Disclaimer: [Sponsored]-Tag, da das Sample von Endgame Gear bereitgestellt wurde. Das Review selbst ist zu 100% unbiased. Alle Meinungen sind meine eigenen.
Features
Die Endgame Gear XM1 ist eine beidhändige Gaming-Maus mit Seitentasten auf der linken Seite (insgesamt sechs Tasten), die mit dem neuesten optischen Sensor von Pixart, dem PMW3389, ausgestattet ist, der bis zu 16.000 CPI verarbeiten kann. Darüber hinaus verfügt die XM1 über eine Leichtbauweise von nur 70g, 100% PTFE-Mausfüße, vorselektierte Omron-Schalter für die Haupttasten (ausgelegt für 50M Klicks) und schließlich eine patentierte analoge Schaltkontakttechnologie, die eine Klickverzögerung von <1 ms ohne unerwünschte Doppelklicks verspricht. Eine Taste für on-the-fly Anpassung von CPI und USB-Polling Rate auf der Unterseite sowie Softwarefunktionalität sind ebenfalls vorhanden.
Verpackung
Der XM1 wird in einer einfachen, aber stabilen Box geliefert, in der die Maus schön gepolstert in einem Schaumstoffkarton sitzt. Das Kabel ist relativ eng gefaltet, so dass es eine Weile dauern kann, bis die Knicke verschwinden. Es sind keine Ersatz-Mausfüße in der Box enthalten, aber die bereitgestellten sollten bereits eine Weile halten. Endgame Gear wird auch Ersatzfüße verkaufen.
Abmessungen:
Grundlänge: 11,3 cm
Länge inkl. Überstand: 12,2 cm
Höhe (höchster Punkt): 3,6 cm
Vordere Höhe (tiefster Punkt): 1,3 cm
Breite (breiteste Stelle): 6,6 cm
Griffbreite (engste Stelle): 5,5 cm
Gewicht
Meine Waage zeigt ein Gewicht von 69g an, was 1g weniger ist als das angegebene Gewicht von 70g.
Die Gewichtsverteilung ist ebenfalls sehr gut, so dass sich die XM1 noch leichter anfühlt, als sie es bereits ist.
Vergleich: Steelseries Kana oben, Nixeus Revel unten
Form
Die Form der XM1 wurde von CS 1.3/1.5/1.5/1.6 AWP-Legende Johnny R mitentwickelt, der auch an der Gestaltung der Steelseries Sensei, Kana und Kinzu beteiligt war. So ist es nicht verwunderlich, dass die Form der XM1 der Form dieser drei Mäuse sehr nahe kommt. Wie man den Vergleichsbildern entnehmen kann, ist die XM1 der Kana am ähnlichsten, wobei die größten Unterschiede darin bestehen, dass der ‚Buckel‘ weiter hinten positioniert und die XM1 etwas kürzer und breiter ist. Die einzigartig geschwungenen Seiten und das breiter zulaufende Hinterteil erinnern stark an Sensei und Kana. Da ich ein großer Fan der Kana bin, trifft die Form der XM1 genau meinen Geschmack. In der Hand fühlt sich die XM1 zwar nicht exakt wie die Kana an, aber ähnlich genug.
Was die grip styles betrifft, würde ich sagen, dass die XM1 für alle drei (Palm, Claw, Fingertip) sowie für die meisten Handgrößen geeignet sein sollte (die XM1 ist eine mittelgroße Maus). Ich denke jedoch, dass sie am besten für Claw- und Fingertip Grip und am wenigsten für Palm Grip geeignet ist.
Vergleich: Microsoft WMO oben, Zowie FK2 in der Mitte, Dream Machines DM1 Pro S unten
Mausfüße und Kabel
Die Füße sind aus 100% PTFE gefertigt, weshalb sie weiß statt wie üblich schwarz gefärbt sind. 100% PTFE-Füße sollten zu einer höheren Langlebigkeit führen als nicht-100% PTFE-Füße. Der Glide ist ausgezeichnet auf den Stoffpads, auf denen ich die XM1 getestet habe. Es gibt zwei mittlere (hinten) und zwei kleine (vorne) Füße, von denen der letzte schwer durch generische Füße zu ersetzen sein könnte. Da Endgame Gear passende Ersatzfüße zur Verfügung stellen wird, ist dies jedoch ein eher geringfügiger Kritikpunkt.
Bei dem Kabel handelt es sich um ein Standardgummikabel, das nicht so flexibel wie das Kabel der Glorious Model O oder Dream Machines DM1 FPS ist, aber dennoch überdurchschnittlich ausfällt. Ich würde sagen, dass es ungefähr auf Augenhöhe mit Zowie-Kabeln ist. Die Dicke ist Standard, daher sollte sie in jedes Maus-Bungee passen (getestet mit einer Zowie Camade). Die Kabellänge beträgt 1,80 m (gemessen). Am Kabel ist ein Ferritkern befestigt, der hilft, elektrischen Noise zu reduzieren.
Verarbeitung
Trotz seiner sehr leichten Bauweise ist die XM1 robust und solide gebaut. Es gibt kein ‚rattle‘, keine losen Teile, keine Verformungen bei Druck o.ä. Die Haupttasten haben sehr geringen pre- und post-travel, was ihnen einen angenehmen und knackigen, ziemlich leichten Klick gibt. Der rechte Klick hat jedoch einen hohlen und gedämpften Klang bei meinem Exemplar, der auf dem linken nicht vorhanden ist. Dies kann ggf. durch Lockern der Schraube direkt unter dem betroffenen Klick behoben werden, was ich aber noch nicht ausprobiert habe. Die Seitentasten haben ebenfalls nur geringen pre- und post-travel, wobei die vordere Seitentaste die bessere ist. Das Scrollrad hat sehr ausgeprägte und taktile Stufen und ist gleichzeitig sehr leise. Die Betätigung des Scrollrades erfordert eine überdurchschnittliche Kraftanstrengung.
Die XM1 wird mit einer schwarzen matten Beschichtung geliefert, die für guten Grip sorgt und gleichzeitig nicht zu viel Schmutz anzieht. Ich würde sagen, dass sie ungefähr mit den aktuellen Zowie-Beschichtungen vergleichbar ist (etwas griffiger und nicht so sehr ein Schmutzmagnet).
Auf meinem Exemplar ist ein schwacher high-pitch noise (‚Coil Whine‘) zu hören, wenn der Sensor Kontakt zu einer Oberfläche hat. Es ist nur bei bestimmten Winkeln zu hören und nicht so laut wie der high-pitch noise der ersten Revisionen der Zowie EC-B-Serie, aber dennoch wahrnehmbar. Der Ton ist für jene, die für hochfrequente Geräusche nicht anfällig sind, möglicherweise völlig unhörbar. Die zuständige Fertigungsfabrik wurde bereits entsprechend in Kenntnis gesetzt, so dass diese Problematik bei späteren Revisionen gelöst sein könnte, vorausgesetzt, dass meine XM1 keinen einmaligen Ausreißer darstellt.
Tests
CPI-Genauigkeit:
Bei diesem Test überprüfe ich, ob die tatsächlichen CPI-Werte mit den nominell angegebenen CPI-Werten übereinstimmen. Die voreingestellten (out of the box) nominellen CPI-Werte sind: 400/800/1600/3200. Die tatsächlichen (geprüften) Werte sind jedoch: 410/816/1638/3270. Kurz gesagt, die tatsächlichen CPI-Werte sind durchweg höher als die nominellen, aber nur geringfügig. Zudem ist zu beachten, dass diese Varianz selbst von Einheit zu Einheit variiert, wenngleich der allgemeine Trend Bestand haben sollte.
Sensor smoothing (Bewegungsverzögerung):
In diesem Test versuche ich festzustellen, ob der Sensor so funktioniert, wie er soll. ‚Sensor smoothing‘ beschreibt eine Mittelung der Bewegungsdaten über mehrere frames, um Jitter bei höheren CPI-Werten zu reduzieren, was die Bewegungsverzögerung erhöht. Ziel ist es, möglichst wenig Smoothing zu haben. Gemäß Spezifikation hat der 3389 kein sichtbares Smoothing bis 1800 CPI und 32 frames Smoothing bei und über 1900 CPI, was sich bei 6000 CPI und 11300 CPI jeweils verdoppelt. Mal sehen, wie der 3389 im XM1 in diesem Test abschneidet.
Zuerst mache ich einen einfachen Test, bei dem ich mir einen Plot der von der Maus übermittelten Rohdaten anschaue, aggregiert als xCount. In einem xCount-Plot kann Smoothing daran erkannt werden, dass ‚Knicke‘ sichtbar sind, die an Framerate-Übergangspunkten auftreten. Wie zu sehen ist, sind keine Knicke zu erkennen, d.h. es ist kein Smoothing vorhanden.
Um sicherzustellen, dass mein Ergebnis aus dem xCount-Test korrekt ist, schaue ich mir einen Plot an, in dem die XM1 mit einer G403 (3366, kein Smoothing über den gesamten CPI-Bereich) verglichen wird, aggregiert als xSum. Alle CPI-Abweichungen zwischen den beiden Mäusen wurden normalisiert. Wie zu sehen ist, liegen zwischen den Mäusen etwa 0,5 ms, was innerhalb der Fehlertoleranz liegt (die G403 wurde auch physikalisch vor der XM1 bewegt) und die Ergebnisse von oben bestätigt. Die XM1 hat kein sichtbares Smoothing bei den getesteten CPI-Schritten, was eine Premiere für eine 3389er Maus ist.
Paint-Test:
Dieser Test wird verwendet, um mögliche Probleme mit Angle Snapping (nichtnative Begradigung von Linien) und Jitter aufzuzeigen. Es kann ein wenig Jitter bei 3200 CPI erkennt werden (aufgrund des nicht vorhandenen Smoothings zu erwarten), aber es ist sehr gering. Ansonsten sind keine Probleme zu beobachten.
PCS:
‚PCS' steht für 'perfect control speed'. Der PCS gibt die maximale Geschwindigkeit an, bis zu der der Sensor einwandfrei (d.h. ohne Fehlfunktion) funktioniert. Der nominale PCS des 3389 beträgt 400 IPS, was 10,16 m/s entspricht. Ich habe es nur geschafft, mickrige 4 m/s zu erreichen. Wie zu sehen ist, gibt es keine Anzeichen dafür, dass der Sensor bei dieser Geschwindigkeit Fehlfunktionen zeigt.
Klickverzögerung:
Eines der Hauptverkaufsargumente der XM1 ist ihre einzigartige (und patentierte) analoge Schaltkontakttechnologie. Da sowas zuvor noch nie umgesetzt wurde, dachte ich mir, dass einige technische Details für manche interessant sein könnten, weshalb ich einen der Entwickler hinter der XM1 gebeten habe, eine grobe Erklärung abzugeben. Ich zitiere selbige nachfolgend vollständig im englischen Original:
“Analog Key Sensing Technology does not debounce at all. Debounce is something from the digital world. The switch itself however is still the same switch, causing the same bouncing as before, but the Analog Key Sensing takes sample snapshots at an incredibly high speed (very much like a scope) and the bouncing of the switch is summed into this analog sampling signal and therefore the bouncing is transformed into a mathematical function rather than a digital bounce (0/1), thus eliminating the need to debounce altogether. This works similar to how different brightness levels are achieved for LEDs traditionally. LEDs are pulsed to achieve that, being always driven at their max brightness for small periods of time. The more times that happens the brighter the LED is perceived. Analog Key Sensing is the reverse of this and using true analog to actually see the ‘brightness’, i.e. the key level.”
Nun zum Praxistest. Ich kann die Klickverzögerung nur mit einem Programm namens Bloody KeyResponse testen, das nicht nur Unterschiede in Bezug auf das Hardware-Debouncing, sondern auch in Bezug auf das unterschiedliche Gewicht, das für das Auslösen des Klicks nötig ist, berücksichtigt, was bedeutet, dass eine Maus mit leichteren Klicks niedrigere Verzögerungswerte abliefern kann, obwohl sie tatsächlich nicht wirklich schneller ist. Um die Ergebnisse so konstant wie möglich zu halten, habe ich die XM1 im Vergleich mit mehreren Mäusen mit jeweils unterschiedlichem Klickgewicht getestet (wobei die G403 das niedrigste hat). Alle Sensorlinsen wurden während des Tests abgedeckt, da einige Mäuse beim Anheben den Debounce-Wert erhöhen. Hier sind die Ergebnisse (Werte in Klammern zeigen die Verzögerung gegenüber der Steelseries Ikari, die als Basis dient):
Logitech G403 (4,2 ms): XM1 war um 2-4 ms langsamer.
Nixeus Revel (6,2 ms): XM1 war um 5-7 ms schneller.
Microsoft WMO (12 ms): XM1 war um 14-16 ms schneller.
Basierend auf diesen Werten (die G403 scheint ein Ausreißer zu sein, aufgrund des sehr niedrigen Klickgewichtes) würde ich sagen, dass die XM1 etwa bei +0-2 ms im Vergleich zur Ikari liegen sollte, was ein hervorragendes Ergebnis ist. Ob sich das ‚Keine Doppelklicks‘-Versprechen als wahr erweist, kann indes nur die Zeit zeigen.
Software
Da die XM1 bereits die Anpassung von CPI und Polling Rate ohne Software ermöglicht, ist die Software sehr einfach gehalten. Sie ermöglicht das Umbelegen der Tasten (theoretisch, scheint aktuell nicht funktionsfähig zu sein), die CPI-Einstellung (vier Stufen, in 50er-Schritten), die LOD-Einstellung (2mm oder 3mm, wobei erstere die Standardeinstellung ist) und das Aktivieren oder Deaktivieren der sogenannten ‚ripple control‘.
Die interessanteste Option ist zweifelsohne ‚ripple control‘. Wie im Abschnitt zum Sensor Smoothing zu sehen war, weist die XM1 kein Smoothing bei den voreingestellten CPI-Werten auf. Tatsächlich habe ich den Maximalwert von 16000 CPI getestet und konnte immer noch kein Smoothing erkennen (was dazu führte, dass Jitter und Ripple bei dieser Einstellung außer Kontrolle waren). Nachdem ich die ‚ripple control‘ jedoch aktivierte hatte, war das übliche Verhalten eines 3389 zu erkennen: 32 frames Smoothing oberhalb von 1900 CPI, was sich bei 6000 CPI und 11300 CPI jeweils verdoppelt. Ich persönlich bin ein großer Fan davon, Nutzern die Kontrolle über Optionen wie diese zu geben, da sowohl Leute, die einen hohen CPI-Wert, aber kein Smoothing wollen, als auch Leute, die einen hohen CP-Wert, aber weder jitter noch ripple wollen, zufriedengestellt werden können.
Fazit
Endgame Gear ist eine neugegründete Firma aus Deutschland, und die XM1 ist ihr erstes Produkt. Dessen ungeachtet kann die XM1 beeindrucken: Sehr geringes Gewicht (ohne auf Löcher zurückgreifen zu müssen), ein perfekt implementierter Sensor, eine gelungene Form und innovative Technologie (analoges debouncing) ergeben eine empfehlenswerte Maus. Mein Exemplar hatte kleinere Mängel hinsichtlich der Verarbeitung (uneinheitliche Haupttasten, ‚coil whine‘), den positiven Gesamteindruck konnten diese aber nur geringfügig trüben.
Bilderalbum
Plot-Album
Features
Die Endgame Gear XM1 ist eine beidhändige Gaming-Maus mit Seitentasten auf der linken Seite (insgesamt sechs Tasten), die mit dem neuesten optischen Sensor von Pixart, dem PMW3389, ausgestattet ist, der bis zu 16.000 CPI verarbeiten kann. Darüber hinaus verfügt die XM1 über eine Leichtbauweise von nur 70g, 100% PTFE-Mausfüße, vorselektierte Omron-Schalter für die Haupttasten (ausgelegt für 50M Klicks) und schließlich eine patentierte analoge Schaltkontakttechnologie, die eine Klickverzögerung von <1 ms ohne unerwünschte Doppelklicks verspricht. Eine Taste für on-the-fly Anpassung von CPI und USB-Polling Rate auf der Unterseite sowie Softwarefunktionalität sind ebenfalls vorhanden.
Verpackung
Der XM1 wird in einer einfachen, aber stabilen Box geliefert, in der die Maus schön gepolstert in einem Schaumstoffkarton sitzt. Das Kabel ist relativ eng gefaltet, so dass es eine Weile dauern kann, bis die Knicke verschwinden. Es sind keine Ersatz-Mausfüße in der Box enthalten, aber die bereitgestellten sollten bereits eine Weile halten. Endgame Gear wird auch Ersatzfüße verkaufen.
Abmessungen:
Grundlänge: 11,3 cm
Länge inkl. Überstand: 12,2 cm
Höhe (höchster Punkt): 3,6 cm
Vordere Höhe (tiefster Punkt): 1,3 cm
Breite (breiteste Stelle): 6,6 cm
Griffbreite (engste Stelle): 5,5 cm
Gewicht
Meine Waage zeigt ein Gewicht von 69g an, was 1g weniger ist als das angegebene Gewicht von 70g.
Die Gewichtsverteilung ist ebenfalls sehr gut, so dass sich die XM1 noch leichter anfühlt, als sie es bereits ist.
Vergleich: Steelseries Kana oben, Nixeus Revel unten
Form
Die Form der XM1 wurde von CS 1.3/1.5/1.5/1.6 AWP-Legende Johnny R mitentwickelt, der auch an der Gestaltung der Steelseries Sensei, Kana und Kinzu beteiligt war. So ist es nicht verwunderlich, dass die Form der XM1 der Form dieser drei Mäuse sehr nahe kommt. Wie man den Vergleichsbildern entnehmen kann, ist die XM1 der Kana am ähnlichsten, wobei die größten Unterschiede darin bestehen, dass der ‚Buckel‘ weiter hinten positioniert und die XM1 etwas kürzer und breiter ist. Die einzigartig geschwungenen Seiten und das breiter zulaufende Hinterteil erinnern stark an Sensei und Kana. Da ich ein großer Fan der Kana bin, trifft die Form der XM1 genau meinen Geschmack. In der Hand fühlt sich die XM1 zwar nicht exakt wie die Kana an, aber ähnlich genug.
Was die grip styles betrifft, würde ich sagen, dass die XM1 für alle drei (Palm, Claw, Fingertip) sowie für die meisten Handgrößen geeignet sein sollte (die XM1 ist eine mittelgroße Maus). Ich denke jedoch, dass sie am besten für Claw- und Fingertip Grip und am wenigsten für Palm Grip geeignet ist.
Vergleich: Microsoft WMO oben, Zowie FK2 in der Mitte, Dream Machines DM1 Pro S unten
Mausfüße und Kabel
Die Füße sind aus 100% PTFE gefertigt, weshalb sie weiß statt wie üblich schwarz gefärbt sind. 100% PTFE-Füße sollten zu einer höheren Langlebigkeit führen als nicht-100% PTFE-Füße. Der Glide ist ausgezeichnet auf den Stoffpads, auf denen ich die XM1 getestet habe. Es gibt zwei mittlere (hinten) und zwei kleine (vorne) Füße, von denen der letzte schwer durch generische Füße zu ersetzen sein könnte. Da Endgame Gear passende Ersatzfüße zur Verfügung stellen wird, ist dies jedoch ein eher geringfügiger Kritikpunkt.
Bei dem Kabel handelt es sich um ein Standardgummikabel, das nicht so flexibel wie das Kabel der Glorious Model O oder Dream Machines DM1 FPS ist, aber dennoch überdurchschnittlich ausfällt. Ich würde sagen, dass es ungefähr auf Augenhöhe mit Zowie-Kabeln ist. Die Dicke ist Standard, daher sollte sie in jedes Maus-Bungee passen (getestet mit einer Zowie Camade). Die Kabellänge beträgt 1,80 m (gemessen). Am Kabel ist ein Ferritkern befestigt, der hilft, elektrischen Noise zu reduzieren.
Verarbeitung
Trotz seiner sehr leichten Bauweise ist die XM1 robust und solide gebaut. Es gibt kein ‚rattle‘, keine losen Teile, keine Verformungen bei Druck o.ä. Die Haupttasten haben sehr geringen pre- und post-travel, was ihnen einen angenehmen und knackigen, ziemlich leichten Klick gibt. Der rechte Klick hat jedoch einen hohlen und gedämpften Klang bei meinem Exemplar, der auf dem linken nicht vorhanden ist. Dies kann ggf. durch Lockern der Schraube direkt unter dem betroffenen Klick behoben werden, was ich aber noch nicht ausprobiert habe. Die Seitentasten haben ebenfalls nur geringen pre- und post-travel, wobei die vordere Seitentaste die bessere ist. Das Scrollrad hat sehr ausgeprägte und taktile Stufen und ist gleichzeitig sehr leise. Die Betätigung des Scrollrades erfordert eine überdurchschnittliche Kraftanstrengung.
Die XM1 wird mit einer schwarzen matten Beschichtung geliefert, die für guten Grip sorgt und gleichzeitig nicht zu viel Schmutz anzieht. Ich würde sagen, dass sie ungefähr mit den aktuellen Zowie-Beschichtungen vergleichbar ist (etwas griffiger und nicht so sehr ein Schmutzmagnet).
Auf meinem Exemplar ist ein schwacher high-pitch noise (‚Coil Whine‘) zu hören, wenn der Sensor Kontakt zu einer Oberfläche hat. Es ist nur bei bestimmten Winkeln zu hören und nicht so laut wie der high-pitch noise der ersten Revisionen der Zowie EC-B-Serie, aber dennoch wahrnehmbar. Der Ton ist für jene, die für hochfrequente Geräusche nicht anfällig sind, möglicherweise völlig unhörbar. Die zuständige Fertigungsfabrik wurde bereits entsprechend in Kenntnis gesetzt, so dass diese Problematik bei späteren Revisionen gelöst sein könnte, vorausgesetzt, dass meine XM1 keinen einmaligen Ausreißer darstellt.
Tests
CPI-Genauigkeit:
Bei diesem Test überprüfe ich, ob die tatsächlichen CPI-Werte mit den nominell angegebenen CPI-Werten übereinstimmen. Die voreingestellten (out of the box) nominellen CPI-Werte sind: 400/800/1600/3200. Die tatsächlichen (geprüften) Werte sind jedoch: 410/816/1638/3270. Kurz gesagt, die tatsächlichen CPI-Werte sind durchweg höher als die nominellen, aber nur geringfügig. Zudem ist zu beachten, dass diese Varianz selbst von Einheit zu Einheit variiert, wenngleich der allgemeine Trend Bestand haben sollte.
Sensor smoothing (Bewegungsverzögerung):
In diesem Test versuche ich festzustellen, ob der Sensor so funktioniert, wie er soll. ‚Sensor smoothing‘ beschreibt eine Mittelung der Bewegungsdaten über mehrere frames, um Jitter bei höheren CPI-Werten zu reduzieren, was die Bewegungsverzögerung erhöht. Ziel ist es, möglichst wenig Smoothing zu haben. Gemäß Spezifikation hat der 3389 kein sichtbares Smoothing bis 1800 CPI und 32 frames Smoothing bei und über 1900 CPI, was sich bei 6000 CPI und 11300 CPI jeweils verdoppelt. Mal sehen, wie der 3389 im XM1 in diesem Test abschneidet.
Zuerst mache ich einen einfachen Test, bei dem ich mir einen Plot der von der Maus übermittelten Rohdaten anschaue, aggregiert als xCount. In einem xCount-Plot kann Smoothing daran erkannt werden, dass ‚Knicke‘ sichtbar sind, die an Framerate-Übergangspunkten auftreten. Wie zu sehen ist, sind keine Knicke zu erkennen, d.h. es ist kein Smoothing vorhanden.
Um sicherzustellen, dass mein Ergebnis aus dem xCount-Test korrekt ist, schaue ich mir einen Plot an, in dem die XM1 mit einer G403 (3366, kein Smoothing über den gesamten CPI-Bereich) verglichen wird, aggregiert als xSum. Alle CPI-Abweichungen zwischen den beiden Mäusen wurden normalisiert. Wie zu sehen ist, liegen zwischen den Mäusen etwa 0,5 ms, was innerhalb der Fehlertoleranz liegt (die G403 wurde auch physikalisch vor der XM1 bewegt) und die Ergebnisse von oben bestätigt. Die XM1 hat kein sichtbares Smoothing bei den getesteten CPI-Schritten, was eine Premiere für eine 3389er Maus ist.
Paint-Test:
Dieser Test wird verwendet, um mögliche Probleme mit Angle Snapping (nichtnative Begradigung von Linien) und Jitter aufzuzeigen. Es kann ein wenig Jitter bei 3200 CPI erkennt werden (aufgrund des nicht vorhandenen Smoothings zu erwarten), aber es ist sehr gering. Ansonsten sind keine Probleme zu beobachten.
PCS:
‚PCS' steht für 'perfect control speed'. Der PCS gibt die maximale Geschwindigkeit an, bis zu der der Sensor einwandfrei (d.h. ohne Fehlfunktion) funktioniert. Der nominale PCS des 3389 beträgt 400 IPS, was 10,16 m/s entspricht. Ich habe es nur geschafft, mickrige 4 m/s zu erreichen. Wie zu sehen ist, gibt es keine Anzeichen dafür, dass der Sensor bei dieser Geschwindigkeit Fehlfunktionen zeigt.
Klickverzögerung:
Eines der Hauptverkaufsargumente der XM1 ist ihre einzigartige (und patentierte) analoge Schaltkontakttechnologie. Da sowas zuvor noch nie umgesetzt wurde, dachte ich mir, dass einige technische Details für manche interessant sein könnten, weshalb ich einen der Entwickler hinter der XM1 gebeten habe, eine grobe Erklärung abzugeben. Ich zitiere selbige nachfolgend vollständig im englischen Original:
“Analog Key Sensing Technology does not debounce at all. Debounce is something from the digital world. The switch itself however is still the same switch, causing the same bouncing as before, but the Analog Key Sensing takes sample snapshots at an incredibly high speed (very much like a scope) and the bouncing of the switch is summed into this analog sampling signal and therefore the bouncing is transformed into a mathematical function rather than a digital bounce (0/1), thus eliminating the need to debounce altogether. This works similar to how different brightness levels are achieved for LEDs traditionally. LEDs are pulsed to achieve that, being always driven at their max brightness for small periods of time. The more times that happens the brighter the LED is perceived. Analog Key Sensing is the reverse of this and using true analog to actually see the ‘brightness’, i.e. the key level.”
Nun zum Praxistest. Ich kann die Klickverzögerung nur mit einem Programm namens Bloody KeyResponse testen, das nicht nur Unterschiede in Bezug auf das Hardware-Debouncing, sondern auch in Bezug auf das unterschiedliche Gewicht, das für das Auslösen des Klicks nötig ist, berücksichtigt, was bedeutet, dass eine Maus mit leichteren Klicks niedrigere Verzögerungswerte abliefern kann, obwohl sie tatsächlich nicht wirklich schneller ist. Um die Ergebnisse so konstant wie möglich zu halten, habe ich die XM1 im Vergleich mit mehreren Mäusen mit jeweils unterschiedlichem Klickgewicht getestet (wobei die G403 das niedrigste hat). Alle Sensorlinsen wurden während des Tests abgedeckt, da einige Mäuse beim Anheben den Debounce-Wert erhöhen. Hier sind die Ergebnisse (Werte in Klammern zeigen die Verzögerung gegenüber der Steelseries Ikari, die als Basis dient):
Logitech G403 (4,2 ms): XM1 war um 2-4 ms langsamer.
Nixeus Revel (6,2 ms): XM1 war um 5-7 ms schneller.
Microsoft WMO (12 ms): XM1 war um 14-16 ms schneller.
Basierend auf diesen Werten (die G403 scheint ein Ausreißer zu sein, aufgrund des sehr niedrigen Klickgewichtes) würde ich sagen, dass die XM1 etwa bei +0-2 ms im Vergleich zur Ikari liegen sollte, was ein hervorragendes Ergebnis ist. Ob sich das ‚Keine Doppelklicks‘-Versprechen als wahr erweist, kann indes nur die Zeit zeigen.
Software
Da die XM1 bereits die Anpassung von CPI und Polling Rate ohne Software ermöglicht, ist die Software sehr einfach gehalten. Sie ermöglicht das Umbelegen der Tasten (theoretisch, scheint aktuell nicht funktionsfähig zu sein), die CPI-Einstellung (vier Stufen, in 50er-Schritten), die LOD-Einstellung (2mm oder 3mm, wobei erstere die Standardeinstellung ist) und das Aktivieren oder Deaktivieren der sogenannten ‚ripple control‘.
Die interessanteste Option ist zweifelsohne ‚ripple control‘. Wie im Abschnitt zum Sensor Smoothing zu sehen war, weist die XM1 kein Smoothing bei den voreingestellten CPI-Werten auf. Tatsächlich habe ich den Maximalwert von 16000 CPI getestet und konnte immer noch kein Smoothing erkennen (was dazu führte, dass Jitter und Ripple bei dieser Einstellung außer Kontrolle waren). Nachdem ich die ‚ripple control‘ jedoch aktivierte hatte, war das übliche Verhalten eines 3389 zu erkennen: 32 frames Smoothing oberhalb von 1900 CPI, was sich bei 6000 CPI und 11300 CPI jeweils verdoppelt. Ich persönlich bin ein großer Fan davon, Nutzern die Kontrolle über Optionen wie diese zu geben, da sowohl Leute, die einen hohen CPI-Wert, aber kein Smoothing wollen, als auch Leute, die einen hohen CP-Wert, aber weder jitter noch ripple wollen, zufriedengestellt werden können.
Fazit
Endgame Gear ist eine neugegründete Firma aus Deutschland, und die XM1 ist ihr erstes Produkt. Dessen ungeachtet kann die XM1 beeindrucken: Sehr geringes Gewicht (ohne auf Löcher zurückgreifen zu müssen), ein perfekt implementierter Sensor, eine gelungene Form und innovative Technologie (analoges debouncing) ergeben eine empfehlenswerte Maus. Mein Exemplar hatte kleinere Mängel hinsichtlich der Verarbeitung (uneinheitliche Haupttasten, ‚coil whine‘), den positiven Gesamteindruck konnten diese aber nur geringfügig trüben.
Bilderalbum
Plot-Album