So, die Sennheiser HD 558 sind angekommen.
Erster Eindruck: Was für ein Ramsch! Überall Plastik, alles wackelt komisch und klappert. Naja, China fordert da bestimmt seinen Tribut. Aber im Vergleich zu den DT 770 Pro ist das echt armseelig, was Sennheiser da baut. Das Kabel sieht auch nicht gerade vertrauenserweckend aus, aber nun gut.
Wie auch immer, solange sie halten, gut klingen und bequem sind, soll das Plastik kein Scheidungsgrund sein. Also ab damit an meinen Millenium HP1 und den EQ der Soundkarte deaktiviert (war aktiv, um die ekelhaften Höhen vom DT 770 Pro auszumerzen). Ein paar meiner üblichen verdächtigen Metal-Lieder später, kam dann der erste positive Effekt: Man kann auch ohne EQ recht angenehm hören. Die Höhen sind erträglich, wenngleich bei manchen Gitarren oder Schlagzeugeinsätzen schon fast an meiner persönlichen Grenze (Die DT 770 sind ca. 10dB über dieser Grenze...). Die Bühne ist deutlich offener als bei den Beyerdynamics, man hat nicht diesen "ich hab Kopfhörer auf"-Sound - ist schwer zu beschreiben, ich hoffe, ihr versteht was ich meine.
Ich würde persönlich aber vermutlich bei lauterem Hören die Höhen dennoch einen Tick zurück nehmen, ich bin da ziemlich empfindlich und bekomme schnell Schmerzen im Trommelfell, wenn da etwas nicht passt

Der "Tiefbass" ist natürlich nicht wirklich vorhanden, das kann der Beyerdynamics deutlich besser. Dafür spielt der Sennheiser die Bässe ab 100hz deutlich sauberer und knackiger, hier entscheidet wirklich der persönliche Geschmack. Rein vom Gefühl schadet ein leichter +3dB 50hz Bass Boost über die Soundkarte aber nicht, sondern rundet den Kopfhörer nach unten hin ab.
Vom Tragekomfort habe ich mir mehr erwartet. Die 558er sitzen ziemlich stramm (was eigentlich kein Problem ist), die Polsterung des Kopfbands kommt mir aber nach 30 Minuten recht unbequem vor. Meine AKG 530 daheim und die DT 770 Pro auf Arbeit, kann ich auch mal 8 Stunden am Stück tragen, ohne Druckstellen auf dem Kopf zu spüren. Hier werde ich die nächsten Tage mal genauer darauf achten, ob ich mich daran erst noch gewöhnen muss oder es ein grundsätzliches Problem für mich ist.
Die Polsterung der Ohrmuscheln ist ok, fühlt sich luftig an den Ohren an, kann aber auch von der offenen Bauweise kommen

Hier sind die Beyerdynamics auch wieder besser unterwegs, der Stoff dort fühlt sich einfach noch angenehmer an.
Fazit bisher: Joah, ganz nett, könnten sich bestimmt noch entwickeln, leichte Unzufriedenheit bleibt dennoch, gemischt mit dem Aufregen, dass Beyerdynamics einen Treble-Fetisch hat und man dadurch gezwungen wird, auch mal bei anderen Herstellern zu wildern
Bin gespannt auf den Spieleeinsatz heute Abend, vielleicht rocken Sie da richtig.