Ich habe gerade etwas Speichertuning durchgeführt an dem in der Config genannten System. Dabei wurde in einem anderen Thread von h-h-e vorgeschlagen, einmal den Speicherdurchsatz bei 2x1 GB und 4x1 GB Speicherbestückung zu vergleichen. Dieser Thread soll das Ergebnis wiedergeben.
Als erstes sollte kurz gesagt werden, dass ich die 4 GB wirklich nutzen werde (mit "Hilfe" von Photoshop). Die Benchmarks sind also NICHT der eigentliche Zweck für meinen Rechner.
Zum zweiten sollte kurz darauf eingegangen werden, weshalb diese ganze Sache überhaupt von solchem Interesse ist. Grund dafür ist die Tatsache, dass der Speichercontroller der A64er Systeme mit auf dem CPU-Chip sitzt. Da er zu Beginn noch etliche Probleme hatte, war es bei den früheren Revisionen des A64 (z.B. Newcastle und Winnie) wohl nicht möglich ohne größere Einbußen 4 sogenannte double-sided Module einzusetzen. Ich persönlich habe diesbezüglich keine eigenen Erfahrungen, habe mir jedoch sagen lassen, dass die Module auf jeden Fall auf DDR333 betrieben werden mussten bei 2T Command Rate. Dies hat natürlich deutliche Leistungseinbußen mit sich gebracht, die den Einsatz von 4 DS Modulen deutlich ungünstig auf die Systemleistung hat durchschlagen lassen. Nach Möglichkeit hat man also weniger Ram eingesetzt, um das Problem zu umgehen.Wer die 4 GB wirklich gebaucht hat, hat halt ein deutlich ausgebremstes System in Kauf nehmen müssen - schneller als die Auslagerungsdatei auf der Platte war es dann allerdings immer noch.
Es sollte hier noch kurz erwähnt werden, dass die Tatsache, ob ein Modul single- oder double-sided ist nicht ohne weiteres äußerlich sichtbar sein muss. Viele double-sided Module sind zwar wirklich auf beiden Seiten mit Chips bestückt - das eigentlich interessante jedoch ist die interne Logik, wie die Chips zusammengeschaltet sind (ein oder zwei Bänke). Die A64er verwalten nämlich gerne möglichst wenig Speicherbänke. Ich bin hier etwas auf schwache Erinnerungen angewiesen und man möge mich berichtigen, wen ich Müll erzähle - soweit ich mich erinnere sind die größten zur Zeit gefertigten Einzelspeicherchips 512 Mbit groß. Ich meine, man kann pro Speicherbank bis zu acht solcher Chips zusammenschalten, was die Größe der Speicherbänke zur Zeit auf 512 MB beschränkt - was gleichzeitig bedeutet, dass 1 GB Speicherriegel immer double-sided (also mit zwei Speicherbänken ausgestattet) sind.
Zurück zur Speicherausstattung für Leute, die 4 GB benötigen - allen anderen sei hier wärmstens empfohlen auf single-sided Module oder auf lediglich zwei DS Module (in beiden Fällen 4 Speicherbänke) auszuweichen. Die neue Revision des A64 mit Namen Venice sollte es nun beheben das Problem. Wie so häufig stimmt dies zwar teilweise, aber nicht ganz. Ich habe den Test gemacht mit den in der Konfig genannten Riegeln und bin zu folgendem Ergebnis gekommen: Der Speichercontroller arbeitet in den (konservativ gewählten) Standardsettings des Boards erst einmal bei DDR333 und 2T. Durch manuelle Einstellung im Bios lässt sich der Speichertakt auf DDR400 erhöhen, das 2T lässt sich jedoch wenigstens für meine konkreten Bauteile NICHT auf 1T absenken - auch nicht nach Anheben der Spannungen etc.
Um nun den Effekt zu messen, den dieser Nachteil mit sich bringt, habe ich sowohl 2x1 GB im Dualchannelbetrieb in Bänken 1&2 ausprobiert wie auch 4x1 GB wobei dann natürlich alle Bänke besetzt waren. Die Messungen wurden mit Everest durchgeführt auf meinem System, das allerdings bereits einige Software enthält - also etwas langsamer laufen wird als ein "jungfräuliches" System auf dem nur XP läuft. Die Zahlen sind also zum Vergleich zwischen 2 GB und 4 GB brauchbar - absolut aber evtl. nicht. Da ich an einem möglichst schnellen 4 GB System interesiert bin habe ich zudem in der 4 GB-Version einige Optimierungen an den Timings vorgenommen (hat mich den heutigen Abend gekostet...). Das 2 GB System habe ich mit den Settings betrieben, die von Andreas Schilling für das GA-K8NXP im Test im Januar verwendet wurden (sehr ähnliches Bios). Für das 4 GB Sys gibt es im folgenden zwei Werte - das System, wie es sich automatisch einstellt, wenn man es bei Bios-Version F3 zu DDR400 zwingt und das System bei den bisher besten von mir gefundenen Werten. Die Stabilität des letzteren Systems ist zur Zeit noch per Memtest86+ in Arbeit (aber Test #5 ist schon einmal fehlerfrei durch...). Die Biosversion spielt übrigens eine entscheidende Rolle wenigstens was die Ergebnisse der automatisch gesetzten Timings angeht (Vor dem Biosupdate hatte ich: Lese: 4649; Schreib: 1503; Verz:60.4 - deutlich schlechter als danach, s.u.) Mehr zur endgültigen Stabilität morgen, wenn Memtest86+ noch etwas länger gelaufen ist.
2GB-Sys:
Timings: 2-3-2-5, 1T, DDR400
Leserate: 5754 MB/s
Schreibrate: 2278 MB/s
Verzögerung: 46,5 ns
4GB-Sys (Auto-Timings, braucht mindestens +0.1V Speicherspannung):
Timings: 3-3-3-8, 2T, DDR400 (letzeres per Hand eingestellt)
Leserate: 5462 MB/s
Schreibrate: 1841 MB/s
Verzögerung: 56,4 ns
4 GB-Sys (optimierte Timings, braucht mindestens +0.2V Speicherspannung):
Timings: 2-3-2-5, 2T, DDR400 (alles per Hand und noch einige weitere Einstellungen vorgenommen)
Leserate: 5474 MB/s
Schreibrate: 2139 MB/s
Verzögerung: 49,9 ns
Was ins Auge fällt ist, dass insbesondere die Schreibraten sich deutlich verbessert haben durch die Optimierung. Die Unterschiede in den Lese- und Schreibraten liegen bei ca. 5% zum 2GB-System, die Latenzzeit ist um ca. 7% angewachsen. Diese Unterschiede halte ich für recht akzeptabel wobei ich mir natürlich trotzdem einen komplett funktionstüchtigen Speichercontroller ohne Einschränkungen wünschen würde. Insgesamt haben mich die Speicherriegel positiv überrascht indem sie mir deutlich schnellere Timings erlaubt haben als die spezifizierten 2-3-3-8 und das auch noch bei vierfacher Bestückung (also ohne Unterschied zur zweifachen Bestückung)
Es sei an dieser Stelle noch darauf hingewiesen, dass man trotz 4x1 GB Speicherriegel nicht wirklich auf 4 GB Ram zugreifen kann. Dies scheint ein Legacy-Problem zu sein. Nach allem, was ich aus unterschiedlichen Foren gehört habe, hat man wohl vor längerer Zeit (als die Verwendung von 4GB weder technisch möglich noch denkbar war) einmal festgelegt, dass die Speicheradressen jenseits der 3 GB Marke für die PCI-Adressierung reserviert sind (danke für die Info xxmartin!). Dies führt dazu, dass ich nur 3,25 GB wirklich zu Gesicht bekomme. Weiss eigentlich jemand, ob sich das mit XP64 geändert hat? Auch Memtest86+ testet diesen Speicherbereich üblicherweise nicht. Sollte es eine Möglichkeit geben, dies zu ändern - bitte, bitte mitteilen. (Fast) Alle verfügbaren Bios-Optionen sind auf den Bildschirmfotos von Andreas Schilling zu sehen.
Als erstes sollte kurz gesagt werden, dass ich die 4 GB wirklich nutzen werde (mit "Hilfe" von Photoshop). Die Benchmarks sind also NICHT der eigentliche Zweck für meinen Rechner.
Zum zweiten sollte kurz darauf eingegangen werden, weshalb diese ganze Sache überhaupt von solchem Interesse ist. Grund dafür ist die Tatsache, dass der Speichercontroller der A64er Systeme mit auf dem CPU-Chip sitzt. Da er zu Beginn noch etliche Probleme hatte, war es bei den früheren Revisionen des A64 (z.B. Newcastle und Winnie) wohl nicht möglich ohne größere Einbußen 4 sogenannte double-sided Module einzusetzen. Ich persönlich habe diesbezüglich keine eigenen Erfahrungen, habe mir jedoch sagen lassen, dass die Module auf jeden Fall auf DDR333 betrieben werden mussten bei 2T Command Rate. Dies hat natürlich deutliche Leistungseinbußen mit sich gebracht, die den Einsatz von 4 DS Modulen deutlich ungünstig auf die Systemleistung hat durchschlagen lassen. Nach Möglichkeit hat man also weniger Ram eingesetzt, um das Problem zu umgehen.Wer die 4 GB wirklich gebaucht hat, hat halt ein deutlich ausgebremstes System in Kauf nehmen müssen - schneller als die Auslagerungsdatei auf der Platte war es dann allerdings immer noch.
Es sollte hier noch kurz erwähnt werden, dass die Tatsache, ob ein Modul single- oder double-sided ist nicht ohne weiteres äußerlich sichtbar sein muss. Viele double-sided Module sind zwar wirklich auf beiden Seiten mit Chips bestückt - das eigentlich interessante jedoch ist die interne Logik, wie die Chips zusammengeschaltet sind (ein oder zwei Bänke). Die A64er verwalten nämlich gerne möglichst wenig Speicherbänke. Ich bin hier etwas auf schwache Erinnerungen angewiesen und man möge mich berichtigen, wen ich Müll erzähle - soweit ich mich erinnere sind die größten zur Zeit gefertigten Einzelspeicherchips 512 Mbit groß. Ich meine, man kann pro Speicherbank bis zu acht solcher Chips zusammenschalten, was die Größe der Speicherbänke zur Zeit auf 512 MB beschränkt - was gleichzeitig bedeutet, dass 1 GB Speicherriegel immer double-sided (also mit zwei Speicherbänken ausgestattet) sind.
Zurück zur Speicherausstattung für Leute, die 4 GB benötigen - allen anderen sei hier wärmstens empfohlen auf single-sided Module oder auf lediglich zwei DS Module (in beiden Fällen 4 Speicherbänke) auszuweichen. Die neue Revision des A64 mit Namen Venice sollte es nun beheben das Problem. Wie so häufig stimmt dies zwar teilweise, aber nicht ganz. Ich habe den Test gemacht mit den in der Konfig genannten Riegeln und bin zu folgendem Ergebnis gekommen: Der Speichercontroller arbeitet in den (konservativ gewählten) Standardsettings des Boards erst einmal bei DDR333 und 2T. Durch manuelle Einstellung im Bios lässt sich der Speichertakt auf DDR400 erhöhen, das 2T lässt sich jedoch wenigstens für meine konkreten Bauteile NICHT auf 1T absenken - auch nicht nach Anheben der Spannungen etc.
Um nun den Effekt zu messen, den dieser Nachteil mit sich bringt, habe ich sowohl 2x1 GB im Dualchannelbetrieb in Bänken 1&2 ausprobiert wie auch 4x1 GB wobei dann natürlich alle Bänke besetzt waren. Die Messungen wurden mit Everest durchgeführt auf meinem System, das allerdings bereits einige Software enthält - also etwas langsamer laufen wird als ein "jungfräuliches" System auf dem nur XP läuft. Die Zahlen sind also zum Vergleich zwischen 2 GB und 4 GB brauchbar - absolut aber evtl. nicht. Da ich an einem möglichst schnellen 4 GB System interesiert bin habe ich zudem in der 4 GB-Version einige Optimierungen an den Timings vorgenommen (hat mich den heutigen Abend gekostet...). Das 2 GB System habe ich mit den Settings betrieben, die von Andreas Schilling für das GA-K8NXP im Test im Januar verwendet wurden (sehr ähnliches Bios). Für das 4 GB Sys gibt es im folgenden zwei Werte - das System, wie es sich automatisch einstellt, wenn man es bei Bios-Version F3 zu DDR400 zwingt und das System bei den bisher besten von mir gefundenen Werten. Die Stabilität des letzteren Systems ist zur Zeit noch per Memtest86+ in Arbeit (aber Test #5 ist schon einmal fehlerfrei durch...). Die Biosversion spielt übrigens eine entscheidende Rolle wenigstens was die Ergebnisse der automatisch gesetzten Timings angeht (Vor dem Biosupdate hatte ich: Lese: 4649; Schreib: 1503; Verz:60.4 - deutlich schlechter als danach, s.u.) Mehr zur endgültigen Stabilität morgen, wenn Memtest86+ noch etwas länger gelaufen ist.
2GB-Sys:
Timings: 2-3-2-5, 1T, DDR400
Leserate: 5754 MB/s
Schreibrate: 2278 MB/s
Verzögerung: 46,5 ns
4GB-Sys (Auto-Timings, braucht mindestens +0.1V Speicherspannung):
Timings: 3-3-3-8, 2T, DDR400 (letzeres per Hand eingestellt)
Leserate: 5462 MB/s
Schreibrate: 1841 MB/s
Verzögerung: 56,4 ns
4 GB-Sys (optimierte Timings, braucht mindestens +0.2V Speicherspannung):
Timings: 2-3-2-5, 2T, DDR400 (alles per Hand und noch einige weitere Einstellungen vorgenommen)
Leserate: 5474 MB/s
Schreibrate: 2139 MB/s
Verzögerung: 49,9 ns
Was ins Auge fällt ist, dass insbesondere die Schreibraten sich deutlich verbessert haben durch die Optimierung. Die Unterschiede in den Lese- und Schreibraten liegen bei ca. 5% zum 2GB-System, die Latenzzeit ist um ca. 7% angewachsen. Diese Unterschiede halte ich für recht akzeptabel wobei ich mir natürlich trotzdem einen komplett funktionstüchtigen Speichercontroller ohne Einschränkungen wünschen würde. Insgesamt haben mich die Speicherriegel positiv überrascht indem sie mir deutlich schnellere Timings erlaubt haben als die spezifizierten 2-3-3-8 und das auch noch bei vierfacher Bestückung (also ohne Unterschied zur zweifachen Bestückung)
Es sei an dieser Stelle noch darauf hingewiesen, dass man trotz 4x1 GB Speicherriegel nicht wirklich auf 4 GB Ram zugreifen kann. Dies scheint ein Legacy-Problem zu sein. Nach allem, was ich aus unterschiedlichen Foren gehört habe, hat man wohl vor längerer Zeit (als die Verwendung von 4GB weder technisch möglich noch denkbar war) einmal festgelegt, dass die Speicheradressen jenseits der 3 GB Marke für die PCI-Adressierung reserviert sind (danke für die Info xxmartin!). Dies führt dazu, dass ich nur 3,25 GB wirklich zu Gesicht bekomme. Weiss eigentlich jemand, ob sich das mit XP64 geändert hat? Auch Memtest86+ testet diesen Speicherbereich üblicherweise nicht. Sollte es eine Möglichkeit geben, dies zu ändern - bitte, bitte mitteilen. (Fast) Alle verfügbaren Bios-Optionen sind auf den Bildschirmfotos von Andreas Schilling zu sehen.
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