Hallo zusammen,
ich durfte mal wieder etwas für Seagate ausprobieren, diesmal eine Exos X12.
Gruß,
Felix
Seagate Exos X12 12TB Review
Inhalt
Vorwort
Seagate hat Mitte 2016 nicht nur sein Consumer-Produktportfolio neu aufgestellt, sondern auch sein Enterprise-Produktportfolio überarbeitet. So haben auch die Enterprise-Modelle ein Rebranding erfahren, um moderner aufzutreten und attraktiver zu werden. Fortan werden Enterprise-HDDs unter dem Namen Exos und Enterprise-SSDs unter dem Namen Nytro vertrieben. In diesem Review möchte ich ein Stück weit auf die Exos-Serie eingehen und das noch aktuelle Spitzenmodell Exos X12 vorstellen. (der Nachfolger Exos X14 ist bereits in Aussicht, aber noch nicht erhältlich)
Zum Testen wurde mir ein Exemplar der Exos X12 von Seagate zur Verfügung gestellt. An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön!
Seagate Exos Serie
Wie bereits erwähnt, ist die Exos-Serie ein Resultat des Enterprise-Rebrandings von Seagate. Ehemals unter dem Namen Enterprise Capacity bekannt, sind Seagates Know-How und Enterprise-HDDs nun unter dem Namen Exos erhältlich. Es ist offensichtlich, dass die Exos Serie keine völlige Neuentwicklung, sondern eine Evolution der bereits bekannten Enterprise Capacity Serie ist. Die Exos Modelle sind über den sonst bekannten Consumer-Modellen wie z.B. BarraCuda, IronWolf oder SkyHawk angesiedelt und bieten höchste Qualität, Zuverlässigkeit und Leistung.
Modellreihen
Die Exos-Serie unterteilt sich in zwei verschiedene Modellreihen für unterschiedliche Einsatzzwecke, diese stelle ich fortfolgend kurz vor.
Exos E
Unter dem Namen Exos E sind Festplatten für verschiedenste Workloads in den Größen 2,5" und 3,5" und mit Kapazitäten von 300GB bis 8TB verfügbar. Die Exos E Modelle stellen einen direkten Nachfolger der ehemaligen Enterprise Capacity Modelle dar und setzen weiterhin auf eine konventionelle Füllung mit Luft.
Die 2,5" großen Exos E Modelle sind mit Drehzahlen von 7200rpm bis 15000rpm verfügbar. Sie eignen sich ideal als Bootlaufwerk oder als Speicher für Anwendung mit hohen IO-Anforderungen bei weiterhin gutem Kompromiss aus Kapazität, IO-Leistung und Kosten. Eine Besonderheit der Exos 10E2400 sind neben einer Drehzahl von 10000rpm der Einsatz eines 16GB großen eMLC Caches, welcher nach demselben Prinzip wie bei der FireCuda Serie, Daten cached und eine erhöhte Lesegeschwindigkeit ermöglicht. Eine weitere Besonderheit der Exos 10E2400 und der Exos 15E900 ist die äußerst niedrige Wahrscheinlichkeit eines nicht korrigierbaren Lesefehlers von 10^16 pro Bit.
Die 3,5" großen Exos E Modelle sind mit Drehzahlen von 5900rpm oder 7200rpm erhätlich. Haupteinsatzzweck ist die Speicherung von moderaten bis großen Datenmengen bei hoher Zuverlässigkeit und hoher Kosteneffizienz. Eine Besonderheit der Exos 5E8 ist die Verwendung des SMR Aufnahmeverfahrens. Dies ermöglicht eine hohe Speicherdichte bei niedrigen Kosten, allerdings leidet die Schreibperformance hierunter deutlich. Die Exos 7E8 ist in Varianten mit SATA- als auch SAS-Schnittstelle verfügbar und bietet sich daher für den Einsatz in großen Speicherarrays, optional auch mit Hochverfügbarkeit durch doppelte Schnittstellenanschlüsse, an.
Exos X
Unter dem Namen Exos X bietet Seagate Festplatten für den größtmöglichen Speicherbedarf an. Die Exos X sind nur in 3,5" Größe und in Kapazitäten mit 10TB oder 12TB (mit dem in Aussicht stehenden Exos X14 auch bald mit 14TB) verfügbar. Die Exos X Modelle sind ausschließlich mit Helium gefüllt, um die größtmögliche Speicherdichte zu erreichen.
Die Exos X Modelle sind ideal, um riesige Datenmengen bei gleichzeitig hoher Geschwindigkeit sequentieller Zugriffe zu speichern. Der Haupteinsatz findet daher in sogenannten Hyperscale Szenarien bei z.B. Cloudanbietern statt. Mit entsprechender Serverhardware ist eine Speicherkapazität von 10PB pro 42 Höheneinheiten großem Rack möglich.
Vorstellung Exos X12 12TB
Kommen wir nun zum Testkandidaten, der Seagate Exos X12. Diese wurde mir netterweise von Seagate zur Verfügung gestellt wurde, ein weiters mal Dankeschön hierfür! Nun zuerst einmal die technischen Daten:
Technische Daten
Alle technischen Daten wurden den offiziellen Seagate Datenblättern bzw. Betriebsanleitungen entnommen.
Beschreibung
Insgesamt gibt es vier Versionen der Exos X12. Bei dem Testkandidaten handelt es sich um die Version mit SATA-Schnittstelle, emulierten 512 Bytes pro Sektor und der Modellnummer ST12000NM0007.
Zusätzlich gibt es eine SAS-Version mit variabler Sektorengröße von 512, 520, 528, 4096, 4160 oder 4224 Bytes pro Sektor. Beide Versionen sind zusätzlich als sich selbstverschlüsselndes Modell erhältlich. Die getestete Version stellt sozusagen das "Standardmodell" für den Einsatz in einfacheren Konstellationen dar. Die SAS-Version ist für komplexe Konstellationen in z.B. großen Storage-Arrays geeignet. Dies zeigt sich unter anderem in der variablen Sektorengröße, welche ggf. von Storage-Arrays zur Speicherung von Paritätsinformationen genutzt wird. Zusätzlich bietet die SAS-Version zwei Schnittstellen-Anschlüsse, um Hochverfügbarkeits-Verbünde zu ermöglichen. Die optionale Selbstverschlüsselung ist dann nützlich, wenn in Enterprise-Umgebungen Zertifizierungs-Richtlinien zur Datensicherheit erfüllt werden müssen.
Die ST12000NM0007 ist seit Q3 2017 erhältlich und besitzt wie bereits erwähnt eine Heliumfüllung. Die Heliumfüllung ermöglicht die hohe Speicherdichte von 8 Plattern zu jeweils 1,5TB in einem Gehäuse. Trotz der 8 Platter liegt der Maximalverbrauch bei nur ungefähr 7,8W unter Last. Die maximale Datenrate liegt bei beachtlichen 261MB/s bei sequentiellen Zugriffen.
Vergleicht man die Exos X12 mit ihren Geschwistern aus der IronWolf-Serie fällt auf, dass die Exos X12 laut Datenblatt noch einmal ein ganzes Stück zuverlässiger ist. Im Vergleich zur IronWolf-Serie mit einer jährlichen Workload von 180TB und einer MBTF von 1 Millionen Stunden und der IronWolf-Pro-Serie mit einer jährlichen Workload von 300TB und einer MBTF von 1,2 Millionen Stunden bietet die Exos X12 eine jährliche Workload von 550TB und eine MBTF von 2,5 Millionen Stunden. Geht es darum große Datenmengen sicher zu speichern, ist die Exos X12 also ideal.
Betrachtet man das Gehäuse der Exos X12 fällt auf, dass jeder Millimeter des 3,5" Formats genutzt wird. Die Festplatte füllt nahezu das gesamte verfügbare Volumen des Formfaktors aus.
Bei einem Blick auf die Seite der Exos X12 fällt auf, dass, wie bei ihren Geschwistern aus der IronWolf-Serie, die mittleren Löcher zur Verschraubung fehlen. Ansonsten fällt auch das besonders gut abgedichtete Gehäuse auf, welches notwendig ist, um die Heliumfüllung zu halten.
Tests
Für die Tests habe ich die sequentiellen Datenraten der Exos X12 betrachtet, da diese für den Haupteinsatzzweck der Exos X12 als Massendatenspeicher am bedeutendsten sind. Zwar liegen die erreichbaren Werte bei Zufallszugriffen für eine mechanische Festplatte ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau, jedoch sind diese im Vergleich mit SSDs immer noch relativ niedrig.
Vorstellung Testsystem
Das Testsystem ist ein Rechner der Marke Eigenbau auf Basis der SandyBridge-Plattform. Auch wenn das System bereits etwas betagter ist, sollte es die Leistungsfähigkeit der Exos X12 nicht einschränken, da eine SATA3-Schnittstelle bereits vorhanden ist. Als Betriebssystem wurde Windows 10 in der aktuellen Version 1803 (Build 17134) verwendet.
Technische Daten des Testsystems
CrystalDiskMark 6.0.1
Der Test mit CrystalDiskMark zeigt die exzellenten sequentiellen Datenraten der Exos X12. Leider streute meine Exos X12 anscheinend etwas nach unten, die laut Datenblatt maximalen 261MB/s habe ich knapp verpasst. Dennoch erzielt mein Testexemplar ein herausragendes Ergebnis. Wie zu erwarten sind die Zufallszugriffe für eine mechanische Festplatte sehr gut, liegen jedoch abgeschlagen von Werten einer SSD.
ATTO Disk Benchmark
Durch den Test mit dem ATTO Disk Benchmark ist ersichtlich, dass die Exos X12 bei sequentiellen Zugriffen bereits bei Übertragungsgrößen von 8KB nahezu ihre volle Leistung abgeben kann. Ab einer Übertragungsgröße von 32KB ist die volle Leistung der Exos X12 abrufbar.
HDTune Pro 5.7.0
Im Test mit HDTune Pro ist zu erkennen, dass die Datenraten in Richtung Spindel immer weiter abnehmen. Dies ist bei einer mechanischen HDD zu erwarten, da sich die äußeren Spuren im Vergleich zu den inneren Spuren relativ schneller drehen und so am äußeren Platter-Rand höhere Geschwindigkeiten erzielt werden können. Insgesamt ergab sich lesend als auch schreibend bei meinem Testexemplar eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 195MB/s.
Bemerkungen
An dieser Stelle noch zwei Bemerkungen, welche mir während des Testens aufgefallen sind.
Betriebsgeräusch
Ähnlich wie bei der IronWolf Serie, die ich bereits testen durfte, ist das Startgeräusch der Exos X12 etwas auffällig. Wie bei der IronWolf-Serie scheint dies jedoch normal zu sein, während dem Betrieb waren keine Probleme oder weitere Geräusche vernehmbar. Für eine Enterprise Festplatte ist die Exos X12 für meinen persönlichen Eindruck, ähnlich zur IronWolf-Serie, relativ leise.
Zuverlässigkeit
Die hohe Zuverlässigkeit der Exos X12 ist im Heimbereich vielleicht nicht ganz von Nöten, hinterlässt jedoch ein sehr gutes Gefühl, seine Daten sicher gespeichert zu haben. Die Zuverlässigkeitswerte laut Datenblatt sind überragend und für geschäftskritische Daten meiner Meinung nach ein Muss.
Fazit
Bei der Exos X12 handelt es sich um eine exzellente Festplatte für den Enterprise-Bereich mit herausragenden sequentiellen Leistungswerten. Würde ich einen Massen-Storage in einer Enterprise-Umgebung aufbauen, wäre die Exos X12 meine erste Wahl. Für den Heimbereich ist die Exos X12 meiner Meinung nach "zu gut", eine IronWolf oder IronWolf Pro kann einen Heimanwender schon völlig zufrieden stellen. Die Exos X12 bietet hier nur wenig Mehrwert. Dies ist jedoch nicht unbedingt ein Negativpunkt für die Exos X12, es kommt letztendlich darauf an, was der Anwender wünscht und bereit ist zu zahlen. Als kleiner Ausblick ist nochmals die Exos X14 zu erwähnen, diese ermöglicht bald eine noch höhere Speicherdichte bei gleichem Formfaktor und ist meiner Meinung nach deshalb sehr interessant.
ich durfte mal wieder etwas für Seagate ausprobieren, diesmal eine Exos X12.
Gruß,
Felix
Seagate Exos X12 12TB Review
Inhalt
- Einleitung
- Seagate Exos Serie
- Modell-Reihen
- Exos E
- Exos X
- Modell-Reihen
- Vorstellung Exos X12 12TB
- Technische Daten
- Beschreibung
- Tests
- Bemerkungen
- Fazit
Vorwort
Seagate hat Mitte 2016 nicht nur sein Consumer-Produktportfolio neu aufgestellt, sondern auch sein Enterprise-Produktportfolio überarbeitet. So haben auch die Enterprise-Modelle ein Rebranding erfahren, um moderner aufzutreten und attraktiver zu werden. Fortan werden Enterprise-HDDs unter dem Namen Exos und Enterprise-SSDs unter dem Namen Nytro vertrieben. In diesem Review möchte ich ein Stück weit auf die Exos-Serie eingehen und das noch aktuelle Spitzenmodell Exos X12 vorstellen. (der Nachfolger Exos X14 ist bereits in Aussicht, aber noch nicht erhältlich)
Zum Testen wurde mir ein Exemplar der Exos X12 von Seagate zur Verfügung gestellt. An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön!
Seagate Exos Serie
Wie bereits erwähnt, ist die Exos-Serie ein Resultat des Enterprise-Rebrandings von Seagate. Ehemals unter dem Namen Enterprise Capacity bekannt, sind Seagates Know-How und Enterprise-HDDs nun unter dem Namen Exos erhältlich. Es ist offensichtlich, dass die Exos Serie keine völlige Neuentwicklung, sondern eine Evolution der bereits bekannten Enterprise Capacity Serie ist. Die Exos Modelle sind über den sonst bekannten Consumer-Modellen wie z.B. BarraCuda, IronWolf oder SkyHawk angesiedelt und bieten höchste Qualität, Zuverlässigkeit und Leistung.
Modellreihen
Die Exos-Serie unterteilt sich in zwei verschiedene Modellreihen für unterschiedliche Einsatzzwecke, diese stelle ich fortfolgend kurz vor.
Exos E
Unter dem Namen Exos E sind Festplatten für verschiedenste Workloads in den Größen 2,5" und 3,5" und mit Kapazitäten von 300GB bis 8TB verfügbar. Die Exos E Modelle stellen einen direkten Nachfolger der ehemaligen Enterprise Capacity Modelle dar und setzen weiterhin auf eine konventionelle Füllung mit Luft.
Die 2,5" großen Exos E Modelle sind mit Drehzahlen von 7200rpm bis 15000rpm verfügbar. Sie eignen sich ideal als Bootlaufwerk oder als Speicher für Anwendung mit hohen IO-Anforderungen bei weiterhin gutem Kompromiss aus Kapazität, IO-Leistung und Kosten. Eine Besonderheit der Exos 10E2400 sind neben einer Drehzahl von 10000rpm der Einsatz eines 16GB großen eMLC Caches, welcher nach demselben Prinzip wie bei der FireCuda Serie, Daten cached und eine erhöhte Lesegeschwindigkeit ermöglicht. Eine weitere Besonderheit der Exos 10E2400 und der Exos 15E900 ist die äußerst niedrige Wahrscheinlichkeit eines nicht korrigierbaren Lesefehlers von 10^16 pro Bit.
Die 3,5" großen Exos E Modelle sind mit Drehzahlen von 5900rpm oder 7200rpm erhätlich. Haupteinsatzzweck ist die Speicherung von moderaten bis großen Datenmengen bei hoher Zuverlässigkeit und hoher Kosteneffizienz. Eine Besonderheit der Exos 5E8 ist die Verwendung des SMR Aufnahmeverfahrens. Dies ermöglicht eine hohe Speicherdichte bei niedrigen Kosten, allerdings leidet die Schreibperformance hierunter deutlich. Die Exos 7E8 ist in Varianten mit SATA- als auch SAS-Schnittstelle verfügbar und bietet sich daher für den Einsatz in großen Speicherarrays, optional auch mit Hochverfügbarkeit durch doppelte Schnittstellenanschlüsse, an.
Exos X
Unter dem Namen Exos X bietet Seagate Festplatten für den größtmöglichen Speicherbedarf an. Die Exos X sind nur in 3,5" Größe und in Kapazitäten mit 10TB oder 12TB (mit dem in Aussicht stehenden Exos X14 auch bald mit 14TB) verfügbar. Die Exos X Modelle sind ausschließlich mit Helium gefüllt, um die größtmögliche Speicherdichte zu erreichen.
Die Exos X Modelle sind ideal, um riesige Datenmengen bei gleichzeitig hoher Geschwindigkeit sequentieller Zugriffe zu speichern. Der Haupteinsatz findet daher in sogenannten Hyperscale Szenarien bei z.B. Cloudanbietern statt. Mit entsprechender Serverhardware ist eine Speicherkapazität von 10PB pro 42 Höheneinheiten großem Rack möglich.
Vorstellung Exos X12 12TB
Kommen wir nun zum Testkandidaten, der Seagate Exos X12. Diese wurde mir netterweise von Seagate zur Verfügung gestellt wurde, ein weiters mal Dankeschön hierfür! Nun zuerst einmal die technischen Daten:
Technische Daten
Merkmal | Wert |
---|---|
Modellnummer | ST12000NM0007 |
Schnittstelle | SATA 6GBit/s |
Formfaktor | 3,5" |
Kapazität | 12TB |
Aufnahmeverfahren | PMR |
Anzahl Platter | 8 |
Spindelgeschwindigkeit | 7200rpm |
Cache | 256MB |
Maximale Übetragungsrate | 261MB/s |
Sektorgröße | 512 Byte (emuliert, nativ 4K) |
Lesefehlerrate | 1 pro 10^15bit |
Jährliche Betriebsstunden | 8760 (Dauerbetrieb) |
Jährliche Workload | 550TB |
Mean Time Between Failures (MTBF) | 2500000h |
Verbrauch Leerlauf | ~5,0W |
Verbrauch Last | ~7,8W |
Alle technischen Daten wurden den offiziellen Seagate Datenblättern bzw. Betriebsanleitungen entnommen.
Beschreibung
Insgesamt gibt es vier Versionen der Exos X12. Bei dem Testkandidaten handelt es sich um die Version mit SATA-Schnittstelle, emulierten 512 Bytes pro Sektor und der Modellnummer ST12000NM0007.
Zusätzlich gibt es eine SAS-Version mit variabler Sektorengröße von 512, 520, 528, 4096, 4160 oder 4224 Bytes pro Sektor. Beide Versionen sind zusätzlich als sich selbstverschlüsselndes Modell erhältlich. Die getestete Version stellt sozusagen das "Standardmodell" für den Einsatz in einfacheren Konstellationen dar. Die SAS-Version ist für komplexe Konstellationen in z.B. großen Storage-Arrays geeignet. Dies zeigt sich unter anderem in der variablen Sektorengröße, welche ggf. von Storage-Arrays zur Speicherung von Paritätsinformationen genutzt wird. Zusätzlich bietet die SAS-Version zwei Schnittstellen-Anschlüsse, um Hochverfügbarkeits-Verbünde zu ermöglichen. Die optionale Selbstverschlüsselung ist dann nützlich, wenn in Enterprise-Umgebungen Zertifizierungs-Richtlinien zur Datensicherheit erfüllt werden müssen.
Die ST12000NM0007 ist seit Q3 2017 erhältlich und besitzt wie bereits erwähnt eine Heliumfüllung. Die Heliumfüllung ermöglicht die hohe Speicherdichte von 8 Plattern zu jeweils 1,5TB in einem Gehäuse. Trotz der 8 Platter liegt der Maximalverbrauch bei nur ungefähr 7,8W unter Last. Die maximale Datenrate liegt bei beachtlichen 261MB/s bei sequentiellen Zugriffen.
Vergleicht man die Exos X12 mit ihren Geschwistern aus der IronWolf-Serie fällt auf, dass die Exos X12 laut Datenblatt noch einmal ein ganzes Stück zuverlässiger ist. Im Vergleich zur IronWolf-Serie mit einer jährlichen Workload von 180TB und einer MBTF von 1 Millionen Stunden und der IronWolf-Pro-Serie mit einer jährlichen Workload von 300TB und einer MBTF von 1,2 Millionen Stunden bietet die Exos X12 eine jährliche Workload von 550TB und eine MBTF von 2,5 Millionen Stunden. Geht es darum große Datenmengen sicher zu speichern, ist die Exos X12 also ideal.
Betrachtet man das Gehäuse der Exos X12 fällt auf, dass jeder Millimeter des 3,5" Formats genutzt wird. Die Festplatte füllt nahezu das gesamte verfügbare Volumen des Formfaktors aus.
Bei einem Blick auf die Seite der Exos X12 fällt auf, dass, wie bei ihren Geschwistern aus der IronWolf-Serie, die mittleren Löcher zur Verschraubung fehlen. Ansonsten fällt auch das besonders gut abgedichtete Gehäuse auf, welches notwendig ist, um die Heliumfüllung zu halten.
Tests
Für die Tests habe ich die sequentiellen Datenraten der Exos X12 betrachtet, da diese für den Haupteinsatzzweck der Exos X12 als Massendatenspeicher am bedeutendsten sind. Zwar liegen die erreichbaren Werte bei Zufallszugriffen für eine mechanische Festplatte ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau, jedoch sind diese im Vergleich mit SSDs immer noch relativ niedrig.
Vorstellung Testsystem
Das Testsystem ist ein Rechner der Marke Eigenbau auf Basis der SandyBridge-Plattform. Auch wenn das System bereits etwas betagter ist, sollte es die Leistungsfähigkeit der Exos X12 nicht einschränken, da eine SATA3-Schnittstelle bereits vorhanden ist. Als Betriebssystem wurde Windows 10 in der aktuellen Version 1803 (Build 17134) verwendet.
Technische Daten des Testsystems
Merkmal | Wert |
---|---|
Mainboard | Asus P8P67 LE |
Chipsatz | Intel P67 Cougar Point B3 |
Prozessor | Intel Core i5 2500 mit 4x 3,30 Ghz |
Arbeitsspeicher | 2x 2GB DDR3 1333MHz (4GB insgesamt) |
Betriebssystem | Windows 10 1803 (Build 17134) |
CrystalDiskMark 6.0.1
Der Test mit CrystalDiskMark zeigt die exzellenten sequentiellen Datenraten der Exos X12. Leider streute meine Exos X12 anscheinend etwas nach unten, die laut Datenblatt maximalen 261MB/s habe ich knapp verpasst. Dennoch erzielt mein Testexemplar ein herausragendes Ergebnis. Wie zu erwarten sind die Zufallszugriffe für eine mechanische Festplatte sehr gut, liegen jedoch abgeschlagen von Werten einer SSD.
ATTO Disk Benchmark
Durch den Test mit dem ATTO Disk Benchmark ist ersichtlich, dass die Exos X12 bei sequentiellen Zugriffen bereits bei Übertragungsgrößen von 8KB nahezu ihre volle Leistung abgeben kann. Ab einer Übertragungsgröße von 32KB ist die volle Leistung der Exos X12 abrufbar.
HDTune Pro 5.7.0
Im Test mit HDTune Pro ist zu erkennen, dass die Datenraten in Richtung Spindel immer weiter abnehmen. Dies ist bei einer mechanischen HDD zu erwarten, da sich die äußeren Spuren im Vergleich zu den inneren Spuren relativ schneller drehen und so am äußeren Platter-Rand höhere Geschwindigkeiten erzielt werden können. Insgesamt ergab sich lesend als auch schreibend bei meinem Testexemplar eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 195MB/s.
Bemerkungen
An dieser Stelle noch zwei Bemerkungen, welche mir während des Testens aufgefallen sind.
Betriebsgeräusch
Ähnlich wie bei der IronWolf Serie, die ich bereits testen durfte, ist das Startgeräusch der Exos X12 etwas auffällig. Wie bei der IronWolf-Serie scheint dies jedoch normal zu sein, während dem Betrieb waren keine Probleme oder weitere Geräusche vernehmbar. Für eine Enterprise Festplatte ist die Exos X12 für meinen persönlichen Eindruck, ähnlich zur IronWolf-Serie, relativ leise.
Zuverlässigkeit
Die hohe Zuverlässigkeit der Exos X12 ist im Heimbereich vielleicht nicht ganz von Nöten, hinterlässt jedoch ein sehr gutes Gefühl, seine Daten sicher gespeichert zu haben. Die Zuverlässigkeitswerte laut Datenblatt sind überragend und für geschäftskritische Daten meiner Meinung nach ein Muss.
Fazit
Bei der Exos X12 handelt es sich um eine exzellente Festplatte für den Enterprise-Bereich mit herausragenden sequentiellen Leistungswerten. Würde ich einen Massen-Storage in einer Enterprise-Umgebung aufbauen, wäre die Exos X12 meine erste Wahl. Für den Heimbereich ist die Exos X12 meiner Meinung nach "zu gut", eine IronWolf oder IronWolf Pro kann einen Heimanwender schon völlig zufrieden stellen. Die Exos X12 bietet hier nur wenig Mehrwert. Dies ist jedoch nicht unbedingt ein Negativpunkt für die Exos X12, es kommt letztendlich darauf an, was der Anwender wünscht und bereit ist zu zahlen. Als kleiner Ausblick ist nochmals die Exos X14 zu erwähnen, diese ermöglicht bald eine noch höhere Speicherdichte bei gleichem Formfaktor und ist meiner Meinung nach deshalb sehr interessant.
Zuletzt bearbeitet: