Also das Thema mit IPCop ist wirklich sehr intressant, aber scheinbar auch recht komplex ^^
Aber erstmal ein paar Fragen (auch einzelne Antworten sind schön
) :
1) Ist auch eine Anordnung:
Switch -> WLAN Router -> IPCop -> PC
möglich?
Den mein WLan Router unterstützt kein Ausschalten der ADSL funktionen. Natürlich wäre das WLan Netzwerk nun nicht mehr so gut geschützt, das LAN-Netzwerk hingegen schon.
Das hintereinanderschalten der beiden Firewalls sollte ja auch kein Problem darstellen, oder?
Du musst bei deinem Router nichts ausschalten, sondern lässt zur Not einfach den WAN Eingang frei - der kommt ja sowieso nun zum IPCOP. Ich hab' hier auch einen Billig D-Link Router und missbrauche in als ordinäres Switch/AP - klappt wunderbar.
Eigentlich wird WLAN und LAN bei Firewalls getrennt, da WLAN eben potenziell unsicherer ist (sprich: Sicherheitsrisiko). Die Einteilung erfolgt hier in Farben, ziemlich simpel: LAN = green, WLAN = blue, DMZ = orange, WAN = red
2) Ist diese Firewalllösung für einen privaten Haushalt nicht etwas übertrieben?
Das muss erstmal jeder für sich selbst entscheiden, wieviel Aufwand und Energie (damit meine ich nicht Strom) ihm die eigene Sicherheit wert ist. Die Grundfunktionalität bieten auch einige Router - gerade, wenn man gehackte/freie Frimwares draufspielt. (DD-WRT & Co.)
Bei einer dedizierten Firewall hat man aber den Vorteil, dass man sie an die eigenen Bedürfnisse wesentlich besser anpassen kann. Außerdem gibt es viele Features, die man in den gemeinen Feld-Wald-und-Wiesen-Routern einfach nicht findet. (VPN, DMZ, etc. pp.)
3) Wie sieht es mit der Bedienungsfreundlichkeit beim Zulassen von Datenverkehr von Programmen wie Onlinegames aus?
Du machst alles über ein Webinterface. Zumindest bei IPCOP finde ich es ziemlich aufgeräumt. Nicht intuitiv (!), aber wenn man sich auch nur mal 1-2 Stunden in das Thema einliest und das ein oder andere How-To verfolgt, ist es einleuchtend.
NAT & Co. gibt es, natürlich, auch - also Onlinegames, Skype, whatever - alles kein Problem. Wie gesagt, vom Funktionsumfang her, bist du hier einige Ligen über (!) einem 0815-Router.
4) Wird nur der eingehende Verkehr geschützt, oder kann man auch einzelne Programme (wie z.B. Comodo, ZoneAlarm) den Internet Zugriff verwehren?
Outbound-Protection gibt es nicht - ist auch nicht die Aufgabe einer Firewall. Du kannst den Traffic nicht einer bestimmten Anwendung (aus der Sicht der Firewall) zuordnen. Wenn ein Trojaner auf Port 80 nach hause telefoniert, wird ihn die Firewall nicht daran hindern.
Anders sieht es aus, wenn ein Virus/Trojaner versucht, auf den Rechner zu kommen (beim Surfen, also wieder Port80) - es gibt z.B. Traffic Filter für IPCOP, die den gesamten Traffic scannen und Viren & Co. erkennen.
Wie gesagt, das Primärziel einer echten Firewall besteht nicht darin, Adobe Photoshop am telefonieren zu hindern...
5) Hättest du einen Link zu einem ThinClient bis max. 50€ welcher den Anforderungen des Programmes genügt?
Zum Suchen bin ich gerade zu faul.
Aber such in der Bucht mal nach "DELL GX150" oder "FSC Scovery xS" ... im Zweifelsfall allgemein nach "SFF" suchen. (Small Form Factor) Ich hab hier zwei FSC Scovery xS mit 933MHz und 512MB RAM und musste für die jeweils 20€ löhnen. Ein eigener Router ist also kein teures Hobby.
6) So ein ThinClient braucht keinen Monitor, oder? Die Bedienung geht über ein Webinterface?
Korrekt. Im Alltag braucht der Kleine nur drei Kabel - zweimal Netzwerk und einmal Strom.
Fürs erstmalige installieren des IPCOP (wie ein Betriebssystem) brauchst du aber natürlich Moni, Tasta und Maus...
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Hier nochmal ein paar Links zum Thema:
offizielle Seite
englisches Supportforum
deutsches Forum (sehr zu empfehlen, viele Dokus!)
BOT (BlackOut Traffic) (ziemlich gutes Add-On)
Hoffe, das hilft dir für den Start.
Achja... IPCOP ist nicht sonderlich komplex. Für den Standard DSL-Zugang mit ein paar Rechnern dahinter kriegst du das Teil ohne Probleme an einem Tag aufgesetzt. Wie gesagt, gibt haufenweise gute Tutorials im deutschen Forum und zur Not sogar noch ein IPCOP-Buch.
Alles Jute.
Lipwigzer