SM951: Leistungsrückgang nach System-Freeze?

pegnose

Neuling
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Hallo,

ich habe eine SM951 M.2 AHCI 256 GB auf meinem Z170 Board. Ich hatte kürzlich einen Freeze (den ersten und einzigen) und danach fiel mir auf, dass ein etwas älteres Spiel (Deus Ex HR) oft stark ruckelt, wenn ich neue Teile der Map betrete (oder mich dort auch nur umsehe). Ich meine, das war vorher nicht so. Das Spiel ist auf der Systempartition auf der SM951 installiert. Bei anderen, deutlich leistungshungrigeren, Spielen wie bspw. Dying Light gibt es allerdings kein Ruckeln.

Der Freeze kam während des Spielens, ich musste hart resetten. Er kam zu einer Zeit, wo ich mit einem Backup-Programm alle 10 min Sicherungen der Auto-Saves erzeugt habe (weil ich oft vergesse, gezielt zu speichern). Möglicherweise haben Backup und Game gleichzeitig auf die Saves zugreifen wollen.

Jedenfalls hatte ich vorher die SM951 ausgiebig getestet. Mit HD Tune Pro (File Benchmark, oberer Test) kam ich dabei jedes Mal ziemlich konstant auf 2150 MB/s lesen und 1250 MB/s schreiben. Nach dem Freeze variiert es nun stärker und die Werte sind niedriger: 1600-1850 MB/s lesen und ~1200 MB/s schreiben.

Klar ist das immer noch schnell, ist kein großes Problem. Da es aber keine Endkundengarantie gibt und ich nur auf die Händler-Gewährleistung zurück greifen kann, möchte ich herausfinden, ob die SSD einen defekt hat, ob sie einfach einen Gang zurück geschaltet hat (weil sie vllt. "denkt", sie wäre zu heiß gewesen), oder was sonst los sein könnte.

Hat jemand eine Idee dazu?
 
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Worauf wurden diese Backups erstellt? Windows hat leider die dumme Eigenheit immer mal auch auf die anderen Platten zuzugreifen, obwohl es von dort gar nichts laden soll. Wird diese dann z.B. gerade als Ziel des Backups verwendet, dann kann es eben leider zu Verzögerungen auch vom Laden von einer SSD kommen, denn der zusätzlich Zugriffe auf die SM951 durch ein Backupprogramm wird selbst kaum das Laden verzögert haben. Ansonsten könnte es noch wegen des RAM Bedarfs des Backupprogramms oder dessen CPU Auslastung zu der Ladeverzögerung gekommen sein, da musst Du dann mal mit dem Resourcenmonitor schauen, ob dann dem Spiel weniger Resourcen zur Verfügung stehen, wenn das Backup gerade im Hintergrund läuft.
 
Danke für deine Antwort! Das Backup erfolgte auf ein Raid 1 mit 2x WD GReen 3 TB, angeschlossen am zusätzlichen ASMedia Sata Controller. Es wurde ertellt mit EaseUs Todo Backup Free. Der Plan ist derzeit allerdings gar nicht aktiv, d.h. es wird nicht gesichert.

Ich habe allerdings weitere Beobachtungen gemacht: zum zweiten Mal konnte ich kurz nach dem Systemstart die alten Transferraten erzielen. Gestern 1x, heute sogar 2x nacheinander.

Heute morgen war der PC besonders kalt (Fenster offen). Könnte also für die Temperatur-Vermutung sprechen (die SM951 hat die Schwellenwerte angepasst).

Könnte allerdings auch für einen Prozess sprechen, der mit etwas Verzögerung startet. Zur Sicherheit werde ich Todo Backup mal wieder runterschmeißen.

Ich habe mich sogar schon gefragt, ob die SSD irgendeinen Controller-internen Aufräum- oder Reparaturprozess gestartet hat. Allerdings geht das nun schon seit einigen Tagen so. Chkdsk hat jedenfalls nichts gefunden.
 
Ich habe nun alle Programme deinstalliert, die ich an oder nach dem Tag des Freeze aufgespielt hatte - keine grundsätzliche Änderung. Allerdings konnte ich meine obige Beobachtung wiederholen, dass nach dem Systemstart für eine kurze Phase die alten Raten erreicht werden. Mir scheint sogar fast so, als würden sich die Phasen ausweiten, vielleicht "erholt" sich das Drive ja. Genaueres wüsste man natürlich erst auf einem frisch installierten System.

Jedenfalls bleibt das meine Haupthypothese: aufgrund eines Systemfreeze bei besonders niedrigen Temps (das gespielte Spiel forderte weder GPU, CPU noch SSD) hat die SM951 die Temperatur-bezogenen Schwellenwerte für die Drosselung so stark herabgesetzt, dass sie sich bereits bei Temperaturen ab 25° C bemerkbar machen.

Weiß jemand, ob so etwas für PCIe SSD tatsächlich passiert? Dass die Dinger teils Schwierigkeiten haben, ihre Wärme abzuführen, ist ja bekannt.
 
Jedenfalls bleibt das meine Haupthypothese: aufgrund eines Systemfreeze bei besonders niedrigen Temps (das gespielte Spiel forderte weder GPU, CPU noch SSD) hat die SM951 die Temperatur-bezogenen Schwellenwerte für die Drosselung so stark herabgesetzt, dass sie sich bereits bei Temperaturen ab 25° C bemerkbar machen.
Die Temperaturgrenze liegt bei >= 75°C, je nach Modell und ist fest. Warum sollte der Controller diese Grenze verschieben? Das ist weder vorgesehen (= die Grenze ist "hardcoded") noch wäre es irgendwie sinnvoll, das zu machen. Der Algorithmus soll die SSD vor dem Hitzetod schützen, bei 25°C geht nichts kaputt.
 
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Na vielen Dank für das Löschen meiner Einträge! Wird immer besser hier, aber egal!
 
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DoubleJ, das leuchtet mir natürlich ein.

Mein Gedanke war halt, dass diese Technik neu ist (so schnelle M.2 Karten). Daher würde es mich immer noch nicht verwundern, wenn zusätzlich zu hardgecodeten Werten, die sich bei bisherigen SSDs als praktikabel herausgestellt haben, bei den ersten ihrer Art auch ein flexibles System dazu gekommen wäre, nach dem Muster: wenn das System hängt, zu einem Zeitpunkt, wo die SSD geschrieben hat, wird sicherheitshalber erstmal ein Gang zurück gefahren. Dabei könnte - müsste aber auch nicht - die gegenwärtige Betriebstemperatur als Anhaltspunkt für die tatsächliche Belastbarkeit genau dieses Gerätes dienen.

Aber wie gesagt: ich bin Noob, was SSDs angeht und hier um etwas dazu zu lernen.

Wenn eure Aussagen also richtig sind, und es nur an der Systemlast liegt (warum auch immer sich das gerade jetzt verändert haben sollte), müsste ich also die ursprünglichen Transferraten erzielen können (die vor dem Freeze wirklich immer und stabil auftraten), wenn ich mein System migriere, die SSD leer mache (Trim abwarte) und auf diese Weise jungfräulich neu anschließe. Ich bezweifle allerdings, dass ich in der nächsten Zeit den Elan dafür aufbringe. Wie gesagt, das ganze ist ja keine Katastrophe.

Was mich daher am meisten interessieren würde: gibt es irgendwelche Belege für die Aussage, dass solche Werte grundsätzlich immer festgeschrieben sind? Gibt es vielleicht alternative Erklärungen, dass Windows bspw. sein Betriebsverhalten auf der Platte verändert hat?


PS: In jedem Fall vielen Dank für eure konstruktiven Beiträge. Ich bin jemand, der in der Regel erstmal nichts glaubt, wenn es nicht zur offenkundigen Beobachtungslage passt. Und das kann natürlich nerven.
 
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Woher soll die SSD wissen wann das System hängt? Das merkt sie gewöhnlich nicht oder ist womöglich selbst schuld, wenn sie zu lange braucht um zu antworten. Letzteres sollte aber bei der SM951 eher selten der Fall sein, die Ursache für die Hänger wäre also auch woanders zu suchen, es kann ja viele Ursachen geben.
 
Bisher war es ein Freeze, und der trat auf, während eine vermutlich nicht gut programmierte Speicherroutine eines Spiels und ein Backup-Programm unklarer Qualität mehr oder weniger gleichzeitig auf die selben Dateien zugegriffen haben. Ob das die Ursache war, weiß ich nicht. Was die SSD weiß, mitbekommt etc., weiß ich auch nicht. Ich habe nur bisher keine gute Alterantiverklärung für das beobachtete Verhalten.

Dass Geräte es irgendwie mitbekommen bzw. festhalten können, wenn eine ihrer Operationen nicht zu Ende geführt worden ist, halte ich allerdings nicht für abwegig. Das wäre sogar eine sehr schlaue Sache. Dafür muss nur ein Bit in einem nicht-flüchtigen Speicherbereich gesetzt werden, das hinterher nicht wieder heruntergesetzt worden ist. Ich denke, ebenso kann theoretisch auch festgestellt werden, ob die Kommunikation mit dem Treiber abgebrochen ist, ob ein System abgestürzt ist, ob es einen Stromausfall gab etc. Ob das passiert, weiß ich nicht, aber möglich ist das alles ohne weiteres.
 
Natürlich weiß die SSD wenn die Kommuniktation plötzlich unterbrochen wird, aber das muss bei einem Freeze eben nicht passieren, denn die Kommunikation passiert letztlich im SATA Host Controller und wenn dessen Puffer dann nicht geleert bzw. gefüllt wird und keine neuen Befehle für ihn kommen weil sich Windows aufgehängt hat, dann wird die SSD es nie erfahren. Die eigentlichen Übertragungen sind ja dann für die SSD abgeschlossen und ob noch mehr hätten kommen sollen oder nicht, davon hat die SSD doch keine Ahnung, die kennt ja keine Dateien, Verzeichnisse oder Partitionen, sondern nur LBAs unter denen jeweils 512 Byte Daten abgelegt sind.
 
Ich glaube ehrlich gesagt, du machst dir einfach zu viele Gedanken. SSDs haben keine konstante Performance und das eine geringere Performance mit einem bestimmten Ereignis zusammenfällt kann auch einfach Zufall sein. (Überspitzt gesagt: Wenn es nicht der Freeze gewesen wäre, dann vielleicht die Mondphase?)

Solange die Performance nicht drastisch einbricht (und damit meine ich 50% aufwärts), würde ich sagen, dass alles ok ist.

Ich benche meine SSDs übrigens nie ;)
 
@ Holt: Vielen Dank für deine detaillierte Darstellung.

@ DoubleJ: Klar ist alles ok. Und die Gedanken mache ich mir, weil es mir Spaß macht. Aber mit dem Zufall könntest du natürlich Recht haben. Speichermedien im Allgemeinen erreichen ja nur die volle Leistung, wenn sie nicht zu voll sind. Und ich hatte kurz vorher noch ein anderes Spiel installiert, wenn ich nicht irre. Könnte also sein, dass ich irgendeine kritische Masse erreicht habe. Nur: das Spiel hatte sowas wie 4 GB Plattenbedarf und meine SM951 ist nur zu 50% voll, und war auch schon voller. Daher hatte ich das bisher nicht in Erwägung gezogen.

In jedem Fall danke für eure Unterstützung!
 
Es könnte dann auch z.B. der Indexdienst von Windows gewesen sein, wenn der aktiv ist und gerade die Dateien mit des zuvor installierten Spiels indexiert hat. Es gibt halt immer viele Möglichkeiten warum so etwas passiert.
 
Könnte, und wieder nicht. Wie lange braucht ein Indexdienst auf einer Platte mit >1 GB Transferrate in beide Richtungen, um den gesamten (voreingestellten) Inhalt zu indizieren? In jedem Fall nicht viele Tage mit jeweils vielen Stunden Betriebszeit.

EDIT: Du hast mich aber auf eine Idee gebracht! Ich habe das System mal im abgesicherten Modus gestartet, und siehe da: die ursprünglichen Messwerte werden wieder erreicht. :)

Muss also etwas im System sein, und das ist mir dann einfach mal egal.

Nebenbei: Gibt es eine plausible Erklärung dafür, dass in Atto die Leistung schön gleichmäßig ansteigt, aber bei 32K Blöcken jedes Mal ein ganz deutlicher Einbruch zu beobachten ist? Bspw. von 840/940 MB/s (16 K) auf 250/500 MB/s (32 K)? Danach geht es direkt wieder sprunghaft hoch und die Kurve wird gleichmäßig fortgesetzt.

Offenbar berichten so etwas viele Leute bei dieser Blockgröße mit recht unterschiedlichen Platten bzw. SSDs. Nur eine gute Erklärung abseits von "irgendwas im Controller" habe ich noch nicht gefunden.
 
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