loopy83
Moderator, HWLUXX OC-Team, TeamMUTTI
User Review G.Skill Trident Z DDR4-3866
1. Einleitung
ich habe mir das G.Skill Trident Z DDR4-3866 Kit etwas genauer angeschaut und wollte meine Erfahrungen gerne in einem kleinen User Reviews zusammenfassen.
2. Das Kit im Detail
Das Kit ist hochwertig verarbeitet und sieht in meinen Augen schlicht-elegant aus. Der silber-rote HS passt gut zum schwarzen PCB. Das Kit dürfte in einer Vielzahl von Systemen mit rotem Farbschema (Gaming Serien) gut passen. Auf dem hier eingesetzten Gene sehen die Chips schon klasse aus.
Auf dem Kit sind Samsung E-DIE verbaut.
Die älteren D-DIE Chips wurden laut meinen Informationen nur bis ca. KW 38 2015 verbaut. Die deutlich besseren E-DIE Chips wurden ab KW38 2015 verbaut. Da mein Kit aus der KW42 stammt, sind es also sicher E-DIE Chips.
Technische Daten
Bezeichnung:F4-3866C18D-8GTZ
DDR-Rating: DDR4-3.866
Speichertakt: 1.933 MHz
Kitgröße: Zwei Riegel mit je 4 GB
Timings: CL18-22-22-42
Spannung: 1,35 Volt
Preis: ab ca. 160€ im Hardwareluxx-Preisvergleich
Herstellerlink: G.Skill Produktseite
SPD
Die Heatspreader haben eine Höhe von ca. 44mm. Das sollte bei der Kompatibilität mit diversen CPU-Kühlern beachtet werden. Da ich einen Wasserkühler im Einsatz habe, hatte ich natürlich keinerlei Probleme.
3. Testsystem
Ich habe zum Testen das folgende System ausgewählt:
Im Testsystem ist natürlich das Testobjekt - der G.Skill Trident Z DDR4-3866 Speicher - verbaut.
- ASUS ROG Maximus VIII Gene (Test Bios 0015)
- Intel Core i7-6700K Engineering Sample, übertaktet auf 4900MHz
- G.Skill Trident Z DDR4-3866
- Seasonic X-Series X-1250 1250W
- MSI 980Ti Lightning
Ursprünglich wollte ich ein MSI Z170A XPower Gaming Titanium Edition verwenden. Leider ist es ein paar Tage vor dem Test durch einen Hardmod gestorben. Die Wahl fiel somit auf das ASUS ROG Maximus VIII Gene.
Ich habe die CPU wegen der OC Tests ordentlich auf 4900MHz übertaktet, damit diese in keinster Weise die Performance des Arbeitsspeichers ausbremsen kann. Die CPU wird mit einer Wasserkühlung auf Temperatur gehalten, der RAM wird mit einem 120er Lüfter mit Frischluft versorgt. Den Cache der CPU lasse ich ebenfalls übertaktet mit 4500MHz laufen.
Das Ganze System wird von einem Seasonic X-1250 befeuert, das mir seit vielen Jahren auch unter Extrembedingungen immer gute Dienste geleistet hat - also auch hier ist genug Power vorhanden.
Obwohl die Grafikkarte in den 2D Tests keine Rolle spielt, habe ich die MSI 980Ti Lightning gewählt.
4. Benchmarks
Folgende Benchmarks habe ich unter Windows 8.1 Professional ausgewählt:
Bei jedem Durchlauf starte ich Windows neu und lassen den Benchmark drei mal laufen. Als Ergebnis wird der Mittelwert notiert.
- Cinebench - Version R15
- HWBOT x265 Benchmark 1080p - Version 1.2
- Aida64 Cache & Memory Benchmark read - Version 5.60.3700
- Aida64 Cache & Memory Benchmark write - Version 5.60.3700
- 3DMark Physix - Version 1.10
5. Overclocking
Um das Potential der Speicher auszunutzen, will ich die Riegel natürlich nicht nur mit ihrem XMP Profil laufen lassen!
Durch die verbauten Samsung DDR4 Chips habe ich VIEL Freiheiten bei der anliegenden Speicherspannung. Das Limit habe ich mir bei 2,10V gesetzt. Das diese Spannung nicht mehr alltagstauglich ist, sollte jedem klar sein. Aber sie kann unter Luft noch als relativ sicher angesehen werden und ist für das kurzzeitige benchen gedacht. Ich habe gesehen, dass Samsung E-DIE Chips mit 2,2V mehrere Stunden Memtest laufen können und sie haben keine Ermüdungserscheinungen gezeigt. Für den 24/7 Betrieb würde ich mich vielleicht auf 1,65-1,7V beschränken.
Bei weit mehr als 2000MHz muss auch der IMC der CPU mitspielen und auch hier müssen die entsprechenden Spannungen VSA und VIO nachgeführt werden.
Folgende Settings habe ich verwendet, mit denen alle Tests mit allen Taktraten und sämtlichen Timings stabil lief:
Folgende Settings habe ich getestet. Dabei habe ich entweder die Timings ausgehend vom XMP Profil konstant gehalten und bin mit dem Takt hoch, oder ich habe den Takt konstant gehalten und bin mit den Timings runter. Außerdem möchte ich das gesamte Potential der Riegel zeigen und habe das Max-Setting hinzugefügt.
- VCore = 1,4V
- VSA = 1,32V
- VIO = 1,27V
- VRAM = 1,35V bis 2,10V
- XMP
- DDR4-3866 = 1933MHz CL18-22-22-42-503-2T - 1,35V
- Takt hoch
- DDR4-4000 = 2000MHz CL18-22-22-42-503-2T loose
- DDR4-4133 = 2066MHz CL18-22-22-42-503-2T loose
- Timings runter
- DDR4-3866 = 1933MHz CL18-22-22-42-503-2T tight
- DDR4-3866 = 1933MHz CL18-19-19-28-278-1T tight
- DDR4-3866 = 1933MHz CL16-19-19-28-278-1T tight
- DDR4-3866 = 1933MHz CL14-19-19-28-278-1T tight
- DDR4-3866 = 1933MHz CL12-19-19-28-278-1T tight
- Das Maximum der Riegel
- DDR4-4150 = 2066MHz CL12-19-19-28-1T tight
Diese Subtimings (loose) wurden vom Board im XMP Profil bei DDR4-3866 geladen. Diese habe ich anschließend händisch eingetragen, so dass sie sich bei höheren Frequenzen nicht mehr ändern können.
Für die Tests mit angezogenen Timings (tight) habe ich diese 2nd/3rd Timings von Hand festgelegt. Die 1st Timings und dementsprechend die RTL/IOL variieren je nach Setting, so dass ich die hier ausgeklammert habe.
Ein paar Worte zum Maximum der Speicher. Leider war es mir nicht möglich einen Takt von DDR4-4266 laufen zu lassen. Ich bin mir sehr sicher, dass das die Riegel mitmachen würden, aber offenbar limitiert mein IMC. Höhere SA und IO Spannungen bis zu 1,37V haben leider nicht geholfen. Wenn die Riegel die 2066MHz CL12 schaffen, sollten sie auch die 2133MHz mit CL19 und sehr entspannten Timings schaffen. Leider bin ich hier gegen eine harte Wand gerannt. Es gab also nicht nur Stabilitätsprobleme, das System blieb direkt beim POST hängen.
6. Ergebnisse
Cinebench R15
Der Raytracing Benchmark Cinebench hat mich etwas überrascht. Mein Gefühl sagte mir, dass alle Berechnungen allein von der CPU Power limitiert werden. Aber schon alleine das Anpassen der 2nd Timings im XMP Profil zeigt, dass ich wohl falsch gelegen haben muss. Denn knapp 10 Punkte sind im Cinebench R15 eine ganze Menge. Takt scheint im speziellen Fall weniger eine Rolle zu spielen. Zumindest liegen die Punktgewinne eher im Rahmen der Varianz des Scores. Timings scheinen dem R15 besser zu gefallen und vor allem die tCL scheint gut auf dem Score zu skalieren. CPU und RAM scheinen sich also munter zu unterhalten, während das Bild gerendert wird. Das max-out Setting zeigt dann aber wieder, dass RAM Takt mit scharfen Timings nicht wegzudiskutieren ist. Offenbar hat das eine oder andere 2nd Timing dazu geführt, dass Cinebench nicht von mehr RAM Takt profitieren konnte. Einmal korrekt eingestellt, scheint der Takt dann aber dennoch etwas zu helfen. Wobei - 133Mhz und 5 Punkte?! Nun ja...
HWBOT x265 1080p
Der HWBOT x265 1080p Benchmark testet das Encoding einer Videosequenz. Hobbyfilmer sollten nun also aufpassen. Leider kann ich in meinen Tests kaum einen Einfluss des RAM auf die Encodergeschwindigkeit feststellen. Die Werte springen munter hoch und runter, weder Takt noch Timings vermögen das Ergebnis maßgeblich zu beeinflussen. Lediglich das max-out Setting sticht etwas hervor. Aber wer sich für 0,13 FPS die Mühe macht, seinen RAM bis ans Limit zu treiben, der sollte die Zeit für das RAM-OC lieber dazu verwenden, etwas länger auf den fertigen Film zu warten. Denn bei dem Zuwachs (sofern man ihn denn andichten möchte), muss man viiiiiile Stunden Film rechnen lassen, damit sich das irgendwann lohnt.
Aida64 Cache & Memory read
Der Aida64 Benchmark ist der einzige im Feld, dem man eine gute Skalierung auf alle RAM Settings bescheinigen kann. So helfen vom Basiswert knapp über 50GB/s ausgehend sowohl mehr Takt, also auch schärfere Timings. Beeindruckend ist zu sehen, dass alleine die Anpassung der 2nd Timings des XMP Settings (3866 XMP zu 3866 tight) ein Plus von 2,2GB/s bringt. Die Sprünge sind mit mehr Takt größer, als die Anpassung der tCL. Das max-out Setting hätte ich im Ergebnis etwas höher erwartet, aber hier limitiert selbst der 4900MHz CPU Takt. Ich habe interessehalber den Test bei 5000MHz wiederholt und der Sprung von 3866 tight auf 4133 tight war mit 5000MHz auf der CPU größer. Hier wird dem RAM also auch wieder eine Grenze aufgezeigt und immer wieder müssen CPU und RAM gut zusammenarbeiten.
Aida64 Cache & Memory write
Etwas überrascht hat mich, dass die write Werte prinzipiell höher als die read Werte des Aida64 Benchmarks sind. Aber auch hier zeigt sich eine super Skalierung mit Takt und Latenzen. Jeder Speicherteiler höher bringt ca. 2GB/s mehr Durchsatz. Die tCL ist nicht sehr entscheidend. Auch hier kann man wieder sehr schön beobachten, wie nur das Anpassen der 2nd Timings ausgehen vom XMP Profil (3866 XMP zu 3866 tight) mehr als 2GB/s bringt. Mehr als 62GB/s im max-out Setting sprechen natürlich eine andere Sprache. Wer also Software im Einsatz hat, die viel Daten in den RAM auslagert und auch regelmäßig wieder abruft, sollte sich mit dem Thema RAM OC etwas beschäftigen - es lohnt sich.
3DMark Physix
Im Physix-Test des 3DMark hinterlässt das Speicher OC ebenfalls ein gemischtes Gefühl. Ausgehend von der recht hohen Varianz des Testes lässt sich hier kein großer Effekt zeigen. Weder der höhere RAM Takt, noch die schärferen Timings vermögen den Physix Test entscheidend zu beeinflussen. Nur mit dem max-out Setting konnten die 15700 Punkte durchbrochen werden. Ausgehend von 15600 Punkten als Basiswert ist das natürlich erbärmlich.
Nach meiner Erfahrung limitiert hier alleine die CPU. 4900MHz reichen noch nicht aus, um den RAM auch im XMP loose Setting an deine Grenzen zu bringen. Wenn man aber mit dem CPU Takt höher geht, wird auch der RAM wieder entscheidender und spielt bei 6000MHz+ wieder eine größere Rolle.
7. Fazit
Wie man anhand der Ergebnisse sehen kann, ist ein Fazit bei Speicher OC auf der Skylake-Plattform nicht leicht. Auf der einen Seite bringt es z.B. im Aida64 und auch im Cinebench R15 Verbesserungen und damit mehr Performance. Auf der anderen Seite gibt es auch Anwendungen, die gar nicht vom Speicher OC profitieren und hier offensichtlich nur die MHz der CPU Cores zählen. Auch wenn die Performance ansteigt, so steigt sie doch nur in homöopathischen Dosen, so dass man mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen Unterschied spüren kann. Wenn man aber nach der best möglichen Performance Ausschau hält, oder gar auf Rekordjagd ist, so wird man um ein solches High-Performance Kit nicht herum kommen. Gerade im Grenzbereich einiger Benchmarks spielen die wenigen Zehntel-% dann doch wieder eine große Rolle und der Speicher kann das Zünglein an der Waage zwischen Platz 1 und Platz 4 sein. Und wenn man dann auf die Performance besonderen Wert legt kann man zusätzlich vermerken, dass man sich vielleicht mal die vom Board gesetzten 2nd Timings anschauen sollte, denn hier liegt im Verhältnis zum Aufwand eine Menge Performance.
Darüber hinaus habe ich bisher kein schöneres RAM-Kit in den Händen gehabt. Also auch unter optischen Aspekten kann die Trident-Z Reihe überzeugen und ist damit auch für den Optiker unter den PC Usern interessant. Dann reicht in meinen Augen aber auch das kleinste Trident-Z Kit aus.
Am Ende möchte ich als Empfehlung mitgeben, dass man vielleicht als Startpunkt zum OC das XMP Profil verwendet. Dort sind die Timings gut getestet und man kann sich eine Menge Zeit sparen. Ausgehend von diesem Punkt kann man den Speichertakt in den kleinen Schritten, die es auf der Skylake Plattform gibt, anfangen zu erhöhen, VSA/VIO entsprechend anpassen und die Speicherspannung moderat erhöhen. Dazu wie beschrieben die 2nd Timings anpassen. So kann man mit diesen Riegeln recht einfach die 2000MHz knacken und hat somit ein pfeilschnelles System, das nicht durch die Speicher limitiert ist.
Die Riegel selber kann ich uneingeschränkt empfehlen. Sie bieten ab Werk mit 1933MHz schon unglaublich gute Specs und damit sollte auch jeder Performance orientierte User zufrieden sein können.
Als Alternative kann man sich die anderen Riegel der Trident Z Serie anschauen, denn auch die 3733er oder 3600er Riegel sind einen Versuch wert und etwas günstiger.
Als Geheimtipp könnten sich die 3600 C16 Riegel im 16GB Kit entpuppen. Diese haben bereits die "Nachfolger" der Samsungchips verbaut (B-DIE) und schaffen noch weit bessere Timings. 3866+ mit 12-12-12 sind machbar. Hier dürften alleine die niedrigen tRCD und tRP helfen, nochmal schneller zu sein.
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