Speicher im Netzwerk - NAS, Raid & Co...

Topace

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Hallo Zusammen!

In letzter Zeit stelle ich mir häufig folgende Fragen:
- Wie werde ich meinen Daten im Netzwerk Herr?
- Wie stelle ich am einfachsten und sichersten im Netzwerk Speicherplatz für mehrere Rechner zur Verfügung, ohne gleich einen 24/7 Fileserver einrichten zu müssen?

Optimal wäre Network-attached storage (NAS), doch gibt es hier eine Vielzahl an unterschiedlichen Angeboten und so oft sieht man ein solches System als Privatanwender leider nicht im Echteinsatz, um sich davon einen Eindruck verschaffen zu können.

Da die Datensammlung immer größer und gleichzeitig wichtiger wird, rückt natürlich auch die Datensicherheit in den Vordergrund. Was ist hier "besser" - Raid 1 oder Raid 5 oder was ganz anderes? Während bei Raid 1 effektiv immer nur der halbe Speicher zur Verfügung steht, ist Raid 5 in dieser Hinsicht zwar besser, aber stellt doch gleichzeitig höhere Anforderungen an die Rechenleistung?

Ich hab' mal im Internet ein bisschen gesucht und folgende Lösungen gefunden, die preislich noch im Heimanwenderbereich liegen dürften.

1. Buffalo LinkStation Pro in Kombination mit einer DriveStation Duo/Quattro
Hier kann ich Raid 1 oder Raid 5 über die DriveStation nutzen und habe somit relativ günstigen Speicher zur Verfügung. Ins Netzwerk würde ich das Ganze mit der LinkStation stellen.

2. WD My Book World Edition II 2
Dieses System sieht seeehr schick aus :love:, hätte auch nominal alles, was ich brauche - Netzwerkanschluss, 2 Festplatten und somit die Möglichkeit der Datensicherung via Raid1 - zu einem relativ günstigen Preis (1,5TB für unter 400,- EUR bei hoh.de). Allerdings habe ich in einem Testbericht von hoher Lautstärke und niedrigen Datentransferraten gelesen - Zweiteres wäre für mich nicht mal so schlimm, weil ich ja nicht jeden Tag gigabyteweise Daten schaufeln will... Kann hier jemand was zur Lärmentwicklung dieses NAS sagen?

Dann gibt es noch von DLink das DNS 323 (2 HDDs) und von Thermaltake das "Muse NAS-RAID" (4 HDDs), wobei ich zu beiden nicht viel gefunden habe.

Oder gibt es ein bekanntes non-plus-ultra, das ich nur noch nicht gefunden habe? Also wichtig wäre Raid zur Datensicherheit, geringe Lautstärke, Verfügbarkeit im Netzwerk und natürlich Zuverlässigkeit.
 
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Prinzipiell ist dazu mal zu sagen, dass RAID in erster Linie die Verfügbarkeit aber nicht wirklich die Datensicherheit erhöht.

Stell dir z.B. vor ein Virus wütet in deinen Daten oder jemand löscht aus versehen was, schon bringt dir dein RAID gar nix.

Für echte Datensicherheit brauchst du ein Backup auf unabhängigen Speichermedien.

Was das RAID betrifft:
RAID 5 ist schneller, platzsparender und rechenintensiver als RAID 1.
NAS-mässig kann ich aus Erfahrung von nem guten Kumpel die Buffalo Terrastation Pro empfehlen, ist aber rel. teuer.

Einige User hier im Forum werden aber noch ne Menge guter Tips für dich haben.
 
Hi Murdock, danke für Deine Antwort!

Hm also der "Human Factor" ist natürlich nie wegzubringen, aber da ich ja alleine im Netzwerk unterwegs bin stufe ich mal dieses Risiko als sehr gering ein. Mit Viren habe ich auch schon seit zig Jahren keine Probleme mehr gehabt - ich bin da sehr vorsichtig. Natürlich kann man nie ausschließen, dass man sich doch mal was einfängt, aber ich finde diese beiden Risikokomponenten kann man sehr gut selbst steuern.

Ein Festplattenausfall dagegen kann unvorhergesehen und schnell kommen und man hat dann auch unter Umständen keine Möglichkeit mehr, noch zu reagieren.

Meine bisherige Backuplösung sieht so aus, dass ich mindestens monatlich meine Systempartitionen per Acronis TrueImage auf eine externe USB-Platte spiegele. Alle weiteren Daten, also Fotos, Dokumente, Musik etc. kommen per Sync-Tool auf eine zweite USB-Platte. Nur ist das natürlich zeitaufwändig und wenn ein Ausfall zur falschen Zeit kommt, sind trotzem Daten von ein paar Wochen futsch. Hier wäre ein Raid die Top-Lösung - jederzeitige Sicherheit gegen Plattenausfall (also natürlich nur für die Daten, die extern gespeichert sind). Ein NAS hätte halt zusätzlich noch den Charm, dass ich die Daten von jedem PC aus abrufen könnte und der jeweilige PC unabhängig wird vom Datenarchiv.

Dabei möchte ich aber keinesfalls mehr als 0,40 EUR pro GB Speicher ausgeben - die Terrastation ist zwar ziemlich interessant, aber auch ein wenig zu teuer für mich... zumal es mir nicht so sehr auf Performance ankommt - wenn die Daten mal auf dem NAS sind, dann bleiben die da auch und große Bewegungen finden dann eigentlich nichtmehr statt.

Hab' jetzt noch nen Bericht gelesen zum DLink DNS323, welches relativ gut sein soll... aber es scheint auch viele Fans von separaten Lösungen zu geben, d.h. USB-Festplatten über z.B. den NSLU2 ins Netzwerk bringen.

Hinzu kommt, das ich eine saubere Hardware-Lösung will... ich hab schon viel zu oft schlechte Erfahrungen mit Festplatten-Tools, Bootmanagern und co. gehabt... wie verhält es sich, falls z.B. der Controller bei einem Raid1 den Geist aufgibt? Versteht jeder andere Raid1-Controller das Dateisystem wieder, oder ist der Inhalt der Platten nur mit einem Controller des gleichen Herstellers lesbar?

Zusätzlich könnte man auf nem NAS ja doch auch z.B. die Daten von Outlook speichern und damit von mehreren PCs auf die selben Ordner und Termine zugreifen, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine gemeinsame Nutzung der Outlook.pst von mehreren Rechner gleichzeitig aus funktioniert nicht ohne Umwege.
Gibt Zusatzprogramme die das regeln können aber direkt mit Outlook kannst du ne .pst File nicht mehrmals öffnen.
Höchstens abwechselnd.

Dein RAID Array erkennt idr. nur der gleiche Controller oder (bei den teureren z.B. Areca, 3Ware) ein Nachfolgemodell von dem an dem das RAID erstellt wurde.
Aber die NAS kann dir auch kaputt gehen und dann brauchst du auch ne neue.

Zu den NASen an sich kann ich wie gesagt nicht wirklich was sagen weil ich selber keine hab und auch nie eine in der Hand hatte, weiß nur eben von nem guten Kumpel die ne Buffalo Terrastation Pro in ihrem 6 Mann Betrieb als Fileserver verwenden und damit wohl sehr zufrieden sind.

Ich hoff dass sich bezüglich NAS Systemen hier mal einer zu Wort meldet der Ahnung davon hat, ich selber bau mir derzeit nen Fileserver auf Basis eines Dual Pentium III weil ich was will was im Zweifelsfall alles und mehr kann.
Ich kann aber gleich dazu sagen, dass das nicht die Stromspar-Lösung ist.
 
Hm ein Fileserver ist natürlich die Luxus-Lösung, aber kommt für mich nicht in Frage... das NAS soll einfach im Schrank stehen, das geht wohl aus Platzgründen mit nem Fileserver nicht.

...obwohl... wie viele Festplatten passen denn wohl in einen Barebone? ;-)
Naja da hat sicher kein Raidcontroller Platz...

Schade wg. Outlook - da muss man dann wohl tiefer in die Trickkiste greifen.

/edit:
Also ich glaube ich werde in absehbarer Zeit zum D-Link DNS-323 greifen, ca. 0,36 EUR/GB für 1,5TB Netto und kann Raid 1... jetzt stellt sich nur noch die Frage nach den Festplatten ;)

Mit Western Digital hab ich bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht, sind relativ leise und schnell.
Weiss noch nicht genau ob ich 2x 750GB oder 2x 1TB nehmen soll, ist preislich ja kein Unterschied (EUR/GB).
Welche HDDs sind für diesen Zweck empfehlenswert?

/nochmaledit:
Jetzt hab' ich grad nachgerechnet... um 1 TB voll zu bekommen müsste ich 35 Stunden kopieren, kommt das hin?
(Bei 100MBit LAN habe ich ja eine maximale Datentransferrate von 12,5MB/sec, bei dem D-Link von ca. 8MB/sec)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würd auch WD-Platten nehmen, hab ich seit Jahren und bin sehr zufrieden damit.
Kommen in meinen neuen Fileserver auch rein (4x 750 GB @ RAID5).

Auf knapp 35h komm ich auch.
 
das NSLU2 wird hier in der firma von einer kleinen abteilung als "fileserver" mit backup verwendet. wenn dir die transfergeschwindigkeit des 100MBit-links des NSLU2 genügt, dann ist das eine optimale lösung, denn du kannst die daten zeitgesteuert auf die zweite platte kopieren lassen und hast daher einen gewissen schutz vor zerstörerischen viren (sofern du den schaden vor dem nächsten backupzyklus bemerkst). die handhabung ist denkbar einfach und ich "durfte" hier in der firma auch schon desaster recovery durchführen. war wirklich schwierig. platte 1 ausgefallen, platte 2 an anschluss platte 1 anstecken und fertig. dann fehler an platte 1 beheben (netzteil des usb-gehäuses war defekt) und als platte 2 anstecken. somit fast keine unterbrechung des betriebes.

als alternative gibt es eine lösung von anderen anbietern, welche ein ähnliches verfahren über das netzwerk durchführen. die "spiegeln" (zeitgesteurt) die daten über das netzwerk auf ein zweites NAS welches sich im netzwerk befindet. auch keine schlechte methode, da sich das zweite NAS räumlich an ganz anderer stelle befinden kann und damit die datensicherheit (in firmen) nochmals erhöht wird. ein beispiel hierfür ist die buffalo linkstation pro. diese kann ein backup auf eine angeschlossene USB-HDD oder auf eine andere linkstation pro machen.

varianten davon wären:

.) linkstation pro mit lokal angeschlossener drivestation duo (im raid 1 betrieb) als backup
.) 2 x linkstation pro duo, beide im raid 1 betrieb, linkstation 1 führt netzbackup auf linkstation 2 durch
.) (teuerste variante) terrastation im raid 5 mit netzbackup auf linkstation duo

da gibt es eine unzahl von kombinationsmöglichkeiten und es hängt nur davon ab wieviel du ausgeben möchtest. die wohl günstigsten varianten sind NSLU2 mit 2 externen USB-HDD und die linkstation pro mit einer externen USB-HDD.

viel spaß beim tüfteln :)


wbr

P-Ray
 
Zuletzt bearbeitet:
Werde jetzt wahrscheinlich zu dieser Kombination greifen:
-D-Link DNS-323
-2x WD7500AAKS

Für Raid1 im 100MBit-LAN.

Das Dateisystem kommt mir zwar ein wenig komisch vor (ext2 bei 1.03er Firmware des NAT)... aber das wirds schon tun hoffe ich mal.

Vielen Dank für Eure Tipps!
Die Linkstation / NSLU2 - Einsatzmöglichkeiten behalte ich auf jeden Fall im Hinterkopf für später mal...
 
So nochmal ein Nachtrag:

Bin auf dieses Gerät gestoßen: "Raidsonic Icy Box IB-NAS4220-B"
Sieht sehr interessant aus, allerdings hab' ich im Inet nirgends einen Test gefunden - hat jemand einen Erfahrungsbericht für mich?
http://www.raidsonic.de/de/pages/products/external_cases.php?we_objectID=505

Interessant wäre, dass dieses NAS FAT32 bei Raid1 unterstützt... also könnte ich im falle des Ablebens des NAS die Platte(n) einfach in ein normales Gehäuse ausbauen und mit Windows darauf zugreifen, oder?
Andere NAS können ja "nur" ext2/ext3 - welches Dateisystem ist denn hier empfehlenswert?
 
...obwohl... wie viele Festplatten passen denn wohl in einen Barebone? ;-)
Naja da hat sicher kein Raidcontroller Platz...

Genau daran bastel ich gerad.
Barebone + Raidcontroller + Kleines Mainboard + CPU + Speicher + 2 GB Flash-Speicher für´s System + Wechselrahmen + 3 Platten für Raid1 + 1 SpareDrive.

Das letzte ist der Grund, warum ich keine Link - oder Terastation nehme, mit der ich auch erst geliebäugelt habe. Die können das nämlich nicht. Und einfache Wechselrahmen haben die auch nicht. Das heisst runterfahren, Festplatte abklemmen, wieder hochfahren.

Bei meinem System: Platte raus, Platte rein, und keiner merkt was.

Mit geht´s halt mehr um die Verfügbarkeit, wenn ne Platte ausfällt.

Zudem kann man mit wenigen FreeBSD - Kenntnissen eigene Dinge nachinstallieren, was bei nem Fertig-NAS nicht so ohne weiteres möglich ist.
Wie z.B. BitTorrent, Webserver, vielleicht sogar nen kleinen Gameserver. Aber ich will´s ja nicht übertreiben.

zudem hat mich die Performance dieser Fertig-NASen laut einigen Tests nicht überzeugt.

Nochwas zum D-Link: Hab gelesen, dass D-Link es nicht so genau mit der Firmware nimmt. Sprich, die ist fehlerhaft, und bei nem Update kann´s passieren, dass dein Raid weg ist.

Nur so als kleinen Tip.
 
@DaHobbit

dein szenario beschreibt fast ein hochverfügbarkeitsmodell. wozu soll das zu hause gut sein? eine hot-spare platte im heimbereich ist in meinen augen nur eine verschwendung von speicherplatz. hotswap ist zwar ein nettes feature, aber (fast) alle NAS mit 4 platten verfügen über quickswap einschübe, d.h. der plattentausch ist in wenigen minuten erledigt und selbst wenn man zu diesem zwecke das NAS abschalten muss, so stört das im privaten bereich wohl weniger. wo ich dir rechtegeben muss ist die netzperformance die soche kleinen NAS in der regel bringen.
sonstige zusatzfunktionen wie webserver, UPnP server, DL server udgl. werden von vielen herstellern schon mitangeboten und zum teil durch communityversionen der firmware sogar noch erweiterbar.
Je nach anwendungszweck würde ich sagen, dass so eine NAS-RAID 5 lösung in den meisten fällen nicht nur in der anschaffung und im betrieb günstiger ist, sondern auch eine im vergleich zu einem unix-server relativ unkomplizierte art ist seine daten mit hoher verfügbarkeit ins netz zu stellen.

*bitte jetzt nicht mit projekten wie freeNAS udgl. aufwarten, da diese im kern nur eine eingeschränkte funktionalität (filesharing/NAS) haben und eine erweiterung für den laien/unix-dau nicht so trivial ist*


wbr

P-Ray
 
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