SBC (Nanopi & co) aus China bestellen - Zoll und CE-Kennzeichen?

Spacemace

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Hallo!

Ich bin u.a. durch diesen richtig guten Thread über eine SBC NAS-Lösung auf den Nanopi CM3588 von Friendlyelec gestoßen. Nun gibt es den leider nur direkt aus China zu bestellen. Auch auf dem Amazon Marketplace, aber dort genauso aus China geliefert.

Hat von euch jemand Erfahrung mit solchen Bestellungen aus China? Abholen beim Zoll und Umsatzsteuer bezahlen wäre kein Problem. Zollgebühren müssten meiner Recherche nach bei SBCs keine anfallen, richtig?
Was mir etwas Sorge bereitet sind Sicherheitskennzeichen wie das CE Zeichen. Wird da in der Regel drauf geachtet? Hattet ihr mit ähnlichen Bestellungen aus Übersee schon probleme oder lief alles gut? Gibt ja einige Raspberry Pi ähnliche SBCs.

Ich möchte wirklich vermeiden, dass das Teil einbehalten wird oder so. Deshalb bin ich um eure Erfahrungen dankbar :)
 
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Ich würde vermuten, dass kein CE notwendig ist. CE braucht es für Sicherheitsrelevante Produkte - also Dinge, von denen bei falscher Verwendung eine Gefahr ausgeht. Eine Platine, die mit ein paar Volt betrieben wird, sollte meiner Einschätzung nach nicht dazu gehören.
 
Zumindest hier in der Schweiz bestelle ich lieber aus China, als aus der EU. Wird beim Zoll meist durchgewunken, aus DE machen die dann direkt den Halsabschneider.

Am besten mit PP bezahlen, dann bist Du auf der sicheren Seite. Und wenn es geht bei ebay, da bieten die ihre Ware meist auch an.

Da hatte ich schon alles mögliche bestellt: Fakeboards, Chinadongles, analoge Telefonkarte. Gab nur zwei Mal Stress. Da habe ich meine Forderungen gestellt, mit Verweis auf Käuferschutz. Da wurde postwendend nachgebessert. Ein Hoch auf die China Männer.
 
Ich bin ziemlich sicher, dass ein CE-Kennzeichen notwendig ist. Und der Zoll müsste es auch prüfen. Wie hoch das Risiko ist, dass das Teil wirklich beim Zoll landet und dann überprüft wird, kann ich aber nicht beurteilen. Die meisten Teile, die ich aus China bestellt habe, kamen problemlos an.
 
Aus meiner beruflichen und privaten Erfahrung ist es so: kommt das SBC Board alleine, ohne Netzteil / Akku / Batterie geht es ohne weiteres durch den Zoll ( im westlichen NRW), bei Akku / Batterie wurde bei Abholung nachgefragt - der Hinweis darauf, dass es ein Bauteil ist und kein fertiges Produkt führte immer zur Freigabe. War ein NT dabei -> ab in die Beschlagnahme, da Alles was Netzspannung führt CE haben muss lt. Sachbearbeitern vor Ort. Der Zoll in MG war am entspanntesten, wenn ich 4-10 Boards bestellt hatte und diese auch ordentlich vom Versender erklärt waren ... in zwei Fällen war denen die Bedienungsanleitung in deutsch wichtiger, als CE Konformitätserklärung wobei das hinfällig wurde, als ich auf Bauteil statt Endgerät bestand; geholfen hat jeweils, dass noch andere lose Bauteile bestellt und zollrechtlich bearbeitet wurden.
Ein Bekannter schwört darauf, immer sein AFU Rufzeichen auf Rechnung und Lieferschein gedruckt zu bekommen, da in D Amateur Experimentalfunk ist und die Lieferung von bisher nicht zugelassener oder vermessener Hardware z.B. Funkmodulen (egal ob WLAN, LoRa, VHF, etc.) explizit an AFU Berechtigte gestattet ist - bisher ging Alles an ihn durch... nur den USRP NI-Clone sampt GPS Array mussten wir persönlich abholen und da war auch das ZKA mit beim "Verzollen" dabei ... mitnehmen durften wir es trotzdem.
 
Danke für die hilfreichen Tipps und Erfahrungswerte! Vor allem auch der Tipp mit dem Netzteil und das Thema Bauteile @Hardwaresammler. Ich wollte sowieso kein Netzteil mitbestellen.
Ich werd's wohl einfach mal ausprobieren und hoffen, dass es gut geht.
 
Ich hatte mir nen TopTon bestellt, der ging so durch den Zoll (ob dort Gebühren anfielen, entzieht sich meiner Kenntnis ; Bis 150€ (?) wird das ja von Ali direkt eingetrieben, darüber hinaus hat man keinen Einblick mehr, sofern man nicht zum Zoll dackeln und blechen darf.

CE interessierte beim Durchwinken auch niemanden, daher würde ich es einfach probieren.
 
Eine Platine, die mit ein paar Volt betrieben wird, sollte meiner Einschätzung nach nicht dazu gehören.
Wieso haben dann selbst meine Maus und meine USB SSD ein CE Zeichen?

Wer Dinge direkt aus China bestellt ist juristisch in der EU der Inverkehrbringer und damit dafür verantwortlich, dass alle Mindeststandards hinsichtlich der Sicherheit gemäß den jeweils für die Produktart gültigen CE-Normen eingehalten werden. Wenn für die Produktart ein CE ein CE Zeichen vorgeschrieben ist, so gilt dies als Erklärung des Inverkehrbringers das obengenanntes eingehalten wurde. Wenn der TE hier noch nicht mal weiß ob für das Produkt ein CE Zeichen erforderlich ist, so geht er das Risiko ein, dass der Zoll es weiß und ihm bei Fehlen des CE Zeichen (und damit ist nicht das Fake CE gemeint, welches für China Export steht) die Ware nicht aushändigen wird. Das hängt dann eben auch davon ab, an welchen Zöllner man gerät.
 
Wer Dinge direkt aus China bestellt ist juristisch in der EU der Inverkehrbringer
Das sehe ich anders. Der Inverkehrbringer wird regelmäßig als die (juristische) Person ausgelegt, die Produkte gewerbsmäßig an andere abgibt. Das wäre bei einem Import für Privatgebrauch nicht der Fall, sprich ein Inverkehrbringen findet nicht statt.


Davon ab bleibt die Frage nach dem CE, die ich nicht sicher beantworten kann - wie schon geschrieben nehme ich an, dass es nicht erforderlich ist. Das kann dann schon anders aussehen, wenn es zum Verkauf bestimmt ist oder im Falle der Maus, wenn diese nicht eigenständig nutzbar und somit im Zusammenspiel mit anderen, sicherheitsrelevanten Teilen betrachtet werden muss.

Glücklicherweise muss ich das nicht entscheiden, ich schätze nur ein. Im Zweifelsfall kann man auch vor dem Import den freundlichen Zollbediensteten befragen.
 
Der Inverkehrbringer wird regelmäßig als die (juristische) Person ausgelegt, die Produkte gewerbsmäßig an andere abgibt.
Entscheidend ist nicht wie es regelmäßig ausgelegt wird, sondern wie der Zöllner es auslegt, der sich mit dem Fall befasst und wenn der nicht sicher sein kann das die Ware eben nicht gewerblich importiert wird, was ja zunehmend auch in Einzelsendungen passiert oder eben an andere weitergegeben wird, so kann er den Import verweigern. Die Sache dann vor Gericht austragen zu wollen, dürfte sich kaum lohnen. Das Risiko das ein Zöllner sich querstellt und den Import einer Ware die eine CE Zeichen haben müsste aber es nicht hat, existiert auf jeden Fall und dies sollte dem TE bewusst sein. Man findet auch immer wieder Beispiele dafür in Netz wie z.B.:
 
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derjenige der es importiert (bei bestellungen aus China) gilt als Inverkehrbringer per se

alles andere muss man widerlegen

solltet ihr Zweifel an der Aussage haben : redaktion@zoll.de (im Gegensatz zu anderen Behörden ist der Zoll sehr nett und beantwortet Fragen gerne)
eine der wenigen Behörden die wirklich (mit etwas Zeit) antworten

... mag daran liegen das Sie Geld für den Staat einsammeln :)
 
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@Holt Das Beispiel Modellbaufunk hinkt etwas - eingezogen wurde die Funksteuerung sehr wahrscheinlich nicht wegen des CE Zeichens, sondern wegen der Funktion als Sendegerät - diese Unterliegen Zulassungsbeschränkungen und können nur von bestimmten Gruppen ohne Zulassung importiert werden. Es ist für den Zoll einfacher im Gespräch dies auf fehlende Kennzeichnung zu schieben (wie gesagt, CE ist da meist kein Thema), als zu erklären, dass das fragliche Funkmodul nicht genehmigungs- und zulassungsfrei ist oder sogar von der PTB als nicht einfuhrfähig eingestuft wird. Gerade in Foren und auf Social Media wird außerdem sehr oft einfach nicht verstanden, was Zoll etc. von einem wollen und da ist CE eine einfache Erklärung.

Grundsätzlich sind CE Zeichen Pflicht, wenn es sich um fertige Produkte handelt, die in Verbraucherhand gelangen KÖNNTEN - zwei Beispiele:

  • ein Steckernetzteil 100 - 240v zu 5V 2A muss ein CE Zeichen tragen, eine Wandlerplatine 100 - 240V zu 5V 20A nicht. Beides haben wir mehrfach aus Fernost eingeführt und durch den Zoll abfertigen lassen, die Wandlerplatine ging einmal zwar zur PTB aber ohne Folgen für uns, CE ist erst für das fertige Gerät nötig (wobei wir dann auch für das NT die Gewähr der CE Konformität erklären müssen)!
  • Jmd. bestellt sich ein 150Mhz Telemetriesystem aus Asien - a) ist er Amateurfunker bekommt er das Ding ohne Wenn und Aber, b) ist er eine zugelassene und aktiv im Bereich tätige Fachkraft/Händler, bekommt er die Geräte gegen entsprechende Nachweise auch (er muss sich dann um CE etc. VOR Inverkehrbringung kümmern), ist er jedoch c) Max Mustermann und wollte damit das Gewächshaus im Schrebergarten an HA anbinden ist das Paket weg und Ende - alles ohne auch nur CE Relevanz prüfen zu müssen, da bereits andere Rechtsnormen und Gesetze die Einfuhr regeln.
@pumuckel Der Hinweis mit Kontakt zum Zoll stimmt - die sind sehr freundlich und die schrifktiche Auskunft ist vor Allem rechtsverbindlich bzw. verhindert, dass man Ärger bekommt, wenn man nach einer Rückmeldung von denen etwas bestellt was dann z.B. doch Importverboten unterliegt. Schneller als Email ist oft einfach anrufen oder vorbeifahren - je detailierter man das Anliegen darlegen kann ( Screenshots, Fotos etc.) desto besser die Antworten der Zöllner.

Wenn man unsicher ist, gerade bei stromführenden Bauteilen, Funktechnik oder Waffenzubehör sollte man einfach den freundlichen Fachbetrieb in seiner Nähe befragen - seriöse Zeitgenossen werden einem stets ehrlich die Meinung sagen und ggfs. alternative Angebote unterbreiten; gesunder Menschenverstand sollte ausserdem auch trainiert werden - ist etwas in Asien besonders billig, wird es wohl in D / der EU Gesetze geben, die es teurer machen oder gar ganz verbieten!
 
@Holt Das Beispiel Modellbaufunk hinkt etwas - eingezogen wurde die Funksteuerung sehr wahrscheinlich nicht wegen des CE Zeichens, sondern wegen der Funktion als Sendegerät
Eingezogen wurde es, weil es ein CE Zeichen gebraucht hätte und keines hatte. Braucht das Mainboard ein CE Zeichen? Z.B. weil es funkenstört sein müsste? Ich weiß es nicht, aber ich will es nicht importieren, aber wenn,, so hingt der Vergleich eben nicht.
Grundsätzlich sind CE Zeichen Pflicht, wenn es sich um fertige Produkte handelt, die in Verbraucherhand gelangen KÖNNTEN
Es hängt von der Art des Produktes ab, ob das CE Zeichen Pflicht ist und das ein solches Produkt welches eine Privatperson importiert in Verbraucherhand gelangt, ist in dem Fall ja wohl offensichtlich, da dieser Verbraucher es ja selbst importiert.
 
Ich habe bereits mehrere Produkte von Friendlyelec über Amazon gekauft.

Wenn der Versand über Amazon geht oder du von Amazon US kaufst kümmert sich Amazon um den Zoll und du musst nichts weiter beachten.

Amazon nimmt die Produkte auch anstandslos zurück, selbst Retouren zu Amazon US funktionieren ohne Problem.

Direkt aus China würde ich deshalb nicht bestellen.

Friendlyelec hat kein CE-Zeichen für seine Produkte. Das ist auch der Grund wieso es die Produkte nur als Import über Amazon gibt und nicht von Resellern in Deutschland.

Reseller könnten theoretisch selbst als Importeur die CE-Zertifizierung machen, lohnt sich wohl aber finanziell nicht.

Solange du nicht vor hast die Produkte gewerblich in der EU zu verkaufen wirst du wegen fehlendem CE-Zeichen als Privatperson keinen Ärger bekommen.
 
Solange du nicht vor hast die Produkte gewerblich in der EU zu verkaufen wirst du wegen fehlendem CE-Zeichen als Privatperson keinen Ärger bekommen.
Belege? Klar kann es beim Zoll Probleme gehen wenn ein CE Zeichen benötigt werden würde und fehlt! Wie wahrscheinlich dies ist, steht auf einem anderen Blatt, es wird bei einem Gewitter ja auch nicht jeder vom Blitz getroffen, aber für diejenigen die der Blitz trifft, ist dies dann auch kein Trost.
 
Belege? Klar kann es beim Zoll Probleme gehen wenn ein CE Zeichen benötigt werden würde und fehlt! Wie wahrscheinlich dies ist, steht auf einem anderen Blatt, es wird bei einem Gewitter ja auch nicht jeder vom Blitz getroffen, aber für diejenigen die der Blitz trifft, ist dies dann auch kein Trost.

Ich meine damit, dass man keine Probleme bekommen wird, wenn man als Privatperson so einen SBC ohne CE-Zeichen besitzt.

Das Zollrisiko lässt sich doch über Amazon komplett beseitigen.

Beim Versand über Amazon ist die Ware bereits durch den Zoll gegangen und liegt in Amazons EU-Lagerhäusern.

Beim Kauf von Amazon US trägt Amazon das Zollrisiko und die Zollgebühren sind bereits im Kaufpreis enthalten.

Und selbst wenn man im Marketplace mit Versand aus China kauft und es geht nicht durch den Zoll, bekommt man von Amazon den Kaufpreis erstattet.
 
Ich meine damit, dass man keine Probleme bekommen wird, wenn man als Privatperson so einen SBC ohne CE-Zeichen besitzt.
Wozu du aber weiterhin jeglichen Beleg schuldig bleibst und es Berichte von Leuten im Internet gibt, die das Gegenteil erlebt haben.
Das Zollrisiko lässt sich doch über Amazon komplett beseitigen.

Beim Versand über Amazon ist die Ware bereits durch den Zoll gegangen und liegt in Amazons EU-Lagerhäusern.
Was hier aber nicht der Fall ist, wie der TE schon im ersten Post schrieb, kommt die Ware aus China:
Nun gibt es den leider nur direkt aus China zu bestellen. Auch auf dem Amazon Marketplace, aber dort genauso aus China geliefert.

Und selbst wenn man im Marketplace mit Versand aus China kauft und es geht nicht durch den Zoll, bekommt man von Amazon den Kaufpreis erstattet.
Wir wissen nicht ob er über den Amazon Marketplace gekauft hat, aber dies wäre dann vielleicht ein Grund das zu tun.
 
Wozu du aber weiterhin jeglichen Beleg schuldig bleibst und es Berichte von Leuten im Internet gibt, die das Gegenteil erlebt haben.

Die was genau erlebt haben? Probleme beim Zoll?

Was hier aber nicht der Fall ist, wie der TE schon im ersten Post schrieb, kommt die Ware aus China:


Ich weiss nicht, ob der TE es evtl. übersehen hat, dass es das SBC-Kit auch von Amazon US gibt. Und da der Preis inkl. Zoll ist, sogar billiger als aus China.
 
Das Problem scheint dir also nicht so unbekannt zu sein wie du jetzt tust!

Ich weiss nicht was für schlimme Erfahrungen du mit dem Zoll gemacht hast. Das Schlimmste was mir bisher passiert ist, ist dass der Händler keine Rechnung beigelegt hatte und der Zoll eine Kopie der Rechnung haben wollte. Danach kam die Sendung ohne Probleme bei mir an.


Nun aber wieder zum Topic des TE:

Da ich selbst überlege mir das CM 3588 NAS Kit zu bestellen, habe ich einen der China Händler (WayPonDEV) auf Amazon Marketplace kontaktiert und ihn gebeten das Kit in Europa mit Versand über Amazon verfügbar zu machen.

Das war die Antwort:

Hello, friend, this ASIN product can already be purchased from Amazon, but the quantity is not very large. There is still a batch of products on the way to Europe. I hope it can meet your requirements.

Die Kits sind also bereits nach Europa unterwegs.
 
Ich habe bereits mehrere Produkte von Friendlyelec über Amazon gekauft.

Wenn der Versand über Amazon geht oder du von Amazon US kaufst kümmert sich Amazon um den Zoll und du musst nichts weiter beachten.

Amazon nimmt die Produkte auch anstandslos zurück, selbst Retouren zu Amazon US funktionieren ohne Problem.

Direkt aus China würde ich deshalb nicht bestellen.

Friendlyelec hat kein CE-Zeichen für seine Produkte. Das ist auch der Grund wieso es die Produkte nur als Import über Amazon gibt und nicht von Resellern in Deutschland.

Reseller könnten theoretisch selbst als Importeur die CE-Zertifizierung machen, lohnt sich wohl aber finanziell nicht.

Solange du nicht vor hast die Produkte gewerblich in der EU zu verkaufen wirst du wegen fehlendem CE-Zeichen als Privatperson keinen Ärger bekommen.

Danke @all für die hilfreichen Infos! Auf Nachfrage bei Freindlyelec haben wohl manche Produkte, wie zB der Nanopi R5C das CE Zeichen, das CM3588 jedoch nicht. Da letzteres allerdings schon eher als Bauteil durchgeht, da ohne Gehäuse und Netzadapter etc, mache ich mir nach den Infos von @Hardwaresammler wenig Sorgen.

Ich weiss nicht, ob der TE es evtl. übersehen hat, dass es das SBC-Kit auch von Amazon US gibt. Und da der Preis inkl. Zoll ist, sogar billiger als aus China.

Das habe ich tatsächlich nicht gesehen, keine Ahnung warum. Aber die Produktbezeichnungen sind teilweise auch echt viel zu lang und zu ähnlich. Ich hätte trotzdem besser schauen können.

Da ich selbst überlege mir das CM 3588 NAS Kit zu bestellen, habe ich einen der China Händler (WayPonDEV) auf Amazon Marketplace kontaktiert und ihn gebeten das Kit in Europa mit Versand über Amazon verfügbar zu machen.

Das war die Antwort:

Die Kits sind also bereits nach Europa unterwegs.

Danke für's Nachfragen! Darauf hätte ich auch selbst kommen können... Das wird dann wohl der beste und einfachste Weg sein.

Bei mir ist es inzwischen sowieso schon zu spät, ich hatte schon direkt beim Hersteller aus China bestellt. Da ich allerdings noch ein Nanopi R5 dazu bestellt hab, halten sich auch die Versandkosten noch so halbwegs in Grenzen.
Ich bin gespannt und werde berichten, ob am Ende alles ankommt und wie viel ich letztendlich gezahlt habe.

Trotzdem würde ich jedem, der sich auch das CM 3588 besorgen möchte raten, dann doch lieber auf die "geliefert von Amazon" Ware zu warten :)
 
Nachdem hier interessante Ideen zu CE Kennzeichnung, Import etc gepostet wurden, kann ich ein paar Sachen klären. (Es ist spät und ich bin am Handy, entsprechend kurz und knapp).

Braucht der Artikel eine CE Kennzeichnung?
Ganz klar, ja:
Ein Artikel braucht eine CE Kennzeichnung, wenn es in den Geltungsbereich einer Richtlinie oder Verordnung fällt, die so eine Kennzeichnung verlangt.
Hier gilt zumindest die EMV Richtline, von daher ist CE muss.
(1) Diese Richtlinie gilt für Betriebsmittel gemäß der Begriffsbestimmung in Artikel 3.

Artikel 3 Begriffsbestimmungen (1) Für die Zwecke dieser Richtlinie gelten die folgenden Begriffsbestimmungen: 1. „Betriebsmittel“: ein Gerät oder eine ortsfeste Anlage; 2. „Gerät“: ein fertiger Apparat oder eine als Funktionseinheit auf dem Markt bereitgestellte Kombination solcher Apparate, der bzw. die für Endnutzer bestimmt ist und elektromagnetische Störungen verursachen kann oder dessen bzw. deren Betrieb durch elektromagnetische Störungen beeinträchtigt werden kann;

Ist der Import hier ein Inverkehrbringen?
Ganz klar, Ja.
In dem Kontext (der Forist), nein.

"1. „Bereitstellung auf dem Markt“: jede entgeltliche oder un entgeltliche Abgabe eines elektrischen Betriebsmittels zum Vertrieb, Verbrauch oder zur Verwendung auf dem Unions markt im Rahmen einer Geschäftstätigkeit; 2. „Inverkehrbringen“: die erstmalige Bereitstellung eines elek trischen Betriebsmittels auf dem Unionsmarkt;"




Wen es Interesse, schaut in den Blue Guide, die Richtlinie so wie den vielen Dokumenten die die europäische Kommission zur Hilfe bereitstellen.


Edit:

 
Zuletzt bearbeitet:
Ist der Import hier ein Inverkehrbringen?
Ganz klar, Ja.
In dem Kontext (der Forist), nein.
Da liegt der Hase im Pfeffer, denn weiß der Zoll ob er das Board selbst nutzt oder weitergibt? Letzteres wäre klar die „Bereitstellung auf dem Markt“. Wobei die Frage ist, wieso sollte es legal sein etwas zu kaufen was nicht den Nachweis für die Einhaltung der Richtlinien (hier wohl mindestens der EMV Richtline) hat, denn nichts anderes ist das CE Zeichen, wenn man es nur selbst nutzt? Man darf sich ja auch nicht einfach einen Störsender, nichts anderes kann ein elektrisches Geräte in dem es hohe Frequenzen gibt und welches eben nicht den EMV Richtlinien entspricht, bauen oder kaufen und in Betrieb nehmen. Damit riskiert man ebenfalls eine Strafe.
 
Da liegt der Hase im Pfeffer, denn weiß der Zoll ob er das Board selbst nutzt oder weitergibt? Letzteres wäre klar die „Bereitstellung auf dem Markt“. Wobei die Frage ist, wieso sollte es legal sein etwas zu kaufen was nicht den Nachweis für die Einhaltung der Richtlinien (hier wohl mindestens der EMV Richtline) hat, denn nichts anderes ist das CE Zeichen, wenn man es nur selbst nutzt? Man darf sich ja auch nicht einfach einen Störsender, nichts anderes kann ein elektrisches Geräte in dem es hohe Frequenzen gibt und welches eben nicht den EMV Richtlinien entspricht, bauen oder kaufen und in Betrieb nehmen. Damit riskiert man ebenfalls eine Strafe.
Dem Zoll sollte das in dem Fall relativ egal sein, weil er nicht in entsprechen Mengen kauft.
Die geben einem die Möglichkeit die Konformität nachzuweisen, den Artikel der Marktaufsicht zur Prüfung zu übergeben (schlechte Idee) oder zurück zu schicken.

Die illegale Handlung ist hier in erster Linie, dass der Händler den Artikel für den deutschen Markt anbietet und hier her verschickt.
Dem Endkunden kann man nicht zumuten konforme von nicht konformer Ware zu unterscheiden.
Theoretisch ist alles was man legal kaufen kann in dem Kontext als konform anzusehen und jegliche Verantwortung liegt bei den Wirtschaftsakteuren.

Laut Blue Guide ist der Händler somit der Inverkehrbringer und übernimmt auch die Rolle des Herstellers (vor dem Gesetz).
(Mangels EU Repräsentanten des Herstellers und entsprechender CE Kennzeichnung).

Das wird OP halt nichts bringen, wenn der Artikel im Zoll steckt und das Geld weg ist.

Allerdings weiß ich nicht wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass das überhaupt im Zoll stecken bleibt.
Ist mir schon sehr lange nicht mehr passiert.
Kann aber auch an dem jeweiligen Zollamt liegen.

PS: wenn es eine Marktaufsichtsbehörde gibt, mit der sich nicht spaßen lässt, dann ist das die Bundesnetzagentur. Wenn jemand mutwillig einen Störsender betreibt, sind die ruckzuck bei einem vor der Tür.
Das gilt auch für gewisse WLAN Geräte die Outdoor betrieben werden und die Grenzwerte nicht einhalten.
 
Dem Zoll sollte das in dem Fall relativ egal sein, weil er nicht in entsprechen Mengen kauft.
Das hängt immer vom jeweiligen Zöllner ab. Eine größere Anzahl dürfte sich mehr Aufmerksamkeit erregen als wenn man nur eines kauft.

Die geben einem die Möglichkeit die Konformität nachzuweisen, den Artikel der Marktaufsicht zur Prüfung zu übergeben (schlechte Idee) oder zurück zu schicken.
Ja, und praktisch kommt nur zurückschicken in Frage, da alles andere viel zu teuer wäre und dann ist die Frage, ob man sein Geld zurückbekommt.

Die illegale Handlung ist hier in erster Linie, dass der Händler den Artikel für den deutschen Markt anbietet und hier her verschickt.
Nur wird das den Händler in China nicht wirklich interessieren, an den kommt man ja nicht ran.

Dem Endkunden kann man nicht zumuten konforme von nicht konformer Ware zu unterscheiden.
Darüber müsste im Zweifel ein Richter entscheiden, aber ich denke in so einem Fall wäre Strafe eher unwahrscheinlich, außer s.u. Der Zoll wird dann im Zweifel sowieso nur die Herausgabe verweigern, aber kaum ein Strafverfahren einleiten.

Theoretisch ist alles was man legal kaufen kann in dem Kontext als konform anzusehen und jegliche Verantwortung liegt bei den Wirtschaftsakteuren.
Solange die alle innerhalb der EU sind, ja. Aber wer von außerhalb der EU kauft, muss sich schon informieren ob die Dinge dann auch in seinem Land legal sind. Das gilt ja auch wenn man gefälschte Produkte kauft, die können, sofern der Rechteinhaber in dem Land aus dem sie kommen keine Markenrecht angemeldet hat, dort sogar legal verkauft werden, aber eben nicht in Ländern wo der Rechteinhaber diese geschützt hat. Nur weil jemand irgendwo auf der Welt etwas verkauft was in seinem Land vielleicht legal ist, muss es nicht bedeuten, dass der Käufer dies auch legal in Deutschland kaufen kann.

Laut Blue Guide ist der Händler somit der Inverkehrbringer
Nur wenn er innerhalb der EU sitzt und sonst kann man ihn sowieso nicht abhaben. Bei Waren von außerhalb der EU ist der Käufer innerhalb der EU der Inverkehrbringer, wobei dies aber eben schwammig ist, wenn es um die Frage der Eigennutzung geht, denn streng genommen ist nur die Weitergabe das Inverkehrbringen einer Ware. Deshalb kommen die Touristen mit der falschen Rolex die sie sich irgendwo am Strand gekauft haben, damit auch regelmäßig durch, aber wenn man mehrere davon im Gepäcke mitnimmt, sieht es in aller Regel anderes aus, da der Zoll da davon ausgeht, dass diese nicht alle selbst genutzt und damit weitergegeben werden.

Allerdings weiß ich nicht wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass das überhaupt im Zoll stecken bleibt.
Das ist eine Frage die keiner hier beantworten kann, es hängt immer davon ab an welchen Zöllner man gerät.

PS: wenn es eine Marktaufsichtsbehörde gibt, mit der sich nicht spaßen lässt, dann ist das die Bundesnetzagentur. Wenn jemand mutwillig einen Störsender betreibt, sind die ruckzuck bei einem vor der Tür.
Das gilt auch für gewisse WLAN Geräte die Outdoor betrieben werden und die Grenzwerte nicht einhalten.
Eben und wenn man sich mal eben irgendwas aus China oder sonst irgendwo bestellt hat was dann als Störsender wirkt, sonst werden die ja auch gar nicht aktiv, dann ist man dafür verantwortlich, wenn man dies in Betrieb nimmt. Da liegt halt das Risiko, denn dann macht es eben einen Unterschied ob man etwas bei einem Händler in der EU gekauft hat, dann ist der nämlich dran wenn ein Geräte kein CE Zeichen hat oder dies nicht zu recht führt oder ob man es selbst gebaut oder aus einem Drittland gekauft hat. Beim einem Mainboard könnte man noch glimpflich davon kommen, denn sofern es nicht extra mit dieser Nebenfunktion beworben wird, dürften sie kaum unterstellen das man es mit dieser Absicht gekauft und betrieben hat. Aber auch hier hängt es eben immer davon ab, an wen man da gerät.

Darüber was passieren könnte wenn so ein Mainboard eine Backdoor hat und z.B. an DDOS Angriffen teilnimmt, sollten die geopolitischen Spannungen zunehmen, sollten wir besser nicht spekulieren.
 
Sorry für die etwas späte Rückmeldung, aber: Beide bestellten Geräte sind ohne Probleme bei mir angekommen. Netzteile etc waren nicht dabei. Der Inhalt ist (korrekterweise) als PCB board deklariert.

Bestellt hatte ich also folgendes: Nanopi R5C und CM3588 NAS Kit, direkt beim Hersteller Friendlyelec aus China.

Kostenpunkte:

- 242€ für Hardware und Versand
- 45€ Umsatz/Einfuhrsteuer
- 14,88€ DHL-Express "Kapitalbereitstellungsprovision" (Abzock-Service, dafür dass DHL-Express die Verzollung bezahlt und einem in Rechnung stellt), lässt sich leider als Privatmensch kaum vermeiden, wenn mit DHL-Express versandt wird, siehe auch hier für weitere Infos: https://www.android-hilfe.de/forum/...gsprovision-dhl-express-anpassung.586894.html

Insgesamt also ca 300€ für beide Geräte zusammen. Immerhin nicht teurer, als wenn man beide Geräte lokal von Amazon bestellt.
Der momentan günstigste "lokale" Preis in derselben Konfiguration ist ca 85€ für das Nanopi R5C (Marketplace, Versand von Amazon DE) plus ca 260€ für das CM3588 (Amazon US via Amazon DE) --> insgesamt 345€

Ein Fehler, den ich eventuell gemacht habe, war DHL-Express Versand zu wählen. Das mit den 14,88€ Kapitalbereitstellungsprovision wusste ich zuvor nicht. Aber selbst mit DHL (ohne Express) hätte ich ja wahrscheinlich diese 6€ zahlen müssen. Immerhin ging der Versand erstaunlich schnell, nachdem das Paket verschickt wurde, war es glaub ich innerhalb von 2-3 Tagen bei mir vor der Haustür.
Mit dem günstigen Versand hätte ich ca 20€ weniger zahlen müssen, da war allerdings eine Lieferzeit von ca 2 Monaten angegeben, die ich nicht warten wollte. Inwieweit diese Lieferzeit stimmt, weiß ich nicht.

Es hat zwar am Ende funktioniert, aber ich würde trotzdem jedem empfehlen, dann doch lieber lokal zu bestellen und bei Nichtverfügbarkeit den Händler anzuschreibenwie @ct100 es gemacht hatte.
Solltet ihr trotzdem aus China bestellen wollen, nehmt vielleicht lieber die günstigere Versandoption, wenn ihr kein problem habt etwas zu warten :)
 
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