SSD als HDD "Cache"?

gogoAustria

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Eine simple Idee, wo ich mich Frage ob es hierfür nicht schon längst Lösungen gibt:

Kann ich mit einer ollen 64GB SSD ein bestehendes System auf einer HDD in irgendeiner Form "boosten"?
Ich spreche nicht von irgendwelchen komplizierten INTEL RST Raid Configs, sondern von einer einfachen Software gesteuerten "Plug&Play" Lösung.

Folgendes Szenario:
Aufgeräumte und gut gewartete Office-Kisten vermissen langsam Performance in Bezug auf Ladezeiten, etc.
Nun hänge ich einfach intern per SATA eine Mini-SSD dazu, starte die Software die alles notwendige konfiguriert, und innerhalb weniger Handgriffe hab ich quasi nachträglich eine SSHD geschaffen.
Wohlgemerkt ohne das System neu aufzusetzen.

Bootzeiten werde ich damit wohl nicht bessern können, weil ich mal annehme dass bevor Windows geladen ist, bestimmt nicht irgendwelche Tools es gleichzeitig erlauben von der SSD zu lesen während ich von der HDD als Startpartition starte.


Sehrwohl kann ich mir aber vorstellen, dass das Tool soweit in das System eingreift, Zugriffe auf die HDD so umzuleiten, dass sie dann auf der SSD stattfinden.
Die Software "lernt" dabei, auf welche Dateien ich häufig Zugriff habe, und cloned sie von der HDD auf die SSD.
Sollen eben jene Dateien/Daten angefordert werden (und auf der SSD auch vorhanden sind), verweist das Tool Windows auf die SSD, wenn es versucht auf die HDD zuzugreifen.

Schreibgeschwindigkeit soll dabei auch nicht optimiert werden, da die Daten auch immer zur Gänze auch auf der HDD liegen sollen.
Somit kann ich die SSD zu jedem Zeitpunkt ohne Datenverlust wieder entfernen.
Durch das "Umleiten" auf die SSD soll aber bei häufig verwendeten Daten die Lesegeschwindigkeit signifikant steigen.


Gibt es Programme die so eine Funktion bieten? Oder ist das Utopie?
 
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Ganz einfach:
Das OS und Programme auf die SSD als C: (sda).
Eigene Dateien und anderes Zeugs auf die HDD als D: (sdb)
 
Eine simple Idee, wo ich mich Frage ob es hierfür nicht schon längst Lösungen gibt:

Kann ich mit einer ollen 64GB SSD ein bestehendes System auf einer HDD in irgendeiner Form "boosten"?
Es gibt doch längst eine ganze Menge Lösung um HDDs mit SSD zu cachen.
Ich spreche nicht von irgendwelchen komplizierten INTEL RST Raid Configs, sondern von einer einfachen Software gesteuerten "Plug&Play" Lösung.
Wieso RAID Configs? Um dies mit dem RST zu machen, muss der SATA Controller in RAID Modus versetzt werden, deshalb muss man aber noch lange kein RAID bauen.
 
Bei AMD ab Ryzen gibt es genau diese Funktion. Nennt sich StoreMI
 
Ich spreche nicht von irgendwelchen komplizierten INTEL RST Raid Configs, sondern von einer einfachen Software gesteuerten "Plug&Play" Lösung.

Also für mich klingt das nicht wirklich kompliziert... Ist laut Intel eine Einstellung im Bios und quasi ein Klick im Treiber. Wo ist das kompliziert? ;)

Intel® Smart Response-Technologie User Guide

Wenn es noch unkomplizierter sein soll, warum nicht einfach die HDD auf die SSD klonen und die SSD als Systemplatte und die HDD als Datenplatte verwenden? Maximaler Effekt und du musst definitiv nichts neu aufsetzen.
 
Wenn du plug and play willst gibs dafür Optain cach SSDs. Ich weiß jetzt zwar nicht genau welche Modelle, aber die sind in der Regel für den M.2 Slot. Da werden dann alle Daten drauf gespeichert die du öfter benutzt. Nachteil: Preis/Kapazität. Optain ist relativ teuer pro GB im Gegensatz zu normalen NVMe oder gar SATA SSDs. Auch kannst du sowas nur auf Intel Platformen benutzen und musst gewisse Einstellungen im Bios machen.

Von daher ist das ganze aus Kostentechnischer Sicht nicht zu empfehlen. Für 50 bis 100€ bekommst du auch ne 250-500GB high end consumer SSD wie Samsung 970 evo. Ganz zu schweigen von SATA. Optain hat zwar bessere Zugriffszeiten und die Datentransferraten brechen nicht so schnell ein. Und sie sind langlebiger und nicht so Hitzeanfällig. Aber wenn man eh nur 120-250GB hat... Optain mach nur Sinn wenn du ständig Daten Kopieren und Überschreiben möchtest, vlt. sogar in verschiedenen Systemen.

Wenn dir Geld egal ist, bzw. Preis/Leistung und du genau das haben willst kann man das aber machen.

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Intel® Optane™ Speicher – revolutionäre Speichertechnik

Gibt 16, 32 und 64GB. Oder 16/32GB kombiniert mit 512GB-1TB Flasch. 64GB kosten 170€, also naja. Musst du wissen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur dass die Optane für ein Officesystem viel zu teuer sein werden - Demnächst soll es aber von Micron ein Konkurrenzprodukt geben. Ich würde ihm eher raten gleich ganz auf SSDs zu wechseln. Eine mit 120 GB von Crucial kostet rund 20 € (neu!!!), für Office definitiv brauchbar. Es muss nicht immer das teuerste Produkt von Samsung sein, selbst diese billigen SSDs sind blitzschnell, der einzige Nachteil ist dass sie natürlich nicht so lange halten wie eine von Samsung. Mehrere Jahre sollten aber selbst bei einer BX500 möglich sein wenn man sie nicht 24/7 komplett neu beschreibt.

Für 50 € bekommt man sogar schon höherwertige SSDs mit 500 GB, da sieht eine Optane einfach keine Kosten-Nutzen-Effizienz. Eine Optane mit 32 GB kostet beispielsweise 50 €.
 
Für Caching nimmt man doch nicht die großen Optane 900P/905P zu denen bzgl zu deren Enterpriseversion DC P4800X Micron ein Konkurrenzprodukt gezeigt hat, sondern die kleinen Optane Memory, die als 16GB für 20€ zu haben und damit sicher nicht zu teuer ist.

Solche billigen SSDs haben keinen DRAM Cache und damit nicht nur den Nachteil nicht so lange zu halten, sondern auch bei anspruchsvolleren Workloads langsamer als HDD werden zu können. Tomshardware hat mal mehrere solcher DRAM less SSDs getestet und schreibt im Fazit:
Das liegt daran das die Controller die Mappingtabelle also den Flash Translation Layer (FTL) und eben nicht Userdaten im DRAM Cache ablegen, also die Information wo die Daten im NAND stehen und wo NAND frei ist um dort schreiben zu können. Die ohne DRAM Cache halten dann immer einen kleinen Teil der Mappingtabelle im interen SRAM des Controller, genug um gut in den Benchmarks abzuschneiden die ja nur über ein oder weniger GB Adressraum benchen und daher tolle Werte ins Datenblatt schreiben zu können. Aber im Alltag muss der Controller dann ständig erstmal wieder den passenden Teil aus dem NAND nachladen, was eben viel länger als ein DRAM Zugriff dauert.
 
Du kannst bei Primo-Cache auch eine SSD als Cache einsetzen. Das muss nicht der RAM sein.
 
Sowas gab es schon lange mit Intels Smart Response, wie oben schon jemand geschrieben hat, beim Z77 oder ich glaub schon beim Z68. Sowas hat sich aber genausowenig durchgesetzt wie Hybrid-HDDs, weil es eben nur häufig benutzte Programme und Daten Cachen kann und man keinerlei Vorteil hat, sobald man etwas außerhalb dieses Caches aufruft.
Da SATA-SSD und mittlerweile auch günstige NVME-SSD schon lange nicht mehr so teuer sind, dass man sich nicht eine brauchbare größe für das OS und die wichtigsten Programme kaufen kann, ergibt das ganze für normale Nutzer kaum Sinn.
 
Was heißt nicht durchgesetzt? Dies Forum ist sicher nicht repräsentativ und auch nicht die Märkte in reichen Ländern wie Deutschland. Und was heißt überhaupt Durchsetzen? Ein Durchsetzen in dem Sinne das SSD Caching in Zukunft den dominante Speicherlösung sein würde, hat doch wohl niemand ernsthaft erwartet, da schnell klar war wie sehr SSDs den HDDs bei der Performance überlegen sind. Nur sind SSDs eben auch auch eute immer noch viel teuer (pro TB) wie HDD und früher war dies noch viel krasser.

SSD Caching war daher eine Übergangslösung auf dem Weg zu (All-/Only-)SSD und dies sollte eigentlich jedem von Anfang an klar gewesen sein, denn je nach Lösung und vor allem dem Nutzungsverhalten liegt die Performance eben irgendwo zwischen HDD und SSD und es kommt eben neben der Performance auf den Preis an. Inzwischen sind SSDs aber preislich in Regionen wo immer mehr Leute auf SSDs setzen, gerade auch als Systemlaufwerk im Heimanwenderbereich, wo oft gar nicht so hohe Kapazitäten gebraucht werden. Aber auch im Enterprisebereich, wo ja SSDs früher als bei Heimanwendern Verbreitung gefunden haben und damals waren es vor allem solche wie die Fusion-IO mit hoher Performance und vor allem hoher Haltbarkeit die eben vor allem für Caching genutzt wurden und heute dominieren SSD mit TLC (und inzwischen sogar immer öfter QLC) NAND dem Enterprisemarkt in ohne Caching direkt als Speichermedium verwendet werden.

Die Zeit des Caching läuft ab, keine Frage, aber jeder muss am Ende immer noch für sich entscheiden welche Lösung er für sich, seine Anwendung und Budget vorzieht. Beachten sollte man aber, dass die Caching SSD durchaus einem hohen Verschleiß unterliegen kann, da ja Lesezugriffe zu Schreibzugriffen auf die Caching SSD führen, weshalb auch die Verwendung der Optanes fürs Caching sinnvoll ist, die vertragen ja einiges an Schreibvolumen.
 
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