[User-Review] Sharkoon OfficePal C20 Bürostuhl

Karupe

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So, zu Beginn des Berichtes kurz zu mir: Ich bin knapp 40 Jahre alt, 1,75 m groß und wiege aktuell 73 kg. Vor einigen Jahren hatte ich einen leichten Bandscheibenvorfall, der jedoch (glücklicherweise) keiner OP bedurfte, wie dies bei User Stunrise leider der Fall war. Ich arbeite als Fachinformatiker nahezu 100 % meiner Arbeitszeit am PC/Schreibtisch und das wechselnd im Büro und im HomeOffice.

Ich habe den Sharkoon OfficePal C20 zum Test zur Verfügung gestellt bekommen und habe ihn nun auch seit 2 Wochen dauerhaft im Einsatz. Das dieser Zeitraum nicht ausreicht, um einen Stuhl längerfristig testen und beurteilen zu könne, sollte ich an dieser Stelle vielleicht einmal erwähnen. Aber man bekommt dennoch einen guten Eindruck von dem Sitzmöbel und kann dennoch schon Dinge feststellen, die einen direkt zu Beginn stören oder auch begeistern.

Jetzt aber zum Stuhl bzw. zum Paket: Der Stuhl kommt sauber zerlegt und in Einzelteilen eingetütet in einem großen Karton daher.

Einzelteile des OfficePal C20
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Werkzeug und Material OfficePal C20
Montagematerial wie diverse Schrauben und Unterlegscheiben nebst T-Griff-Innensechskantschrauber sind ebenfalls mit dabei. Die Anleitung bekommt man mittels QR-Code von der Sharkoon-Website als pdf-Datei. Der Aufbau ist einfach und schnell erledigt und auch wenn in der Anleitung zwei Personen zum Aufbau empfohlen werden, so hatte ich den Stuhl in ca. 25 Minuten alleine aufgebaut. Der Aufbau ist wirklich einfach und an der Anleitung sowie der Beschriftung der Schrauben gibt es nichts zu meckern. Und Ersatzschrauben inklusive Unterlegscheiben bleiben auch noch übrig.

Neben meinem alten Ikea-Schreibtischstuhl Modell „Flintan“ wirkt der OfficePal C20 schon recht riesig, hat er doch eine länger aussehende Rückenlehne, was nicht zuletzt an der Kopfstütze liegt. Nachgemessen ergibt sich aber, dass beide Rückenlehnen gleich lang bzw. hoch sind.

Der Stuhl hat ein kantiges und leicht futuristisches Erscheinungsbild, was vor allem durch die Befestigung und Aufspannung der Rückenlehne bewirkt wird. Aber er wirkt nicht so wuchtig und massiv wie ein voll gepolsterter Gaming-Stuhl in Schalensitz-Optik.

Aber fangen wir bei dem OfficePal C20 mal unten an. Die Rollen sind leider aus recht hartem Kunststoff und rollen daher bei mir auch auf einer Bodenschutzmatte, um keine Kratzer im Boden zu hinterlassen. Zudem haben sie keine Stopp-Automatik, welche den Stuhl am Wegrollen hindern soll, wenn er nicht belastet ist. Ob man das braucht oder sogar lieber nicht haben möchte, muss jeder für sich entscheiden. Auf jeden Fall kann man den Stuhl beim Aufstehen schwungvoll nach hinten flitzen lassen. Das führt dann gelegentlich dazu, dass man die Armlehnen verstellt, wenn man den Stuhl festhalten möchte. Denn die Armlehnen werden leider nicht richtig fest arretiert. Aber dazu gleich mehr. Das Fußkreuz ist aus Kunststoff, macht aber einen durchaus recht stabilen und formfesten Eindruck.

Die Gasdruckfeder macht die Höhenverstellung in einem Bereich von 10 cm möglich, wodurch sich eine effektive Sitzhöhe zwischen mind. 48 cm und max. 58 cm ergibt (gemessen an der Oberkante des Sitzpolsters. Apropos Sitzpolster; die Sitzfläche ist angenehm dick und weich gepolstert und mit einem leicht strukturierten Stoffmaterial bezogen. Die Sitzfläche bietet in etwa Platz für ein 48 cm x 51 cm großes Gesäß.

Die Sitzfläche lässt sich in der Tiefe um 5 cm vor- und zurückschieben. Das klappt am besten, wenn man den Hebel bedient und dabei nicht auf dem Stuhl sitzt, so dass man die optimale Sitzflächentiefe erst nach ein paar Versuchen gefunden hat. Aber einmal eingestellt, wird man die Tiefe wahrscheinlich auch nicht mehr so oft verstellen.

Die Lordosenstütze befindet sich direkt hinter der Rückenlehne und kann mittels einfachem Drehgriff stufenlos wenige Zentimeter vor oder zurückgefahren werden. Außerdem lässt sie sich, mit etwas Kraft, in der Höhe verstellen und neigt sich in der Vertikalen sogar mittels Gelenks immer zu der Fläche der Rückenlehne, die mehr belastet wird. Auch für meinen Geschmack könnte die Lordosenstütze noch etwas weiter nach oben verstellt werden, mit der Verstellung in der Tiefe bin ich jedoch zufrieden. Für meine Bedürfnisse lässt sie sich fast optimal anpassen.

Die Wippmechanik lässt sich mit dem Hebel, der auch zur Sitzhöhenverstellung dient, aktivieren und deaktivieren, wobei er auch zur Feststellung des gewählten Neigungswinkels dient. Die Neigung kann stufenweise von 0 bis 35 Grad Neigungswinkel verstellt werden. Dazu kommt dann noch die Anpassbarkeit des Neigungswiderstandes, der stufenlos mithilfe eines Drehknaufes an der Unterseite der Sitzfläche verstellt werden kann. Und hier lässt sich der Widerstand von „nahezu nicht vorhanden“ bis „nahezu fest“ verstellen.

Neben der Sitzfläche haben wir dann links und rechts die Armlehnen, die sich zwar schön verstellen lassen, aber leider auch viel zu einfach wieder aus ihrer eingestellten Position lösen können. Denn es gibt keinen Knopf, um die Position zu verstellen und dann zu fixieren, sondern es ist eher ein Widerstand, der einfach mit wenig Kraft überwunden werden muss. Aber der Reihe nach: Die Höhenverstellung der Armlehnen erfolgt stufenweise durch einfaches Hochziehen; ist man am höchsten Punkt angelangt, kann man die Armlehnen wieder ganz nach unten fahren und wieder stufenweise nach oben bewegen. So weit so gut. Aber die Armlehnenverstellung in der horizontalen Achse, also weiter nach vorne oder hinten, erfolgt einfach mittels hin und her schieben. Und hierbei passiert es mir dann leider regelmäßig, dass ich beim Aufstehen den Stuhl an der Armlehne festhalte oder mich daran aufstütze, und diese dabei weiter nach vorne oder hinten schiebe. Und die 3D-Verstellung der Armlehnen funktioniert in drei Stufen, funktioniert nach dem gleichen Prinzip und lässt sich leider auch zu schnell versehentlich verstellen. Hier würde ich mir einen anderen Mechanismus wünschen, der die Armlehnen fest in der zuvor eingestellten Position hält und nur durch z.B. Knopfdruck eine Verstellung zulässt. Aber das ist wahrscheinlich angesichts der Preisklasse, in der wir uns hier bei diesem Stuhl bewegen, nicht angemessen. Ich will auch nichts schlechtreden, denn schließlich bin ich froh darüber, dass der Stuhl überhaupt so flexibel anpassbare Armlehnen hat. Und die Armlehnen können bei der Montage auch noch in einem Bereich von ca. 1cm jeweils näher oder weiter von der Sitzfläche entfernt, montiert werden. Noch kurz etwas zum Material der Armlehnen: Sie sind nicht aus hartem Kunststoff, sondern geben auf punktuellen Druck etwas nach, ungefähr vergleichbar mit dem geschäumten Kunststoff, wie er oftmals in Armaturenbrettern bzw. Cockpits von Autos verwendet wird. Die Oberfläche ist minimal angeraut und sehr kratzeranfällig. Daher mit Ringen, Uhren, Armbändern etc. lieber etwas aufpassen.


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Die Rückenlehne ist eine Netz-Rückenlehne mit einer Höhe von ca. 60 cm, an der schmalsten Stelle ca. 44 cm breit und wird weiter oben bis zu 49 cm breit. Dabei ist sie im unteren Rückenbereich etwas mehr nach innen gewölbt und weiter oben dann eher flach. Die Netzlehne ist an einer Art extra Rahmen mit vier Aufnahmepunkten befestigt; etwas schwer zu beschreiben, aber auf den Fotos kann man es eigentlich ganz gut erkennen. Die Lehne ist für meinen Geschmack genau richtig: Sie gibt etwas nach, gibt ausreichend halt und passt sich gut der Rückenform an. Und im Sommer ist eine solche Rückenlehne ohnehin viel Wert, vor allem dann, wenn das Arbeitszimmer in der Dachetage ist.













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Den Abschluss bildet die Netz-Kopfstütze, die sich sowohl in der Höhe als auch in der Tiefe stufenweise zur Rückenlehne anpassen lässt. Auch hier gibt es leider keine feste Arretierung der Position, sondern die Verstellung erfolgt einfach mittels leichten Kraftaufwandes. Die Position lässt sich also einfach mit etwas stärkerem Druck des Kopfes verstellen, ist mir persönlich aber bisher auch nur zweimal passiert. Anhand des Fotos kann man die beiden Gelenke sehen, an denen die Kopfstütze bewegt werden kann


Noch kurz etwas zur Farbe: Der Stuhl ist komplett in schwarz gehalten, bis auf zwei chromfarbene Zierleisten an den seitlichen Trägern der Armlehnen. Für meinen Geschmack hätte es das nicht gebraucht, weil es etwas billig wirkt, aber nun ja. Letztlich ist es immer eine Frage des Geschmacks.

Nun noch mein kurzes Fazit: Für eine UVP von ca. 190,00 € bekommt man einen bequemen, qualitativ ordentlichen Stuhl, der viele Anpassungsmöglichkeiten bietet und auch bei höheren Temperaturen für einen etwas weniger verschwitzten Rücken sorgt. Die Nähte sind sauber, der Aufbau ist schnell und einfach und bis auf die zu leichte Verstellung der Armlehnen und das verwendete Material der Armlehnen habe ich auch nichts zu meckern.
Wer mehr Wert auf Ergonomie legt und wirkliche Rückenprobleme hat, der wird in dieser Preisklasse ohnehin nicht fündig.

Wenn jemand noch fragen zu dem Stuhl hat, darf er natürlich gerne fragen. Ich werde so schnell und gut es geht antworten.

Mein Dank geht an dieser Stelle an hardwareLUXX und die Firma Sharkoon
 
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