SLC-Cache / Turbowrite abschalten

Wanderdüne

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Hallo,

kann man den SLC-Cache, bzw. speziell den Turbowrite bei Samsung abschalten?

Hintergrund:
Ich habe mir eine 980 Pro 2TB besorgt, brauche aber nicht mal die Geschwindigkeit, die das Ding ohne Turbowrite leistet. Der Cache bedeutet für mich daher unnötigen Verschleiß und ich würde ihn gerne zugunsten der Haltbarkeit deaktivieren.
 
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Wüsste ich jetzt nichts von, wenn nicht mal Samsung Magician was bietet zum abschalten.
 
Der "unnötige Verschleiß" ist nicht der Rede wert. Die 980Pro ist (nach mittlerweile 5.ten Firmware) perfekt optimiert und es gibt keinen Grund dort selbst Hand anzulegen und was zu ändern. Haltbarkeit ist auch mit pSLC-Modus größer als man braucht und wenn man sowieso nicht permanent Fullspeed drauf schreiben will (was Du offensichtlich nicht vor hast), dann braucht man sich keine Sorgen drum machen.
 
Da wird die Lebensdauer aber auch nicht höher werden. Ich glaube kaum, dass die Firmware der SSD so dusselig ist, und den Inhalt des pSLC nochmal in andere Zellen kopiert. Zudem macht das ja eher das warelevelling. Das kannst Du aber auch nicht abschalten. Wenn Du so ersichtlich darauf bist, hättest Du Dir eine enterptise SSD zulegen müssen. Die verzichten im allgemeinen auf pSLC.
 
kann man den SLC-Cache, bzw. speziell den Turbowrite bei Samsung abschalten?
Nein, denn kann man meines Wissens nach nicht abschalten, dafür müsste es wenn, dann eine Option in deren Magician Toolbox geben und dies wäre mir nicht bekannt. Anders als über Herstellertools kann man das Verhalten der Controller nicht beeinflussen.
Der Cache bedeutet für mich daher unnötigen Verschleiß
Erstens glaube ich kaum das Du die NANDs der SSD kaputtgeschrieben bekommst, die dürfte als zu klein und altmodisch ausrangiert werden, bevor die NANDs kaputtgeschrieben wurden oder aus einem anderen Grund plötzlich ausfallen.
Ich glaube kaum, dass die Firmware der SSD so dusselig ist, und den Inhalt des pSLC nochmal in andere Zellen kopiert.
Doch das muss sie schon, aber wenn Dateien zwischenzeitlich gelöscht wurden, dann braucht die FW das natürlich nicht. Aber Zellen die nur im Pseudo-SLC Modus genutzt werden, halten auch viel mehr Zyklen aus. Früher als die SSDs noch einen festen Bereich für den Pseudo-SLC Schreibcache hatten, haben sie es damit geschafft die normal als TLC genutzten Zellen so viel weniger zu beschreiben, dass deren Write Amplification teils unter 1 gelandet ist und dies ohne Datenkompression. Keine Ahnung wie das heute aussieht wo die alle dynamische Pseudo-SLC Schreibcaches haben und damit fast die ganze Zellen auch im Pseudo-SLC Modus beschreiben um möglichst viele Daten schnell beschreiben zu können. Die NVMe SSDs zeigen ja leider nicht mehr an wie viele P/E Zyklen der Zellen schon verbraucht sind, sondern nur wie viele Prozent der spezifizierten P/E Zyklen (die man auch nicht mehr erfährt) noch übrig sind.
 
Wobei die Anzahl der spezifizierten P/E-Zyklen ja auch Definitionssache der NAND-Hersteller ist. Ich habe eine alte MX200 und BX100, die beide die Micron 16nm MLC haben. Die MX ist mit 3000, die BX nur mit 2000 Zyklen spezifiziert. Das würde mir sagen, dass in der BX das qualitativ schlechtere NAND steckt. Die glatten Zahlen über die Menge der Bausteine kann ja nur eine Abschätzung sein. Ob dann die NAND der MX ein Drittel mehr aushalten, als die der BX, glaube auch nicht. Dann habe ich noch eine alte SL100, die auf dem Wert auch 3000 ausspuckt. Das hat mich schon überrascht, dass hier Qualitäten, wie in der MX verbaut sind.
 
Das würde mir sagen, dass in der BX das qualitativ schlechtere NAND steckt.
Ja, denn nicht alle NAND Dies gelingen gleich gut, genau wie es bei allen anderen Halbleitern der Fall ist. Während bei CPUs die Perlen dann diejenigen sind die besonders hohen Taktraten erreichen, unterscheiden sie bei NANDs die Qualitäten vor allem in der Zyklenfestigkeit. Wie immer kosten die besser gelungenen eben dann auch mehr als die Dies die in der Fertigung nicht so gut gelungen sind.
Die glatten Zahlen über die Menge der Bausteine kann ja nur eine Abschätzung sein.
Ja, aber die NAND Hersteller schätzen da in aller Regel sehr konservativ, wie man auch in den früher recht verbreiteten Endurace Tests von SSD sehen konnte, wo jemand eine SSD so lange beschrieben hat, bis wie wirklich platt war. Da haben dann damals teils SSDs von Anbietern wie OCZ oft schon aufgegeben bevor die spezifizierten P/E Zyklen erreicht waren, aber sowas habe ich von keiner SSD eines NAND Herstellers wie Crucial oder Samsung erlabt, deren NANDs haben immer ein Vielfaches der spezifizierten P/E Zyklen überstanden bevor sie platt waren. Die Samsung 840 als damals erste SSD mit TLC wurde von mehreren Leuten getestet und hat immer so zwischen dem 2,5 und 3,5 fachen der spezifizierten P/E Zyklen erreicht.

Wobei man natürlich auch auf die Temperatur achten sollte, in solchen Dauertests sind die NANDs eher wärmer als normal und dann leidet die Isolierschicht beim Schreiben und Löschen nicht so sehr als wenn sie kälter ist und damit erreicht man dann mehr P/E Zyklen als wenn die NANDs sehr kalt betrieben werden. Die JEDEC sieht für Client SSDs eine Betriebstemperatur von 40°C vor und die seriösen Hersteller werden dies dann als Basis für ihre Spezifikationen wählen und ebenso berücksichtigen dass die JEDEC auch bei SSDs bei Erreichen der TBW noch eine Data retention time von 12 Monaten bei 30°C Lagertemperatur vorsieht. Alleine um letzteres noch erreichen zu können, müssen NANDs immer mehr P/E Zyklen aushalten können wie für die spezifiziert wurden, denn je mehr P/E Zyklen die NANDs hinter sich haben, umso schlechter können sie die Daten noch halten.
Ob dann die NAND der MX ein Drittel mehr aushalten
Von 2000 auf 3000 ist nicht ein Drittel mehr, sondern die Hälfte mehr, also 50% mehr.
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Nein, denn kann man meines Wissens nach nicht abschalten, dafür müsste es wenn, dann eine Option in deren Magician Toolbox geben und dies wäre mir nicht bekannt. Anders als über Herstellertools kann man das Verhalten der Controller nicht beeinflussen.
Schade. Es würde auch weniger starke Temperaturschwankungen erzeugen, was der Haltbarkeit zusätzlich zuträglich sein sollte und auch die Gefahr von vorzeitigem Ausfall reduzieren sollte.
Erstens glaube ich kaum das Du die NANDs der SSD kaputtgeschrieben bekommst, die dürfte als zu klein und altmodisch ausrangiert werden, bevor die NANDs kaputtgeschrieben wurden oder aus einem anderen Grund plötzlich ausfallen.
Bisher packe ich die fetten Sachen (Videos, OS-Images) immer auf HDD, weil ich nicht sicher war, wie schnell die SSD sonst abgenutzt sein würde. Gerade bei der Videobearbeitung kommt viel zusammen, aber ich kann leider nicht abschätzen, wie viel das insgesamt ist.
Ich werde es wohl einfach mal auf der SSD ausprobieren und beobachten, wie schnell sich der Abnutzungsgrad ändert. Mit meinem bisherigen Vorgehen werden mir nach 1 Jahr immer noch 99% Restnutzungskapazität angezeigt.
 
Es würde auch weniger starke Temperaturschwankungen erzeugen
Da wäre ich mir nicht so sicher, denn das Beschreiben nur eines Bit geht nicht nur schneller, es braucht auch weniger Strom und ich glaube nicht das der Controller der SSD den Pseudo-SLC Schreibcache dann im Idle mit Maximalgeschwindigkeit leert.
Mit meinem bisherigen Vorgehen werden mir nach 1 Jahr immer noch 99% Restnutzungskapazität angezeigt.
Damit würde es 100 Jahre dauern alleine die spezifizierten P/E Zyklen zu verbrauen, so lange lebt man gar nicht mehr und wie lange wird man die SSD nutzen wollen? Wenn es viel ist, 5 bis 10 Jahre. Vor 10 Jahren haben sie meisten eine 256GB SATA SSD gekauft, die waren damals so in dem Preisbereich wie heute 2TB PCIe 4.0 NVMe SSDs wie die 980 PRO, sind aber eben für anspruchsvollere Aufgaben oder auch nur als Systemlaufwerk eben einfach zu klein und zu lahm.
 
Da wäre ich mir nicht so sicher, denn das Beschreiben nur eines Bit geht nicht nur schneller, es braucht auch weniger Strom und ich glaube nicht das der Controller der SSD den Pseudo-SLC Schreibcache dann im Idle mit Maximalgeschwindigkeit leert.
Da steckt man nicht drin, aber ich würde das schon so erwarten, denn der Controller weiß nicht, wann vom OS wieder Daten angeschoben werden und es soll so schnell wie möglich wieder die maximale Performance zur Verfügung stehen.
Wenn es viel ist, 5 bis 10 Jahre.
Das ist (war) die große Unbekannte. Wenn es wirklich 5 - 10 Jahre dauern würde, wenn ich alles auf der SSD mache, dann wäre das OK, aber vielleicht wäre die auch schon in 2 Jahren runtergenudelt. HDDs zeigen die Schreibvorgänge leider meist nicht an. Wie ich aber gerade sehe, ist das bei meiner ST4000VX016 anders und das Ergebnis überrascht. Die SSD zeigt 6x10^9 und die HDD zeigt 4x10^9 LBA written an. OK, also kommt alles auf die SSD und dann sollte das ausreichend lange laufen, selbst wenn ich zukünftig doppelt oder 3x so viel mit dem Rechner machen sollte.
 
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