Schreib gerade meine Diplomarbeit in Elektro- und Informationtechnik an der Uni uind bin dann Ende Mai mit dem Studium fertig. Man kann dazu eigenltlich zusammenfassend sagen, dass das Grundstudium sauschwer ist und viele abbrechen. Im Hauptstudium wirds dann in einigen Fächern besser. Das liegt aber nicht am einfacheren Schwierigkeitsgrad, sondern daran, dass viele schwächere schon nicht mehr dabei sind.
Die Aussichten nach dem Studium kann man allerdings, verglichen mit so ziemlich allen anderen Berufen, als sehr rosig bezeichnen. Liegt wohl auch daran, dass so wenige einen Abschluss machen und viele gebraucht werden. In meiner Vertiefungsrichtung (Datentechnik) sind sowieso die meisten Austauschstudenten, die nach dem Studium keine Arbeitserlaubnis erhalten und wieder in ihre Heimatländer gehen.
Von fehlendem Praxisbezug an der Uni habe ich in meinem Fachpraktikum auch nicht viel gemerkt. Kann jetzt C++, Java, OpenGL, VHDL und einige mathematische und technische Simulations- und Entwicklungstools. Allerdings kann man selber steuern, wieviel Praxis man neben der doch recht umfangreichen Theorie haben möchte.
Das Studium dauert sehr lange. Mindestens 10 Semester + 1 Semester Praktikum. Wobei der Durchschnitt der Studenten, die überhaupt einen Abschluss machen, knapp 13 Semester studiert.
Hätte ich vorher gewußt, was auf mich zukommt, dann wäre ich gleich an die FH gegangen (was viele Abbrecher bei uns auch mit großem Erfolg getan haben). Im Nachhinein bin ich aber froh, dass ich die Uni geschafft habe. Da hatte ich immer noch einen PlanB (FH), wenn es auf der Uni nicht klappt. Außerdem kann ich jetzt nach der Diplomarbeit noch promovieren, was mit FH Abschluss nur sehr schwer möglich ist.
Wer mit Mathe in der Schule keine Probleme hatte und das Zeug auch schnell versteht, der kann sicher Elektrotechnik (und auch andere Ingenieurstudiengänge sowie Informatik) studieren. Das Schwerste an dem Studium ist es dann, sich wirklich zum Lernen des ganzen langweiligen Zeugs zu motivieren. Die Anfängerzahl in Elektrotechnik ist auch immer sehr niedrig. So hat man wenigstens Platz in der Vorlesung und man muss auch nicht darum fürchten irgendetwas wegen mangelnden freien Plätzen nicht belegen zu können. Vor allem im Hauptstudium wars dann schon häufig sehr leer in den Vorlesungen.