[Kaufberatung] Server für kleines Unternehmen fertig kaufen oder selbst zusammenstellen?

Von der Form her ist Tower oder 19-Zoll-Rack eigentlich relativ egal. Laufen soll darauf ein ESXI mit Windows Server (Active Directory, DHCP, VPN, DNS, File Server, Print Server, Application Server), Linux Server und OMV. Mir schwebt da was mit Xeon Hexacore, 16GB Ram, 2x GB Lan + Management-Port, redundantem Netzteil, 2x SSD (Raid1 VMs), 5x 3,5" SATA (Raid5) vor.

Wenn ich das richtig sehe müsste man da was für um die 2000 Euro zusammenstellen können. Ein Fertigsystem mit diesen Eigenschaften für einen solchen Preis habe ich allerdings noch nicht gefunden.

Also von den Anforderungen her würde folgendes reichen wenn man ESXi und ZFS betrachtet:
- Ein System mit aktuellem Serverboard mit Sockel 1151 oder 2011R3
- 32 GB ECC RAM
- 6 Core Xeon CPU
- LSI HBA z.B. LSI 9207 oder neuer (LSI 3008)
- 10G würde ich auch gleich nehmen
- Case ideal mit einem Wechselrahmen von aussen zugänglich

Bei Selbstkonfiguration ist das Asrock EPC612D4U-2T8R interessant.
Damit gibts obige Anforderungen komplett ab ca 1200,-- bleiben 800,-- für Platten

Ich würde stark auf die Platten schauen. Da geht eher mehr Geld drauf wenn man gute SSDs nimmt.
Wenn vor allem Applikationserver darauf laufen sollen ist aber der Platz nicht so wichtig, da wäre ein ZFS Mirror aus 2 x Intel S3610-480 perfekt (je ca 400,--). Da steckt dann wirklich Performance und Zuverlässigkeit drin.

Ginge komplett so um die 2000,--,
Dazu dann ein zweiter Datenpool für unkritische Sachen z.B. 2 x 4 oder 6GB HGST auch als ZFS Mirror.

Falls für die VMs 240 GB SSD reichen, dann wäre es komplett für 2000,-- machbar.
 
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Naja noch günstiger wäre es die Leasing Rückläufer wie den e5-2670 zu verwenden.
 
@gea:

Danke für den Vorschlag. Ich versteh es richtig, dass ESXi mit ZFS nur über einen Umweg wie NexentaStor geht, oder? Auf welchem Storage soll in dieser Konfiguration die NexentaStor VM laufen?

Dazu dann ein zweiter Datenpool für unkritische Sachen z.B. 2 x 4 oder 6GB HGST auch als ZFS Mirror.

Diesen Datenpool könnte ich dann aber zB nicht im Windows Server einbinden, oder?

@OpamitKruecke:

Welche Rückläufer meinst du? Der e5-2670 ist doch nur ein Prozessor.
 
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Jup Leasingrückläufer. Gibt auch schöne Fertigsysteme mit dem e5-2670 zu angenehmen Preisen bei den einschlägigen Anbietern. Aber selbst mit dem Prozessor allein für 230 Euro und nem günstiger 2011 Board ist viel gespart.
 
Hast du einen Pointer für mich zu solchen Systemen?
 
@gea:

Danke für den Vorschlag. Ich versteh es richtig, dass ESXi mit ZFS nur über einen Umweg wie NexentaStor geht, oder? Auf welchem Storage soll in dieser Konfiguration die NexentaStor VM laufen?

Diesen Datenpool könnte ich dann aber zB nicht im Windows Server einbinden, oder?

Man braucht auf jeden Fall eine Storage VM die ZFS kann.
Die VM selber muss bei Start von ESXi zur Verfügung stehen, z.B. auf ener 30GB+ Boot-SSD für ESXi und lokales datastore.

NexentaStor ist eine Option, ist aber ausserhalb der Heimnutzung immer kostenpflichtig.

Ich selber habe mit Nexenta angefangen und bin trotz F&L Konditionen auf OpenSolaris/ Illumos umgeschwenkt.
All-In-One auf einem freien Solaris (erst OpenIndiana jetzt OmniOS) mache ich schon seit vielen Jahren.
Ich kann auch mit einiger Begründung anführen, dass die Idee, einen ZFS Server zu virtualisieren vor ca 5 Jahren durch mich populär wurde.

Howto: http://www.napp-it.org/doc/downloads/napp-in-one.pdf


zum Einbinden von ZFS Dateisystemen gibts folgende Möglichkeiten
- per NFS, darauf greift ESXi zu um die VMs darauf abzulegen (Windows VM, virtuelle ESXi Platten etc)
- per SMB (normales Windows Filesharing)
- per iSCSI (nutzbar z.B, in Windows wie eine lokale Platte)

egal ob vom schnellen SSD Pool oder vom langsamen Plattenpool
 
Ein Eigenbau für den Firmeneinsatz empfehlen? Das kann ganz böse in die Hose gehen.
Natürlich ist das situativ anzuschauen.

Ist der TE von der firmeneigenen IT oder eine eigene Firma?
Als firmeneigene IT hat man i.d.R die Ressourcen sich um die Reparatur selber zu kümmern, ebenso die Beschaffung der Ersatz-Hardware.

Jedoch wird nach 2-3 Jahren kein normaler Shop die verbaute Hardware noch liefern.
Dann bleibt nur der grosse Gebrauchtmarkt. Da gibt's halt wiederum keine Neuteile.

Und wenns sich nicht gerade um einen "Servershop" handelt sondern gebrauchtes von Ebay und Co. dann sind die Lieferzeiten niemals so toll.

Hersteller mit ihren SLA's geben dem Käufer Garantie dass die Hardware innert kürzester Zeit da ist, und zwar Neuware.
Beim Eigenbau kann niemand garantieren dass alle Teile noch lange verfügbar sind.

Und wie viel "Hot-Swap" ist bei einem Eigenbau-Server im erträglichen Preisrahmen möglich?
Und dann wird's noch komplexer. Lüfter, Kabel, HDD's, CPU's, RAM's, SSD's, Mainboard, Netzteil, Controller etc. müssen also immer verfügbar sein...
Das ganze sollte sich optimalerweise noch per Software überwachen lassen - muss ergo zusammenspielen (z.B HP iLO).

Entweder man schafft sich dann selber ein Lager (teuer/aufwändig) oder lässt es eben HP, Dell, IBM, Fujitsu machen.

Das keine konkreten Hardware-Vorschläge von den erwähnten Herstellern eingereicht wurden, ist schade.
Aber da kann der TE sich gerne direkt an die üblichen Verkaufskanäle wenden.

In welchem Rahmen die Hardware sein sollte dürfte ja bereits klar sein.
 
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@Gohst_oc: Die angesprochene Problematik wurde erkannt. Siehe Post #30.
 
Sehr gut.
Ja eben in solchen Szenarien ist es dann eben doch relativ egal ob Eigenbau oder nicht.

Darum habe ich gerade zu Beginn erwähnt dass es natürlich Situativ ist.

Muss einfach zu erwähnen sein, dass gebrauchte Server "von der Stange" halt auch sehr günstig sind.
Ob sich da dann kompletter Eigenbau Lohnt wage ich darum fast zu bezweifeln. Obschon natürlich gerbrauchte CPU's, RAM, Controller usw. auch sehr billig einzel zu haben sind.

Nur neu ist teuer, egal ob ab Stange oder nicht.
 
Andererseits kriegt man für den Herstellersupport meist schon 2 Server (jedenfalls bei unseren Verträgen :d )
 
Meine Frage zielte eigentlich vor allem darauf ab, ob ich es (mit meiner kurzen Recherche) richtig gesehen habe, dass Komplettsysteme von der Stange immer deutlich teurer sind als selbst zusammengestellte Systeme mit vergleichbaren Eigenschaften.
Das muss man sich halt immer ehrlich durchrechnen, da sollte man auch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, also billige Consumer HW mit Enteprisekomponenten. So kosten z.B. natürlich Enterprise HDDs / SSDs mehr und leisten nach MB/s oder GB/TB Kapazität nicht unbedingt mehr, halten aber viel mehr aus (Workload / TBW bzw. DWPD) also Consumerplatten und dazu kommt die Sicherheit, eben Features wie Full-Power-Loss-Protection und Internal-Data-Path-Protection. Das sind Dinge die man auf den ersten Blick nicht unbedingt sieht, die aber über die Jahre den Unterschied machen. Bei SSDs ist es auch sogar so, dass die IOPS der Enterprise SSDs meist viel kleiner angegeben sind als bei Consumer SSDs, die sind aber bei Consumer SSD für leere SSDs im Neuzustand angegeben und bei Enterprise SSD i.d.R. auf den Steady-State bezogen, da bleiben dann z.B. bei der BX200 keine 2000 IOPS Schreibend mehr übrig, während eine Intel DC S3700 fast 40.000 schafft. Im Datenblatt der BX200 steht 78.000, in dem der DC S3700 nur bis zu 36.000.

Man muss also schon genau hinsehen, wenn man die HW Komponenten auf dem Markt mit denen in den Server Komplettsystemen vergleicht.
Ich würde mich freuen, wenn ich noch Ratschläge in Sachen ZFS, Raid, Datenplatten bekäme. Momentan kommen wir mit einem Speicherplatz von 4TB hin.
Und wie viel Workload habt ihr? Also wie viele IOPS kommen zustand und welche Datenvolumen wird pro Jahr geschrieben und gelesen, also im Ganzen übertragen? Die HDD unterscheiden sich heute im Workload Rating, da gibt es in 3.5" die Consumer HDDs mit 55TB pro 8760 Betriebsstunden, Enterprise Cloud Platten mit 180TB/Jahr und Enterprise Nearline HDDs mit 550TB/Jahr, die dürfen dann nicht nur im Dauerbetrieb, sondern auch mit Dauerlast gefahren werden. Bei 2.5" gibt es noch die wirklich Mission Critical mit 15.000rpm, die haben maximal 600GB weil da eben die Kopfabstände noch so groß sind, dass sie nicht im Teilkontaktbereich arbeiten und daher ist deren Workload auch noch nicht begrenzt. Die werden aber inzwischen von SSDs abgelöst.
 
@gea:

Danke, nun ist mit einiges klarer geworden. Ich frage mich momentan welche Vorteile ZFS mir eigentlich genau bringt und ob es sich lohnt.

Im Wesentlichen

Prüfsummen
- immer geprüfte Daten und Vorraussetzung um Silent Data Errors zu reparieren mit online checks und bei Zugriff

CopyOnWrite
- kein Write Hole Problem im Raid, Crash resistent, valides Dateisystem auch bei Absturz, Versionierung mit Snaps

- mit den besten Lesecache

- sicheres Schreibverhalten mit Sync Write

- mit die beste Raidtechnologie (Software Raid)

- Storage Virtualisierung mit Pooling, Verwaltung mit Quotas und Reservierungen

- Skalierbarkeit ohne Ende (128 bit Storage) und vieles mehr
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wie viel Workload habt ihr? Also wie viele IOPS kommen zustand und welche Datenvolumen wird pro Jahr geschrieben und gelesen, also im Ganzen übertragen?

Ich habe ehrlich gesagt keine Werte, habe aber gerade mal eine Messung eingerichtet. Es dürfte sich aber alles sehr in Grenzen halten.
 
Ich habe nicht damit gerechnet mit diesem Thema sofort eine solch ausgedehnte Diskussion auszulösen und muss meine Aussagen wohl ein wenig korrigieren. Zum einen war der Begriff "Unternehmen" vielleicht etwas übertrieben. Es geht konkret um eine kleine Abteilung eines Instituts einer Uni, die aber recht unternehmerisch aufgestellt ist, also auch Implementierungsaufträge für andere Firmen durchführt. Mit "noch sehr unerfahren auf dem Gebiet" habe ich dann vielleicht auch einen etwas falschen Eindruck erweckt. Ich habe einen Master in Informatik und administriere unsere Server schon eine Weile. Was allerdings stimmt, ist, dass ich sehr gerne auf DIY-Lösungen zurückgreife, einfach aus Spaß an den Themen.

Zum wie beschrieben anzuschaffenden Server wird immer ein System vorhanden sein, welches die Arbeit sofort übernehmen kann. Außerdem sind Ausfälle von einem Tag auch kein Beinbruch. Alle wichtigen Daten werden auch täglich auf ein Backup in unser direkt angeschlossenes Rechenzentrum gespeichert. werden auch Meine Frage zielte eigentlich vor allem darauf ab, ob ich es (mit meiner kurzen Recherche) richtig gesehen habe, dass Komplettsysteme von der Stange immer deutlich teurer sind als selbst zusammengestellte Systeme mit vergleichbaren Eigenschaften.

Ich glaube diese aufgetauchten unterschiedlichen Meinungen sind vor allem meiner schlechten Beschreibung der Anforderungen geschuldet gewesen. Ihr braucht euch also keine Sorgen machen, dass ich meinen Job verliere oder mich unglücklich mache wenn ich eine "Bastellösung" forciere und etwas schief geht. ;)

Erstmal vielen Dank an alle, die sich an der Diskussion beteiligt haben. Ich würde mich freuen, wenn ich noch Ratschläge in Sachen ZFS, Raid, Datenplatten bekäme. Momentan kommen wir mit einem Speicherplatz von 4TB hin.

Also zuerst solltest du im RZ der Uni anfragen, mit welchen Lieferanten Verträge bestehen (ist wesentlich günstiger, da dort oft EDU Verträge laufen) ... wenn jemand zickt, kann man die immer übers RZ ordern (als Backup) :)
danach ausloten, was du brauchst (das geht bei bestehenden Verträgen auch oft auf Testbasis, aka ein Server wird gestellt für 4 Wochen, danach redet man weiter, grad bei Unis)

nicht über die Uni Connections zu gehen ist (imho) einfach nur dumm, selbst wenn man selbst basteln will und es selbst administriert (gerade auch weil man darüber massiv an PreSupport kostenfrei bekommt für die Planung)
... kostet dich einen besuch beim RZ und 1-2 Telefonate zum Supplier
 
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nicht über die Uni Connections zu gehen ist (imho) einfach nur dumm
This!

Und in der Regel können Dir die Mitarbeiter aus dem UNI-RZ auch viel besser helfen die passende Hardware auszuwählen als jemand in einem Forum. Die wissen auch welche Hardware aus den aktuellen Verträgen gut läuft oder was eher Probleme bereitet.
 
This!

Und in der Regel können Dir die Mitarbeiter aus dem UNI-RZ auch viel besser helfen die passende Hardware auszuwählen als jemand in einem Forum. Die wissen auch welche Hardware aus den aktuellen Verträgen gut läuft oder was eher Probleme bereitet.

wenn du schonmal die Preise gesehen hättest die Unis zahlen für HW und Service, dann würdest du sowas nicht sagen :)

und btw sagte ich : über die Uni RZ zum Supplier
 
Ich empfehle für kritische Systeme aus Erfahrung Dell Server mit Pro-Support (5 Jahre). Der sitzt in Halle/Saale und - selten - ist kompetent.
 
Ich empfehle für kritische Systeme aus Erfahrung Dell Server mit Pro-Support (5 Jahre). Der sitzt in Halle/Saale und - selten - ist kompetent.

Ich empfehle Fujitsu. Die bauen sogar Server noch in Deutschland zusammen. Hp hat auch guten Support. Das gibt sich nicht so viel.
 
ich rate zu Brain 2.0 (Gehirn einschalten)

der TE ist an eine UNI .... dazu muss ich nicht mehr sagen
 
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Hehe den Spruch sage ich schon 18 Jahre bei uns im Ministerium aber die Kollegen hier gebe das immer noch am Eingang ab :)
 
Hehe den Spruch sage ich schon 18 Jahre bei uns im Ministerium aber die Kollegen hier gebe das immer noch am Eingang ab :)
Das ist doch dort die Einstellungsvoraussetzung und wie Du Dich 18 Jahre dort halten konntest ohne dies zu tun oder in der Klapse zu landen, ist mit unerklärlich :fresse2:
 
Naja bin dort nur externer IT Dienstleister und Frage mich auch immer wie ich das schon solange ausgehalten habe :)
 
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