verdient. Schnellste Karte bis zur Geforce 256 1999!

Juli 2021, die "Karte" aus Russland wurde geliefert. Die S.U.X. 6000. PCI Nachbau der legendären V5 6000. Nach anfänglicher Euphorie, kam die Ernüchterung. Es hat nicht sollen sein. Der Out of Range Bug unter Windows 2000/XP, diverse andere Probleme veranlassten mich, die Karte wieder zurück zu schicken. In der Zwischenzeit hatte ich soviel P4 Zeugs gehortet, dass natürlich wieder ein System entstehen musste. Eine GeForce 6800 Ultra hatte ich bereits zu Hause, für das S.U.X. 6000 Projekt habe ich einen Pentium 4 3,4GHz Extreme Edition organisiert und den wollte ich natürlich dann auch einsetzen. Das 2004er System ist ein sehr schnelles System geworden und mein ultimativer XP Rechner. Hier läuft alles absolut bombe und auch neuere Spiele (bis 2006) laufen gut.

So genug hier! Der Silver'n'White Build ist jetzt nicht mein schönster Rechner geworden. Ich bleibe meiner Linie natürlich irgendwie treu. Das hat man in gewisser Weise schon alles mal so gesehen, ich hoffe ich langweile euch nicht schon mittlerweile mit dem Zeugs. Ich finde es ist ein würdiger Abschluss. :)

Hier die finalen Specs:

CPU: AMD Athlon XP-M 2500+ @ 2,2GHz (Barton)
CPU Cooler: Alpha PAL 6035
Motherboard: Soyo KT333 Dragon Ultra Platinum Edition
RAM: 2 x 512Mb PC400 DDR OCZ Platinum Rev.2
VGA: 3dfx Voodoo 5 6000 128Mb AGP “Snow White”
Sound: ESI Maya 44 PCI
Drives: 2 x 40Gb Seagate RAID 0, Plextor PX-W1210A, Pioneer DVD-A03S, 3,5” Floppy
Case: Cooler Master ATC-S 201
PSU: be Quiet! SP 500W

Peripherals: Logitech MX 518, Microsoft Internet Keyboard Pro
CRT: NEC MultiSync FE2111SB


OS: Windows 98 SE

Fotos:

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Kulisse. :)

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Benchmarks des Silver'n'White Systems:

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Specs und Desktop:

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Mein finaler letzter Build brauchte paar neue Kondensatoren. Ich habe das Soyo Board damals teil recapped gekauft...allerdings hat es mir oberhalb vom ATX Power Connector die originalen Caps gebläht...zudem fehlte ein Kondensator..

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Sieht gut aus. :)

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Das erklärt vermutlich auch die nötige Absenkung des CPU Takts auf 2,2Ghz...ich hatte die XP-Mobile CPU immer mit 2,4GHz am Laufen...

Kiste lebt und läuft stabil am SuperBright Diamondtron CRT. :d

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Aktueller Status meiner Projekte, der 2001er läuft nicht mehr an. Entweder wieder der Rambus gestorben...oder es fehlt am Netzteil, oder Board...muss ich mir mal anschauen. Die alte Hardware stirbt halt einfach von selbst...wenn man nicht immer dran ist...

Der Silver'n'White Build war ein halbes Jahr nicht in Betrieb...komplett ohne Strom...gut, dass ich vorher aufgemacht habe und die Kiste dann nicht mehr eingeschaltet habe...

Ich sortiere grade aus, meinen 98er verkaufe ich grade bei Kleinanzeigen...die Kiste steht nur im Regal und wird nie gebraucht. Eventuell hat jemand Spaß dran mit dem Ding zu zocken. Ich tue es jedenfalls nie...in 4 Jahren keine 2 Stunden...

Der Slot A Build wird nicht mehr neu aufgezogen. Das lasse ich sein. Die Rage Fury MAXX ist verkauft, der Athlon 1000 mit dem Alpha ist auch bei Kleinanzeigen...Die FX5800 habe ich verkauft...lag auch nur in der antistatischen Hülle...

Wer noch was braucht, der kann sich gerne bei mir melden. Ich will meine Sammlung verkleinern. Eine GeForce 2 Ultra verkaufe ich noch bei Kleinanzeigen, eine G400 Max und eine Riva TNT2 Ultra hätte ich auch noch zu veräußern.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Der nächste PC auf dem Prüfstand ist mein 2004er Build. Die Kiste wird wirklich sehr sehr häufig benutzt. Eine geile Maschine und mittlerweile sind die 6800 Ultra AGP auch sehr begehrt. Aber der P4 3,4GHz EE mit Gallatin Core ist mein Prunkstück und meine seltenste CPU. Geiles Teil.

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Nächste Baustelle...wie gesagt der 2001er P4 Rambus Build...
 
Ist jetzt nichts besonderes: aber JA, man kann auch beige Slot-In Laufwerke sammeln :d

EDIT:
Jedes einzelne davon wurde komplett geöffnet und zerlegt, mit Pressluft ausgeblasen, die Laseroptik mit Wattestäbchen und Alkohol gereinigt, die Gewindestangen gefettet, die Frontblenden abgenommen und gereinigt, und danach ausgiebig getestet.
/EDIT

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Von unten nach oben:
- Pioneer DVD-103S (01/1999)
- Pioneer DVD-A03S (04/1999)
- Pioneer DVD-105S (10/2000)
- AOpen DVD-1640 Pro-A (11/2001)
- Pioneer DVD-120S (05/2003)
 
Zuletzt bearbeitet:
Uiii tolle Sammlung an Slot-In Laufwerken, ich hatte selbst leider nie eins, evtl wird es mal Zeit dies zu ändern 🤪

Mich würde mal die Foto Setups und Ausrüstung dahinter Interessieren, da mich die fertigen build Fotos oft ansprechen und ich mich immer mehr mit dem Thema beschäftige :)
@Martin K. hat mir gesagt da wäre wohl @Schweigand der Ansprechpartner für.
 
Mich würde mal die Foto Setups und Ausrüstung dahinter Interessieren, da mich die fertigen build Fotos oft ansprechen und ich mich immer mehr mit dem Thema beschäftige :)
@Martin K. hat mir gesagt da wäre wohl @Schweigand der Ansprechpartner für.

Also was wir da am Start haben ist tatsächlich ne ganz simple und günstige Geschichte. Das besteht im Wesentlichen aus folgenden Sachen:

- Hintergrund-System mit verschieden-farbigen Stoffrollen (Preis weiß ich nicht mehr, 100€?)
- Alte gebrauchte Spiegelreflex (in unserem Fall Canon) (Preis weiß ich auch nicht mehr, 200€?)
- Ein günstiges Stativ dazu (20€)
- einen günstigen kabelgebundenen Fernauslöser dazu (dass man beim abknipsen nicht verwackelt) (20€)
- und Beleuchtung, bei uns so je nach Fall 2-4 günstige Leuchtstoffröhren ausm Baumarkt (je 10€)

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Bei @Martin K. s letztem Shooting hab ich mir 2 professionelle LED Strahler aus dem Fotostudiobereich von einem Freund ausgeliehen. Das machts einfacher als mit diesen Stablampen rumzufuchteln, hat aber auch nicht immer jeder griffbereit.

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Das was dann dabei rauskommt, besteht dann aus Spielerei, Probieren und bisschen Übung :)

EDIT:

Noch ein paar Tipps von mir, was ich so mit der Zeit herausgefunden habe:
- Bring so viel Licht es geht in deinen Rechner, 2 so Lampen sind gerade ausreichend. Wenns geht nimm 3, und vorallem wichtig: identische Lichtquellen mit der selben Lichtfarbe und ein weiches Licht eben wie von diesen Leuchtstofflampen (ich glaube es sind LED Röhren verbaut)
- Nimm nicht den Autofokus. Geh mit der Kamera bisschen weiter weg, zoome mit dem Objektiv auf deinen gewünschten Ausschnitt (Thema Schärfentiefe) und stell den Fokus manuell auf die gewünschte Stelle
- Verdunkle den Raum oder mach das nachts. Kein Fremdlicht von aussen durch die Fenster. Du willst nur dein Licht haben, nicht irgendwelches
- Sei mindestens zu zweit. Einer leuchtet, der andere knipst.
- Trinke zwischendurch ausreichend Flüssigkeit. Bei uns war Bier die beste Wahl :d
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich erinnere mich an unzählige Foto Sessions die wir 2 hatten - mit Pizza und Bier und jede Menge Spaß! Geile Zeiten!
 

Absolut. Und sie fehlen mir schon um ehrlich zu sein.

Und bevor einer fragt: nein, ich bin kein Fotograf. Ich hatte vor dem ersten Retro-Build den wir gebaut hatten keinen Schimmer vom Fotografieren. So wie es das Handy-Foto hergab, so war es halt (vorher).

Die Tatsache, dass wir diese Builds auch entsprechend vorstellen wollten, hat mich erst dazu gebracht mich mit diesem Thema zu befassen. Denn wie wir alle wissen, das Auge isst mit. Und gäbe es diese Fotos nicht, wäre hier um diese Projekte wahrscheinlich auch nicht dieser Hype entstanden. Beides hat gegenseitig von sich profitiert, der Build vom Foto und umgekehrt.

Und sie sind beileibe auch nicht perfekt, aber es kann ein Beispiel dafür für andere sein, mit wie wenig Aufwand man da was machen kann. Die Fotos der Builds kennt ihr ja alle :)

Deshalb, danke für deine sehr gute Frage @Amaya an dieser Stelle. Das ist eigentlich noch nie so zur Sprache gekommen :)
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Hier mal der Unterschied von @Martin K. s 2004er Build, iPhone zu Hause vs. Fotoshooting:

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Zuletzt bearbeitet:
Finds erste Sahne :love::
 
Selbst gemacht. Was sagt ihr? Top oder Flop?

Ganz ehrlich? Ich finde, das passt nicht zu deinen Builds in Bezug auf die Qualität. Sowas wie die GF4 und GF FX Aufkleber gehören auf jeden Fall konturgeschnitten und als Basis eine monomere Kunstofffolie ohne Druckerpapier-Scheren-Schnittkanten. Sowas lässt sich auch in Kleinserien relativ günstig produzieren und wäre dann vom Original quasi nicht zu unterscheiden. Bei solchen Hochglanzprojekten wäre das auf jeden Fall mehr in der Linie der Builds und wird denen mehr gerecht.
 

:)
 

:)
Das Abendessen ist gegessen, die Kinder sind im Bett, die Frau wurde betreut, das Feierabendbier ist aufgemacht. Zeit für einen Retro Zock :d
 

Heute habe ich mal an meiner alten Workstation Duke Nukem Forever 2001 getestet. Die Kiste ist eigentlich nur für die Kinder da...als stationärer Arbeitsplatz. Aber warum das Ding nicht bissl Zweckentfremden. :d
Zudem ist ne Matrox C680 verbaut...die basiert zwar auf einer AMD GPU...aber egal. Matrox <3. 6 Mini Display Ports ftw. <3

Specs.jpg

Gespielt wurde auf einem LG 5:4 IPS Display...

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Hier mal eine kleine PCB Waschanleitung, nach der sogenannten -wie @Martin K. und ich sie nennen- Victor Bart Methode :d

Hier der Ausgangszustand. Staubig, hässlich, stinkig:

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Angefangen wird mit einer Dusche im heißen Wasser:

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Dann schön Spüli drauf:

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Und ne Runde mit dem Pinsel:

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Mit klarem Wasser abspülen:

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Und dann gut mit Pressluft trocken blasen:

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Zum Schluss mit einem Fön oder Heißluftfön richtig warm machen, oder wie in unserem Fall ein paar Minuten auf den heißen Ofen legen. Damit die restliche Feuchtigkeit auch unter den Chips verdunstet:

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Und sauber ist das Kärtchen. Sieht gut aus und riecht nach Zitrone :d Im Grunde nichts anderes als beim Friseur: waschen, trocknen, fönen :bigok:

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Ich übernehme keine Haftung für beschädigte Hardware. Jeder ist selbst dafür verantwortlich wie er am besten seine Hardware zerstört. Mir ist noch kein einziges Teil auf diese Weise kaputt gegangen.
 
Mache ich ähnlich so, jedoch lege ich die Teile erstmal in warmes Wasser mit Spüli / Seife ein. Dort hat dann auch der wiederstandsfähigste Dreck Zeit zum Einweichen. Das Pinseln erfolgt dann auch im Seifenwasser.
 
@bschicht86: Also vor längerem Einlegen hätte jetzt sogar ich Respekt. Nicht dass da über die Zeit das Wasser irgendwo reinzieht wo es überhaupt nicht hin soll, nen Kondensator oder sowas. Ist das immer gut gegangen bei dir?
 
Mir ist da in der Anfangszeit nur ein Board gestorben, aber auch nur, weil ich es mit dem Trocknen nicht so genau genommen habe.

Wasser irgendwo reinzieht
Mir fallen grade keine Bauteile ein, die Wasser ziehen könnten, aber nicht wieder abgeben. Kondensatoren müssen ja auch dicht sein, damit das Elektrolyt selbst unter Wärme nicht entweicht.
 
Kondensatoren müssen ja auch dicht sein, damit das Elektrolyt selbst unter Wärme nicht entweicht.

Kurzfristig zumindest. Für Anwendungen in langfristig feuchteren Bereichen (ab 85% RLH / direkter Wasserkontakt) gibt es Serien mit spezieller Abdichtung, da die Standard-Varianten zwar weitestgehend kurzfristig wasserdicht, aber nicht 100% gasdicht sind. Ein minimaler Austausch findet per Design statt, weswegen Caps z.B. auch austrocknen können, selbst wenn sie oder ihre Abdichtung mechanisch nicht defekt sind.

Panasonic hat z.B. in seinen Technical Guidelines auch entsprechende Hinweise platziert und NCC hat sogar mal eine Testserie gemacht um die Degeneration nachzuhalten. Eben weil Standard Caps nicht komplett gasdicht sind und das auch so gewollt ist, sollen diese z.B. auch nicht ohne besondere Vorkehrungen einfach so vergossen werden.

Spezielle Caps für feuchte Anwendungsbereiche, starke Vibrationen und dergleichen sind AEC-Q200 qualifiziert, alle anderen nicht. Besonders wichtig ist das für Polymere, denn die sind chemisch hydrophil.

Will sagen: solange der Kondensator nicht schon eh einen Schaden hat, kann man die kurzfristig dippen, aber ich würde es nicht übertreiben mit Bädern über mehrere Stunden / Tage in Einheit mit größeren Temperaturschwankungen und somit Auswirkung auf den Innendruck.
 
// NACHTRAG //
Nichicon z.B. gibt noch weitere Hinweise für Reinigungsvorgänge auf PCBs mit verbauten Caps:
  • keine halogeniden Reiniger verwenden (z.B. mit Chlor, Fluor usw.) wegen Ionen-Kontamination durch die Dichtung hindurch
  • keine alkalischen Reiniger verwenden wegen Korrosion von außen
  • kein Terpentin oder Waschbenzin benutzen
  • keine Reiniger mit Xylol oder Toluol Bestandteilen
  • keine ölhaltigen Reiniger verwenden wegen Kriechgefahr
  • max. 10 Minuten dem Reiniger aussetzen bei nicht mehr als 60°C
  • anschließend Wasserverdrängung herbeiführen und / oder sofort komplett trocknen mit warmer Luft
 
Hier mal eine kleine PCB Waschanleitung, nach der sogenannten -wie @Martin K. und ich sie nennen- Victor Bart Methode :d

Hier der Ausgangszustand. Staubig, hässlich, stinkig:
Angefangen wird mit einer Dusche im heißen Wasser:

Ich übernehme keine Haftung für beschädigte Hardware. Jeder ist selbst dafür verantwortlich wie er am besten seine Hardware zerstört. Mir ist noch kein einziges Teil auf diese Weise kaputt gegangen.
HHHH gruselig^^
Wirste auf jeden Fall gefeuert in meinem Betrieb^^

Aber..ja ist "machbar"
hab ich schon als kleines Kind ausprobiert :)

Ich machs halt mittlerweile einfach mit sowas wie Breef Powerspray, brauch man nix einwirken lassen - bzw nur sekunden.

Breef-> 10 sekunden, ggfs Pinsel -> Wasserstrahl abduschen -> 5sek - > 60sek Pressluft, bis nirgendswo eine Perle Wasser/irgendwas rauskommt -> Waschbenzin -> Pressluft, ggfs zwischenschritt mit klinischem Desinfektionsmittel - aber das Zeug ist aggressiv, auch nur max 5sec - Pressluft, runter - dann besteht die Karte sogar n Steri-Test im Krankenhaus :)

Kurzfristig zumindest ...aber ich würde es nicht übertreiben mit Bädern über mehrere Stunden / Tage in Einheit mit größeren Temperaturschwankungen und somit Auswirkung auf den Innendruck.

Genau!
Schlüssel ist halt dieses ; "nich übertreiben" / Temperaturschwankungen - generell sind ja alle Bauteile "dicht", sofern sie nicht defekt sind, und Platinen sind ja auch schon länger lackiert.
Was halt passieren kann, warum man es nicht machen sollte, ist das Wasser in die PCB einziehen kann, durch Lötlöcher und die Außenkannten -> Das Wasser kann dann beim trocknen die PCB sprengen, wenn man falsch trocknet.

Und mit Breef braucht man halt echt nur Sekunden - sofort entfernen = brauch man auch nix groß einweichen lassen. So hab ich schon übelste Raucherkarten in Kombination mit Desinfektionsmittel, klinisch steril bekommen. Und wenn man sofort alles entfernt braucht man auch 0 trocknen mit Ofen/Heizung/Heißluftföhn - Raumtemperatur reicht aus, kannst Karte nach Minuten wieder einbauen - Waschbenzin braucht meist nur 1,2 Tage bis es nicht mehr danach riecht :)
 
HHHH gruselig^^
Wirste auf jeden Fall gefeuert in meinem Betrieb^^

Bitte nicht falsch verstehen, ich lasse hier nichts einweichen. Der ganze Vorgang von nass machen, Spüli drauf, pinseln, bis abwaschen, dauert vielleicht 30 Sekunden bei so einer Karte. Lass es 2 Minuten sein bei einem großen Mainboard. Und sofort nach dem Zudrehen des Wasserhahns gehe ich mit der Karte zum Kompressor und fange an zu trocknen bis nirgenswo mehr was zum Vorschein kommt. Und dann eben gleich erwärmen mit dem Fön. Nicht bis sie glüht, sondern dass man sie halt noch bequem anfassen kann.

Wo ich schon sehr aufpasse ist, mit der Pressluft auch gut und lange unter die BGA Chips zu halten, damit zwischen den Bällchen alles raus kommt. Da sehe ich, neben undichten Kondensatoren, mit das größte Problem wenn die Feuchtigkeit da nicht vollständig raus kommt und durch die reine Umgebungsluft ewig braucht bis es getrocknet ist.

Das mit Bref ist ein guter Tipp, reinigt sicherlich noch besser als normales Spülmittel.

Was sagen die Chemiker hier unter uns? Sind da im Bref nicht teils auch aggressive Teilmengen von irgendwas enthalten was schaden könnte? Ist das nicht teils leicht sauer oder alkalisch?


Hier habe ich auf die Schnelle was über die Inhaltsstoffe gefunden:

 
Zum trocknen nehme ich keine Luft oder Föhn, sondern nutze die "natürlichen" Gegebenheiten. Im Winter auf den Holzofen, im Sommer auf einen schwarzen Tisch in die Sonne. Wenn durch die Wärme das Wasser selbstständig zum "verdampfen" gezwungen wird, halte ich das für effektiver als durchpusten.

Allerdings stimmt es schon, beim Verdampfen nimmt das Wasser keinen Restdreck mehr mit.
 
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