Telefon + Internet + Fernsehen: Multikabel oder SAT + Zweidraht (DSL)?

Jupp_Juppsen

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Hallo zusammen,

ich hoffe dies ist der korrekte Themenbereich (sofern es überhaupt einen passenden gibt ;-)), ansonsten bitte verschieben

Ich habe da ein Problem bei einer Entscheidungsfindung: Bald werde ich in ein Neubau einziehen (Eigenheim also vermutlich lange Nutzungsdauer), in dem im Keller Multikabel und Zweidraht zur Verfügung stehen. Ich kann mich nicht entscheiden, welche der beiden Techniken ich nutzen soll:

Alternative 1: alles über Multikabel
- 2 Jahresvertrag
- Modemeinbau im Keller einmalig 140 Eur
- 11,95 Eur/Monat Kabelnutzungsgebühr (für Multikabel)
- 2 Jahresvertrag für Internet + Telefon + Kabelfernsehen über Netcologne: 30 Eur Internet (18 MBit) + Telefonflat + 5,95 Eur Kabelfernsehen
-> insgesamt ca. 48 Eur/Monat


Alternative 2: Fernsehen über Sat, Internet + Telefon über Zweidraht (DSL oder VDSL)
- Einbau und Verkabelung SAT-Anlage für 4 Fernsehgeräte
- Internet + Telefon über Telekom (ist leider in den ersten zwei Jahren Pflicht da die Telekom die Leitungen gelegt hat) über Zweidraht Leitung -> Aktivierung des Kabels kostet einmalig zwischen 400-800 Eur + Anschlussgebühren
- nach Ablauf der zwei Jahre kann von der Telekom gewechselt werden
-> insgesamt 35-40 Eur pro Monat für Internet + Telefon über Telekom (+ Einmalkosten Aktivierung + Sat-Anlage + Receiver)

Derzeit tendiere ich eher zur SAT + DSL Variante, da ich dort keine Kabelnutzungsgebühr entrichten muss. Könnt ihr mir bei der Entscheidungshilfe Tipps geben? Wie würdet ihr an meiner Stelle entscheiden?

Ich danke euch schonmal im voraus für eure Hilfestellungen!
 
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Ganz unabhängig von der Frage, für welche Kabelzugangsart du dich entscheidest, würde ich bei Eigentum TV immer via SAT nehmen: erheblich höhere Qualität, erheblich mehr Sender, keine dauerhaften Nutzungsgebühren. Sprich: ich würde Kabel "2play" oder Kupferdoppelader nehmen. Und dabei würde ich mich nach Preis, Wohnlage und entsprechendem Ausbaustand entscheiden. Kabel ist ein shared-medium, wenn die ihre Kabelverteilstationen mistig angebunden haben, haste eine lahme Anbindung, wenn alle Nachbarn zu Hause sind.

Und ansonsten hängt es immer von den eigenen Bedürfnissen ab:
* man bekommt, wenn man ISDN bestellt, bei der Telekom soweit mir bekannt ist noch "echtes" ISDN, bei allen anderen NGN (=VoIP mit Umsetzung in einer mistigen Fritte). Man braucht heutzutage immer noch echtes Analog- oder ISDN-Telefon, wenn man so einen Haus-Notruf hat
* die Kabelanbieter werben immer mit ach-so-tollem Downlink, sind aber im Uplink immer schlechter als VDSL. Warum weiss keiner.
* ich würde keine Verträge mit Übertragungs-Limitierung (=Flatrate-Lüge) abschließen.
* was will ich für eine Übertragungsrate? Ich selbst habe mittlerweile VDSL-50, aber auch nur, weil mich mich theoretische 16MBit (echt ungefähr 12) zuletzt genauso viel gekostet haben. Reelle Verbesserung: so gut wie nicht spürbar. Allerdings ist mein dadurch erreichter 10x so hoher Uplink (10MBit gg. vorher 1MBit) für mich ein echter Vorteil. Würde ich den (für VNC) nicht benötigen, wäre 16MBit immer noch ausreichend.

Wichtig! Will man von aussen auf das Intranet zugreifen, z.B. auf ein NAS, so sind die Kabelanbieter ein absolutes No-Go, weil sie DS-Lite (Dual Stack Lite) machen! D.h. du bekommst kein eigene IPv4, kannst somit keine Ports nach aussen öffnen und es geht weder ein DynDNS-Dienst noch Zugriff auf's NAS oder überhaupt irgendeinen Port.
 
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* die Kabelanbieter werben immer mit ach-so-tollem Downlink, sind aber im Uplink immer schlechter als VDSL. Warum weiss keiner.

Fehlende Kapazität. Ein DOCSIS 3.0 Segment bringt derzeit ~400 Mbit/s Downstream und 100 Mbit/s Upstream. Downstream ist nicht kritisch und kann überbucht werden wie sonst was weil ja eh keiner so ne 100 Mbit/s Leitung dauerhaft ausnutzen kann, selbst wenn er wollte. Wie denn auch?
Upstream ist da schon eher das Problem. Ein Segment bei Kabel kann durchaus so groß sein wie die "Kundschaft" eines VDSL-DSLAMs. Der hat hingegen dank Gigabit-Anbindung die zehnfache Upstream-Kapazität für die User zur Verfügung.

Wichtig! Will man von aussen auf das Intranet zugreifen, z.B. auf ein NAS, so sind die Kabelanbieter ein absolutes No-Go, weil sie DS-Lite (Dual Stack Lite) machen! D.h. du bekommst kein eigene IPv4, kannst somit keine Ports nach aussen öffnen und es geht weder ein DynDNS-Dienst noch Zugriff auf's NAS oder überhaupt irgendeinen Port.

Natürlich kann man auch bei IPv6 Ports weiterleiten. Vorausgesetzt, man hat vom Anbieter ein ordentliches Modem bekommen, das das auch tatsächlich kann (in den Kabel-Fritzen kann man im Menü Ports für IPv6 weiterleiten. JA, für IPv6!). Und ich bin mir sicher, dass es irgendwo irgendeinen IPv6-DynDNS-Dienst gibt... meine sogar neulich mal was in der Richtung gelesen zu haben. Da muss ich mich eh mal schlau machen da ich mir erst diese Woche ein NAS angeschafft hab.
 
Natürlich kann man auch bei IPv6 Ports weiterleiten.
Das habe ich auch nicht bestritten. Du solltest jedes meiner Worte lesen.
Lite ist hier der Knackpunkt.
Darfst auch gerne weiterblättern, dort landen und dem Satz "Es wird unmöglich, einen Dienst von einem Anschluss hinter einem CGN einen unter einer IPv4-Adresse erreichbaren Dienst anzubieten" besondere Beachtung schenken.
 
Und was spricht dagegen, über IPv6 auf das NAS zuzugreifen? (Sofern das Ding NAS-Unterstützung hat)
 
Sprich: ich würde Kabel "2play" oder Kupferdoppelader nehmen. Und dabei würde ich mich nach Preis, Wohnlage und entsprechendem Ausbaustand entscheiden. Kabel ist ein shared-medium, wenn die ihre Kabelverteilstationen mistig angebunden haben, haste eine lahme Anbindung, wenn alle Nachbarn zu Hause sind.

Danke! Das bestärkt meine momentane Tendenz zu SAT + Zweidraht. Kabel "2play" entfällt, da ich dann wieder die 11,95 Eur Grundgebühr für die Multikabelnutzung zahlen muss: Eine Zweigfirma der Hausbaufirma hat Multikabel in das Haus gelegt und verlangt leider für die Nutzung die o.g. Gebühr - auch wenn ich nur Internet + Telefon darüber betreibe.

Und ansonsten hängt es immer von den eigenen Bedürfnissen ab:
* man bekommt, wenn man ISDN bestellt, bei der Telekom soweit mir bekannt ist noch "echtes" ISDN, bei allen anderen NGN (=VoIP mit Umsetzung in einer mistigen Fritte). Man braucht heutzutage immer noch echtes Analog- oder ISDN-Telefon, wenn man so einen Haus-Notruf hat

ISDN ist mir nicht wichtig, ebenso Zugriff von ausserhalb. Ein Telefon + gleichzeitige Internetnutzung reicht aus. Die Tarife der Telekom sind leider nicht günstig: 40 Eur für Internet + Telefon inklusiver kostenloser Drosselung nach 200 GB ist nicht wirklich konkurrenzfähig. Aber leider muss ich 2 Jahre in diesen sauren Apfel beissen.

Mal eine blöde Frage: Ist VDSL über Zweidraht das Ende der Fahnenstange, oder wird es in Zukunft andere Möglichkeiten geben? Zweidraht ist ja dann das einzige Medium, was ich nutzen werde. Eine nachträglich Umstellung auf Multikabel ist zwar weiterhin möglich, aber das will ich natürlich vermeiden.
 
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Und was spricht dagegen, über IPv6 auf das NAS zuzugreifen? (Sofern das Ding NAS-Unterstützung hat)
Lese doch einfach durch, was Dual Stack Lite bedeutet. Du bekommst keine eindeutige, eigene IPv6. Es wird NAT gemacht.

Mal eine blöde Frage: Ist VDSL über Zweidraht das Ende der Fahnenstange, oder wird es in Zukunft andere Möglichkeiten geben? Zweidraht ist ja dann das einzige Medium, was ich nutzen werde. Eine nachträglich Umstellung auf Multikabel ist zwar weiterhin möglich, aber das will ich natürlich vermeiden.
Es hieß auch mal, 2400baud via Telefon sei das Höchste der Gefühle. Beantwortet das deine Frage?
 
Es hieß auch mal, 2400baud via Telefon sei das Höchste der Gefühle. Beantwortet das deine Frage?

:haha: Glaskugel verlegt, oder was? Ich habe mich ungeschickt/falsch ausgedrückt. Ich bin kein Spezialist bzgl. Übertragungsmedien. Ist bzgl. Zweidraht derzeit VDSL das höchste der Gefühle oder gibt es schon bessere Techniken?
 
Ich wüßte in Deutschland keine bessere für Endkunden verfügbare Technik.
 
steht denn überhaupt fest dass du VDSL bekommen kannst? Wenn nicht, dann wird das sicher auf Jahre hinaus auch so bleiben und du steckst bei Normal-DSL mit bis zu 16 Mbit fest, von dem oft nur 4-8 Mbit ankommen.

Bei Kabel wird die beworbene Bandbreite afaik deutlich öfter erreicht, und bricht wenn dann nur zu Stosszeiten ein.
Btw scheinen deine Preisinformationen bei Kabel nicht mehr aktuell zu sein, für 30,- bekommst du bei Netcologne jetzt 25 Mbit, und keine Installationsgebühr. Telefon & Internet - NetCologne
 
Lese doch einfach durch, was Dual Stack Lite bedeutet. Du bekommst keine eindeutige, eigene IPv6. Es wird NAT gemacht.

HÄ? Du kriegst keine eindeutige IPv4. Es wird NAT gemacht. Aber ne eindeutige IPv6 hast du. Natürlich hast du die. Wie kommst du auf die Idee, dass man die bei DS-Lite nicht hat?

Ich zitiere mal meine Fritze:

Internet, IPv6
verbunden seit 23.09.2013, 10:49 Uhr, IPv6-Präfix: xxxx:xxx:xxxx:xxx::/57

Und mit der kannst du Portweiterleitung spielen.

IPv6.JPG

Wobei es effektiv eher in die Richtung Firewall geht da nichts weitergeleitet, sondern durchgelassen wird.

Ist aber egal. Gut, du hast keine IPv4 sondern eine IPv6. Dann machste halt FTP über IPv6. Oder willst du mir jetzt erzählen das geht nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenne mich damit (noch) nicht gut genug aus, aber du kannst mir gerne erklären, wie ich von aussen, also einem normalen IPv4-Anschluss, an welchem ich keine IPv6 habe, einfach auf den Rechner eines Familienmitgliedes zugreifen kann, welcher an so einem beschissenen DS-Lite-Anschluss hängt. Modemrouter von UM ist ein Technicolor schlagmichtot. Keine Portforwardings drin einstellbar, keine IPv6-Adresse auslesbar. Anders gesagt: es geht irgendwie nichts damit.
 
Ich kenne mich damit (noch) nicht gut genug aus, aber du kannst mir gerne erklären, wie ich von aussen, also einem normalen IPv4-Anschluss, an welchem ich keine IPv6 habe, einfach auf den Rechner eines Familienmitgliedes zugreifen kann, welcher an so einem beschissenen DS-Lite-Anschluss hängt.

Sollte über Teredo gehen. Ich werd's auf jeden Fall die Woche testen da ich ja genau das hab (IPv4 VDSL bei meinen Eltern, IPv6 Kabel bei mir)

Modemrouter von UM ist ein Technicolor schlagmichtot. Keine Portforwardings drin einstellbar, keine IPv6-Adresse auslesbar. Anders gesagt: es geht irgendwie nichts damit.

Oh, mein Beileid. Das ist im um-Forum bekannt als das "Modem aus der Hölle". Das kennt offensichtlich auch nur zwei Einstellungen bei der internen Firewall: Totalverriegelung (bis auf Port 80 ALLES dicht) oder Tag der offenen Tür (Firewall AUS). Ich würd echt probieren an eine Fritze zu kommen. Auch wenn die 5 Euro mehr im Monat kostet... meine 6320 ist auch nicht so der Bringer (z.B. kein Bridge-Modus) aber wenigstens kann ich bei der solche Späßchen perfekt einstellen... ^^
 
steht denn überhaupt fest dass du VDSL bekommen kannst? Wenn nicht, dann wird das sicher auf Jahre hinaus auch so bleiben und du steckst bei Normal-DSL mit bis zu 16 Mbit fest, von dem oft nur 4-8 Mbit ankommen.

Bei Kabel wird die beworbene Bandbreite afaik deutlich öfter erreicht, und bricht wenn dann nur zu Stosszeiten ein.
Btw scheinen deine Preisinformationen bei Kabel nicht mehr aktuell zu sein, für 30,- bekommst du bei Netcologne jetzt 25 Mbit, und keine Installationsgebühr. Telefon & Internet - NetCologne

Nein das steht noch nicht fest ob ich VDSL bekommen kann. Aber wenn ich Internet + Telefon von Netcologne über Kabel nehme, muss ich dauerhaft zusätzlich die 11,95 Eur monatliche Multikabelnutzungsgebühr zahlen. Diese Gebühr ist an die Kabelfirma abzuführen, die die Kabel im Neubaugebiet und an alle Häuser installiert. Die Kabelfirma ist eine Tochterfirma, die auch das (schlüsselfertige) Haus baut.
 
wie jeden Vertrag wird man auch diesen kündigen können.
Aber ich glaube deine Entscheidung steht eh schon fest. Wollte nur drauf hinweisen dass du bei DSL dann vermutlich auf Jahre hinaus mit < 16 mbit leben musst.
 
Nochmal zum Fernsehen:

Ich würde auf jeden Fall SAT nehmen, da hast du einfach am meisten Sender, die beste Auswahl und - vor allem - hunderte verschiedene Receiver (Dreambox und co.). Diese Auswahl hast du beim Kabel-TV nicht, ist natürlich die Frage ob du das benötigst oder einfach nur 0815 Fernsehen gucken willst.

Die Qualität gibt sich fast nichts, SAT mag etwas besser sein als Kabel, aber das siehst du vllt. erst ab 55" Bildschirmdiagonale.

Oder du buchst zum VDSL Entertain von der Telekom dazu, weiß jetzt nicht wieviel das mehr kostet, aber es sind glaub ich nur ein paar Euro im Monat.

Dort hast du auf jeden Fall einen einfach zu bedienenden Receiver und (ich glaube) mit die meisten HD-Sender.
 
Dank' euch. Die Entscheidung auf SAT ist somit gefallen :wink:
Bzgl. Verfügbarkeit DSL/VDSL und erwartete Bandbreite muss ich noch warten bin der Anschluss an den Verteiler angeschlossen wurde. Vorher kann die Telekom keine Auskunft geben. Meine Annahme, dass ich die ersten zwei Jahre an die Telekom gebunden bin, ist anscheinend eine Ente. Ich kann vermutlich jeden anderen DSL-Anbieter nehmen. Ich muss nur die Hausanschlussgebühr von ca. 350 Eur zahlen.
 
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