SAS 12Gbit an SAS 6Gbit Controller (Nutzung von Festplatten mit 520b Sektorgröße)

Stefan 0815

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Mir sind günstig zwei 10TB SAS Festplatten ins Haus gekommen HC330. Ich dachte diese Festplatten kann ich wie gewohnt an einem SAS1 oder SAS2 Controller betreiben. So habe ich schon einige 6TB SAS 12Gbit Festplatten einfach an einen SAS 1 Controller gehängt und die Funktionierten immer bestens.

Jetzt werden beide 10TB Festplatten sowohl an LSI 1064 als auch LSI 2008 Controllern nicht erkannt. In beiden Fällen werden die Laufwerke als 0MB erkannt und es kann nicht auf die Laufwerke zugegriffen werden.
Sowohl im IT Mode (also als HBA) als auch im Controller Bios.

Jetzt frage ich mich ob der Verkäufer mir defekte Wahre verkauft hat, oder ein Denkfehler zur Abwärtskompatibilität besteht.
 
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Wo kommen die Platten genau her? Foto vom Typenschild mit Herstellerkennung?
Ich behaupte, das sind ehemalige SAS Platten und die haben idR eine andere Blockformatierung auf Plattenebene. (also nicht NTFS oder sowas, sondern quasi auf Hardwareebene)

Das liegt also eher weniger am Interface.
 
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Advanced Format müssten glaube ich auch schon meine 6TB Platten haben.
Chat GPT hat mich doch sehr zuverlässig zu der Kompatibilitätsliste geführt. Dort ist erst ein LSI 2208 aufgeführt der aber auch ein 6Gbit Controller ist.

Platte müsste sogar noch Garantie haben. Aber die Seriennummer ist bereits auf mich registriert, also hab ich sie nicht schwarz gemacht.
 

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Das hat nichts mit Advanced Format zu tun. Damit würde der Controller klarkommen.
Es geht um nicht standardkonforme 520Byte Sektoren, wie sie in SANs eingesetzt werden.
Damit kann kein Servercontroller etwas anfangen.
Als was wurden die denn verkauft?
War das ein Privatverkäufer?
 
Advanced Format müssten glaube ich auch schon meine 6TB Platten haben.
Es geht nicht um Advanced Format, also 4k physikalische Sektoren auf denen 8 logische Sektoren mit je 512 Byte emuliert werden, sondern darum, dass SAS RAID Controller die HDDs auch mit 520 oder 528 Byte pro Sektor (bzw. entsprechend bei 4k Sektoren) formatieren (können) um dann in den zusätzlichen 8 oder 16 Byte eine eigene ECC unterzubringen. Der Sinn ist, dass man dann die Platten die gelesenen Daten nicht selbst über die ECC die normalerweise hinter jedem Sektor steht, die Daten selbst prüfen und ggf. korrigieren lässt, was ja ggf. zu wiederholten Leseversuchen und damit Verzögerungen führt. Vielmehr übernimmt. dies der SAS RAID Controller selbst, er wird dann die Daten von den anderen RAID Platten lesen und nicht korrekt gelesene Daten daraus rekonstruieren und dies vermeidet unvorhersehbar lange Verzögerungen. Keine Ahnung ob der Controller im IT oder HBA Modus damit umgehen kann oder ob die Platten derartig formatiert sind, dies musst Du selbst rausfinden.
 
Keine Ahnung ob der Controller im IT oder HBA Modus damit umgehen kann oder ob die Platten derartig formatiert sind, dies musst Du selbst rausfinden.
Das kann kein normaler Controller, egal ob RAID oder IT-Mode.
Das sind Konzepte aus dem SAN (storage area network) Bereich. Deren Controller bzw. Software macht das.
 
Vielen Dank für die Antworten!
Ich könnte die Festplatten noch zurückgeben.
Aber worauf muss ich denn beim SAS Festplattenkauf achten, bzw. wo kann ich sehen dass die Sektorgröße 520byte sind. Denn so wie es mir scheint, sind die Festplatten ja grundsätzlich bei der Herstellung für den normalen SAS Einsatz konzipiert gewesen?
Gibt es eine Möglichkeit der LOW-Level Formatierung?

Ist "HM-SMR", "Host Managed SMR" das richtige Stichwort?
 
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Gibt es eine Möglichkeit der LOW-Level Formatierung?
Klar, unter Linux quasi ein Kinderspiel... Natürlich keine garantie, dass das IMMER geht, aber die Chancen stehen sehr gut.

Ein Beispiel, mit dem ich Platten mit non-Standard Sector Size (und noch einer anderen Art an nerviger Parity Information) reformatiert habe:
sg_format -vv --format --fmtpinfo=0 --pfu=0 --size=4096 /dev/sg0

Ob das unter Windows geht? Keine Ahnung. Ich weiß nur dass es unter Linux einfach ist.
 
Also dieses SG_tool gibt es auch für Windows.
Damit erkennt er auch, dass die Festplatte 520b formatiert ist.

Allerdings bekomme ich, sobald ich auf 512b (oder 4096b) formatieren möchte eine Fehlermeldung. Eine Formatierung mit 520b läuft jedoch.
Das Tool scheint also generell zu laufen, die Festplatte scheint sich aber zu weigern.

Ich probiere mal einen Ubuntu live stick.
 
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Ist "HM-SMR", "Host Managed SMR" das richtige Stichwort?
Wie kommst Du nun darauf? Das hat mit dem Thema erstmal nichts zu tun, kann aber ein weiteres Problem sein, wenn das System dies nicht unterstützt. Bei Enterprise HDDs mit SMR ist es normal, dass es Host Managed SMR ist und diese HDDs findet man aus gutem Grund nicht bei normalen Händlern oder z.B. auf Geizhals gelistet, da die eben nur mit Systemen funktionieren, die es auch unterstützen, denn da muss der Host immer ganz Bereiche überlappender Sektoren auf einmal beschreiben und dafür eben ggf. vorher lesen um nur den gewünschten Teil zu ändern, wenn nicht alles neu geschrieben werden soll. Bei Consumer Platten mit SMR ist dies anderes, da regelt die Platte dies selbst, was dann aber eben ggf. zu sehr langen Antwortzeiten bei Schreibvorgängen führen kann. Genau dies vermeiden die Host Managed SMR Platte, weshalb diese im Bereich der Enterprise HDDs eben die Regel sind, wenn es um SMR Platten geht.
 
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Danke für die ausführliche (verständliche!) Erklärung.
In das richtige Themengebiet zu kommen ist nicht so einfach.

Was ich gestern noch gelesen habe, ist dass man die Festplatten erst komplett löschen sollte unter beibehaltung der alten Sektorgröße und dann anschließend 512/4096b probieren sollte.
Das Formatieren dauert natürlich ewig.
Heute Abend weiß ich mehr!
 
Ich wollte mich mal zurückmelden!
Also die 10TB Festplatten waren schlichtweg defekt und daher nicht formatierbar. Aktuell warte ich auf Ersatz
ABER ich hatte noch ein paar 6TB Festplatten rumliegen als "Backup", die auf 520b Formatiert sind, und die akzeptieren den SCSI Befehl für eine Umformatierung auf 512b leider nicht. Es ist eventuell eine Firmwarelimitierung. Das hat vermutlich auch nichts mit Windows oder Linux zu tun, da SG_Tools direkt die SCSI Befehle ausgibt.

Jetzt würde mich mal interessieren "wo" die Firmware auf einer Festplatte liegt?
Auf dem Controller selbst ist ein SPI Flashbaustein drauf, der sich auch auslesen lässt. Diese Datei ist jedoch wesentlich kleiner, als die Firmware der Festplatte selbst.
Ist auf dem Flash Baustein lediglich der "Bootloader" der Firmware und anschließend auf der Festplatte die Firmware gespeichert?
 
Ist auf dem Flash Baustein lediglich der "Bootloader" der Firmware und anschließend auf der Festplatte die Firmware gespeichert?
Davon würde ich ausgehen, wieso sollte man auch noch extra Geld für einen Speicherbaustein ausgeben, wenn man sowieso etliche Giga- bzw. inzwischen Terabyte an Speicher auf der Festplatte hat? Der Speicherbaustein auf der Platine hat nur die Kalibrierdaten, die man halt braucht um etwas von der Platten zu lesen und dann vermutlich die Information wie die FW auf der Platte zu finden ist. Die S.M.A.R.T. Werte dürften auch auf der Platte stehen, weil die ja anlaufen, wenn man diese auslesen will.
 
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