Wenn man in einem Wohnhaus Kabel verlegt, sollte man darauf achten, daß man mit der nächsten Ethernet-Version nicht wieder die Wände aufreißen muß. Das Ideal wären Leerrohre, in diese lassen sich jederzeit mit vertretbaren Aufwand neue Kabel einziehen. Wenn man stattdessen Unterputzkabel verwendet, muß man alles wieder aufstemmen, wenn die Kabel getauscht werden müssen. Ein Haus hat üblicherweise Nutzungsdauern von deutlich >10 Jahren, das sollte man bei solchen Aktionen im Hinterkopf behalten. Mir scheint, das blendest Du komplett aus.
Man sollte aber genau so die Kirche etwas im Dorf lassen... Klar, etwas auf die Zukunft zu schielen macht durchaus Sinn und ist auch voll und ganz gerechtfertigt.
Dennoch sollte man den Aufwand/Nutzen klar gegenüberstellen. Was nutzt es dem TE, über 5-10 Jahre in die Zukunft zu blicken? Der Umbau des Ganzen auf eine neue Technik macht imho nur dann Sinn, wenn man die Bandbreiten auch benötigt.
Wie ist es denn Stand heute? Heute geht der Trend eher in richtung Mobile Geräte. Da rennen die Leute mit Notebook oder Tablet durch die Bude und wollen möglichst ungebunden der Kabel sein. Heist also, Funktechniken sind aktuell das Maß der Dinge.
Ich würde mich sogar soweit aus dem Fenster lehnen und sagen, dass es auch in Zukunft niemals mehr eine derartige Kabelgebundenheit wie vor sagen wir 10 Jahren geben wird.
Auch kommt hinzu, dass jeder für sich selbst abschätzen muss, wie viele Daten er da über absehbare Zeit hin und her schubsen will/muss. Hat man ein paar idR kleine Office Dokumente, kann man wohl über die nächsten 10 Jahre minimum mit 1GBit/sec gut auskommen. Überträgt man aber heute schon mehrere 10 GB pro File in riesigen Videodateien und Co., will man heute ggf. sogar schon mehr Bandbreite.
Aktuell lese ich aber da vom TE gar keine Ausrichtung über derartige Sachen...
Die Masse der Leute würde wohl heute sogar spielend mit 100MBit/sec auskommen für die Hausverkablung, man nutzt aber Gigabit, weil es der Standard stand heute ist.
Und Leerrohre mag ich nicht verwenden - zumindest welche die erstmal leer bleiben. Wenn die Leerrohre verlegt werden, wieso dann nicht gleich anständig füllen? Die Kabelkosten sollten sich da ja im Rahmen halten.
1) Wie plant man das ganze denn am besten?
2) Wie sieht die passendes Netzwerktopologie aus? Ich kann mir das ehrlich gesagt nicht so recht vorstellen - ich muss dann ja auf jeder Etage einen Switch haben. Finde das Platztechnisch doch etwas unpraktisch. Gibts dafür Platzsparende Lösungen?
Alles eine Frage, was du heute benötigst und was du heute bereit bist auszugeben.
Du kannst freilich "Leerrohre" mit Kabeln heute vollkleistern, nutzt dir dann halt nix, wenn du mal welche nachziehen musst. Deswegen heißen die Dinger ja auch Leerrohre
Den Aufwand musst du halt abschätzen. Ein Leerrohr neben dem Kabelschacht zu verbauen, wenn du doch sowieso die Wände gerade aufgehackt hast, ist aus meiner Sicht nahezu gar kein Aufwand. Ist ja eh schon alles offen -> aber du bist für die Zukunft flexibel.
Klar kannst du auch heute die Kabel anständig dimensionieren (Anzahl und Art), aber das sollte man sowieso tun um nicht morgen schon vor dem Punkt zu stehen, ob es nicht besser gewesen wäre, da noch ne dritte Doppeldose hinzusetzen.
PS: Ich würde übrigens auch nicht pauschal einfach zwei Doppeldosen pro Raum verbauen. Sondern ich würde an deiner Stelle klar den Bedarf abschätzen.
Was bringen dir sagen wir zwei Doppeldose in nem Gästezimmer, wo perspektivisch vielleicht gar nix stehen wird, wärend du die Multimedia Ecke im Wohnbereich ebenso mit zwei Doppeldosen abfrühstückst, wo doch bspw. der TV, die PlayStation, der BR-Player, ggf. noch ein HTPC und noch sonst irgend ein Equipment steht und die vier Ports stand heute schon wegfrisst bzw. wo es schon gar nicht reicht.
Wenn ich das bei mir anschaue, ich würde pauschal schonmal drei Dosen benötigen. TV, BR-Player, Soundsystem. Da ist keine Spielekonsole bei. Und es ist auch keine Multimedia HDD oder ein HTPC oder ähnliches mit dran... Vier wären mir da für die Zukunft zu wenig, denn wer weis, was da noch alles an Technik mal kommen wird.
Was die Topologie angeht, wie schon gesagt wurde, die Sternverkablung hat sich da stand heute rauskristalisiert. Zumindest in diesem Bereich...
Heist also, du hast irgendwo "zentral" eine Verteilerstation stehen (Switch(e)), die dann Sternförmig die ganzen Clients anbinden. Um so mehr Clients du dran klemmst, desto größer solltest du den Switch dimensionieren. 48 Ports sind nach wie vor das Maß der maximalen Größe. Einige Switches bieten dir noch ne Hand voll weiterer Ports. Teilweise als SFP(+) Module oder gar fix mit RJ45 Buchsen. Wären also maximal ~52.
Bist du in der Anzahl über diesem Maß, müssen es zwei Switches sein. Diese musst du dann miteinander verbinden. Hier kommt wieder die Frage, was willst du (Bandbreite) und was bist du bereit auszugeben.
Die "günstig" Version ist, einfach einen Single Link zwischen den Switches zu schalten. -> Nachteil: diese Verbindung ist der Flaschenhals, wenn du Switchübergreifend Traffic erzeugst.
Die etwas teurere Version wäre Switches zu nehmen, die managebar sind. Vorteil: -> du kannst mehr wie einen Link dazwischen schalten. Nachteil: du benötigst entsprechend auch mehrere gleichzeitige Transfers um diese mehreren Links entsprechend ausfahren zu können.
Die teure Version wäre die Switche zu stacken. Heist, zwei Switches mit ner speziellen und schnellen Verbindung zu einer logischen Einheit verbinden. Vorteil: kein Flaschenhals zwischen den Switches. Nachteil: teuer
Die Pro Version wäre dann das "HighEnd" Feature. Schimpft sich Modulare Switche. Da gibts dann ein großes Chassis mit Moduleinschüben. So bekommst du in ein Case mehr wie diese 48-52 Ports unter und alles verhält sich wie ein großer Switch. Nachteil: noch viel teuer als die gestackten Switches