Unfreundliche Nachbarn, seltsames Sozialverhalten

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Eddy_MX

Urgestein
Thread Starter
Mitglied seit
13.01.2004
Beiträge
6.409
Hallo ihr Guten!

Mich beschäftigt es bereits eine Weil, da ich damit nicht so gut zurechtkomme und zwar geht es um das Sozialverhalten der Nachbarn. Man kennt sich vom Sehen, aber ein "Hallo" oder Kopfnicken wird entweder gekonnte ignoriert und die Leute drehen den Kopf weg und tun so, als würden sie was beobachten - ziemlich infantil in meinen Augen. Ich wüsste nicht, dass ich diesen Leute etwas Schlechtes getan habe und auch schneint es nicht die Regel zu sein, aber einige Mitbewohner und Nachbarn sind da schon sehr konsequent in ihrem Verhalten, was ich nicht verstehe.

Tut es weh, mal kurz "Hallo" zu sagen oder was liegt dahinter? Ist es vielleicht ein Kulturding aus Zeiten des eisernen Vorhangs, da diese Leute seltsamerweise aus dem Osten (Russland) stammen oder was ist es? Weder habe ich diese Leute schlecht behandelt, noch über sie gelästert oder sonst etwas getan, was dieses Verhalten auch nur im Ansatz rechtfertigen würde.

Auf der anderen Seite erlebe ich als Gegenbeispiel auch Situationen, wo mich fremde Leute grüßen, wenn ich bspw. spazieren gehe geht oder mich irgendwo anders befinde.

Ähnliches kann ich beobachten, wenn es um Gespräche unter Nachbarn geht. Statt "Hallo, wie gehts?" oder "Guten Tag" wird sofort losgeschossen. Bildung, Erziehung, Kultur oder ein unglückliches Konglomerat aus allem?

Was meint ihr? Was liegt diesem Verhalten zugrunde? Warum tangiert mich das so? Hat nicht jeder Mensch Respekt verdient?

Bin auf eure Diskussion gespannt!
 
Wenn Du diese Anzeige nicht sehen willst, registriere Dich und/oder logge Dich ein.
Menschen sind unterschiedlich - war schon immer so und wird immer so sein. Gibt halt Arschlöcher. Und nein - das halt mMn nichts mit der Kultur zu tun. Meist ist es sogar anders rum - wenn ich schlechte Erfahrungen gemacht habe ( sehr sehr selten ) dann waren es meist deutsche :)

Seltsame Menschen hast du in jeder Kultur
 
Kenne ähnliches.
Wenn es dich jedoch so stark stört, dann frag' die doch direkt. Ohne ein "Hallo" oder so, sondern direkt "Hi, habe ich Ihnen etwas getan ? Oder warum ignorieren Sie mich so offensichtlich ?"
So ein Verhalten kann die unterschiedlichste Gründe haben.
 
Menschen sind unterschiedlich - war schon immer so und wird immer so sein. Gibt halt Arschlöcher. Und nein - das halt mMn nichts mit der Kultur zu tun. Meist ist es sogar anders rum - wenn ich schlechte Erfahrungen gemacht habe ( sehr sehr selten ) dann waren es meist deutsche :)
Es geht mir auch nicht darum, es einer gewissen Kultur oder Herkunft zuzuordnen, meine Gedanken drehten sich eher um die Zeit des Kommunismus, wo man eben aufpassen musste, mit wem man was zu tun hat und mit wem nicht. Diese Zeit sitzt den Leuten sicherlich noch tief in der Seele, sol aber nicht als Erklärung herhalten.

Kenne ähnliches.
Wenn es dich jedoch so stark stört, dann frag' die doch direkt. Ohne ein "Hallo" oder so, sondern direkt "Hi, habe ich Ihnen etwas getan ? Oder warum ignorieren Sie mich so offensichtlich ?"
So ein Verhalten kann die unterschiedlichste Gründe haben.
Das wäre sehr mutig, aber die Gefahr besteht darin, dass man dann als komisch oder seltsam wahrgenommen wird. Diese Nachbarschaft lebt auch davon, über andere alles wissen zu wollen oder zumindest dies glauben zu wollen.

Ich finde es einfach sehr dreist und kränkend, wenn man jemanden anschaut, freundlich "Hallo" sagt und es einfach willentlich ignoriert wird, als ob man gar nicht existieren würde, deshalb auch die Sache mit dem Respekt voreinander. Ich finde das sehr traurig.
 
Also hier grüßt jeder jeden. Jeder Nachbar, aber auch 'fremde' Spaziergänger oder Radfahrer sagen Hallo oder Moin. Wer nicht grüßt ist von außerhalb, merkt man sofort :fresse:
 
Du bist zu empfindlich, oder auch zu empfindsam, genauso wie ich. Ich habe mir solche Dinge viele Jahre lang ebenso zu Herzen genommen. Aber irgendwann habe ich für mich beschlossen, dass ich mir die Laune durch solche Menschen nicht kaputt machen möchte. Seitdem lege ich für gewisse Menschen eine "Arschlochmentalität" zutage. Passt mir seine Aura nicht, bin ich ein Arschloch. Kommt mir ein freundlich strahlender Mensch entgegen, bin ich offen wie ein Buch. Wie du mir, so ich dir. Es bringt nichts sich hier Gedanken zu machen.
 
Also hier grüßt jeder jeden. Jeder Nachbar, aber auch 'fremde' Spaziergänger oder Radfahrer sagen Hallo oder Moin. Wer nicht grüßt ist von außerhalb, merkt man sofort
:fresse:
Das ist doch mal eine sehr nette Gegend, das würde ich mir wünschen.

Du bist zu empfindlich, oder auch zu empfindsam, genauso wie ich. Ich habe mir solche Dinge viele Jahre lang ebenso zu Herzen genommen. Aber irgendwann habe ich für mich beschlossen, dass ich mir die Laune durch solche Menschen nicht kaputt machen möchte. Seitdem lege ich für gewisse Menschen eine "Arschlochmentalität" zutage. Passt mir seine Aura nicht, bin ich ein Arschloch.
Genaus das will ich nicht - ich will nicht so sein wie die, weil ich an Werte glaube und diese werde ich nicht für diese Leute aufgeben, auch nicht temporär.

..Aber es stimmt, es gibt da keine Lösung bzw. ist es in erster Linie mein eigenenes Problem, nicht das der unfreundlichen Nachbarn. Denen geht das vermutlich sonst wo vorbei, wahrscheinlich wie viele andere Dinge in ihrem Leben auch.
 
hab auch so eine in der Nachbarschaft, der direkte Nachbar sogar. Hab sie anfangs immer freundlich gegrüßt aber nie was zurück bekommen und dann iwann das grüßen eingestellt bei ihr. Witziger weise ist ihr Lebensgefährte eigentlich ziemlich nett, mit dem wechsel ich gerne ein paar worte am Zaun.
Ist dann immer witzig wenn beide zusammen kommen, ich ihn freundlich grüße und ein paar Worte wechsel und sie dann mürrisch direkt abdackelt richtung haus.
Belastet mich jetzt aber nicht soo sehr, muss nicht mit jedermann freund sein, tendenziell mag ich eh keine Menschen :LOL:
 
Mich beschäftigt es bereits eine Weil, da ich damit nicht so gut zurechtkomme und zwar geht es um das Sozialverhalten der Nachbarn. Man kennt sich vom Sehen, aber ein "Hallo" oder Kopfnicken wird entweder gekonnte ignoriert und die Leute drehen den Kopf weg und tun so, als würden sie was beobachten - ziemlich infantil in meinen Augen. Ich wüsste nicht, dass ich diesen Leute etwas Schlechtes getan habe und auch schneint es nicht die Regel zu sein, aber einige Mitbewohner und Nachbarn sind da schon sehr konsequent in ihrem Verhalten, was ich nicht verstehe.

Zunächst einmal solltest du nicht den Fehler machen, und davon ausgehen, dass es was mit dir zu tun hat.
Die meisten sind in ihrem hektischen Alltag gefangen, und nehmen die Umgebung nicht mal mehr richtig wahr.

Tut es weh, mal kurz "Hallo" zu sagen oder was liegt dahinter? Ist es vielleicht ein Kulturding aus Zeiten des eisernen Vorhangs, da diese Leute seltsamerweise aus dem Osten (Russland) stammen oder was ist es? Weder habe ich diese Leute schlecht behandelt, noch über sie gelästert oder sonst etwas getan, was dieses Verhalten auch nur im Ansatz rechtfertigen würde.

Hier sage ich genau das Gegenteil ist der Fall - zumindest bei uns.
In unserer kleinen Wohnanlage habe ich den besten Kontakt mit einer polnischen Familie, sowie mit 2 russischen, mit der einen Teilen wir uns sogar die Pflege für einen alten Kater, der nicht mit Frauchen aus der Wohnanlage wegziehen wollte :)
Die deutschen Nachbarn hingegen halten sich sehr bedeckt, von ca. 12 deutschen Familien hier, kenne ich genau 2, alle anderen sind auch in keinster Weise darauf bedacht, auch nur Hallo zu sagen.

Auf der anderen Seite erlebe ich als Gegenbeispiel auch Situationen, wo mich fremde Leute grüßen, wenn ich bspw. spazieren gehe geht oder mich irgendwo anders befinde.
Es würde sehr helfen, wenn du schreibst, von wo du kommst.
Hier bei uns, im beschaulichen Städtchen vor dem Allgäu, wird man auch noch beim Spazierengehen gegrüßt, wenn ich allerdings auf die alte Heimat zurückblicke (FFM, Offenbach), ist genau das Gegenteil der Fall.

Was meint ihr? Was liegt diesem Verhalten zugrunde? Warum tangiert mich das so? Hat nicht jeder Mensch Respekt verdient?

Nicht jeder Mensch hat Respekt verdient, aber bis es so weit ist, sollte man einen normalen Umgang pflegen :)
Ich denke, dass es sehr viel an der Erziehung liegt, und daran, dass sich kaum noch einer für den anderen interessiert.
Zu meiner Zeit gab es noch eine ins Genick, wenn ich mit meinem Vater wo unterwegs war, und nicht gegrüßt habe, ebenso wenn ich die Umgangsformen nicht beachtet habe, wie "Bitte und Danke" zb.

Ein schönes Beispiel für das Desinteresse der meisten:

Das von mir erwähnte polnische Ehepaar ist schon in Rente, aber topfit.
Die sind mit ihrem Wohnmobil weggefahren, und ihr Auto stand auf dem Parkplatz, wo sonst das Wohnmobil steht - die beiden vorderen Fenster waren komplett heruntergelassen, für die Nacht war starker Regen angesagt.
Wir haben bei den direkten Nachbarn geklingelt, ob jemand die Handynummer hat, keine Chance, und auf meine Frage: "Was könnte man da jetzt machen", kam ein einfaches "Ist doch nicht mein Problem!" zurück.

Letztlich sind meine Frau und ich dann auf die Idee gekommen, das Auto mit einer Abdeckplane für Autos zu schützen, so eine Art Garage für draußen.
 
Hier in der Siedlung (bzw früher aurarkes Dorf) gibt es halt die, die hier über Generationen verwurzelt sind (Kindergarten, Schule usw) und dem früheren "Siedlungsleben' wie Pfarr, Siedler und Schützenfeste, inkl. Rummel usw kannten. Halt übliche Gemeinde.
Die Festlichkeiten gibt es inzwischen nicht mehr, bzw kaum noch..
Dafür aber Wohnungsbaugesellschaft mit immer mehr Objekten (und deren Mietern) die mehr oder weniger kommen und gehen.
Ein Problem (erlebe ich nahezu täglich): Es wird sich kaum an geschriebene und unbeschriebene Regeln gehalten. Scheinbar ist es denen" egal" weil sie sowieso wieder irgendwann wegziehen. (Betrifft Müll, Parken, Lautstärke, Hunde laufen+kacken lassen usw)
Ein freundliches :
"Nabend, würden Sie bitte nicht mehr meinen Hauseingang zuparken" oder
"Hallo, könnte es sein, dass ihr Listenhund eigentlich nicht ohne Leine in meinem Garten laufen und kacken darf?"
.....sorgt idR für verbales um sich beißen. Dann ist an Grüßen nicht mehr zu denken.
Ergo hält man sich an die Ur Eingesessenen.
Mit gewisser Genugtuung sehe ich aber, wie die sich angehen (inkl. Polizeieinsatz) - von daher ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich komme es aus dem Ruhrgebiet, gerade bei uns wohnen viele aus dem Osten, v.a. Russen, aber auch Polen. Es gibt sehr freundliche und nette Nachbarn und eben auch die von mir angesprochenen. Ich persönlich sehe in einem freundlichen und respektvollen Umgang nur Vorteile und die Motivation, mal die Tür offenzuhalten oder mal ein Paket bei Nichtanwesenheit anzunehmen und später vorbeizubringen ist doch ungleich höher, warum also Ablehnung zeigen?

@Head82 Es geht nicht darum, dass ich mit allen Nachbarn befreundet sein will, wozu auch? Ich finde es einfach grenzenlos respektlos, dass ich jemanden anschaue, grüße und die andere Seite ignoriert es oder lässt es durch Kopfwegdrehen (so tun als würde man irgendwas beobachten) erst gar nicht zu.

Ich vermute, dass ein Ansprechen über "was habe ich Ihnen getan, dass sie mich immer ignorieren?" oder "warum grüßen Sie nie zurück, wie sind doch Nachbarn" eher dazu führen wird, dass man selbst als komischer Vogel angesehen wird, der irgendwelche Probleme hat und keiner versteht, was er eigentlich will. Eine echte Lösung sehe ich also nicht, würde aber trotzdem zumindest ansatzweise verstehen wollen, was in den Köpfen dieser Leute vorsich geht, warum ein solches Verhalten von ihnen selbst als angemessen und völlig normal erachtet wird - sonst würden sie es ja nicht machen, wenn das Über-Ich zu ihnen sprechen würde. Mich reizt es oft, mal was zu sagen, aber ich weiß gleichzeitig, dass ich mir damit keinen Gefallen tun würde.

@Louisiana Die Sache mit der Plane war super, das ist echte Nachbarschaft. Die Einstellung "ist mir doch egal" oder "was gehen mich die Probleme anderer an" ist vielleicht auch eine Art Selbstschutz. Ich mache sowas auch nicht gerne, es sei denn, es sind bekannte und nette Nachbarn. Wer zahlt bspw., wenn die Plane Kratzer auf dem Lack hinterlassen hat?

@Joker (AC) Bei uns war es auch mal so, dass die Objekte regelmäßig an eine andere Wohnbaugesellschaft weitergereicht wurden und dementsprechend wechselte ständig der Ansprechpartner bei nachbarschaftlichen Streitigkeiten. Mittlerweile ist es anders, die Probleme sind aber geblieben und werden sogar noch größer, denn das Einzige, was zählt, sind vermietete Wohnungen. An wen, das spielt keinerlei Rolle mehr und auch die Hausmeister versuchen sich möglichst aus allem rauszuhalten. Früher, viel früher, da hatten wir einen altdeutschen Hausmeister, der kam nach der dritten Beschwerde mit einer Kündigung in der Hand. Diskutiert wurde da nicht.
 
Es geht mir auch nicht darum, es einer gewissen Kultur oder Herkunft zuzuordnen, meine Gedanken drehten sich eher um die Zeit des Kommunismus, wo man eben aufpassen musste, mit wem man was zu tun hat und mit wem nicht. Diese Zeit sitzt den Leuten sicherlich noch tief in der Seele, sol aber nicht als Erklärung herhalten.
Das glaube ich nicht, denn gerade diese Leute wissen meist eher zu schätzen was Freiheit bedeutet und leben dies daher stärker als jemand, der schon in Freiheit aufgewachsen ist. Allerdings wissen diese Leute meist auch besser, mit wem sie NICHTS zu tun haben wollen. Denn im Kommunismus musste man nicht nur aufpassen mit wem man was zu tun hat, sondern musste auch mit Leuten zu tun haben, mit denen man gar nichts zu tun haben wollte.

Ich vermute, dass ein Ansprechen über "was habe ich Ihnen getan, dass sie mich immer ignorieren?" oder "warum grüßen Sie nie zurück, wie sind doch Nachbarn" eher dazu führen wird, dass man selbst als komischer Vogel angesehen wird, der irgendwelche Probleme hat und keiner versteht, was er eigentlich will.
Ganz ehrlich, 3 Möglichkeiten: die sehen dich mit hoher Wahrscheinlichkeit jetzt schon als komischen Vogel, sonst würden sie deine Kontaktversuche ja erwidern.
Entweder das, oder du siehst irgendjemandem ähnlich mit dem sie mal schlechte Erfahrungen gemacht haben, Probleme am Arbeitsplatz hatten, Erfahrungen mit Rassismus gemacht haben oder ähnliches.
Oder sie wollen generell keinen engen Kontakt mit Nachbarn.
So fahre ich mittlerweile auch. Habe mal in einem Mehrfamilienhaus gewohnt, dort war eine Mieterin die überfreundlich und sehr kommunikativ war. Ich fand das so lange toll, bis ich herausgefunden habe dass diese Dame sich hinter meinem Rücken das Maul über mich zerrissen hat und dabei noch gerne das ein oder andere Detail hinzugedichtet hat. Sie ist auch gerne im Haus herumstolziert als ob das alles ihr gehört und sie hier das Sagen hat. Manchen Leuten (meistens deutsche Rentner) ist so langweilig dass die es sich zur Aufgabe machen für den Vermieter Sheriff zu spielen, obwohl die Vermieter das meist gar nicht möchten. Ich vermute, dass sie dieselbe Ellenbogengesellschaft die sie ihr Leben lang in ihrem Job gepflegt haben als Renter genauso fortführen. Nach oben kriechen und nach unten und vorallem seitwärts treten. Wer kennt es nicht. Ende vom Lied war, dass am Schluss das ganze Haus zerstritten war. Das war glaube ich sogar meine erste eigene Wohnung. Meine Eltern haben damals zu mir gesagt dass höfliche Umgangsformen wie z.B. grüßen ok sind, aber dass man meist besser beraten ist, wenn man zu den Nachbarn nicht allzu engen Kontakt pflegt. Und so halte ich es mittlerweile auch. Ich finde das sehr schade, aber so ist Deutschland eben. Ich sage hallo und das wars. Wenn mir jemand mit Beschwerden kommt, kann ich je nachdem wie es in den Wald hineinruft mittlerweile auch mal unangenehm werden. Das musste ich erst lernen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tut es weh, mal kurz "Hallo" zu sagen oder was liegt dahinter?
Klingt, als Du etwas Pech mit einem Teil Deiner Nachbarn hast. Das solltest Du Dir aber definitiv nicht zu Herzen nehmen!
Wir sind die, vor 9 Jahren zuletzt in ner Sackgasse mit EFHs, Zugezogenen im Berliner Speckgürtel. Alle anderen in der Straße sind eingeborene Brandenburger. Hier in der Straße grüßt jeder jeden - selbst die, von denen wir inzwischen wissen, dass sie sich untereinander nicht besonders mögen 🤣
 
ich steh oft an der strasse beim rauchen, die meisten, die vorbei kommen, grüssen.
 
@Schattenluxx Ja echt, solche Nachbarn kenne ich auch, die alles wissen wollen oder glauben zu dürfen. Ich weiß nicht, woher dieses Verschwimmen der Grenzen kommt, finde das Thema aber durchaus sehr interessant. Warum ist es so wichtig, dass ich weiß, welches Auto mein Nachbar fährt, welches Kennzeichen er hat, wie viel er verdient? Sowas ergibt sich doch aus netten Gesprächen miteinander und nicht übereinander durch Beobachtung oder weil irgendwer irgendwas zu wissen glaubt. Warum ist das so wichtig?

@Ickewars Kann es sein, dass die Kultur in ruhigeren bzw. nicht geballten Gebieten eine andere ist?

@der allgäuer Warum denn das? Kennen sie dich oder leben da einfach nicht so viele Menschen?

Unabhängig davon, wer ein komischer Vogel ist oder nicht, wenn ich offensichtlich jemanden anschaue, grüße und werde ignoriert, dann ist das schlicht Ignoranz. Das aktive Kopfwegdrehen ist doch schon fast eine Kampfansage.
 
Ich wohne seit über 10 Jahren im EFH und kenne nicht einmal die Namen der 3 Familien, die noch länger hier leben (am Grundstück grenzen die an). Weiß nur, dass 2 Bauern sind und das Paar nebenan Ärzte, weil es mir erzählt haben obwohl ich nicht mit denen am Zaun reden will :d

Letztens wurde ein Paket an die falsche Hausnummer geliefert, nebenan. Die kannten meinen Nachnamen auch nicht, weshalb den DHL Express Bote nicht weiterhelfen konnten. Klassiker :d
 
Zuvor in Berlin waren im Eingang 40 Parteien da kannte man maximal eine Handvoll und Grüßen war da auch nicht drin bei vielen. Einfach sehr anonymes und distanziertes "Miteinander". In der Kölner Wohnung hier haben wir seit 8 Jahren fast keine Fluktuation im Eingang und man kennt jeden ganz gut, hilft sich gegenseitig und grüßt sich entsprechend auch immer inkl. hier und da mal eine Gespräch. Gegrüßt wird hier auch bei Unbekannten gerne, gerade die Älteren vom betreuten Wohnen nebenan oder vom Altenheim wünschen einem immer einen schönen Tag, Entsprechend Grüßt man da auch gern zurück.
 
@Eddy_MX
einige kennen mich, aber viele leute kommen auch nicht vorbei, ausser am sonntag, da 100 meter weiter vorn die kirche ist.
 
Kann es sein, dass die Kultur in ruhigeren bzw. nicht geballten Gebieten eine andere ist?
Mmmhhh, schwer zu sagen. Ich würde eher auf unterschiedliche Mentalitäten/Sozialiesierungen tippen.

Wir haben 2002 bis 2008 in einem ähnlich großen Ort im Markgraeflerland gelebt. Da war alles viel distanzierter und wir haben kaum Nachbarn kennen gelernt. Im Nachhinein bezeichne ich das Leben dort gerne als "über Generationen erbschaftsgeprägte Wohlstandsverwahrlosung" auf verschiedenen Ebenen und bin sehr froh dort weg zu sein 😅
 
Warum tangiert mich das so?
Das kannst du wohl selbst am besten beurteilen, indem du introspektiv in dich selbst hineinhorchst bzw. dein Erleben begründest.
Bedroht es beispielsweise dein Selbstwertgefühl wenn andere dich ignorieren obwohl du eine klare Reaktion erwartest oder, so wie es sich hier lesen lässt, schon forderst?

Du hast beispielsweise geschrieben dass du es als "kränkend" empfindest dass die Person(en) dich nicht ebenalls grüßen sondern ignorieren.
Das wäre dann eher dein "Problem" an den man arbeiten könnte.

Hat nicht jeder Mensch Respekt verdient?
Vielleicht möchte die Person null sozialen Kontakt mit dir und/oder anderen Mietern im Haus. Es ist dann auch eine Sache des Respekts das zu akzeptieren.

Unabhängig davon, wer ein komischer Vogel ist oder nicht, wenn ich offensichtlich jemanden anschaue, grüße und werde ignoriert, dann ist das schlicht Ignoranz. Das aktive Kopfwegdrehen ist doch schon fast eine Kampfansage.
Das ist eine von sehr vielen möglichen Interpretation.
Vielleicht ist die Person auch einfach depressiv oder leidet an anderen psychischen Erkrankungen? Auch das wäre nur eine von vielen möglichen Interpretationen.

Die Sozialpsychologie behandelt soziale Situationen wie die des Themas (beispielsweise Attributionstheorien). Ein Beispiel ist der "fundamentale Attributionsfehler". Menschen neigen häufiger dazu das Verhalten einer Person aufgrund ihrer vermeintlichen Persönlichkeitseigenschaften zu erklären, wenn eigentlich Umweltfaktoren der primäre Grund für das gezeigte Verhalten sein können.
 
Also wenn ich im Treppenhaus Grüezi statt hoi verwende, heisst das soviel wie "ich mag Dich nicht".

Anders sieht es auf der Langgasse aus. Selbes Gretchenspiel wie mit den Verkäuferinnen dort. Ich duze nur, wenn ich geduzt werde. Wobei einige sind einfach zu schüchtern, obwohl wir uns seit 20 Jahre kennen. Ich duze da stur. Egal da kommt ein adjeu.
 
@Ickewars Dein Begriff "über Generationen erbschaftsgeprägte Wohlstandsverwahrlosung" interessiert mich - was meinst du damit genau?

@Geforce3M3 Man könnte also also daran arbeiten, dass ich Ignoranz nicht als kränkend empfinde und die Lösung könnte sein, ebenfalls zu ignorieren bzw. das Grüßen nicht als wichtiges Element des Miteinanders anzusehen? Ist eine ernstgemeinte Frage von mir.

Du hast Recht, es ist auch eine Sache des Respekts anzunehmen, dass eine andere Person einen in jeglicher Form aus dem Weg gehen will und es auch darf. Natürlich löst das kein gutes Gefühl aus und man stellt sich Fragen wie "Was habe ich Unverzeihliches getan?", "Bin ich in den Augen der Person nichts wert?", "Bin ich das Problem, ist die Person das Problem?".

Irgendwoher wird das Verhalten ja kommen, es ist ja eigentlich im Allgemeinverständnis sozial nicht erwünscht und ich glaube schon, dass die Leute wissen, was sie tun - sie tun es aber trotzdem, sie erlauben es sich selbst sozusagen, während ich es ihnen quasi nicht erlaube oder zumindest Erklärungen einfordere. Wichtig sind mir die Nachbarn menschlich nicht, hab sonst nichts mit ihnen zu tun, aber es ist irgendwie seelisch unschön, wenn mein Vater gegrüßt wird und ich bin praktisch unsichtbar. Ich mache sowas nie, da würde ich mich in Grund und Boden schämen.

Vermutlich geht es tatsächlich Richtung Überempfindlichkeit oder Über-Empathie. Wie würde sich der Nachbar fühlen, wenn ich er mich grüßt und ich gar nicht reagiere? In meinen Augen würde er sich ärgern, Unverständnis zeigen, sich Fragen stellen. Tun die Nachbarn das? Höchstwahrscheinlich nicht. Das zu akzeptieren fällt mir wohl schwer. Vielleicht stört mich genau diese "Mir doch egal"-Einstellung, denn sie lässt keine Kontrolle zu. Interessant.

@ich glaube schon, dass es relevant ist, ob auf ein "Hi" ein "Hi" kommt oder ein "Hallo" oder "Guten Tag". Es symbolisiert Abstand. Irgendwo habe ich mal genau darüber gelesen, es macht schon was aus.

Die Sache mit der Duzerei ist auch spannend. Gerne würde ich mit einem Du zurückschießen, aber irgendwie ist die Hürde dann doch zu groß, ist aber wahrscheinlich ein anderes Thema.
 
Dein Begriff "über Generationen erbschaftsgeprägte Wohlstandsverwahrlosung" interessiert mich - was meinst du damit genau?
Puhhh, ich denke, das führt hier zu weit, es im Detail auszuführen. In Kurz: menschliche Nähe, Hilfsbereitschaft, Altruismus oder eben auch nur ein positiv-freundliches Sozialverhalten scheinen sich umgekehrt proportional zum (speziell ererbten) Geldvermögen einer Person zu verhalten. Ist natürlich nur meine rein subjektive Einschätzung (& wie alles nicht pauschalisierbar) nach 54 Jahren persönlicher Erlebnisse, auch während sehr langer Reisephasen in Asien & Südamerika :hmm:
 
Viele Menschen wollen ungestört in ihrem Hamsterrad vor sich hin leben. Maloche, Abkömmlinge irgendwo hinfahren, Fertigfraß, Tagesschau, Schlafengehen.
Alles, was nicht mit dem Hamsterrad zu tun hat, wird ignoriert.

Da bietet es sich an, einfach nebeneinander her zu leben. Weil wenn man einmal ein Wort wechselt, könnten ja mehrere draus werden, und vielleicht sogar ein Gespräch,
und im schlimmsten Fall wird man irgendwann um einen Gefallen gebeten, z.B. die neue Couch mitzutragen, oder Blumen zu gießen.

Sorry, ich bin da inzwischen komplett desillusioniert. Man kann froh sein, mit halbwegs normalen Menschen zusammenzuwohnen, mehr hat man heutzutage nicht zu erwarten.
Und ich bin kein auch kein Miesepeter, im Gegenteil:
Alles, was noch keine Asozialität ist, sehe ich positiv, und wenn mich jemand wegen der Couch fragt, bin ich der letzte, der Nein sagt...
 
@Ickewars In der Tat, je reicher man ist, desto unabhängiger ist man und gewisse althergebrachte Regeln sichern dann nicht mehr das Überleben. Man geht ja heute bspw. auch nicht mehr zur Kirche, weil die gesellschaftliche Macht der Pfarrer und Kirche geschrumpft ist. Braucht man nicht, macht man nicht.

@Schinski Ich denke, es ist ein guter Gedanke, der an den vorherigen Beitrag anknüpfen kann. Zwischenmenschliche Beziehungen können Abhängigkeiten und Ansprüche erzeugen. Ansprüche, irgendwas wissen zu dürfen, Hilfe erwarten zu dürfen und wenn man 'Nein' sagt, ist man genau da, wo ich bin. Es ist leider so, dass diese Nachbarschaft, ich hatte es ja bereits beschrieben, leider von einigen Leuten mitgeprägt wird, die Dinge rumerzählen. Ich will nicht Teil dieses Systems werden und daher versuche ich auch Abstand zu wahren, nichts zu erzählen über sich oder andere in der Nachbarschaft. Es wird leider alles Mögliche erzählt, aber was solln die auch anderes machen.

Ich merke, so langsam entwickle ich ein besseres Verständnis zwischen dem, was ich will und was die Nachbarn wollen. Vielleicht mangelt es ihnen aber auch an sprachlichen Möglichkeiten, Grenzen zu setzen. Manchmal fragen mich Nachbarn auch (aus meiner Sicht) private Dinge, da sage ich selbstbewusst "Darüber rede ich nicht" oder "Da müssen Sie am besten selbst nachfragen" und dann war es das auch. Im Grunde ist dies aber auch wieder eine Art der Ablehnung des nachbarschaftlichen "Kontrollsystems" oder zumindest das Festhalten an Grenzen, die bei mir aber erst ab einer gewissen Schwelle anfangen und nicht bei der Begrüßung, welche für mich die unterste Schwelle des Respekts darstellt - die Wahrnehmung als Mensch statt Ignoranz oder Negierung der Existenz (Kopf wegdrehen usw.).
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast Recht, es ist auch eine Sache des Respekts anzunehmen, dass eine andere Person einen in jeglicher Form aus dem Weg gehen will und es auch darf. Natürlich löst das kein gutes Gefühl aus und man stellt sich Fragen wie "Was habe ich Unverzeihliches getan?", "Bin ich in den Augen der Person nichts wert?", "Bin ich das Problem, ist die Person das Problem?".

Du stellst dir diese Fragen. "Man" tut das nicht zwingend.
Glaube, das wollte @Geforce3M3 ansprechen.
 
Ich Grüße auch niemanden, hat aber nichts mit die Person oder so zutun, sondern, da ich ein Problem habe, menschen einfach so anzuschauen bzw. Hallo zu sagen.

Trage ich schon mein ganzes Leben mit mir herum :wink:
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Hardwareluxx setzt keine externen Werbe- und Tracking-Cookies ein. Auf unserer Webseite finden Sie nur noch Cookies nach berechtigtem Interesse (Art. 6 Abs. 1 Satz 1 lit. f DSGVO) oder eigene funktionelle Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir diese Cookies setzen. Mehr Informationen und Möglichkeiten zur Einstellung unserer Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.


Zurück
Oben Unten refresh