Verbrauch senken? i3 4130 + P9D-M +3x SAS + Perc 310H

Burnz84

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Hallo Gemeinde,

ich haben einen kleinen Server mit folgender Ausstattung:

Board: ASUS P9D-M
CPU: Core™ i3-4130
RAM: 4x 4GB ECC
3x Seagate Exos X10 10TB SAS (RaidZ1)
Dell Perc H310
1x WD 2.5" 250GB
Auf dem System läuft nur OMV mit 2 Docker Containern. (iobroker+syncthing)

Laut Fritz DECT200 zieht das System 51W. Könnte man das noch etwas drücken? 30W wären ganz gut. Woran könnte der hohe Verbrauch liegen? Ich gehe ja von den SAS und H310 als Quelle aus.
Habt ihr Tipps für mich?

MfG

Burnz
 
Zuletzt bearbeitet:
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Da bei dir OMV läuft, würde ich dir das Kommandozeilen-Tool "powertop" empfehlen. Das ist eigentlich "das" Tool, wenn es um Stromverbrauch bei Linux-Systemen geht. Da kannst du nachgucken, ob deine CPU auf niedrigere Package C-States kommt und falls nicht, gibt es dir einige Hinweise im Reiter "Tunables", die mit Bad/Good markiert sind.

Da per Default viele Stromsparmechanismen zugunsten Performance, Stabilität und Latenz deaktiviert sind, kannst du mit einigen wenigen Einstellungen wahre Wunder wirken. Einen sehr guten Artikel zu den für dich relevanten Settings gibt es unter https://wiki.archlinux.org/index.php/Power_management#Bus_power_management, wobei ich dir die Punkte 3.8.1, 3.8.2 und 3.8.4 empfehle näher anzuschauen. Das sind die "dicksten Fische".

Ob 30W klappen, kann ich dir nicht sagen. 35W - 40W sollten aber definitiv drin sein, wenn dein Server headless läuft.
 
...kann OMV die DIsks schlafen legen (wenn das bei ZFS geht/Sinn macht)? Wenn die sich drehen, zieht jede 3,5" ca, 6-9W
Ich nehme an die Docker liegen da drauf? Dann würde ich allles, was 24x7 gebraucht wird auf einen SSD-Pool legen.
 
Danke für die Antworten. Stimmt, auf einiges hätte man selbst kommen können. Wald, Baum, Kopf 😁
Ich werd auf jeden Fall nah ohne HDD und h310 testen. Und ja, die Docker liegen auf dem SAS. Da können die ja nicht schlafen gehen. Das mit dem Tool teste ich auch mal.
Zum Glück gibt's das Forum hier. Da geb ich nächste Woche mal Rückmeldung.

Mfg

Burnz
 
Der HBA wird etwa 7-11W ziehen...ich glaube, eine SAS kann man nicht schlafen legen.
Nur mal zum Vergleich, mein unRaid NAS mit i8100, 1x8GB, 2x2,5" 1TB und 2x120GB-SSD, pico-PSU, 1xi350AT-Quad-NIC und Docker (pihole, 2xNode-red, 1xzerotier, 1x influxdb, 1xgrafana, 1xtelegraf, 1xportainer, 1xmosquitto) und MSI-H310 Desktop board läuft (die 2.5er im spindown mit 12,5W....mit einer Router VM (Mikrotik CHR) mit 15W.
 
Ich würde ja auch gerne den hba raus nehmen aber hab eben nur sas Platten. Ohne den geht's deshalb leider nicht. Und neue sata will ich jetzt auch nicht kaufen. Mal schauen ob ich noch was raus holen kann aus dem System.
 
ja, das ist leider so...SAS Platten haben ein SCSI-Interface...zwar kann man die per Befehl in den spin-down schicken, aber - anders als (S)ATA Platten - fahren die nicht selbstständig hoch, wenn wieder Daten geschickt werden und man muss also extra den spin-up Befehl schicken. Vielleicht kann der HBA-Controller sowas in der Firmware leisten?
 
Der SAS Controller und die SAS HDDs sind in deiner Konstellation leider komplett sinnfrei, SATA HDDs am Onboard Controller wären ausreichend gewesen - da hast du beim Kauf schon ins Klo gegriffen ;-)
Der Controller dürfte ca. 15 Watt ziehen!
- SAS HDDs mit 7200 U/min sind keinesfalls schneller als die SATA Pendants und SATA HDDs könne auch an SAS Controllern betrieben werden
Bei 10K/15K HDDs sieht das schon anders aus, nur würde man da heutzutage zu SSDs greifen
- HDDs reizen nichteinmal die Schnittstellengeschwindigkeit von SATA3 (6G) aus, selbst SATA2 (3G) ist für die meisten HDDs noch ausreichend
 
Korrekt, die passenden Exos X10 10TB (Oder heute X16 10 TB, neues Modell) mit SATA Interface wären deutlich sparsamer. Wobei man vermutlich aufgrund ihrer anderen Firmware-Abstimmung mit den IronWolf/IronWolf Pro noch sparsamer werden könnte. Zumindest bei den 16 TB Modellen kann man das sehen obwohl beide PowerChoice haben
 
Ich hab mal in das Datenblatt der Exos X10 10TB (SAS) geschaut und da steht drin, dass es PowerChoice / PowerBalance unterstützt. Ist nur ein Marketing-Begriff für Extended Power Conditions (EPC). EPC wird ab Werk unter FreeNAS / FreeBSD unterstützt (camcontrol), ich glaube aber nur für SATA HDDs; unter Linux gibt es meines Wissens zum aktuellen Zeitpunkt garkeine FOSS-Lösung, sondern man muss die SeaChest Tools von Seagate verwenden (auch für Linux erhältlich).

Die für den Spindown relevanten Settings kannst du dir damit wie folgt anzeigen lassen:
Code:
sudo SeaChest_PowerControl -d /dev/sg3 --showEPCSettings

In der Anleitung zu SeaChest Utils findet man noch eine kurze Erklärung zu den Power Modi:
================================
How PowerChoice Technology Works
================================
See the Seagate technology paper "Seagate® PowerChoice™ Technology Provides
Unprecedented Hard Drive Power Savings and Flexibility"

Each individual power condition builds on the capabilities of the previous
higher power condition in order to save incrementally more power. The specific
energy-saving steps implemented for each power condition are as follows:

Idle_A
- Disables most of the servo system, reduces processor and channel
power consumption
- Discs rotating at full speed (7,200 RPM)
Idle_B
- Disables most of the servo system, reduces processor and channel
power consumption
- Heads are unloaded to drive ramp.
- Discs rotating at full speed (7,200 RPM)
Idle_C/Standby_Y (SAS Only)
- Disables most of the servo system, reduces processor and channel
power consumption
- Heads are unloaded to drive ramp.
- Drive speed reduced to a lower RPM (reduced RPM)
Standby_Z
- Heads are unloaded to drive ramp.
- Drive motor is spun down.
- Drive still responds to non-media access host commands.

Flexibility is a key feature of PowerChoice technology, enabling commands from
the host side to customize power condition settings and direct a drive into or
out of power conditions as required. Two different options are available for
the user to modify PowerChoice technology settings, depending on the interface
used:

SAS
Host-definable timers via mode pages
Immediate host-commanded power transitions via Start/Stop Unit (SSU)
command
SATA
Host-definable timers via Set Features commands
Immediate host-commanded power transitions via Set Features commands

Du kannst dann die Stromsparmodi entsprechend aktivieren / deaktivieren / feintunen, z.B.:
Code:
sudo SeaChest_PowerControl -d /dev/sg45 --idle_a 5000 --standby_z 30000 --idle_b enable --idle_c disable

Das Benutzerhandbuch findest du hier:
 
sg_start ist ein etwas anderer Ansatz, wo das Hostsystem den Festplatten den Sleep-Befehl schickt. Über EPC regelt das die Festplatte selbst - ähnlich wie bei APM (SATA).
 
Danke für die ganzen Tipps. Naja, beim Kauf habe ich zum Glück nicht ins Klo gegriffen. Die HDD´s hatte jemand für einen Server besorgt. Leider haben die nicht gepasst. Deswegen waren die dann noch verfügbar und deswegen sind die jetzt bei mir verbaut.
 
Ich würde dennoch mal die Platten und danach auch den HBA entfernen und den Verbrauch messen. Ggf ergibt sich ja noch weiteres Potential.
 
Ich würde dennoch mal die Platten und danach auch den HBA entfernen und den Verbrauch messen. Ggf ergibt sich ja noch weiteres Potential.

Das will ich die Tage mal testen. Mal schauen ob ich was erreichen kann. Eventuell tauscht ja jemand seine SATA mit meinen SAS Platten ^^
 
Hab jetzt mal den HBA+SAS Platten ausgebaut.
Bin bei ca. 27-28 Watt laut Fritz!DECT.
So sieht es im Powertop aus:

omv1.PNG


Wenn ich das richtig deute ist die CPU ja sehr oft im C7 nur der Paket State geht max. auf C6 oder? Kann man da noch was machen? Die Themen, welche von Powertop als "schlecht" markiert wurden, habe ich auch schon umgestellt. Des Weiteren habe ich nur ein "normales" 500W Netzteil. Weder Gold, noch Bronze oder so.
Insgesamt denke ich aber, das man nicht mehr viel machen kann oder habt ihr noch Tipps? Es sind 4x4GB RAM verbaut. Mit 2x8 würde ich wohl auch noch was sparen aber dazu müsste ich wieder Shoppen, was das Einsparpotenzial nicht rechtfertigen würde.
Wahrscheinlich wird es wohl kein 24/7 Server werden und iobroker werde ich auf einen Raspberry schieben. Hab noch einen 3+. Wenn ich einen Film schauen will oder mal was testen, kann ich ihn auch einfach anschalten.

MfG

Burnz
 
Ich halte 28W für ziemlich hoch für einen ollen Haswell i3. Der Hauptverdächtige dürfte das Mainboard sein, das ziemlich üppig mit Dual NIC und sogar Onboard Grafik (ASPEED) ausgestattet ist.

Mit einem kleineren und effizienteren Netzteil ließe sich sicherlich noch was rausholen, da kann ich dir aber nicht sagen, ob wir hier von 3W oder 15W in deinem Fall reden.

powertop sieht soweit ganz gut aus. CC7 erreicht man eigentlich immer, das interessante sind die Package C-States (PC). PC7 wäre noch Top, erreicht man aber tatsächlich nicht immer (z.B. in deinem Fall evtl. das ASPEED Schuld). Bei Desktop-Systemen macht PC6 -> PC7 irgendwas zwischen 0.5W bis maximal 5W aus - je nach Gesamtsystem.

Könntest du die Ausgabe von folgendem Befehl einmal posten?
Code:
sudo lspci -vv | grep 'ASPM.*abled;'

Desweiteren würde ich dir empfehlen, über das BIOS alles an Onboard Sachen zu deaktivieren, was du nicht benötigst, wie z.B. Soundkarte, ASPEED Onboard Grafik (falls möglich) usw.
 
Die Ausgabe von
Code:
sudo lspci -vv | grep 'ASPM.*abled;'


LnkCtl: ASPM Disabled; RCB 64 bytes Disabled- CommClk+
LnkCtl: ASPM Disabled; RCB 64 bytes Disabled- CommClk+
LnkCtl: ASPM Disabled; RCB 64 bytes Disabled- CommClk+
LnkCtl: ASPM Disabled; RCB 64 bytes Disabled- CommClk+
LnkCtl: ASPM Disabled; RCB 64 bytes Disabled- CommClk+
LnkCtl: ASPM Disabled; RCB 64 bytes Disabled- CommClk+
 
Hoppla. Laut Handbuch findest du die relevante Option im BIOS wie folgt:

Advanced -> PCI Subsystem Settings -> PCI Express Settings -> ASPM Support -> von "Disabled" auf "AUTO" stellen und anschließend die Ausgabe des Kommandos aus meinem letzten Beitrag erneut posten.
 
@Burnz84 was für nen Netzteil hast du da dran? 28W idle bei nem Haswell erscheint mir arg viel
 

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Die Effizienz eines Netzteils sinkt mit kleiner Last tweilweise unter 50% Wirkungsgrad...
Gerade billige Netzteile sind davon betroffen, aber auch teure.
Mir wäre es auch zu heikel ein billiges Netzteil im 24/7 zu betreiben, weil bei denen oftmals auch essenziell Schutzmechnismen fehlen.

Wenn du Bock hast, kannst du erstmal im Bios schauen, ob du die Soundkarte/USB/WLAN etc. und nicht gebrauchte Features ausschalten kannst.

Anschließend würde ich den Haswell über das BIOS undervolten. Die CPU läuft auch stabil, wenn du die VCore langsam senkst. Bei meinem i3-3320 hat das damals gute 5-8 Watt gebracht. ;)

Das Netzteil könntest du gegen ein 200 Watt PICU-PSU + Tischnetzteil austauschen. Das bringt sicherlich auch nochmal ein paar Watt. Da musst du nur drauf achten, dass eventuell nicht alle Festplatten Gleichzeitig anlaufen, wegen des hohen Anlsufstroms der vielen Festplatten.
 
Wenn ich das richtig sehe, ist das auch kein 500W Netzteil, sondern 750W. Zudem ~10 Jahre alt. Delta ist aber zumindest kein Noname Hersteller - die bauen u.a. auch für Dell.
 
Das Problem ist, das ich bis jetzt noch keine Pico PSU gefunden, womit ich das Board betreiben kann. Ich brauche 3x Strom nur fürs Board. Siehe Foto. Dann noch 4x für die Festplatten. Besser wäre 5x. 3xSAS und 2 fürs System. Eventuell bin ich auch blind 😁
Leider finde ich auch keine Option den vCore zu senken.
Edit: habe jetzt alle PCIe Steckplätze deaktiviert, nur ein LAN und sonst auch alles abgeschaltet was geht. Liege bei ca 28W.
 

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Das Pico-PSU hat meist nur 1-2 Anschlüsse (Molex, Sata etc). Da müsstest du dann adaptieren.

Das sollte eigentlich keine Rolle spielen bei den 50W max Verbrauch... wenn ich mir ansehe, was heute über 6-8Pin GPU gehen.

Keine Optionen die Vcore zu reduzieren. Hmm, dann bliebe da nur noch Software (da bin ich aber nicht informiert bei Linux)y
 
Ich muss mal schauen. Eventuell hat jemand im Forum Interesse an den HDDs und ich kann die Tauschen. Oder es wird ein On-Off-Server. Dann würde ich iobroker und so auf den Pi schieben und gut ist.
 
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