Ich habe selbst letztes Jahr gebaut und das ohne Vollwärmeschutz, weil es sich selbst im Neubau kaum rechnet. Wenn das jemand aus Umweltschutzgründen etc. macht ist das ok, rein rechnerisch würde ichs nicht machen.
Das kann nicht sein. Es gibt Richtlinien (EnEV), die vorgeschrieben sind. Kein Architkekt oder Bauunternehmer, wird dir eine Hütte planen/bauen, ohne sich daran zu halten (einmal Vorschrift und anderseits Haftungsfolgen bei Verkauf des Gebäudes). Wenn kein explizites WDVS angebracht wurde, dann wurde möglicherweise entsprechendes Mauerwerk verwendet, so dass eine zusätzliche Dämmung nicht mehr nötig war - so geschehen bei uns um die Ecke: Die Mauern dort werden mit entsprechend dicken Porenbetonsteinen hochgezogen.
Deinen restlichen Ausführungen stimme ich zu. Wir haben für unser Haus aktuell einen Kostenvoranschlag über 25.000,- Euro für ein WDVS vorliegen. Damit ist die Sache für uns erledigt, da nicht rentabel.
Meine Schwester hat letztes Jahr auch gebaut und dort im Neubaugebiet hat seltsamerweise jeder gedämmt. Selber der Nachbar, der sich dachte die Kalksandsteine würden zur Dämmung reichen, hat sich nach dem harten Winter doch entschieden ordentlich zu dämmen.
Wie gesagt: Das ist nicht seltsam, sondern schlicht und ergreifend eine gesetzliche Vorgabe für Neubauten und selbst Sanierungen/Renovierungen.
Der Nachbar der mit Kalksandstein gebaut hat und vermeintlich nicht gedämmt hat, hat dies wohl eher aufgrund der Witterung nicht mehr vor Wintereinbruch durchführen können. Kalksandsteine haben zudem einen schlechten Wärmedämmwert. Mit dem Baustoff wäre sogar ohne gesetzliche Vorgaben eine Dämmung kaum zu vermeiden. Kalksandstein speichert zwar Wärme, aber Kälte geht einfach durch.
Und irgendwo weiter oben gelesen: Dämmung hält im Winter Hitze drinnen, im Sommer draußen. Nicht ganz richtig! Das kommt auf die Art der Dämmung an. Geht mal in einen Dachraum, der "nur" mit Mineralwolle o.ä. gedämmt ist. Im Winter schön wärm, im Sommer unterträglich heiß. Deshalb haben wir dort 25 cm Holzfaserdämmung verwendet mit dem Resultat: Im Winter warm, im Sommer angenehm. Nachteil: Kostet mehr als die Mineralwolle. Wir würden dennoch keine Mineralwolle verwenden, falls die Entscheidung nochmal anstehen sollte.
Genauso verhält es sich mit der Außenwand. Styropor hält im Winter die Wärme drinnen, aber im Sommer nicht unbedingt draußen. Auch hier gibt es bessere Varianten. Da aber bereits die Styroporvariante bei uns 25.000,- Euro kosten soll, haben wir mit einer Einholung von Angeboten hinsichtlich Holzfaserdämmung gar nicht erst angefangen.
Von Solarthermie haben uns etliche Firmen abgeraten (seltsamerweise sogar die Heizungsbauer!), da es sich selten rechnet (zumindest nicht im Altbau). Die Einsparungen sind so gering, dass sich die Anschaffung selten in einem angemessenen Zeitraum amortisiert.