Starlink und co: Regierung erwägt Förderung von Satelliteninternet

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Zu Beginn stieß Elon Musks Gründung von Starlink auf viel Kritik und allgemein wenig Zuversicht. Die Liste der Kritikpunkte war lang: Zu teuer, technisch unmöglich oder einfach unrealistisch. Inzwischen hat das Unternehmen erfolgreich bereits fast 900 Satelliten in den Orbit gebracht. In Teilen der USA gibt es bereits eine öffentlich zugängliche Beta-Version. Von Nutzern erzielte Testergebnisse zeigen bereits jetzt Kapazitäten von bis zu 200 Mbps im Download und Latenzzeiten runter bis zu 20 ms. Damit ist der Anbieter in ländlichen Gebieten praktisch sofort eine gute Alternative, sofern man bereit ist, den vergleichsweise hohen Preis von 99 US-Dollar im Monat zu zahlen. Dazu kommen noch die Anschaffungskosten für die Empfangsstation. Dennoch dürften viele Privatnutzer und vor allem Unternehmen über ein Umschwenken nachdenken.
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Wir leben schon in einer geilen Zeit. Die Telcos in DE bekommen es nicht hin, die Bevölkerung profitabel mit Internet zu versorgen - und wir sind jetzt wirklich kein Flächenstaat. Aber ein Unternehmen vom anderen Ende der Welt schicken so 1000 Klötze ins All und kann uns damit versorgen UND damit Geld verdienen?
 
Top! Mehr Konkurrenz für den lilanen Tölpel. Dann werden einige die auf dem Land wohnen, wohl zu Starlink wechseln.
 
Ja ist zu begrüßen.
Ich hätte trotzdem gerne Glasfaser bis ins Haus.
Schon zum kotzen, dass bei uns da mit viel zu wenig Weitsicht gearbeitet wurde...
 
Warum muss man ein überlegenes Angebot denn gleich mit Steuergeldern subventionieren? Nur, um sich nicht eingestehen zu müssen, dass man als Regierung beim Breitbandausbau schlimmer versagt hat als man nur versagen kann und es der Markt am Ende doch alleine geregelt hat? "Schaut her, wir haben auch auf dem Land für schnelles Internet gesorgt!" Ne, das war SpaceX und nicht ihr.

Wer mit ADSL 6 Mbit/s oder schlimmer rumkrebst und definitiv mehr braucht oder, wie in vielen Dörfern in unserer Umgebung, als Dorfverband einen Breitbandausbau angestoßen hat und nun für vielleicht 50 Mbit/s 70-100€ im Monat zahlt, der wird Starlink mit Kusshand annehmen. Da braucht es keine Subventionen für. Und lasst das System erstmal ordentlich ausgebaut und die Early-Adopter-Phase vorbei sein. Dann wird so eine Empfangseinheit auch nicht mehr kosten als die durchschnittliche FritzBox und die Vertragskosten selbst Vodafone in Bedrängnis bringen.
 
Naja,... 500 Euro für ne Schüssel werden nicht viele als "ernste Konkurrenz" ansehen.
Bis auf die, die halt gar kein sinnvolles Internet haben.

Von dem her macht die Förderung schon Sinn.
Mehr Konkurrenz gefällt mir aber sehr. Wäre das mal 2 Jahre früher gekommen,... hätte ich keine 35.000 für paar Kabel zahlen müssen. :-(
 
Ja ist zu begrüßen.
Ich hätte trotzdem gerne Glasfaser bis ins Haus.
Schon zum kotzen, dass bei uns da mit viel zu wenig Weitsicht gearbeitet wurde...
Wurde? In Deutschland wird doch spätestens dem Millennium Nichts mehr weitsichtig geplant, was in der Natur einer auf Kurzlebigkeit optimierten Politik und Wirtschaft liegt.
Und wo der Staat dauerhaft Nichts verlässlich regelt ufern die Extrme aus.
Der Zustand ist erbärmlich, und unzuverlässige, hochlatente shared Medien wie per Satellit oder LTE sind einfach nur faule Kompromisse; alleine völlig inakzeptabel.
 
Das Verschlafen des Infrastrukturausbaus wird uns noch teuer zu stehen kommen.
Die Tkom hat halt gedacht die können auf ewig so weitermachen.
Mit ausgebauter Glasfaser wäre Starlink nicht mal annähernd Konkurrenz.
 
Schade. Die Dinger machen der beobachtenden Astronomie jetzt schon das Leben schwer und werden immer mehr. Jetzt sollen die Dinger auch noch subventioniert werden? Ich wäre eher für ne Strafsteuer wegen Alllittering...
 
Das Verschlafen des Infrastrukturausbaus wird uns noch teuer zu stehen kommen.
Die Tkom hat halt gedacht die können auf ewig so weitermachen.
Mit ausgebauter Glasfaser wäre Starlink nicht mal annähernd Konkurrenz.

Aus meiner Sicht falsch. Starlink ist überall. Ne Glasfaser muss erstmal wohin kommen. Und Starlink hat bestimmt nicht den Anspruch in urbanen Gebieten Konkurrenz zu machen.

Die Chance in absehbarer Zeit Glasfaser in abgelegenen Regionen zu erhalten ist vermutlich mit nem 6er im Lotto gleichzusetzen. Und das hat auch viele Gründe die durchaus nachvollziehbar sind. Alleine schon: Wer soll die Installation der Glasfaser bezahlen ? Der Nutzer wohl kaum, der Betreiber wird auch andere Dinge bevorzugen und wenn bei sowas Vater Staat einspringen soll.. Naja.. ich weiss ja auch nicht.

Und ganz ehrlich; Die Telekom macht dass, was sie soll: Profitabel sein. Und wenn ich Profitabel sein möchte kann ich nicht Oma Else im 200 Seelendorf mit Glasfaser versorgen, während große Wohngebiete in den Städten leer ausgehen.
Und.. Wenn ich als Staat eine Versorgung von min. 100 Mbit ausschreibe, hierbei aber keine Technologie vorgebe, warum sollte dann jemand Glasfaser verlegen anstatt auf Vectoring zu setzen ?
Vectoring ist schneller ausgebaut, kostet einen Bruchteil (Ausschreibung !) und liefert zumindest für die nächsten Jahre wohl für die meisten ausreichend Bandbreite. Hätten wir in den letzten 15 Jahren nur reine Glasfaserinfrastruktur ausgebaut hätten heute wohl viele Gemeinden und Städte super dagestanden. Andere wieder rum hätten wohl immer noch ihren Spaß mit dem Web.de Smart Surfer.

Dass die Telekom nun eine flache Hand im Gesicht spürt, weil n Typ aus den Staaten einfach mal deren Kerngeschäft angreift und die sich nicht mal wehren können.. Das ist wohl der endgültige Beweis, dass auch Unternehmen, die heute super dastehen und tolle Produkte haben, schon morgen ernsthafte Probleme bekommen können. Einfach weil einer mal. Anders. Macht ;)
 
Also theoretisch ist Glasfaser schon überall "in der Nähe".
Habe die letzten 3 Jahre Grundstücke für Hausbau gesucht. Bei jedem war das Thema Internet mit auf der Agenda.

Einige davon waren echt hart ab vom Schuss. So richtig hart.
Bei keinem Objekt musste ich mehr als 40k investieren, um die Glasfaser ins Grundstück legen zu lassen. Bei vielen wären es unter 15k gewesen.

Meist liegen die Leitungen schon "irgendwo rum" und die Dörfer neben der Hauptstraße wollen blos nicht dafür zahlen sie final anzuschließen.
In nur einem Fall war übrigens die Telekom zuständig. In allen anderen Fällen waren das kleine Lokale Unternehmen, die da den Ausbau machen. Meist so klein, dass man direkt den Chef am Telefon hat, der dann mit nem Eding auf dem Whiteboard die Zahlen rechnet, direkt am Telefon.

Da wird man dann meist gefragt, ob man den Anschluss billig will, also über die Felder, direkt ins Grundstück,.. oder ob die Nachbarn auch was wollen, dann wirds teurer, weil man die Straße aufreißen müsste, damit alle angeschlossen werden.

Also ganz ehrlich?
Das wäre schon machbar. Mit paar Mrd. wäre wohl jedes Haus in Käffern ab 200 Einwohner angeschlossen.
Es scheitert da nicht an der Machbarkeit, sondern am Willen. Die Förderungen gibt es halt für Berlin auch und da hat man mio Kunden. Wieso also das Geld ländlich investieren? Und die kleinen lokalen Unternehmen bekommen eh keine Fördergelder.
 
Wer soll die Installation der Glasfaser bezahlen ? Der Nutzer wohl kaum, der Betreiber wird auch andere Dinge bevorzugen und wenn bei sowas Vater Staat einspringen soll.. Naja.. ich weiss ja auch nicht.
wer hat das telephonnetz bezahlt?
wer bezahlt das stromnetz? wasser? abwasser? strassen? ...

Und wenn ich Profitabel sein möchte kann ich nicht Oma Else im 200 Seelendorf mit Glasfaser versorgen
und wenn ich profitabel sein moechte kann ich nicht oma else im 200 seelendorf mit sauberem trinkwasser versorgen.
deshalb hat infrastruktur in privater hand nichts verloren.

Das ist wohl der endgültige Beweis, dass auch Unternehmen, die heute super dastehen und tolle Produkte haben, schon morgen ernsthafte Probleme bekommen können. Einfach weil einer mal. Anders. Macht ;)
keine sorge, solche unternehmen werden ab einer gewissen groesse nur zu gern mit steuergeldern gerettet.
 
Zum Thema:

Soße: sueddeutsche.de/digital/digitalisierung-politik-kommentar-1.5112615

23. November 2020, 8:26 Uhr
Internet:deutschland hat die Digitalisierung nicht verschlafen, sondern unterdrückt
Glasfaserausbau

Schutzhüllen für Glasfaserkabel ragen aus einem Acker. Der viel zu langsame Breitbandausbau steht exemplarisch für Deutschlands Umgang mit der Digitalisierung vor 2020. Alle sind dafür - eigentlich. Es passiert aber nichts. (Foto: Sina Schuldt/dpa)

Das deutsche Digitalisierungs-Dilemma ist nicht einfach so passiert, sondern Ergebnis politischer Entscheidungen: Die neuen Möglichkeiten wurden absichtlich nicht genutzt.

Kommentar von Dirk von Gehlen

Was muss das für eine geruhsame, fast schon entspannende Zeit gewesen sein - vor Corona. Im Bildungsbereich, im Gesundheitswesen, in der Justiz und auch im Finanzsektor wurde ausgiebig geruht. Jedenfalls verkünden vermeintliche Auskennerinnen und Auskenner dort wie auch in der Gastronomie und in der Kulturbranche seit Tagen wortgleich die Erkenntnis: "Deutschland hat die Digitalisierung verschlafen."

Der Satz ist für die Transformationsdebatte zu dem geworden, was Mainstream-Radio für die Musik ist: der kleinste gemeinsame Nenner, der aber als größter Hit verkauft wird. Der Grund für den plötzlichen Erfolg: Das Verschlaflied mischt eine sanfte Gesellschaftsanalyse mit einer Prise vermeintlicher Selbstkritik, die in dem Allgemeinplatz-Appell mündet, jetzt aber endlich aufzuwachen. Das Problem dabei: Das Verschlaflied basiert auf einer grundlegenden Fehleinschätzung. Deutschland hat die Digitalisierung nicht verschlafen. In Deutschland wurden die Möglichkeiten der Digitalisierung im Gegenteil über Jahre absichtsvoll unterdrückt.
Das Verschlaflied läuft in der Heavy Rotation

Im Bildungsbereich, im Gesundheitswesen, in Justiz und Finanzsektor und auch in Gastronomie und Kultur haben Menschen sehr lange und sehr bewusst Entscheidungen getroffen, die das verhindern sollen, was man heute als Digitalisierung zusammenfasst. Als im Sommer 2015 der damalige Präsident des Deutschen Lehrerverbands zur heute so dringlich vermissten Digitalisierung an den Schulen befragt wurde, fiel ihm nicht mehr ein als eine Klage über vermeintliche Häppchen-Bildung und "Zwangsdigitalisierung". Er sagte: "Wogegen ich etwas habe, das ist die Euphorie, zu glauben, Schule könnte nun völlig anders gestaltet werden." Ganz so als sei der Wunsch oder gar die Euphorie, etwas gestalten und verändern zu wollen, per se falsch. Für diese abwehrende Haltung gegenüber dem Neuen und Fremden, finden sich zahlreiche Beispiele, die belegen: Ja, Deutschland hat die Möglichkeiten des Digitalen nicht ausgeschöpft. Aber nein, das ist nicht passiv einfach so passiert. Das deutsche Digitalisierungs-Dilemma ist das Ergebnis aktiver politischer Entscheidungen.

Das mag auf den ersten Blick merkwürdig klingen, denn im Hitradio der Digitalisierungs-Debatte lief bis zum Beginn der Corona-Krise seit Jahrzehnten die sehr alte Platte vom Breitbandausbau rauf und runter. Aber allein die Tatsache, dass mehr Menschen das Wort als dessen konkretes Erleben kennen, beweist, dass hier viel mehr angekündigt als getan wurde. Um damit durchzukommen, wurde ein Instrument entwickelt, das man folgenlose Zustimmung nennen könnte. Denn selbstverständlich ist in Deutschland niemand offen gegen den digitalen Wandel. Es wird im Gegenteil viel genickt, wenn die Bedeutung der Digitalisierung beschworen wird. Aber genauso selbstverständlich geht man davon aus, dass die damit verbundenen Veränderungen vor allem die anderen betreffen. Und so verhält man sich dann auch. Das Internet wird behandelt wie die Sonderausstattung am Auto: eine Spielerei, aber fürs Fahren nicht relevant.
Dieses Internet geht nicht mehr weg

Das hat sich in den vergangenen Monaten grundlegend verändert. Auch die Gestaltungs-Skeptikerinnen und -Skeptiker wissen: Das geht nicht mehr weg. Deshalb haben sie jetzt die Platte vom Verschlafen der Digitalisierung aufgelegt und hoffen, dass diese ebenso folgenlos in der Heavy Rotation laufen kann wie die alte Leier vom Breitbandausbau. Das ist ärgerlich, weil es davon ablenkt, dass in Vorstandsbüros, bedeutsamen Gremien und finanzstarken Kommissionen immer noch eine Haltung sehr präsent ist, die nicht die Möglichkeiten des digitalen Wandels, sondern dessen Gefahren betont. Ehrlich wäre es anzuerkennen: Deutschland hat die Digitalisierung nicht verschlafen, sondern im besten Fall zerredet. In den überwiegenden Fällen war es aber offene antidigitale Politik, die einen schnelleren Wandel verhindert hat und weiterhin verhindert.

Es mag verständlich sein, dass Menschen keine Lust haben, sich von "dem Internet" ihre mühsam erarbeiteten oder auch nur ererbten Privilegien streitig machen zu lassen. Es ist womöglich sogar legitim, dass sie dafür in Worten, Budget-Entscheidungen und konkreten Taten dem Neuen und Digitalen weniger Chancen eingeräumt haben. Aber es ist nicht richtig, dies nun als "Verschlafen" zu beschreiben. Besser wäre es, endlich auszusprechen, dass es in diesem Land einen offenen Konflikt über die Frage gibt, wie mit den Möglichkeiten der Digitalisierung umzugehen sei. Mit ihrem Verschlaflied wollen die Blockiererinnen und Zerreder jetzt genau davon ablenken und eine neue Strophe der folgenlosen Zustimmung anstimmen.
 
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