Server-Kaufberatung für Small Office Bereich

azza

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Hallo!

Ein Architekturbüro eines Bekannten hat sich gerade personell verkleinert.
Stand jetzt ist:
7x client-pcs mit Win 7 64bit Pro und SSDs (ganz grobe Daten: auf´m Stand von 2011 - sollen also noch ein paar Jahre halten)
1x Server mit Win SBS 2003 R2 inkl. Exchange 2003 (grobe Daten: 2009er HP Proliant, Xeon Prozessor, 4GB RAM, 2x HP 750GB 3.5" LFF 3G Dual Port SAS 7.2K RPM im Raid-Verbund, LTO3-Bandsicherungslaufwerk mit tägl. Backup-Routine)

Alle sind in einem CAT5-Netzwerk miteinander verbunden. Managed switch mit 24 ports ist auch vorhanden.
Server hat zudem eine USV (APC SUA1000RM2U 1000 VA).

Hauptsächlich wird CAD-Software wie z.B. Archicad 15, Maya oder auch Cinema4D R13 eingesetzt.
Meistens wird 2D gezeichnet, dabei liegen die Dateien auf dem Server.
Oft wird auch gerendert - die Mitarbeiter rendern dabei häufiger über´s Netzwerk, d.h. die Bibliotheken liegen aufm Server, das Rendern macht der client-PC und das Ergebnis wird auch letztlich wieder aufm Server gespeichert.
Da liegt der Flaschenhals im Netzwerk und häufiger ist es denen zu langsam, aber da sage ich immer: man rendert ja auch nicht über´s Netzwerk. Aber egal...

Problemlage:
Der Speicherplatz des Servers ist seit einiger Zeit zu gering, sodass seit einiger Zeit parallel ein NAS mit 1 TB Speicherplatz besteht. Außerdem ist der bestehende Server ein relativ lauter Tower.

Wunsch daher:
Ein Server in leiser Rack-Variante, mit eingebautem LTO4 oder 5 Laufwerk.
Ich bin mir nun nicht schlüssig, ob SAS wirklich nötig ist bei dem Bedarf - oder ob SATA HDDs reichen.
Darüber hinaus, welcher Prozessor und wieviel RAM ausreichend wäre.
Zudem, welches OS ratsam wäre - man könnte ja auch das "alte" SBS 2003 R2 aufspielen... würde aber riskieren irgendwann keinen Support mehr zu haben.

Ganz wichtig: den Einbau etc. soll und wird eine Firma machen, also kein Eigenbau. Auch die Wartung wird wsl. von einer Firma gemacht werden - es geht mir hier nur um einen Rat von unabhängiger Seite.

Damit vielen Dank und das Wort an Euch :-)
 
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Wenn nur einer zur Zeit übers Netzwerk rendert, dürften SATA-Platten ausreichen. Bei so einem Platzbedarf können ja auch 4x2TB in ein RAID 10 konfiguriert werden, am besten über einen echten RAID-Controller mit Cache und BBU, dann sind 3,6 TB netto relativ schnell (jedenfalls so schnell, dass damit 1 Gbit/s-Netzwerk ausgelastet werden kann) verfügbar. Wenn mehrere gleichzeitig über das Netzwerk rendern können sollen, sind mehr SAS-Platten angebracht, ggf. Trunking von Onboard-Netzwerkanschlüssen oder eine separate Dual- oder Quadport-Ethernet-Karte, so dass auch dieser Flaschenhals geweitet wird.

Als OS würde ich SBS 2011 nehmen, das basiert auf dem inzwischen bewährten Server 2008 R2 mit Exchange 2010 und es gibt einen direkten Migrationspfad (wenn auch nicht ganz trivial, da sollte sich die Firma, die ihr dann beauftragt, mit auskennen). Der SBS 2003 wird nächstes Jahr aus dem extended Support von Microsoft gestrichen, dann gibt's nicht mal mehr Patches/Hotfixes. Der SBS 2011 ist jedoch ziemlich speicherhungrig, der sollte schon mindestens 16 GB RAM haben, allerdings kostet RAM ja inzwischen nicht mehr die Welt.

Beim SBS 2011 ist darauf zu achten, dass der Exchange nur über die interne SBS-Sicherung ordentlich gesichert werden kann, deswegen empfehle ich mindestens drei Partitionen anzulegen:
C:\ ca. 120 GB als SBS 2011-Systempartition (nur dafür, alle anderen Daten sollten von der Partition C:\ weg migriert werden)
D:\ je nach Größe der aktuellen Exchange-Datenbank plus Wachstumsreserve und den WSUS (der kann auch relativ schnell 40-50 GB belegen, also nicht zu knapp kalkulieren)
E:\ den Rest für die allgemeine Datenablage - wenn da per SBS-Konsole irgend etwas an Daten (Exchange, Sharepoint, WSUS etc.) drauf verschoben wird, kann die Partition nicht aus der Sicherung ausgeschlossen werden
Somit kann mit der SBS-Sicherung C: und D: auf die vorhandene NAS gesichert werden und von dort aus diese gesicherten Daten plus die Partition E: auf das Bandlaufwerk (Achtung: der SBS 2011 kann nicht auf Band speichern, also wird eine separate Software á la CA ARCserve oder Symantec Backup Exec dafür benötigt).

Der Hersteller der Hardware ist relativ wurscht, solange es ein namhafter Hersteller ist (HP, Fujitsu, Dell, IBM, Thomas Krenn fallen mir da so spontan ein, es gibt sicherlich noch weitere ordentliche Hersteller), der auch dementsprechenden Support bietet. Ein Quadcore dürfte reichen, der hat ja nicht sooo viel zu tun und CPUs sind dementsprechend leistungsstark. Aktuelle Server sind auch ziemlich leise, wenn man nicht gerade 1- oder 2HE-Boxen nimmt, wobei da natürlich auch schwer viele Festplatten plus Bandlaufwerk rein passen. ;)
Empfehlenswert sind auf jeden Fall redundante Netzteile, dann wird eins davon an die USV und eins (über einen Überspannungsschutz) direkt an das Stromnetz angeschlossen - es kann ja auch sein, dass die USV ausfällt, obwohl das Stromnetz noch läuft, dann wäre es unschön, wenn beide Netzteile an der USV angeschlossen sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
wow @eye-q - was für ein konzentrat an info!

Dazu noch einige Nachfragen bzw. Bemerkungen:
-wenn SATA, dann klar: mit echtem RAID-Controller + Cache + BBU
-mehr als einer rendert so gut wie nie übers Netzwerk. Und eigtl. lautet die Maxime: rendert nicht über´s Netzwerk.
Aber, es wird doch gemacht. Frage ist nur: würde dann wegen SATA das 2D-Zeichnen & übliche Arbeiten übers Netzwerk hierdurch schon ätzend langsam?
-du schreibst: "oder eine separate Dual- oder Quadport-Ethernet-Karte" - meinst du, dies würde die potentielle Flaschenhals-Situation mit SATA-HDDs kompensieren? Oder meintest du diese Karte zusätzlich zu SAS-HDDs?
-zu RAID10: a) 2-3 TB Speicherplatz werden (auch in ferner Zukunft) ausreichen b) was passiert bei RAID10 eigtl. beim Ausfall einer Platte - unkompliziert so lange Hot-Swap-fähigkeit gegeben?

-OS: ok, SBS 2011 - war bereits im Blickfeld.
Hierzu nur folgendes: es wurde bis dato Exchange 2003 mit einer Öffentlicher-Ordner-Struktur - genutzt.
Der Witz: Termin- & Kontakt- Synchronität bzw. Teamworkfunktionen wurden und werden nie genutzt werden.
Daher: Exchange eigtl. vollständig verzichtbar. Für die Zukunft wurde überlegt wieder auf IMAP zu setzen, denn viele Mobilgeräte sind im Einsatz. Und Exchange 2003 & öfftl. Ordner & Mobilgeräte war wohl wie Wasser und Feuer. Hast du hierzu (IMAP) eine dezidierte Meinung?
-16GB RAM: ok!
-Partitionen: ok - das wird sich die Firma zu Gemüte führen müssen - klingt aber sehr durchdacht!
-NAS: das NAS sollte eigentlich wegfallen, damit möglichst alle Technik in einem Gerät verschwindet - oder ist der "Umweg" der Sicherung auf und vom NAS ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor?
-Backup-Software: separate Software ist bereits bislang im Einsatz - soll in Zukunft so bleiben -mal sehen ob die noch auf SBS2011 läuft
-namhafter Hersteller: ok! Intel Quadcore würde es m.M. nach mind. werden sollen
-redundante Netzteile: auch das sollte dann die Firma entscheiden...

so, das war jetzt ein Haufen Rückfragen!

Danke erstmal und damit das Wort zurück!
 
Redundante Netzteile dürften wohl nicht nötig sein. Ein Ersatznetzteil beim Händler um die Ecke wäre da besser aufgehoben wenn man einen aktuellen Server von den großen OEMs nimmt.

Zu SAS oder SATA: SAS-Laufwerke speichern die Daten etwas anders auf den Magnetscheiben ab und es ist auch auch ein etwas zuverlässigeres Protokoll mit einem geringem Aufpreis wenn man bei 7200rpm Laufwerken bleibt.
Aktuell würde ich die neuen WD RE Modelle Empfehlen, diese sind die aktuellsten neuen Laufwerke auf dem Markt welche auch bei ~200MByte/sec liegen.
Bei der größe würde ich mal sagen zwei oder drei TByte.
Zwei 2 TByte HDDs im Raid1 für das System mit Exchange usw. und zwei 3TByte HDDs im Raid1 für die Renderings.
Neuere LTO-Laufwerke gibt es nur als SAS oder mit FC. Von daher braucht der Server auch noch SAS.
Ob ein neues Laufwerk her muss bezweifel ich etwas. Die Laufwerke sind relativ teuer und die HDDs müssen die Daten auch recht flott am Stück bereitstellen können. Zudem ist beginnend mit der vierten Generation die Geschwindigkeit nicht mehr verdoppelt worden. Ein doppelt so großes Band mit 800 oder 1500GB braucht nun deutlich länger als noch bei LTO3 mit 400GB. Am schlimmsten ist es aktuell bei LTO6.

ECC-RAM mit entsprechender CPU und Mainboard versteht sich von selbst.
Als Raidcontroller einen möglichst aktuellen von Adaptec oder LSI.

Welcher Switch wird verwendet (ggf. mit Link)?

Und wenn du wegen IMAP nachfragst, heißt das IMAP oder POP3 und nicht IMAP oder Exchange.
 
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