Sinn und Unsinn TrueNAS - 1. als Hauptsystem 2. als Zweitsystem

DFFVB

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Hallo zusammen,

ich hab mir letztes Jahr meinen HomeServer eingerichtet (i3 10th Gen, 32GB RAM, SSD only). Dies auf Basis von Windows, weil es alle meien Bedürfnise abgedeckt hat. Wer kennt das nicht? Wir brauchen natürlich noch BackUp vom BackUp, also ein Zweitsystem (NUC, Raspi, passiver Zotac, ich hab mal paar bestellt zum testen). Weil ich noch 16GB DDR3L RAM über habe hab ich die erstmal in den Zotac gestopft (Celeron N3160, 4C). Mit Windows und SMB wurde GB LAN voll ausgenutzt. Mit FreeNAS und SMB / FTP / iSCSI nicht (95 MB/s für große Dateien, 25 MB/s, für viele kleine (900kb ~ 2GB). Als noob der ich bin, dachte ich der ZFS RAM Cache würde die 2GB "fressen" und dann verteilen. Auch lesend kaum Vorteile. Ich war da etwas überrascht. Weil ja ZFS gerne mal als bestes Filesystem bezeichnet wird. Nun dachte ich mir ggf. meinen HomeServer auf FreeNAS Basis zu stellen, und den BackUpRechner als HTPC zu nutzen.

Zur Frage:

1. Ist auf stärkerer Hardware (und 10GBit LAN), mit besserer Performance zu rechnen? NeiN ECC hab ich nicht. Was sind denn die konkreten Vorteile von TrueNAS und ZFS für einen Heimnetzuser? Also BackUp mit Veeam und synchronisierung von Bildern, Music und paar Filmen. Lohnt sich da ZFS überhaupt?

2. Wie sieht es mit einer SSD auf dem BackUp Server aus? Kann TrueNAS da seine Vorteile ausspielen? Oder dann doch lieber OMV?

Danke vorab
 
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Ich nutze zwar kein TrueNAS sondern Solaris mit Original ZFS oder Solaris Forks wie OmniOS mit Open-ZFS. Die Fragen betreffen aber ZFS und nicht das Betriebssystem.

Zunächst, ZFS ist das beste Dateisystem wenn es um Datensicherheit geht. Da ist es unschlagbar und Konkurrenten wie btrfs oder ReFS weit voraus. Es ist aber nicht das schnellste Dateisystem. Kann ja auch gar nicht anders sein wenn man Prüfsummen an Daten und Metadaten anfügt, Metadaten zweimal schreibt und mit Copy on Write arbeitet. Letzteres bringt absolute Crash Sicherheit und Snaps. Ändert man aber Hans zu Haus in einer Textdatei so könnte ein älteres Dateisystem nur 1 Byte ändern während ZFS immer einen ganzen Block in recsize neu schreiben muss (32k-1M je nach Einstellung). Dafür ist ZFS quasi unkaputtbar, kann Versionierung (Ransomware sicher) und entdeckt jede Veränderung anhand der Prüfsummen (silent error, Datenrost).

Diesen prinzipiellen Nachteil gleicht ZFS mit rambasierten Schreib/Lese-Hochleistungscaches aus. Der Preis der Sicherheit ist damit meist nicht geringere Performance sondern mehr benötigter RAM und CPU. Der Lese-Cache beschleunigt aber nur Metadaten und small io, nicht sequetielle Daten oder Files. Wenn ein ZFS Pool aber > 120 MB/s liefern, so kann man auch per SMB oder iSCSI nahe an 1G kommen. Der multithreaded/ kernel/ ZFS basierte SMB Server unter Solaris ist dann meist noch etwas schneller als der als Alternative einsetzbare SAMBA SMB Server und ist auch Windows kompatibler was lokale SMB Gruppen, ntfs artige ACL und Unterstützung von ZFS Snaps=Windows vorherige Version angeht.

Insgesamt sollte man bei TrueNAS eher 8-16 GB RAM haben, bei Solaris/OmniOS wenigstens 4-8 GB. ECC ist sinnvoll, mehr RAM bringt meist Performance. Ohne ECC kann es auch mit ZFS unerkannte Datenfehler geben. CPU Perfomance macht durchaus einen Unterschied ohne aber vor allem mit Verschlüssellung, vgl https://napp-it.org/doc/downloads/epyc_performance.pdf

Das Backupsystem sollte auch ZFS haben wenn man die Sicherheit der Prüfsummen auch da haben möchte, Am einfachsten einen zweiten lokalen Pool/Platte den man abstecken kann. Ein zweiter ZFS Server ist komfortabler.

ps
Für Veem Backups wäre ein lokaler S3 Serverdienst ideal (statt iSCSI oder NFS/SMB, Performance ist einfach besser, sehr einfaches Handling)
 
Zuletzt bearbeitet:
Schau doch mal bei YouTube, da gibt's im Kanal von Christian Zengel mehrere Videos zu nem Projekt namens NASbeery. Eine Raspberry Pi mit Proxmox wegen dem ZFS-Unterbau und einigen Diensten. Als Backup-System völlig ausreichend. Selbst mit Ubuntu mit ZFS geht das über ZFS send. Ansonsten: TrueNAS ist schon schön. Ordentlich eingerichtet hast du die Möglichkeit, alte Versionsstände der Daten in den Freigaben wiederherzustellen. Den Rest erläutert gea ja schon super.
Mit Hardware kann TrueNAS etwas zickig sein. Intel, Mellanox und Co bei 10GBit werden meist komplett unterstützt, aber Aquantia zB nicht direkt. Kann sein, dass sich das mit FreeBSD 13 als Unterbau noch bessert, aber aktuell Sieht es da mau aus.
 
Danke @gea und @smoothwater

und entdeckt jede Veränderung anhand der Prüfsummen (silent error, Datenrost)

Das war jetzt für mich die wichtige Frage. Passieren all dieve Vorteile von alleine, oder gibt es Nutzeraktionen die erfolgen müssen? Wenn ja wie erkennt man das?

Für Veem Backups wäre ein lokaler S3 Serverdienst ideal (statt iSCSI oder NFS/SMB, Performance ist einfach besser, sehr einfaches Handling)

Kannst Du das bitte etwas erläutern? Also wo der konkrete Vorteil liegt? Würde dann ein MinIO Plugin aktivieren, da dafür.
 
[Veeam via S3] Kannst Du das bitte etwas erläutern? Also wo der konkrete Vorteil liegt? Würde dann ein MinIO Plugin aktivieren, da dafür.
1. Veeam free macht glaube ich gar kein S3 (jdfs meine Agents nicht)
2. Gibt es die o.g. Vorteile (Performance) wirklich auch im internen Netz oder primär "nur" über Internet?
 
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