[Review] Thermalright HR-05

y33H@

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14.05.2007
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Inhalt


1) Einleitung
2) Thermalright HR-05
3) Montage und Temperaturen
4) Schlusswort




1) Einleitung

Ein schneller und stabiler Prozessor gehört ebenso zur Standardausrüstung eines Gamers wie eine performante und verlässliche Grafikkarte. Overclocking dieser beiden Komponenten ist mittlerweile Gang und Gebe, oft wird hierzu neben dem Takt auch die Spannung mit angehoben. Während CPU und GPU sowie deren Kühlung sich großer Beliebtheit erfreuen, gerät jedoch der dritte im Bunde, der Chipsatz bzw. die Northbridge, oft aus dem Blickfeld. Doch gerade er verdient besondere Aufmerksamkeit, denn der kleine Chip ist maßgeblich an der Stabilität und den OC Ergebnissen eines Systems beteiligt. Während CPUs gerne durch 1kg schwere Heatpipe Monster auf Temperatur gehalten werden, kühlt den Chipsatz häufig nur ein kleiner Alublock. Fatal, denn die Northbridge quittiert höhere Spannung und flottere Taktraten viel eher mit einem Ausfall als etwa eine CPU. Zwar bieten die Mainboard Hersteller mittlerweile häufig gut ausgestattete Platinen mit Heatpipes an, welche sich von der Southbridge über die Northbridge bis hin zu den Spannungswandlern winden und mit Lamellen versehen sind, diese Boards sind aber meist teu(r)er und es gibt immer noch viele ohne solch eine ausgefeilte, effiziente Kühlung. Hier bietet der Zubehörmarkt massig Nachrüstoptionen, als einer der Besten gilt Thermalrights HR-05, dieser muss sich heute beweisen.​



2) Thermalright HR-05

Schlicht und braun ist der kleine Pappkarton, nur der "Thermalright, Inc." Schriftzug lässt das edle Innenleben erahnen. In der Packung befinden sich neben dem HR-05
folgende Einzelteile (bei mir fehlen die letzten drei, da er aus zweiter Hand ist):


Inhalt:
  • 3 Schienen mit 52mm bis 59mm Lochabstand
  • 1 Hakenschiene (zB für Sockel478)
  • 2 Push-Pins mit einer kleinen Metallfeder
  • 1 Tube WLP mit 12g Inhalt (leider keine Chill Faktor)
  • 1 quadratisches Stück Moosgummi
  • Anleitung
  • CaseBadge
  • 4 Kabelbinder

kartonslr.jpg
inhalt36s.jpg


Der HR-05 macht seinen Entwicklern alle Ehre, eine Heatpipe sitzt mittig in der plan polierten Bodenplatte und durchläuft beidseitig die insgesamt 25 Lamellen, diese bestehen wie der restliche Kühler vollständig aus Aluminium - sehr sauber verarbeitet und ganz klar ein optischer Leckerbissen! Thermalright eben. Gerade verblüffend ist die Ähnlichkeit zu den Towerkühlern aus dem CPU Bereich, der Chipsatzkühler könnte der kleine Bruder des HR-01 sein. Auffällig ist eine kleine runde Vertiefung auf der Oberseite des Kühlerbodens, diese dient zur Arretierung der Schiene bei der Montage. Die Möglichkeit, einen Lüfter zu befestigen, gibt es nicht, hier muss man (leider) selbst ran, die vier Kabelbinder erfüllen diese Aufgabe aber mit Bravour.

Spezifikationen:


hr-05nahmfc.jpg



3) Montage und Temperaturen

Laut Hersteller wird der HR-05 mit der mitgelieferten Schiene und den Push-Pins befestigt, die Montage mit letzteren ist aber als wenig empfehlenswert, der Kühler verdreht sich und Anpressdruck wird kaum aufgebaut - das bestätigt die Erkenntnisse mehrerer Reviews. Mit einer solchen Montage gebe ich mich natürlich nicht zufrieden, zwei Schrauben samt Muttern und Metallfedern sollen für den nötigen Anpressdruck sorgen, zwei Ringe aus Pappe isolieren. Leider erweisen sich beide Schienen als unpassend, eine ist zu lang, die andere zu kurz. Eine Zange biegt die längere der zwei in Richtung goldene Mitte. Nun wird noch das Quadrat auf den Kühlerboden geklebt, der Chipsatz wird dadurch geschützt, denn etwaiges kippeln wird vermieden und der Druck gleichmäßig verteilt. Während der kleine Alublock des 965P-DS3 ein billiges Wärmeleitpad zum Hitzetransfer nutzt, kommt nun Arctic Silver 5 zum Einsatz. Zu guter Letzt werden die Schrauben von hinten durch die Löcher im Board geführt und auf der Vorderseite mit den Federn und Muttern über der Schiene angezogen. Deren kleine zentrierte Erhöhung an der Unterseite fügt sich perfekt in die oben angesprochene Vertiefung und gibt der Konstruktion genügend Halt. Kurzer Dreh- und Wackeltest - der HR-05 sitzt nun bombenfest und mit sattem Anpressdruck auf. Nachfolgend nun die Impressionen der Kandidaten:

vergleich0sx.jpg






Kommen wir zum Testsystem, wie von der bisherigen Reviews bekannt, wird natürlich mein eigener Rechenknecht verwendet.
Die Temperatur der North- bzw. der Southbridge kann nur auslesen werden, wenn als Werte der Lüftersteuerung (im BIOS) "IQST" und "Voltage" gewählt werden, außerdem muss der Speicherteiler auf "auto" stehen und der FSB darf nicht übertaktet sein. Normalerweise läuft der Chipsatz mit
1.4v, das sind 0.1v mehr als default ( = 1.3v), damit werden die 266 @ 343MHz FSB realisiert. Da letzteres nicht funktioniert (aufgrund des automatischen 1:1 Teilers läuft der RAM mit 667MHz, somit ist ohne VDimm Erhöhung kein OC unter Windows auf die 343MHz FSB möglich), habe ich nur mit erhöhter Spannung getestet, allerdings mit 0.2v mehr. Hiermit werden definitiv höhere Werte als mit +0.1v bei 343MHz erzielt.
Für beide Kühler wurden identische Setups gewählt, 20min Prime95 "Blend" brachten die NB auf Temperatur, dann ging es direkt per Reboot ab ins BIOS. Vorhergehende Tests mit dem Scythe Ninja im voll passiven Betrieb zeigten, dass dessen Cover-Temperatur (IHS Sensor) beim wechseln von Windows und Prime95 ins BIOS nur um 4°-5° sank, die Kerne sinken unter Windows von load nach idle um 6°-7°, diese Differenz von rund 5° dürfte auch beim Chipsatz zutreffen.
Die Temperaturwerte kamen bei 20.7° (stocked) respektive 22.3° (HR-05) zustande, diese 1.6° Abweichung spielen aber im Gehäuse eine verschwindend geringe Rolle. Hier die Ergebnisse in grafischer Form:

diagramm8mi.jpg


Der HR-05 zersägt das stocked Klötzchen um Längen - während man sich an letzterem problemlos die Fingerkuppen verbrennt, bleiben die Lamellen des Thermalright gerade einmal handwarm, kein Wunder bei satten 27° Unterschied. Real sind die Werte unter Last wohl etwa 5° höher, der stocked kratzt somit an der 90° Grenze, im Hochsommer hat es zum Teil an die 30° in meinem Zimmer, da würde die Northbridge den von Intel spezifizierten maximalen 110° recht nahe kommen - auf Dauer sicherlich keine wünschenswerte Situation! Der HR-05 kann über solche Werte nur lächeln, die Leistung überzeugt.​


4) Schlusswort

Ich könnte mich im wahrsten Sinne des Wortes auf ein einziges Schlusswort beschränken: "Fantastisch!"
Zwar ist die von Thermalright vorgesehene Montage nicht ideal, der versierte Bastler erhält schließlich jedoch eine Kühlleistung, die über jeden, aber auch wirklich über jeden Zweifel erhaben ist - man könnte sogar noch aktiv kühlen. Alle die kein Board mit Heatpipe haben oder einen Nforce6 mit nervigem Lüfter, greifen zu.

cYa​

Kritik, Feedback oder Fragen werde ich mich natürlich wie gehabt stellen^^
Im Anhang gibts alle Bilder mit vollen 1600*1200.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Die Unterschiede sind schon sehr stark.

War aber eigentlich zu erwarten. Reicht ja schon, wenn man die Größe des Kühlkörpers vergleicht.

PS:Gut gemacht, das Review :bigok:
 
Gut gemacht wie schon zuletzt. Aber trotzdem hab ich ein paar Punkte zu kritisieren.
1. Die Tempmessung sind ein wenig Pi mal Daum', aber der Unterschied zum Stockkühler ist eindeutig.
2. Es gibt ausreichen Reviews vom HR05, der HR05IFX wäre hier deutlich interessanter gewesen.
3. Unter Punkt 2 fehlt in der Klammer ein "mir" oder "meinem" ( bei ... fehlen die letzten ...)

Die Fotos sind aber dafür sehr schön.
 
Der HR-05 kam gebraucht für 13€, warum 20€ für den IFX ausgeben ;)
Besser sind die Temps kaum auszulesen, per Revoltec Thermoeye an der NB vernüftige Werte zu messen, war mir nicht möglich. Außerdem kommt bei beiden die gleiche Mehtode zum Einsatz und die Temps und deren Enstehung sind ausfürhlich beschrieben. Hast du eine bessere Idee?
Das fehlende Wort ist editiert, danke.

cYa
 
Naja die Annahme, das die NB analog zum Chipsatz Temperatur verliert halte ich für spekulativ. Die NB hat zB kein Heatspreader, da sollte die Temp schneller fallen. Am besten sind DFI-Boards für solche Tests, die geben 'ne eindeutige Chipsatztemp aus. Aber probier das Thermoeye vll noch mal, den Fühler einfach mittig in die WLP klatschen, das beeinträchtigt die Kühlleistung nicht soooo stark.
 
Klar ists spekulativ, aber ich habe nun mal kein DFI :(
Imo ists so ok, das mit dem Thermoeye habe ich bewusst nicht so gemacht wie du vorschlägst, eben wegen der Kühlleistung.
Nu ja, wie auch immer, der HR-05 haut den stocked in die Tonne^^

cYa
 
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