Hallo zusammen,
Ich plage mich nun schon seit einigen Tagen mit der Recherche und der Auswahl der Komponenten für einen Homeserver rum und komme gefühlt überhaupt nicht vorwärts. Meine Anforderungen sind wahrscheinlich etwas speziell, was es nicht gerade leichter für mich macht.
(Ich habe im Nachhinein mal jede Frage markiert, damit man darauf besser gezielt antworten kann)
Budget: Ich dachte anfangs an maximal 1000€, wenn ich mir meine Anforderungen so durchlese, würde es mich aber auch nicht wundern, wenn es teurer wird. 1500€ wäre mir ein sauber laufendes System auch noch wert. In den Preis muss alles reinpassen, also auch der Speicher etc. (siehe unten).
Zu meiner aktuellen Hardware-Situation:
Mein Haupt-"Server" ist seit ca. 2,5 Jahren ein Intel NUC (NUC6CAYH, aufgerütest auf 16GB RAM). Darauf läuft Proxmox mit ca. 8 VMs (3 im 24/7 Betrieb), davon eine VM für Docker mit wiederum ca. 12 Docker Containern (10 im 24/7 Betrieb). Ja, das läuft wenn auch mit CPU und RAM Auslastung bei durchgehend fast 100%...
Zusätzlich haben wir ein "Familien-NAS" (Synology DS918+, 8GB RAM, 2x4TB im RAID1), auf die ich noch ein paar Docker Container "ausgelagert" habe.
Dann gibt es da, wie gesagt, noch die DS215+ (2x2TB im RAID1), die jedoch nur noch als Backup für die DS918+ und meine Proxmox VMs dient.
Um mal die wichtigsten Dienste zu nennen, die aktuell auf dem NUC laufen:
All die genannten Dienste sollen nun also auf einen eigenständigen Server umgezogen werden. Dabei wird es aber nicht bleiben, ich habe noch genug Ideen, was da früher oder später noch drauf soll --> Der Server sollte noch nicht mal ansatzweise durch die genannten Diensten ausgelastet werden.
Zusätzlich soll der Server als Netzwerkspeicher dienen, dafür werde ich vermutlich auf XPenology setzen, da ich die Synology Weboberfläche echt super finde.
Nun also zu den konkreten Anforderungen:
Die aktuell größte Schwierigkeiten bei einer Entscheidungsfindung habe ich bei der CPU und dem Speicher.
Fangen wir mit dem Prozessor an:
Auch wenn man inzwischen angeblich bedenkenlos zu AMD greifen können sollte, sehe ich da zwei Probleme:
Als einzigen wirklichen AMD-Kandidat (mit integrierter Grafik) sehe ich da den Ryzen 5 PRO 4650G. Ich denke für 200€ bekommt man da ordentliche Leistung.
Bei Intel hab ich mir den i5 10600K angesehen, ist aber laut Benchmarks etwas langsamer und trotzdem teurer. Hätte aber eben den Vorteil, dass die iGPU an VMs durchgereicht werden kann.
Zum Thema Speicher:
Hier bin ich mir leider komplett unschlüssig, was in welcher Kombination sinnvoll ist. Die wichtigsten VMs (im Idealfall alle) sollten auf einer NVMe SSD laufen. Ich habe hier noch eine original verpackte SanDisk Extreme Pro 1TB NVMe SSD liegen, die ich dafür verwenden möchte. Frage 5: Jetzt stellt sich mir die Frage, ob es Sinn macht bzw. ein Nachteil dadurch ensteht, das Host-Betriebssystem (vermutlich Proxmox) auf die gleiche SSD zu installieren, oder ob eine eigene kleine SSD, rein für den Host, sinnvoller wäre.
Das nächste sind die HDDs. Ich denke, insgesamt werde ich mit 10TB vorerst klar kommen. "Insgesamt" bedeutet, alle Daten die die VMs darauf abspeichern sollen und für das NAS. Und da bin ich beim nächsten Problem: Frage 6: Für das NAS würde es ja vermutlich nur Sinn machen, die Platten direkt an die VM durchzureichen, richtig? Das würde allerdings bedeuten, ich kann die Platten nicht mehr in Proxmox als Speicherort für Daten anderer VMs und für VM Backups verwenden. Frage 7: Also bräuchte ich dafür nochmal extra HDDs, was direkt wieder mehr Stromverbrauch mit sich bringt. Oder gibt es da einen anderen Weg?
Wenn ich vier Platten brauche, wäre eine Gute wahl vermutlich 2x6TB für das NAS und 2x4TB für VMs und VM Backups. Ist aber halt auch schon ganz schön teuer...
Bei den anderen Komponenten bin ich nicht sehr wählerisch. Das Mainboard ist mir im Prinzip relativ egal, so lange es genug RAM- und SATA-Anschlüsse bietet. Gehäuse sollte das Innenleben so gut es geht dämpfen und ebenso viele 3,5" Platteneinschübe bieten, wie das Mainboard Anschlüsse hat. Hier brauche ich auch nicht unbedingt eine Beratung, da werde ich schon etwas passendes finden. Mir geht es wie gesagt hauptsächlich um die Grundsatzfrage AMD vs. Intel (und hier auch gerne konkrete Vorschläge) sowie mein Speicher-Dilemma🙃
Zum Thema ECC... Ich lese hier zwar immer wieder, dass es für einen Server unverzichtbar sei, so wirklich nachvollziehen konnte ich die Argumente aber nicht. Meine Anwendungszwecke sind alle rein privater Natur und ich mache das ganze hobbymäßig. Da wäre es ja fast schon schade, wenn es nie mal zu einem Ausfall kommen würde 😉 Soll nicht heißen, dass ich generell was gegen ECC habe, aber das Geld, das ich mit normalem RAM sparen könnte würde ich lieber in eine größere Platte, bessere CPU oder gleich mehr RAM investieren.
Ich hoffe ich konnte meine Anforderung einigermaßen verständlich und übersichtlich rüberbringen. Mein Server ist kein einfaches Vorhaben, ich weiß😄
Ich bedanke mich schon jetzt für alle Antworten.
Liebe Grüße
Benedev
Ich plage mich nun schon seit einigen Tagen mit der Recherche und der Auswahl der Komponenten für einen Homeserver rum und komme gefühlt überhaupt nicht vorwärts. Meine Anforderungen sind wahrscheinlich etwas speziell, was es nicht gerade leichter für mich macht.
(Ich habe im Nachhinein mal jede Frage markiert, damit man darauf besser gezielt antworten kann)
Budget: Ich dachte anfangs an maximal 1000€, wenn ich mir meine Anforderungen so durchlese, würde es mich aber auch nicht wundern, wenn es teurer wird. 1500€ wäre mir ein sauber laufendes System auch noch wert. In den Preis muss alles reinpassen, also auch der Speicher etc. (siehe unten).
Zu meiner aktuellen Hardware-Situation:
Mein Haupt-"Server" ist seit ca. 2,5 Jahren ein Intel NUC (NUC6CAYH, aufgerütest auf 16GB RAM). Darauf läuft Proxmox mit ca. 8 VMs (3 im 24/7 Betrieb), davon eine VM für Docker mit wiederum ca. 12 Docker Containern (10 im 24/7 Betrieb). Ja, das läuft wenn auch mit CPU und RAM Auslastung bei durchgehend fast 100%...
Zusätzlich haben wir ein "Familien-NAS" (Synology DS918+, 8GB RAM, 2x4TB im RAID1), auf die ich noch ein paar Docker Container "ausgelagert" habe.
Dann gibt es da, wie gesagt, noch die DS215+ (2x2TB im RAID1), die jedoch nur noch als Backup für die DS918+ und meine Proxmox VMs dient.
Um mal die wichtigsten Dienste zu nennen, die aktuell auf dem NUC laufen:
- Home Assistant, mehrere Instanzen. Insgesamt allein schon für knapp 8GB RAM und ca. 20-30% CPU Auslastung meines kompletten Hosts verantwortlich
- MySQL Datenbank-Server
- InfluxDB/Grafana
- Windows 10 VM (Ja, auch die läuft mehr oder weniger), um verschiedene Dinge testen, die nicht auf meinen Haupt-Rechner sollen. Läuft nur sehr selten.
- Ubuntu Desktop VM, weil ich einfach ab und an einen Linux-Desktop brauche. Läuft max. 1 pro Woche ein paar Stunden
- 3 LXC Container mit verschieden Linux Distributionen, ebenfalls hauptsächlich zum Testen
- Docker VM, mit z.B. den folgenden Containern:
- PiHole
- OpenVPN Server
- Gitea
- Bitwarden_RS Passwort Manager
- Mosquitto MQTT Broker
- EspHome
- PicApport
- JDownloader
- code-server
- ...
All die genannten Dienste sollen nun also auf einen eigenständigen Server umgezogen werden. Dabei wird es aber nicht bleiben, ich habe noch genug Ideen, was da früher oder später noch drauf soll --> Der Server sollte noch nicht mal ansatzweise durch die genannten Diensten ausgelastet werden.
Zusätzlich soll der Server als Netzwerkspeicher dienen, dafür werde ich vermutlich auf XPenology setzen, da ich die Synology Weboberfläche echt super finde.
Nun also zu den konkreten Anforderungen:
- So leise wie irgendwie möglich. Der Server wird im gleichen Zimmer stehen müssen, in dem ich schlafe (ich bin 19 und wohne noch bei den Eltern zu Hause 😉. Einziger verfügbarer Gigabit LAN Anschluss ist bei mir.).
- Viel Luft für zukünftige Projekte
- Aufrüstbarkeit
- Mindestens 6, besser 8 SATA Anschlüsse
- Wenn möglich 2 M.2 NVMe Anschlüsse (aktuell aber nur eine SSD geplant)
- Nicht alle RAM Slots direkt belegt
- Mehrere PCIe x16 Slots (Frage 1: sollte jedes Mainboard bieten, richtig?)
- Für Virtualisierung geeignet (Intel vt-d/AMD-V und was dazu gehört)
- (2x Gigabit LAN, nicht zwingend kann durch PCIe Karte nachgerüstet werden, wäre aber schön)
- Ordentliche CPU Leistung, auch wenn ich immer wieder gelesen habe, dass das nicht das wichtigste sei. Ich spiele z.B. schon lange mit dem Gedanken, etwas in Richtung Machine Learning/KI etc. zu experimentieren. Das heißt nicht, dass es ein 16 Kerne Xeon o.Ä. sein muss, aber halt eben auch kein kleiner Pentium/Celeron oder dergleichen. Frage 2: Ich denke ein ordentlicher "Mittelklasse"-Consumer Prozessor würde meinen Anforderungen entsprechen und noch genug Luft bieten?
- Vorerst sollten 32GB RAM ausreichen, wie gesagt sollten aber noch mehrere freie Slots vorhanden sein
- Speicher... Das ist leider ein Thema für sich (siehe unten)
Die aktuell größte Schwierigkeiten bei einer Entscheidungsfindung habe ich bei der CPU und dem Speicher.
Fangen wir mit dem Prozessor an:
Auch wenn man inzwischen angeblich bedenkenlos zu AMD greifen können sollte, sehe ich da zwei Probleme:
- Integrierte Grafik:
- Nur bei wenigen Modellen überhaupt dabei, die mir alle schon fast zu schwach für meine Anforderungen erscheinen.
- Frage 3: Lässt sich stand heute wohl nicht an VMs durchreichen, korrekt?
- Frage 4: Oftmals Ungewissheit, ob ECC wirklich funktioniert? Habe ich hier des Öfteren gelesen, denke aber das sollte im Voraus klärbar sein, falls ich mich überhaupt für ECC-RAM entscheide.
Als einzigen wirklichen AMD-Kandidat (mit integrierter Grafik) sehe ich da den Ryzen 5 PRO 4650G. Ich denke für 200€ bekommt man da ordentliche Leistung.
Bei Intel hab ich mir den i5 10600K angesehen, ist aber laut Benchmarks etwas langsamer und trotzdem teurer. Hätte aber eben den Vorteil, dass die iGPU an VMs durchgereicht werden kann.
Zum Thema Speicher:
Hier bin ich mir leider komplett unschlüssig, was in welcher Kombination sinnvoll ist. Die wichtigsten VMs (im Idealfall alle) sollten auf einer NVMe SSD laufen. Ich habe hier noch eine original verpackte SanDisk Extreme Pro 1TB NVMe SSD liegen, die ich dafür verwenden möchte. Frage 5: Jetzt stellt sich mir die Frage, ob es Sinn macht bzw. ein Nachteil dadurch ensteht, das Host-Betriebssystem (vermutlich Proxmox) auf die gleiche SSD zu installieren, oder ob eine eigene kleine SSD, rein für den Host, sinnvoller wäre.
Das nächste sind die HDDs. Ich denke, insgesamt werde ich mit 10TB vorerst klar kommen. "Insgesamt" bedeutet, alle Daten die die VMs darauf abspeichern sollen und für das NAS. Und da bin ich beim nächsten Problem: Frage 6: Für das NAS würde es ja vermutlich nur Sinn machen, die Platten direkt an die VM durchzureichen, richtig? Das würde allerdings bedeuten, ich kann die Platten nicht mehr in Proxmox als Speicherort für Daten anderer VMs und für VM Backups verwenden. Frage 7: Also bräuchte ich dafür nochmal extra HDDs, was direkt wieder mehr Stromverbrauch mit sich bringt. Oder gibt es da einen anderen Weg?
Wenn ich vier Platten brauche, wäre eine Gute wahl vermutlich 2x6TB für das NAS und 2x4TB für VMs und VM Backups. Ist aber halt auch schon ganz schön teuer...
Bei den anderen Komponenten bin ich nicht sehr wählerisch. Das Mainboard ist mir im Prinzip relativ egal, so lange es genug RAM- und SATA-Anschlüsse bietet. Gehäuse sollte das Innenleben so gut es geht dämpfen und ebenso viele 3,5" Platteneinschübe bieten, wie das Mainboard Anschlüsse hat. Hier brauche ich auch nicht unbedingt eine Beratung, da werde ich schon etwas passendes finden. Mir geht es wie gesagt hauptsächlich um die Grundsatzfrage AMD vs. Intel (und hier auch gerne konkrete Vorschläge) sowie mein Speicher-Dilemma🙃
Zum Thema ECC... Ich lese hier zwar immer wieder, dass es für einen Server unverzichtbar sei, so wirklich nachvollziehen konnte ich die Argumente aber nicht. Meine Anwendungszwecke sind alle rein privater Natur und ich mache das ganze hobbymäßig. Da wäre es ja fast schon schade, wenn es nie mal zu einem Ausfall kommen würde 😉 Soll nicht heißen, dass ich generell was gegen ECC habe, aber das Geld, das ich mit normalem RAM sparen könnte würde ich lieber in eine größere Platte, bessere CPU oder gleich mehr RAM investieren.
Ich hoffe ich konnte meine Anforderung einigermaßen verständlich und übersichtlich rüberbringen. Mein Server ist kein einfaches Vorhaben, ich weiß😄
Ich bedanke mich schon jetzt für alle Antworten.
Liebe Grüße
Benedev
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