Ryzen-OC: Falsche Telemetriedaten sollen zu höherer Leistung führen

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Zusammen mit der neusten Version des Tools HWiNFO führen die dortigen Entwickler eine neue Metrik namens "Power Reporting Deviation" ein. Diese sorgt auch gleich für einige Aufmerksamkeit, denn sie soll darstellen, wie die Mainboardhersteller ein Overclocking der Ryzen-Prozessoren vornehmen, ohne das dies dem Nutzer bewusst ist. Vielmehr noch: Im eigentliche Sinne werden die Prozessoren außerhalb der von AMD festgelegten Spezifikationen betrieben, was zum Beispiel zu früheren Ausfällen führen kann.
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Die Entwickler von HWiNFO haben dies mit einem MSI X570 Godlike dargestellt. Das Beta-BIOS 1.93 liefert einen Referenzwert, der einen Referenzstrom von 280 A darstellt. Andere Mainboards liefern beim gleichen Prozessor bis zu 300 A. Der Referenzwert von MSI suggeriert also einen Wert von 280 A, es werden jedoch tatsächlich 300 A geliefert. MSI ermöglicht es dem Prozessor also, einen etwa 7 % höheren Strom abzurufen, was ihm zugleich ermöglicht, höher zu takten und/oder diesen Takt länger zu halten.

300 A ist schon mal eine Hausnummer.
Als Elektriker verwundert mich das zwar nicht aber im Niederspannungsbereich 300 A zu liefern ist nicht Ohne.
Ich stell mit gerade in 1000W Netzteil vor das nur 1 Volt liefert (P=U*I).
Wie da die Anschlüsse aussehen könnten ?
Vor allem wie breit und wie dick die Leiterbahn auf der PCB sein muss um das liefern zu können.
Ich hatte mal vor langer Zeit ein NT gehabt von HP aus einem Großrechner .
Separates Modul mit 5 Volt und 100 A .
Damit hab ich Elektrolyse von Edelmetallen in Lösungen gemacht über Edelstahl Platten :-)
Im Betrieb ist es schön Warm geworden und bei der Elektrolyse kamen auch schon mal 60-80 A locker zusammen.
Altes Amperemeter aus einem Schaltschrank (UV) zeigte mir immer aktuell die Ströme an.
Hab mir damals noch schöne 25 qmm² Strippen mit Speziellen Kabelschuhen als Anschlüsse dafür besorgt.
Mittlerweile mache ich das auch kaum noch weil zu wenig da ist und sich das dann auch nicht lohnt.
 
Ist die Tabelle evtl. falsch? Wenn Takt und Spannung nach oben gehen, wie kann dann die Leistungsaufnahme fallen?
 
Wie verändert sich denn die Rechenleistung? In der Quelle hat man leider versäumt den CB Score für die gezeigten Fälle mit anzugeben... Eventuell kommt es zu Clock-streching und deshalb sackt die Leistungsaufnahme trotz höherem Takt ab?
 
Ist die Tabelle evtl. falsch? Wenn Takt und Spannung nach oben gehen, wie kann dann die Leistungsaufnahme fallen?

Es könnte sein, dass es sich um die gemeldete Leistungsaufnahme handelt, die natürlich auf einem falschen Referenzwert basiert und somit ebenso falsch ist. Daher stellt sich die Leistungsaufnahme niedriger da, als sie eigentlich ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für diese ordentliche News, bin zu dem Thema als erstes in einem f-Newsfeed über Toms Hardware gestolpert und fand den journalistischen Stil unter aller Sau (Panikmache)
 
Es könnte sein, dass es sich um die gemeldete Leistungsaufnahme handelt, die natürlich auf einem falschen Referenzwert basiert und somit ebenso falsch ist. Daher stellt sich die Leistungsaufnahme niedriger da, als sie eigentlich ist.

Das könnte nicht nur so sein, das ist auch so.

Die Werte beziehen sich auf das, was der CPU als aktuelle Leistungsaufnahme "präsentiert" wird. Das entnehme ich zumindest diesem Passus im Beitrag von the_Stilt:

the_Stilt @ HWiNFO64 schrieb:
With 225A setting (75% of the actual), the average HWiNFO "Power Reporting Deviation" during Cinebench R20 NT is 75.3%.
With this setting, the average CPU core frequency is 4103.5MHz, power consumption seen by the CPU 125.241W (of 142W limit) and peak CPU temperature of 80°C.

HWiNFO64 zeigt demnach die Werte an, die die CPU meint, geliefert zu bekommen (welche aber manipuliert sind). Und weil sie der Meinung ist, noch Luft bis zum Limit zu haben, "fordert" sie quasi mehr an. So zumindest mein Verständnis bisher.
 
Wie verändert sich denn die Rechenleistung? In der Quelle hat man leider versäumt den CB Score für die gezeigten Fälle mit anzugeben... Eventuell kommt es zu Clock-streching und deshalb sackt die Leistungsaufnahme trotz höherem Takt ab?
Gar nicht, daher wurde auf die Scores verzichtet.
Ich nehmen mal an daher:

Schutzmechanismen wie der Silicon Fitness (FIT) greifen hier bereits.
 
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Was hat den das alles jetzt zu bedeuten, kommt Ärger auf AMD oder die AIBs zu?

Was passiert, wenn die Telemetrie Daten korrigiert werden, bricht dann die Leistung der CPUs ein?
 
Was hat den das alles jetzt zu bedeuten, kommt Ärger auf AMD oder die AIBs zu?

Was passiert, wenn die Telemetrie Daten korrigiert werden, bricht dann die Leistung der CPUs ein?
Nein, es geht ja nur darum, dass der technisch versierte User, es nun mit HW-info64 Auslesen kann.

Allerdings sollte man die Werte nur mit 100% Last Vergleichen, laut Autor.

Die SoC interne A.I. arbeitet also wie sie soll....
 
Was hat den das alles jetzt zu bedeuten, kommt Ärger auf AMD oder die AIBs zu?

Keine Ahnung, was passieren wird.

Den bisherigen Ausführungen von the_Stilt kann man entnehmen, dass AMD sich der Tricksereien wohl bewusst ist, das aber angeblich nicht will - die Mainboardhersteller trotz Bitten von der Praxis aber nicht abweichen. Ob da jemand Ärger und/oder "Liebesentzug" bekommt muss sich noch zeigen.

Es wird natürlich ein paar Leute geben, die das Thema für ein gefundenes Fressen halten. Denn:

Was passiert, wenn die Telemetrie Daten korrigiert werden, bricht dann die Leistung der CPUs ein?

Würden sich die Mainboards alle an die Vorgaben halten, so ist davon auszugehen, dass die Prozessoren halt einen Tick langsamer werden. Aktuell wird ihnen seitens des BIOS vorgekaukelt, dass sie noch Energiebudget frei haben, um höher boosten zu können. Werden die CPUs nicht mehr "verschaukelt", dann werden sie in der Praxis etwas weniger hoch boosten und deshalb langsamer werden. Das wird nicht viel sein (je nach Schwere des Vergehens des MB-Herstellers vielleicht ein paar Prozent?!), es werden aber genügend Leute mit dem Finger drauf zeigen und der Meinung sein, dass sich AMD in diversen Reviews zu gut dargestellt hat.

Dabei war es scheinbar nicht AMD sondern die Mainboardhersteller... Auf der anderen Seite sind es genau diese Hersteller, die sich auch bei Intel mit den kreativen Möglichkeiten beschäftigen, der eingesetzten CPU zu mehr Bums zu verhelfen...
 
Werden die CPUs nicht mehr "verschaukelt", dann werden sie in der Praxis etwas weniger hoch boosten und deshalb langsamer werden.
Ich frage mich gerade ob das hier aufgedeckte Verhalten die "Optimierung" der Hersteller ist damit die Cpus die paar Mhz höher boosten um den angegebenen Boosttakt zu erreichen :d
 
Ich frage mich gerade ob das hier aufgedeckte Verhalten die "Optimierung" der Hersteller ist damit die Cpus die paar Mhz höher boosten um den angegebenen Boosttakt zu erreichen :d

Das wäre natürlich Slapstick par excellence. :fresse:

Dann wäre imho tatsächlich AMD schuld, weil sie ja extra AGESA-Versionen rausgebracht haben, die das Boost-Problem lösen sollten. Wenn das dann kein Bug, sondern ein Feature sein sollte, dann wäre das meiner Meinung nach urkomisch... :ROFLMAO:

Ich glaube aber nicht so recht daran, dass beide Themen zusammenhängen. Aber wer weiß...
 
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AMD könnte aus diesen "Abweichungen", eine technische Vorgabe machen...dann sieht es nicht mehr nach Trickserei aus:haha:
 
Bin auf das Statement von AMD gespannt.
 
Eigentlich unterscheidet sich das nicht allzu wesentlich von den Tricksereien die Boardhersteller bei Intel CPUs mit den Powerlimits im Boost treiben damit ein Board "schneller" wirkt als andere.
Finde ich persönlich gut zu wissen, ich bewerte es aber nicht als nennenswert kritisch.

Was ich umso interessanter finde ist was HWInfo inzwischen alles an Werten auslesen kann, der Entwickler legt sich offensichtlich richtig ins Zeug. Hat mich ja schon sehr gefreut als die Software plötzlich dazu in der Lage war mein Aquaero auszulesen. Gute Arbeit.
 
Ich stell mit gerade in 1000W Netzteil vor das nur 1 Volt liefert (P=U*I).
Wie da die Anschlüsse aussehen könnten ?
Vor allem wie breit und wie dick die Leiterbahn auf der PCB sein muss um das liefern zu können.
Ich hatte mal vor langer Zeit ein NT gehabt von HP aus einem Großrechner .
Separates Modul mit 5 Volt und 100 A .
Bei meinem alten Job war ich an einem Verstärker mit 2,4kW für Autos. Also 12V Betriebsspannung... Die Anschlusskabel kannst du dir dann vorstellen... Das ist schon krass, was da über's PCB gejagt wird.
 
Ich frage mich gerade ob das hier aufgedeckte Verhalten die "Optimierung" der Hersteller ist damit die Cpus die paar Mhz höher boosten um den angegebenen Boosttakt zu erreichen :d
So etwas in der Art habe ich mir auch schon gedacht. In Vorbereitung auf die neuen XT, damit nicht wieder an den Boosttaktraten rumgemäkelt werden kann :whistle:.
Meiner verhält sich neuerdings jedenfalls ein wenig auffällig. Mehr Takt, aber selbe Leistung.
 

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es werden aber genügend Leute mit dem Finger drauf zeigen und der Meinung sein, dass sich AMD in diversen Reviews zu gut dargestellt hat.
Allerdings zeigen viele Reviews durchaus auch den Verbrauch des Systems an und da steht AMD ja jetzt nicht besonders schlecht da.

Schräge Sache insgesamt.
Meiner Meinung nach hätten sie einfachheitshalber schlicht den Maximalverbrauch als Einstellung verfügbar machen sollen. Das wäre dann ein interessantes OC feature und die MB hersteller könnten dann einfach mit "Werks OC" werben so wie es GPU-Hersteller tun (unter Übernahme der Garantie dass es nicht zu Schäden kommt natürlich).
 
Steve von Gamer Nexus hat dazu ein Video veröffentlicht. Nein, AMD ist nicht Schuld! Wie dies implementiert wird und welche Werte genau kalkuliert werden, liegt an den Boardherstellern. Wenn die kein Murks bauen oder tricksen, läuft auch alles wie es soll.
 
Ich frage mich, warum die Boardhersteller nicht einfach mal Bretter liefern die zu 100% den Spezifikationen entsprechen.
Man darf ja gerne die ganzen Optimierungen als "opt. in" anbieten für Nutzer die es wünschen. Aber frisch aus der Verpackung sollte die Hardware (gilt nicht nur für AMD) einfach genau nach Spezifikation laufen.

Früher haben die Hersteller dir mit Garantieverlust gedroht wenn du die Hardware außerhalb der Spezifikationen betreiben wolltest und heute bekommst du das direkt untergeschoben. Wer übertakten möchte kümmert sich selber darum und setzt sich damit auseinander.

Ich bin gespannt auf erste Listen von betroffenen Boards.
 
Wenn die Daten von HWInfo stimmen, "schummelt" mein Board um ungefähr 9%. :)
Damit kann ich leben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein ASUS B450 Strix-F schummelt um 20,6% ohne aktives PBO. Wahnsinn.
Ich habe nur PBO2 aktiviert, so dass der 3600X auf 4425 boostet statt 4400.
Da ich selten konvertiere denke ich kann ich die TDP auch auf 45W reduzieren statt auf Stock zu lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Allerdings zeigen viele Reviews durchaus auch den Verbrauch des Systems an und da steht AMD ja jetzt nicht besonders schlecht da.
Naja, das Ding ist, wenn eben HWInfo Werte als realer CPU Verbrauch verkauft werden, stimmt halt was nicht... Solche "Diskussionen" gabs bei Ryzen Produkten effektiv seit Anfang an. HWInfo meint bspw. bei meinem 2700U, das Teil würde 9-12W oder sowas unter Last verbrauchen. Es schwankt je nach Zustand, Test und Belastung. Eigentlich eignet sich der Spaß absolut nicht um es in Software zu messen.
Die Frage ist eher, wie viele Reviews haben zum Release wirklich am EPS Stecker abgegriffen und "reale" Werte erhoben? Einfach HWInfo zu nutzen ist ja mittlerweile durchaus häufiger schon gängige Praxis...


Ich versteh aber auch irgendwo das Problem gar nicht so richtig muss ich sagen... Das ist doch nur ein unnützer Software Wert?
Wenn man prüfen möchte, was dran ist -> CPU aufs Board, und mit der Strommesszange am EPS Stecker geschaut was da durch geht... Interessant dürfte hier bspw. werden, was passiert bei nem 3900 non X -> 65W bei vollen 12C, also formal 88W Limit anstatt 142W. Oder auch bei 45W "Boardlimit". Es gab da ja vor nicht all zu langer Zeit mal Reviews zu diesem Eco Mode Dingens... Kein Plan ob man da solche Werte verwurstet hat oder real geschaut hat was anliegt?

Solche völlig unnötigen Tricksereien gehören, AMD wie Intel mMn klar abgestraft. Da darf gern der Hersteller des Prozessors mal nen Spruch machen... Aber genau so wie es Intel mehr oder weniger duldet, dass die Retails Boards teils drastisch über die Limits fahren, wird das wohl AMD weniger stören. Interessant ist der Punkt, den GN da ansprach, von wegen, mit den Review bzw. frühen Bios Samples war das so - und dann irgendwann wurde das weggepatcht/geändert. Niemand ändert im Nachgang die Reviews. Absolut unnötig negative publicity aus meiner Sicht, sowas zu tätigen...
 
Wenn die Leistung durch neuere BIOS Versionen wieder etwas geschmälert wird, weil die Werte angepasst wurden, dann komme ich mir als Boardkäufer ja noch mehr verarscht vor. Da wurde also seitens der MB Hersteller also eine höhere Performance suggeriert, damit die Geräte in Tests besonders gut dastehen und am Ende wird diese höhere Leistung durch stille Anpassungen wieder zurückgenommen und das Board "schlechter" gemacht, als es in anfänglichen Tests erschien.

Einfach nur zum Kotzen dieses Gemache der MB Hersteller. Und dafür verlangen sie auch noch bei jeder neuen MB Generation mehr für die Dinger.
 
Naja so tragisch ist das jetzt auch nicht, die Möglichkeit des manuellen Taktens bleibt ja, egal welches Bios eingesetzt wird.
Was ich nur nicht verstehe ist, wenn die Hardware zu keinem Zeitpunkt gefährdetet war, wieso nimmt man dann jetzt wieder Leistung zurück?
 
@Silberfan wenn ich dir jetzt sage, dass ich damals in meinem Auto bei rund 12V (effektiv abgesunken auf 11,4V) auf meiner Stromzange die bis 1000A messen konnte nur noch ---- stehen hatte weil ich deutlich über 1000A verbraucht habe...und ich habe das auch Leiten können :d (DB-Drag-Racing, Endstufe war mit 1,4KA Angegeben bei 12V, also dank geregeltem Netzteil noch mehr gezogen)
 
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