Unter Windows XP geht das Schreiben vieler kleiner Dateien auf einen Stick viel langsamer als unter Windows 2000, während es bei großen Dateien keinen nennenswerten Unterschied gibt.
Offenbar aktiviert Windows 2000 für USB-Sticks einen Schreib-Cache, XP dagegen nicht. Dabei ist es egal, ob der Stick mit einer primären oder erweitertern Partition oder als Superfloppy - also ohne Partitionstabelle - eingerichtet ist. Ebenso macht es offenbar keinen Unterschied, ob in den Eigenschaften des Sticks 'Für Leistung optimieren' und 'Für schnelles Entfernen optimieren' ausgewählt ist. Bei ersterer Einstellung wird lediglich die Möglichkeit aktiviert, den Stick mit NTFS zu formatieren. Aber genau das Formatieren mit NTFS verhilft dem Stick zu einem Schreib-Cache - möglicherweise nur ein kleiner im NTFS-Treiber, aber immerhin! Das Schreiben vieler kleiner Dateien geht plötzlich auch unter XP rasend schnell.
Dabei ist NTFS eigentlich für USB-Sticks eher ungeeignet, da es als Journaling Filesystem etwas Overhead und damit zusätzliche, Flash-verschleißende Schreibzugriffe mit sich bringt. Andererseits werden kleine Dateien zusammen mit dem Verzeichniseintrag gespeichert und landen so im selben Block im Flash - das spart Schreibzugriffe.
Da unter XP offenbar nur mit NTFS ein Schreib-Cache für USB-Sticks aktiv ist, der Schreibzugriffe puffert und zusammenfaßt, kommt man hier mit NTFS letztlich besser weg. Außerdem kann man noch Datei-Verschlüsselung oder Daten-Kompression aktivieren, wobei letztere - bei komprimierbaren Daten - auch Schreibzugriffe spart.
Richtig ungesund für Flash Laufwerke ist NTFS, weil es auch für einfache Lesezugriffe auf eine Datei dafür Datum und Uhrzeit speichert. So dramatisch wirkt sich das in der Praxis aber nicht aus, weil die Zugriffszeit nur bei passender Gelegenheit oder nach spätestens einer Stunde oder vor dem Auswerfen wirklich auf den Datenträger geschrieben wird.
Das ganze läßt sich auch abschalten, allerdings nur einheitlich für alle Laufwerke:
Unter [HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\FileSystem] einen neuen DWord-Eintrag namens NtfsDisableLastAccessUpdate anlegen und auf 1 setzen. Oder folgende REG-Datei runterladen und doppelklicken:
http://www.uwe-sieber.de/files/NtfsDisableLastAccessUpdate1.reg
Um einen USB-Stick mit NTFS zu formatieren muß man nicht unbedingt auf die Richtlinie 'Für Leistung optimieren' umschalten. Mit dem Kommandozeilen-Tool CONVERT gehts auch so. Der Stick darf dabei nicht zu voll sein weil NFTS mehr Platz für Verwaltungs-Informationen als FAT benötigt, wodurch auch einige MB für die Nutzung verlorengehen.
Allerdings bekommt man mit CONVERT unter Windows 2000 generell und unter XP wegen der geringen Größe des Sticks eine Clustergröße von 512 Bytes - das kostet Geschwindigkeit. Beim Formatieren über den Windows-Dialog oder FORMAT.EXE auf der Kommandozeile hat man dagegen die Wahl: 2048 oder 4096 Bytes sind ok. Bei Cluster-Größen über 4096 Bytes stehen Kompression und Verschlüsselung nicht mehr zur Verfügung.