Es geht hier nicht um die Sicherheit vor Plattendefekten, sondern vor Datendefekten.
Nehmen wir an, es gibt 10 mögliche Szenarien, die alle gleich wahrscheinlich sind, dass Daten defekt werden. Eins davon ist eben der Ausfall einer Platte, alle anderen haben die Angewohnheit sämtliche laufende Platten zu befallen. (zB Überspannung)
Und jetzt kommt der Kackpunkt, warum ein RAID nicht (wesentlich) die Datensicherheit erhöht, dafür aber ein Backup.
Das RAID ist in der Lage 10% der möglichen Datenverlußtereignisse zu kompensieren. (HDD Ausfall)
Das Backup hingegen ist in der Lage 100% aller der möglichen Datenverlußtereignisse zu kompensieren.
Daher bietet ein redundantes raid-1 selbstverständlich dieselbe Sicherheit (gegen Plattendefekte), die eine Einzelplatte plus backup dieser Platte bietet.
Daher ist diese Aussage zwar für 10% aller Ausfallwahrscheinlichkeiten richtig, wie man aber sieht, gibt es, im Beispiel, ein 9x höhere Wahrscheinlichkeit, dass die Daten durch anderen Sachverhalte hops gehen.
Demnach kann man also nicht davon sprechen, dass ein RAID die Datensicherheit (merklich) erhöht, da es eben nur 10% der Sachverhalte abdeckt.
EDIT:
@dv
Dann erkläre doch mal, warum die ganze Welt der IT nicht einfach sämtliches Geld ist RAID Systeme invesiert, wenn diese doch gleich effektiv vor Datenverlußt schützen können, wie es Backups tun?
Meinste, dass da 1000e von Doktoren der IT seit 50Jahren auf dem Holzweg sind?
2ndEDIT:
Nochmal, da es anscheinend nicht verstanden wurde.
Verfügbarkeit bedeutet nicht, dass man irgendwie Zugriff auf einen Datenbestand hat. (durch greifen in den Schrank oder sowas)
Verfügbarkeit bedeutet, dass ein System nur eine gewisse Zeit außer Funktion ist.
Je höher die Verfügbarkeit ist, desto geringer(kürzer) sind die Ausfallzeiten des Systems.
Wenn man also von einer Erhöhung der Verfügbarkeit redet, dann spricht man davon, dass man die Ausfallzeit, bezogen auf die gleiche Gesamtlaufzeit, verringert.
Und das geeignete Mittel der Wahl ist da nunmal das RAID und nicht das Backup.
Normaler Fall:
Eine HDD stellt die Daten bereit. Jetzt gehen diese Daten hops, ich habe aber noch ein Backup, das kann ich einbauen und dann kann ich weitermachen.
Jetzt mal wieder ein Beispiel, ich betrachte das auf einen Tag gesehen, der Einfachheit halber.
Tag hat 24h, Server läuft auch 24h. Das ist jetzt mal meine Gesamtlaufzeit.
Als Admin habe ich meinem Chef versprochen, dass ich eine Verfügbarkeit von 98% garantiere.
Jetzt tritt besagter Fall ein, ich steh erstmal da, jetzt ist die Kacke am Dampfen.
Also schnell innen Schrank und Daten zurückspielen. Die Zeit vom Ausfall bis zum vollen Betrieb inkl aller Zeiten genau 1h.
Demnach habe ich eine Zeit, wo das System vollständig gelaufen ist von nur noch 23h an diesem Tag.
Und 23h sind leider nur 96% von 24h.
Damit habe ich die Vorgabe an die Verfügbarkeit nicht erfüllt. Klar, das System war verfügbar, wäre ja sonst völlig abgeschalten an dem Tag, aber ich habe nicht das erreicht, was es zu erreichen gab.
Jetzt das ganze mal mit RAID.
Sprich Platte geht hops, kein Problem HDD2 spring ein, System läuft weiter, als wenn nichts wäre. Neue HDD rein, rebuild, fertig.
Unterm Strich habe ich keinen Ausfall gehabt, das System lief normal weiter. 24h von 24h an diesem Tag war das System verfügbar -> 100%.
Also, das System hat die Verfügbarkeit, gegenüber einem normalen System (was idealer Weise ein Backup beinhaltet) verbessert. Jetzt kann ich aber auch 100 weitere Backups machen, die Verfügbarkeit eines Backupssystem wird da nicht weiter erhöht.
3rdEDIT:
Es bestreitet keiner, dass es bei Backup eine (klassische) Redundanz gibt, und das es bei RAID eine erhöhte Datensicherheit gibt.
Es geht hier aber um die EFFEKTIVITÄT der jeweiligen Technoligie bei bestimmten Ereignissen.
Und da wo das eine gut ist, da ist das andere weit schlechter und umgedreht.
Die Konsequenz ist eben, dass man RAID für Verfügbarkeit(serhöhung) und Backups für Datensicherheit(serhöhung) einsetzt.
Und da die Effizienz der Technologie beim jeweils andere Szenario entsprechend gering ist, so rundet man quasi ab und sagt, es es eben dafür nichts bringt, da der Effekt quasi ein Tropfen auf dem heißen Stein ist.
Und genau das ist "unser" Anliegen hier.
Ein Großteil der Leute, sie sich damit nicht ausgiebig beschäftigt haben, weil sie es zB nicht aus der Arbeitswelt kennen, sehen diesen kleinen aber feinen Unterschied nicht.
Die Konsequenz sind dann Threads, "Alle Daten weg, hatte aber ein RAID". Diese sind nicht selten und gerade bei Laien immer wieder verbreitet und genau dagegen hat man in der Produktivwelt ein Mittel gefunden, in dem man für das jeweilige Szenario ein entsprechendes Mittel einsetzt. Leider ist dieser Unterschied in so manchem Wohnzimmer nicht bekannt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Verfügbarkeit grad gefunden, beschreibt, was man im Systementwurf unter "Verfügbarkeit" versteht.