Samsung 840 Evo oder Crucial MX100

Welche Eigenschaft wird mir denn zugesichert, wenn sich zum Workload nichts in den Datenblättern finden lässt (z.B. Crucial M500)?
Dann kannst Du irgendeinen Workload nehmen.

Selbst wenn es das Worst-Case Szenario wäre, sollte dies doch dann auch zumindest in den Datenblättern erwähnt werden.
Wieso denn? Einen schlimmeren als Worst-Case kannst Du ja wohl kaum finden, also braucht man dazu nichts anzugeben. Der Kunden kann ja gar nicht mehr Verschleiß erzeugen, als das angenommene Szenario.

Ansonsten frage bitte beim Support der Hersteller nach oder meckere bei dem, wenn es nicht im Datenblatt steht, wie so vieles andere meist nicht im Datenblatt steht, etwa die spezifizierten P/E Zyklen. Die kann man auch oft nur aus der Entwicklung der S.M.A.R.T. Werte abschätzen.
Also alles noch etwas schwammig im Client-Bereich...
Ja, da dienen sie auch nur zur Eingrenzung der Garantieansprüche, das steht ja auch in dem Artikel und daher werden die Werte meist so gewählt, dass die normalen Heimanwender möglichst nicht betroffen sein sollten. Man sollte die üblichen 72/80/150TBW eben nicht als einen praktisch relevanten Maximalwert bei Heimanwendernutzung verstehen, denn dafür sind sie absichtlich zu gering angesetzt worden. Andererseits werden gerade die normalen Heimanwender selbst die niedrigen Wert praktisch kaum erreichen, schon gar nicht innerhalb der Garantiezeit.
 
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Dann kannst Du irgendeinen Workload nehmen.

Wir sind doch hier nicht bei wünsch dir was... :xmas:

Wieso denn? Einen schlimmeren als Worst-Case kannst Du ja wohl kaum finden, also braucht man dazu nichts anzugeben. Der Kunden kann ja gar nicht mehr Verschleiß erzeugen, als das angenommene Szenario.

Nochmal, dazu müssten die TBW-Angaben aber auch den Worst-Case angeben. Woher weiß ich (du) das sie dies auch tun? Das alles bleibt Spekulation, solange der Hersteller dies nicht irgendwo transparent dokumentiert.

Ja, da dienen sie auch nur zur Eingrenzung der Garantieansprüche, das steht ja auch in dem Artikel und daher werden die Werte meist so gewählt, dass die normalen Heimanwender möglichst nicht betroffen sein sollten. Man sollte die üblichen 72/80/150TBW eben nicht als einen praktisch relevanten Maximalwert bei Heimanwendernutzung verstehen, denn dafür sind sie absichtlich zu gering angesetzt worden. Andererseits werden gerade die normalen Heimanwender selbst die niedrigen Wert praktisch kaum erreichen, schon gar nicht innerhalb der Garantiezeit.

Du wirbelst hier einiges durcheinander wie es mir scheint, wir reden hier immer noch über den Client-Bereich. Bei sämtlichen Herstellern, bei denen ich mir die Policy zur Garantie durchgelesen habe, stand nirgendwo drin, dass diese an irgendeiner TBW gebunden wäre. Wie kommst du also darauf, das Client-SSDs, welche die angebene TBW nicht erreichen sollten von einer Garantie gedeckt werden? Wenn in einen solchen Fall getauscht wird, dann wohl nur auf Kulanz...
 
Wenn Du es für Spekulation hältst, was würdest Du dann spekulieren?

Und natürlich reden wie vom Client Bereich, also z.B. von der Crucial m500 die über alle Kapazitäten mit 72TBW angegeben ist, während die Micron M500DC, die laut Anand auf den gleichen NANDs (auch der gleichen Qualität, also zumindest keine eMLCs) und dem gleichen Controller basiert vor allem mehr OP besitzt, mit 0.5PB/1.0PB/1.9PB/1.9PB für die 120GB/240GB/480GB/800GB Modelle angegeben ist.

Natürlich wird eine Client SSD die ihre TBW noch nicht erreicht hat innerhalb der Garantiezeit von der Garantie abgedeckt, was hat das mit Kulanz zu tun? Kulanz wäre doch nur nötig, wenn sie entweder die TBW überschritten hat, wobei das z.B. vom Samsung für die 850 Pro versprochen wird, wenn man dort keine Hinweise auf Enterprisenutzung findet oder die Garantie abgelaufen ist. Das ist wie bei der Garantie oder dem Inspektionsintervall beim Auto, da steht doch auch immer: Was zuerst eintritt! Die Garantie läuft x Jahre nach dem Kauf ab oder bei Erreichen der TBW, was zuerst eintritt! Das war bei solchen Dingen noch nie anders, wenn sie an zwei Bedingungen geknüpft sind.
 
Wenn Du es für Spekulation hältst, was würdest Du dann spekulieren?

Ich versuche ja eben nicht zu spekulieren, sondern meine Argumentation so weit es geht auf Fakten und Wissen aufzubauen. Soweit mir bekannt, ist die TBW nur eine Angabe für die voraussichtliche Lebensdauer des NANDs, nicht der SSD! Bei Client-SSDs sollte das TBW-Rating auch auf einer typischen Client-Umgebung basieren und nicht immer auf dem Worst-Case wie bei Enterprise-SSDs. Wie diese typische Client-Umgebung aber genau definiert wird ist z.Z. aber dem Hersteller überlassen. Die JEDEC hat dazu wie geschrieben noch keine Vorgaben gemacht. Wenn du dich mal ein wenig umschaust, dann findest du z.B. Angaben im Bereich 30-40% 4K Random zur Bestimmung der TBW. Schau am besten mal bei Intel, bei denen ist meistens alles sehr schön dokumentiert.

Warum überhaupt bei Client-SSDs eine TBW-Angabe eingeführt wurde, beruht auf dem Hintergrund, dass z.B. viele kleinere Firmen aufgrund der niedrigeren Kosten, Client-SSDs dazu "missbraucht" haben sie in einer intensiveren Umgebung zu betreiben, wofür sie eigl. nicht gedacht sind. Dies führte dann einerseits dazu, dass SSD-Produzenten defekte (verschlissene) SSD frühzeitig austauschen mussten und andererseits entging ihnen das Geld im Enterprise-Segment. Da es sich hier um Firmenkunden handelte, wollte man natürlich das Potenzial dieses Marktes nicht verschenken. Hätte Hersteller X in einen solchen Fall nicht getauscht, dann wären diese Firmenkunden evtl. zu anderen Herstellern abgewandert.

So, nun musste also etwas her, was die Firmenkunden dazu bewegt auch Enterprise-SSDs zu kaufen und ihnen signalisiert, das eine Client-SSD für ihre Einsatzzwecke nicht geeignet ist. Und hier setzt dann die TBW an, an der man sich nun orientieren kann. Die typischen 72-80TBW über 3 Jahre, die man so bei Client-SSDs findet, sind natürlich für intensive Nutzung nicht geeignet. Eben auch, weil zur Bestimmung der TBW nicht immer die JEDEC Enterprise-Kriterien herangezogen werden.

Und natürlich reden wie vom Client Bereich, also z.B. von der Crucial m500 die über alle Kapazitäten mit 72TBW angegeben ist, während die Micron M500DC, die laut Anand auf den gleichen NANDs (auch der gleichen Qualität, also zumindest keine eMLCs) und dem gleichen Controller basiert vor allem mehr OP besitzt, mit 0.5PB/1.0PB/1.9PB/1.9PB für die 120GB/240GB/480GB/800GB Modelle angegeben ist.

Es tut nichts zur Sache welcher NAND verbaut ist. Hier handelt es sich um komplett unterschiedliche Einsatzbereiche. Dem nicht-Nerd wird dieser Umstand auch kaum bekannt sein.

Natürlich wird eine Client SSD die ihre TBW noch nicht erreicht hat innerhalb der Garantiezeit von der Garantie abgedeckt, was hat das mit Kulanz zu tun?

Woher hast du diese Information? Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, aber so hab ich das noch nirgendwo lesen können.

Wenn innerhalb der Garantiezeit und TBW noch nicht erreicht, deine Client-SSD aufgrund von NAND-Verschleiß versagt, dann ist es Kulanz wenn ersetzt wird.

Die Garantie läuft x Jahre nach dem Kauf ab oder bei Erreichen der TBW, was zuerst eintritt!

Richtig! Die Frage hier ist aber, wie du es interpretierst. Wenn du deinen NAND innerhalb der Garantiezeit, aufgrund (wenn auch praxisferner) Nutzung, vor dem erreichen der TBW verschleißt, dann ist es normale Abnutzung. In der Regel fällt Verschleiß nicht unter die Garantie (dies wird in den Garantiebestimmungen auch explizit erwähnt). Somit bleibt es bei Kulanz...

Das ein solcher Fall in der Praxis natürlich kaum anzutreffen ist, dürfte hier wohl außer Frage stehen. Eine Client-SSD, welche auch dementsprechend genutzt wird, sollte nie an den typischen 72-80TBW scheitern. Dieser Aspekt ist aber wie geschrieben auch sekundär, da wie oben erklärt es hier mehr um die Spaltung zwischen Client und Enterprise geht.
 
Ich versuche ja eben nicht zu spekulieren, sondern meine Argumentation so weit es geht auf Fakten und Wissen aufzubauen. Soweit mir bekannt, ist die TBW nur eine Angabe für die voraussichtliche Lebensdauer des NANDs, nicht der SSD!
Woher weißt Du das? Das ist doch pure Spekulation oder schreibt das ein Hersteller irgendwo so?

Vergleiche es nicht mit der Lebenserwartung nach dem Motto, wenn heute ein Junge geboren wird hat eine Lebenserwartung von 80 Jahren, sondern siehe eher mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum. Das Lebensmittel darf nicht vorher verdorben sein, aber es kann auch noch lange danach problemlos genießbar sein.
Ich lasse mich gerne eines besseren belehren
Einerseits ja, weil Du das was ich Dir geschrieben habe und was Anand schreibt dann hier als Dein Wissen ausbreitest, andererseits aber auch nicht, weil Du offenbar nicht begreifst, dass die TBW als Angabe die für die Garantie relevant ist, natürlich nicht so hoch sein darf, dass sie nicht unter allen Umständen auch erreichbar sein müsste.


Wenn innerhalb der Garantiezeit und TBW noch nicht erreicht, deine Client-SSD aufgrund von NAND-Verschleiß versagt, dann ist es Kulanz wenn ersetzt wird.
Es gibt i.d.R. drei Bedingungen, aber die muss man aus den jeweiligen Garantiebedingungen ermitteln, die Du sicher im Internet finden wirst:
1.) Garantiedauer
2.) TBW
3.) Anzahl der P/E Zyklen

Je nach den konkreten Garantiebedingungen endet die Garantie, wenn einer der Wert das Limit erreicht. Daher ist es eben keine Kulanz, wenn keiner von denen überschritten wurde und eine Garantieleistung gewährt wird. Was man daran schwer verstehen ist, kann ich nun wirklich nicht nachvollziehen.

Die Frage hier ist aber, wie du es interpretierst. Wenn du deinen NAND innerhalb der Garantiezeit, aufgrund (wenn auch praxisferner) Nutzung, vor dem erreichen der TBW verschleißt, dann ist es normale Abnutzung.
Genau damit das nicht passiert, würde ich als Hersteller die TBW angeben, dass dies nicht passieren kann, also aufgrund der Write Amplification im Worst Case, dann passiert es wirklich nur, wenn die NANDs die erwartet Qualität nicht annähernd hatten. Wenn es jetzt einige Hersteller anders handhaben und wie Kingston bei der V310 die TBW aufgrund eines Client Workloads angeben, dann ist das deren Sache, ebenso wie sie die Garantiefälle handhaben, die entstehen wenn sie doch innerhalb der Garantiezeit mit Enterprise Workloads belastet und verschlissen wurden.

Es ist alles gesagt, für mich ist das Thema durch, Du musst jetzt wissen was Du wem glaubst.
 
Woher weißt Du das? Das ist doch pure Spekulation oder schreibt das ein Hersteller irgendwo so?

Mir ging es ja ursprünglich nur um deine Behauptung, das alle TBW-Angaben nach dem Workload 4K Random und Steady-State bestimmt werden. Da bist du mir immer noch eine Quelle schuldig.

Meine Quelle habe ich bereits genannt. Auf der JEDEC Homepage kannst du alles nachlesen.

Einerseits ja, weil Du das was ich Dir geschrieben habe und was Anand schreibt dann hier als Dein Wissen ausbreitest, andererseits aber auch nicht, weil Du offenbar nicht begreifst, dass die TBW als Angabe die für die Garantie relevant ist, natürlich nicht so hoch sein darf, dass sie nicht unter allen Umständen auch erreichbar sein müsste.

Um ehrlich zu sein hatte ich wirklich die Befürchtung du hättest es nicht gelesen was Anand schreibt. Aber so wirklich scheinst du es auch nicht getan zu haben.

Ultimately none of the manufacturers are willing to disclose the exact details of how they calculate their endurance ratings but at the high-level this is how it's done according to JEDEC's standards. Furthermore, I wouldn't rule out the possibility that some OEMs artificially lower the ratings for their consumer drives just to make sure they are not used by enterprises. In the end, there isn't really a way for us to find out whether the TBW is accurate or not since the efficiency factors are not easily measurable by third parties like us.

Quelle: AnandTech | Micron M500DC (480GB & 800GB) Review

Dort steht es schwarz auf weiß. Was willst du also mehr?

Es gibt i.d.R. drei Bedingungen, aber die muss man aus den jeweiligen Garantiebedingungen ermitteln, die Du sicher im Internet finden wirst:
1.) Garantiedauer
2.) TBW
3.) Anzahl der P/E Zyklen

Je nach den konkreten Garantiebedingungen endet die Garantie, wenn einer der Wert das Limit erreicht. Daher ist es eben keine Kulanz, wenn keiner von denen überschritten wurde und eine Garantieleistung gewährt wird. Was man daran schwer verstehen ist, kann ich nun wirklich nicht nachvollziehen.

Du gehst hier immer noch von der Annahme aus, das die TBW immer das Worst-Case bedeutet. Im Client-Bereich ist das aber nicht immer so eindeutig. Ich verstehe nicht was daran so schwer zu verstehen ist...

Entweder nennst du mir jetzt eine verlässliche Quelle für deine Behauptung oder wir kommen hier nicht weiter. Hast du dir überhaupt je eine Garantiebestimmung durchgelesen?

Genau damit das nicht passiert, würde ich als Hersteller die TBW angeben, dass dies nicht passieren kann, also aufgrund der Write Amplification im Worst Case, dann passiert es wirklich nur, wenn die NANDs die erwartet Qualität nicht annähernd hatten. Wenn es jetzt einige Hersteller anders handhaben und wie Kingston bei der V310 die TBW aufgrund eines Client Workloads angeben, dann ist das deren Sache, ebenso wie sie die Garantiefälle handhaben, die entstehen wenn sie doch innerhalb der Garantiezeit mit Enterprise Workloads belastet und verschlissen wurden.

Genau das ist der Punkt. Nur weil du dir das so denkst, muss es nicht auch so sein. Wie gesagt, ich möchte eine Quelle sehen, sonst macht es für mich auch keinen Sinn mehr weiter zu diskutieren, was ich eigl. sehr Schade finden würde. Deine sonstigen Beiträge hier im Forum finde ich nämlich sehr hilfreich.

Es ist alles gesagt, für mich ist das Thema durch, Du musst jetzt wissen was Du wem glaubst.

Also wenn es hier nur ums glauben geht, würden wir hier kaum diskutieren. ;)
 
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Mir ging es ja ursprünglich nur um deine Behauptung, das alle TBW-Angaben nach dem Workload 4K Random und Steady-State bestimmt werden. Da bist du mir immer noch eine Quelle schuldig.
Den werde ich Dir auch schuldig bleiben, denn ich habe gesagt "Die angegebenen 72TBW beziehen sich immer auf den Worst Case, also Random 4k Schreiben auf der randvollen SSD (Steady State)" (das hattest Du in Post 26 auch noch korrekt zitiert), nicht dass sie damit bestimmt werden und basieren und bestimmen sind zwei Paar Schuhe. Basieren beutet, dass ein Faktor berücksichtigt wird, bestimmen dagegen, dass er in eine Berechnung einfließt. Berechnet mit irgendeiner Formel sind diese TBW Angaben aber nicht wirklich, weshalb Deine Suche nach einer Formel auch ergebnislos bleiben muss, was ich ja schon die ganze Zeit zu erklären versuche.

Um ehrlich zu sein hatte ich wirklich die Befürchtung du hättest es nicht gelesen was Anand schreibt. Aber so wirklich scheinst du es auch nicht getan zu haben.
Keine Sorgen, den Link auf Ananands Review hatte ich ja gemailt und dann kannst Du auch davon ausgehen, dass ich den gelesen habe. Das kein Hersteller angibt wie er zu den TBW in den Datenblättern / Garantiebestimmungen seiner Consumer SSD kommt, sollte nicht wundern, oder? Wie könnte man z.B. sinnvoll begründen, dass eine Crucial m500 immer mit 72TBW angegeben ist, egal ob die 120 oder 960GB Nutzkapazität hat, oder alle 850 Pro von 128GB bis 1TB 150TBW? Würde man dafür eine Formel nennen, dann müsste diese zwangsläufig die spezifizierten P/E Zyklen und die installierte NAND Kapazität enthalten und würde unweigerlich zu dem Schluss führe, dass die NANDs umso wenige haltbar sind, je größer Kapazität der SSD ist. Das kann ja nun wirklich auch nicht im Sinne der Hersteller sein.

Über den Zweck der Angaben sind wir uns einig, man will Garantieleistungen von Kunden verhindern, die eine Enterprise statt einer Consumer SSD hätte kaufen sollen. Daher will man diese Angabe auch möglich so gering halten, dass diese gleich vom Einsatz solcher SSDs abgeschreckt werden, man vergleichen nur die 72TBW der Crucial m500 960GB mit den 1.9PBW der Micron M500 DC 800GB, da sind schon Welten dazwischen, obwohl beide gleich viel NAND, aber eine unterschiedliche Nutzkapazität haben. Drittens möchte man aber dem Heimanwender die Garantie nicht verbauen, was man auch aus dieser Aussage ablesen kann, wonach diese TBW bei Samsunggs 850 Pro nicht so streng gesehen werden, wenn man erkennt, dass es wirklich Heimanwendernutzung war (das ist dann natürlich Kulanz, logisch):
Dann erkannt man in der Aussage, dass Samsung selbst weiß, dass 150TBW lächerlich wenig ist im Vergleich zu dem, was sie maximal erreichen kann. Die 8PB glaube ich Samsung auch sofort, denn die 840 Pro 128GB hat hier über 3PB erreicht. Für die 3d NANDs war mal irgendwo ein Faktor 3 bei der Haltbarkeit genannt worden. Bei Anand steht hier nur mindestens Faktor 2 und hier sogar über Faktor 10. Bedenkt man wie groß die Zellen sind (30x so groß wie bei Microns 16nm NAND), dann ist selbst der Faktor 10 noch lange nicht unglaubwürdig hoch.

Berücksichtigt man die maximale WA die anand mit knapp 11 für die 850 Pro berechnet hat, dann wären also auch 600TBW wohl immer zu erreichen, die 8PB sind ja sicher mit Client Workloads ermittelt worden, sonst würde bei einer WA von 11 der 30 fachen Lebensdauer der 840 Pro im vorher verlinkten Test entsprechen, das wäre nun fast zu gewaltig.

Aber zurück zu den TBW, die soll also den Heimanwender nicht vorzeitig von der Garantie ausschließen und es wären natürlich unschön, wenn die TBW nicht erreichbar sind. Ersteres wird meist mit 20GB pro Tag unterstellt, was auf 7.2TB im Jahr hinaus läuft, letztes kann man verhindern, indem an die maximale WA im Steady State berücksichtigt, denn eine schlimmere WA kann der Heimanwender nicht erzeugen. Machen wie das mal am Beispiel der 850 Pro, also 20GBW/Tag*365Tage/Jahr*10Jahre*11=80,3TBW. Genau 80TBW gibt SanDisk für seine Extreme Pro an die auch 10 Jahren Garantie hat, Samsung hat noch einen drauf gelegt um sich abzuheben, aber andererseits auch nicht zu viel, um die Enterprise Kunden nicht zu animieren die Consumer SSD zu kaufen.

Hoffentlich ist jetzt klar, wie die TBW zustande kommen, was die aussagen und vor allem was nicht, warum auch die maximale WA im Steady State nicht unberücksichtigt bleibt, zumindest bei den meisten und wenn nur recht wenige TBW angegeben sind.
Du gehst hier immer noch von der Annahme aus, das die TBW immer das Worst-Case bedeutet.
Nein und Du solltest jetzt verstehen, dass ich das wirklich nicht tue. Es würde bedeuten, dass eine 120GB m500 nach dem gleichen Schreibvolumen kaputt wäre wie eine m500 mit 960GB oder eine 850 Pro 128GB wie eine 1TB 850 Pro. Das kann keiner ernsthaft annehmen und wenn Du andere Beiträge von mir liest wirst Du dort immer wieder die Aussage finden, dass ich erwartet, dass eine SSD mit doppelt so viel NANDs auch etwa doppelt so viele Daten schreiben kann wie das gleiche Modell mit gleichen NANDs aber halber Kapazität.

Das einzige wovon ich ausgehe ist, dass sie TBW bei SSD so angegeben werden, dass diese auch im Worst Cacse, also im Steady State, sicher überschritten werden können. Das gilt nicht für Angaben wie die Kingston V310, wo der Wert sehr hoch ist und der Hersteller sich schon selbst auf einen Client Workload bezieht. Bei ssdendurancetest.com wurde genau das auch getestet, also ob Client SSD die TBW im Steady State erreichen und außer der Kingston V300 haben die anderen es geschafft, aber die NANDs der V300 waren auch offensichtlich minderwertig. Kingston war der einzige Hersteller in dem Test der keine eigenen NAND Fertigung hat und bei einer Value SSD so einer Hersteller darf es daher niemandem überraschen, denn es ist ja nicht so, dass die NAND Hersteller händeringend Kunden für ihre NANDs suchen, sondern umgekehrt suchen die Abnehmen verzweifelt nach NANDs auf dem Markt, da sind gute NANDs sind teuer und schwer zu bekommen. Das ist ein anderes Thema und ich wollte es nur am Rand bemerken, drauf gehe ich auch jetzt mehr nicht weiter ein und belege die Aussage hier auch nicht.
 
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1. Falls ich dich falsch zitiert haben sollte, dann war es keine Absicht. Aber du musst nun auch nicht jedes Wort von mir auf die Goldwaage legen.

2. Geht es mir hier um einheitliche Standards, welche in der Regel von der JEDEC ausgearbeitet werden und in der Industrie dann Gültigkeit haben sollten.

Lies dir doch bitte dazu einmal folgendes Dokument durch: http://www.jedec.org/sites/default/files/Alvin_Cox [Compatibility Mode]_0.pdf

Dort wirst du auch erkennen, dass Client-SSDs und Enterprise-SSDs in Bezug auf das TBW-Rating unterschiedlich behandelt werden. Im Grunde sollten hier sämtliche Fragen geklärt werden.

Key Definitions
‣ Endurance failure – A failure caused by endurance stressing.
‣ Endurance rating (TBW rating)
– The number of terabytes that may be written to the SSD while still meeting the requirements.

Endurance rating
The SSD manufacturer shall establish an endurance rating for an SSD that represents the maximum number of terabytes that may be written by a host to the SSD, using the workload specified for the application class, such that the following conditions are satisfied:
1) the SSD maintains its capacity;
2) the SSD maintains the required UBER for its application class;
3) the SSD meets the required functional failure requirement (FFR) for its application class; and
4) the SSD retains data with power off for the required time for its application class.
This rating is referred to as TBW. Requirements for UBER, FFR, and retention are defined for each application class.

Endurance workloads
‣ Client workload is still under development
− Based on actual captured traces − Capacity scaling method being defined
‣ Enterprise workload specified
− Uses 100% of SSD user capacity
− No “typical application” allows use of synthetic trace
− Full random data to emulate encryption

Für mich ist das Thema damit beendet.
 
1. Falls ich dich falsch zitiert haben sollte, dann war es keine Absicht. Aber du musst nun auch nicht jedes Wort von mir auf die Goldwaage legen.
Die Formulierung macht da aber eben schon eine deutlichen Unterschied, von daher muss sich da schon genau sein.

2. Geht es mir hier um einheitliche Standards, welche in der Regel von der JEDEC ausgearbeitet werden und in der Industrie dann Gültigkeit haben sollten.
Sollten, aber die Hersteller werden sicher weiterhin viel zu geringe TBW angeben, zumindest solche, die auch Enterprise SSDs verkaufen.

Der Download schlägt bei mir leider immer fehl, kannst Du den Link noch mal prüfen, es als Anhang hochladen oder irgendwo hosten und mir den Link mailen?

Dort wirst du auch erkennen, dass Client-SSDs und Enterprise-SSDs in Bezug auf das TBW-Rating unterschiedlich behandelt werden. Im Grunde sollten hier sämtliche Fragen geklärt werden.
Wie Du siehst, gibt es immer noch keinen Standard:
Client workload is still under development
Damit kann jeder machen was er will, auch den Enterprise Standard anwenden und sich eben auch einen Wert aus den Fingern saugen, wie es bei den spezifizierten Zyklen ja auch ist. Würde sich da jeder an die JEDEC JESD218 halten, dürfte bei keiner SSD da NAND kaputt gehen, bevor diese spezifizierten Zyklen erreicht wurden, ja sogar erst lange danach, weil bis zum Erreichen der spezifizierten Zyklen ja auch noch z.B. die DRT von 12 Monaten bei 30°C einzuhalten ist:

JEDEC_Data_Retention.jpg

Die fällt mit den verbrauchten Zyklen, weshalb diese Forderung nur erfüllt wurden, wenn die NANDs am Ende eben auch deutlich mehr Zyklen überstanden haben. Nicht alle SSDs haben das in vergangenen Endurance Tests geschafft, die Hersteller haben sich also offenbar nicht um die Norm geschert.

dataretention.png


Für mich ist das Thema damit beendet.
Für mich auch, die TBW sind Schall und Rauch und werden im Alltag bei Client Workloads bei guten SSDs deutlich überschritten, also um ein vielfaches übertroffen werden. Das gilt zumindest für die üblichen Angaben von 72/80/150TBW, wie es so hohen Angaben wie sie z.B. Kingston bei der V310 macht aussieht, kann nur ein Endurance Test klären.
 
Ich glaube jetzt sind wir auf einen gemeinsamen Nenner angekommen.

Wunderbar, dann können wir noch mal kurz auf die ursprüngliche Fragestellung eingehen : 840 Evo oder MX100.

Hier zeigt sich bei einer 840 Evo, dass sie bei längerer Benutzung langsamer wird. Es steht der Verdacht im Raum, dass ein Firmware-Bug vorliegt.
Von der MX 100 habe ich bisher noch nichts vergleichbares gelesen.

Das würde für die MX 100 sprechen, auch bei einem kleinen Aufpreis.
 
Hier zeigt sich bei einer 840 Evo, dass sie bei längerer Benutzung langsamer wird. Es steht der Verdacht im Raum, dass ein Firmware-Bug vorliegt.
Ja, der Verdacht steht im Raum, weder kann man es sicher belegen noch widerlegen und im Moment weiß ich nicht einmal, welche FW die Evo hat, vielleicht ist der Fehler ja schon behoben. Man muss das erst mal genauer analysieren, um wirklich was sagen zu können. Aber wenn Du jedes Risiko in der Hinsicht vermeiden willst, dann musst Du zur MX100 greifen. Bei der ist aber ein Bug mit QUEUED TRIM bekannt, an dem soll aber schon gearbeitet werden. Das betrifft aber bisher nur einige Linux User, da Windows dieses Feature noch nicht nutzt.

Das würde für die MX 100 sprechen, auch bei einem kleinen Aufpreis.
Der Aufpreis ist ja bisher eher für die Evo zu zahlen.
 
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