@Pommbaer80s
Du hat von Tuten und Blasen keine Ahnung und dennoch sagt du, es sei utopisch, obwohl du keine Ahnung hast, wie dieses komische Stromnetz überhaupt funktioniert.
Um das mal ein wenig einzuordnen:
Ein (Einfamilien)Haus wird in der Regel mit 22KW eingespeist. (das entspricht 3x 32A)
In einer Straße kann und darf es zu keiner Zeit dazu kommen, dass diese Menge von einer größere Menge an Leuten gleichzeitig genutzt wird.
Gehen wir also mal davon aus, dass man sich ne 11KW Powerwall hinsetzt, dann bist du also bei 50% der Anschlussleistung des gesamten Hauses.
Willste 2 haben, damit Mutti ihren eUP(kann der überhaupt 11KW?) auch noch vollmachen kann, dann biste bei 2x 11KW=22KW, sprich, dein Haus ist "voll".
Und das kann tatsächlich Realität werden, wenn es eben wirklich zu einer Massenanwendung kommt und jeder da "schnell"laden will.
Es hat schon einen Grund, warum die TABs der EVUs festlegen, dass eAuto-Ladestationen bis 12kVA angemeldet werden müssen. Vielmehr noch, Ladestationen mit einer kumulierten Leistung von >12kVA müssen genehmigt werden. (kommen dir die Größenordnungen bekannt vor?)
Warum glaubst du denn, dass der EVU zustimmen will, wenn du mehr als 50% der standard Anschlussleistung des Hauses ziehen willst? Es liegt nicht daran, dass die Leute dort nichts zu tun hätten, dass kann ich dir versichern.
Es scheint mir, dass der ein oder andere eAuto-"Aktivist" relativ wenig vom Thema Elektrik versteht und dennoch glaubt, dass das alles kein Problem ist. Da kommen dann so Vergleiche mit seinem komischen Ofen, wo man die paar Watt als Maßgabe hernimmt.
Wer solche Gedanken hat, der sollte sich mal überlegen, wie so ein Ofen funktioniert, wieviel Leistung er tatsächlich zieht und wie sich der Gleichzeitigkeitsfaktor verhält. Letzterer ist das A und O beim Auslegen von Stromnetzen. Zudem ist nicht die Überlastung von 1min das Problem, sondern die Dauer, die so ein Ladevorgang hat und da reden wir von Stunden und das mit konstanter Leistungsaufnahme.
Wer das mal in seiner Straße ausprobieren will:
Jeder Haushalt in der Straße nimmt sich 10 Tauchsieder und jeweils einen kleinen 5m³ Wasser-Pool.
Die Tauchsieder kommt alle in den Pool und werden angesteckt.
Und jetzt die Zeit messen bis alle Tauchsieder in der Straße gleichzeitig ausgehen.
Warum gehen alle gleichzeitig aus? Ja, das ist die spannende Frage, ich bin mal auf Antworten gespannt.
Um das nochmal zu unterstreichen, das Problem ist nicht, wenn man sein Auto über die Schukosteckdose auflädt, sondern man die 11KW (oder ggf. sogar mehr) haben will.
Das bedeutet also in der Massenanwendung entweder, jeder schiebt da nur 3,5KW ins Auto oder man braucht mal nachhaltige Ansätze, die aber einiges an Standardisierungsaufwand bedeuten.
Man kann sich z.B. überlegen:
- lokaler Puffer (müsste ggf. sehr groß sein und damit teuer)
- ein dynamisches Preissystem, je mehr Strom man ziehen will, desto höher ist der Preis dafür und damit reguliert der Kunde die entnommene Menge (dann kostet die kWh eben mal 1,5EUR, wenn ich der Meinung bin mit 11KW den 60kWh vollzumachen
- ein intelligentes System, was die entnehmbare Menge an die Auslastung anpasst und das Netz so an der oberen Lastgrenze hält (Leistungsmaximum)
- dezentrale Stromspeicher beim Kunden werden als Netzspeicher genutzt und der Nachbar A verkauft seinen gespeicherten Strom für 1EUR/kWh, wenn Nachbar B seinen Porsche möglichst schnell vollmachen will, das Netz das aber gerade so nicht kann
- oder ein Mix aus oben genannten
Überlegen kann man sich vieles, man muss es nur machen, wenn man Massenmobilität auf Basis von eAuto will. Ein technisches Problem ist es jedenfalls nicht.
Zu dieser Superchargerdiskussion.
Die sind eh nicht am Hausanschluss betreibbar. Ergo muss das eh separat aufgebaut werden. Und da bauste dann ne nette Trafostation hin und damit ist das kein Problem der Allgemeinnetztrafostation. (das sieht man eigentlich an den Ladeparks, da steht auch immer so nen fetter Klotz rum, das ist ne Trafostation. Man bekommt es anders nämlich nicht gelöst, wenn man 5MW in den Park schieben will, so dick könnten die Leitungen von der eigentlichen Trafostation garnicht sein....)